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Super Nintendo



Terranigma

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Review von Chaz AshleyTop Reviewer (Level 6), Score: 196255Official Beta-Tester Zockerbudenbild im Profil!




::: Fazit :::


Chaz AshleyTerranigma stellt eines der besten Action-Adventures der 16-Bit Ära dar. Grafisch und musikalisch über jeden Zweifel erhaben, macht die unübliche Thematik rund um die Schöpfungsgeschichte ein besonderes Spiele-Erlebnis daraus welches mit gelungenen Dungeonbesuchen und einem sehr spaßigem "Mini-Sim City" abgerundet wird. Die mitunter dilletantischen deutschen Texte nagen zwar ein wenig am Spielspaß, die nette Storyline leidet zum Glück aber nur wenig darunter und das emotionale Ende hat den vielleicht schönsten Abspann der Videospiel-Geschichte in petto. Die Spieldauer beträgt für das Genre ordentliche 25 bis 30 Stunden.



::: Positiv :::


Hervorragende Grafik und Musik
Gelungenes Dungeon-Design
Ungewöhnliches "Schöpfungs"-Gameplay
Sehr viele Secrets zu entdecken
Gute und emotionale Storyline



::: Negativ :::


Nutzloses Automapping
Durchwachsene deutsche Übersetzung



::: Rating :::


Wertung: 88%

Veröffentlicht am 05.02.2006 15:42, dieser Review wurde 928x gelesen.



Seien wir mal ehrlich: Als Fan von Japano-RPGs wird man in den hiesigen Gefilden von den Spiele-Publishern oft eher stiefmütterlich behandelt. Klar, die Lage hat sich in den letzten Jahrzehnten dank des allgemeinen Videospiele-Booms etwas gebessert, aber da Europa gerade für unser "Nischen-Genre" nach Japan und den USA nur als Verwertungsmarkt Nummer 3 angesehen wird, sind lokalisierte PAL-Fassungen im Vergleich zur mittlerweile obligatorischen US-Version doch eher dünn gesät. Dass es auch anders geht bewies Nintendo mit dem SNES-Klassiker Terranigma, welcher nach dessen Japan-Release im Herbst 1995 aufgrund der stark religiös gefärbten Thematik und der nahenden N64-Konsole ausnahmsweise mal keine US-Version spendiert bekam. Stattdessen wurde das Spiel ein knappes Jahr später exklusiv für die PAL-Regionen in verschiedene Sprachen übersetzt und in die europäischen Kaufhäuser ausgeliefert.

Programmiert vom ehemaligen 16-Bit Star-Entwickler Quintet, stellte Terranigma den inoffiziellen Abschluß ihrer mit Soul Blazer und Illusion of Time begonnenen Action-Adventure Trilogie dar. Im Original noch Tenchi Souzou ("Schöpfungsgeschichte") genannt, ist der westliche Titel ein cleveres Wortspiel aus dem lateinischen "Terra" (Erde, Welt) und dem griechischen "Anigma" (Öffnung), welches nicht nur gut klingt sondern auch adäquat den Spielablauf umschreibt: Ihr dürft Gott spielen. Gott nennt sich in diesem Falle Ark, seines Zeichens halbstarker Teenager, der frei von Sorgen zusammen mit Freundin Melina im friedlichen Dorf Crysta in den Tag hineinlebt. Dies ändert sich schlagartig als Ark eine verbotene Tür aufbricht und darin eine Kiste entdeckt, dessen Öffnung den unglücklichen Nebeneffekt hat, dass nahezu alle anderen Dorfbewohner zu Eis erstarren. Vom Dorfältesten angewiesen mach sich Ark nun auf, zum ersten Mal in seinem Leben Crysta zu verlassen damit die Dorfbewohner von ihrem Schicksal erlöst werden ...

Dies ist der Ausgangspunkt für einen der wahrscheinlich ungewöhnlichsten Genre-Vertreter, in dem ihr verpackt in traditionellem Gameplay voller Dungeon-Ausflüge, Bossfights und Rätseln dafür sorgen müsst, dass die Erde von einem kargen Wasserball in eine industrialisierte Welt voller aufblühender Metropolen verwandelt wird. Dabei geht das Spiel recht methodisch vor, denn bevor ihr nach dem Intro wieder auf einen Menschen trefft, vergehen erstmal gute 10 Stunden in denen ihr euch ausgiebig um die Schaffung der Kontinente sowie Flora & Fauna kümmert. Dies ist ziemlich spaßig in Szene gesetzt und wird begleitet von animierten Sequenzen, die (natürlich simplifiziert) die Abhängigkeiten der einzelnen Elemente voneinander darstellen und einen Eindruck von "Kreislauf des Lebens" vermitteln sollen. Sind die Menschen erst mal wieder auf dem Plan geht es mit den üblichen Städte-Besuchen und einer großen Weltreise ein wenig klassischer zur Sache, aber auch hier haben sich ein paar Kniffe eingeschlichen. Beginnt die Menschheit noch im tiefsten Fantasy-Mittelalter voller Ritter und Könige, könnt ihr mit dem entsprechenden Eifer und den richtigen Anregungen dafür sorgen, dass viele der Siedlungen Sim City-like nach und nach wachsen und sich in moderne Großstädte mit Mietshäusern und Flughafen-Anbindung verwandeln. Damit ihr nicht nur ständig ziellos über die Erde reist und Entwicklungshilfe leistet wurde der Spielablauf mit einer netten Storyline versehen, welche mit gelungenen Wendungen aufwartet und zunehmend immer dramatischer wird. Ich gebe es an dieser Stelle mal zu, beim emotionalen Abspann habe ich seinerzeit mal die eine oder andere Träne verdrückt. :)

Trotz der ungewöhnlichen Thematik spielt sich Terranigma wie gesagt die dennoch recht traditionell. Vor einer Evolutions-Stufe gilt es oft einige gut designte Dungeons zu meistern, in denen ihr euch desöfteren den Kopf an den eingestreuten Rätseln zerbrechen dürft. Die Gewichtung liegt dabei nicht auf reinen Knobel-Palästen nach Zelda-Art, dank ausgiebigem Kämpfen und immer mal wieder neuartigen Aufgaben wird die Balance auf einem ausgeglichenen Niveau gehalten. Damit Ark sich der Gegnerschaft erwehren kann wurde ihm ein ordentliches Arsenal an Aktionen spendiert, über diverse Sprung- und Lauf-Attacken bishin zu Zaubersprüchen oder einem Blockmanöver stehen einem zahlreiche Möglichkeiten zur Auswahl. Dies ist auch bitter nötig, denn viele der Feinde weigern sich sich ihrer Rolle als Fallobst zu fügen und setzen euch kräftig zu, wenn ihr nicht mit den entsprechenden Taktiken aufwarten könnt heißt es schneller mal "Game Over" als es einem lieb ist. Um dem Schwierigkeitsgrad entgegenzuwirken hat Quintet ein komplettes RPG-System mit Erfahrungspunkten sowie erwerbbaren Waffen und Rüstungen eingebaut, so dass man im Notfall hier und da ein wenig Zeit mit Aufleveln verbringen kann, sollte der Boss mal wieder etwas zu schwer gewesen sein.

Da Terranigma gegen Ende des SNES-Lebenszyklus erschienen ist macht es in technischer Hinsicht eine ausgesprochen gute Figur. Die Anime-Optik ist detailliert und bunt, die Figuren sind allesamt ordentlich animiert und die "Mode 7"-3D Effekte der Konsole werden immer wieder mal beeindruckend in Szene gesetzt. Trotz der aufwendigen Optik hat selbst die hiesige PAL-Version nur an einer handvoll Stellen mit Slowdowns zu kämpfen, ansonsten sind konstante 50 fps die Regel. Vom grafischen Gesamteindruck her ist es einer der besten 16-Bit Titel und spielt mindestens in der selben Liga wie Chrono Trigger, Tales of Phantasia und Star Ocean, dementsprechend sieht es auch mehr als ein Jahrzehnt nach dem ursprünglichen Release immer noch sehr gut aus. Auch musikalisch braucht sich Terranigma nicht vor den Genre-Kollegen zu verstecken, der von Miyoko Kobayashi und Masanori Hikichi komponierte Soundtrack zählt zu meinen persönlichen Lieblingen der Ära und passt sich mit seiner gelungenen Instrumentierung immer der Spielsituation an.

Natürlich gibt es trotz der Lobeshymnen meinerseits auch ein paar nicht-so-gelungene Aspekte an Terranigma, welche dem Spiel aber glücklicherweise nicht allzu sehr zu schaffen machen. Dass an ein Automapping in den Dungeons gedacht wurde ist zwar löblich, aber in der implementierten Form ist es im Endeffekt ziemlich nutzlos, da sämtliche Räume getrennt und zusammenhangslos voneinander einfach in eine lange Liste geklatscht wurden so dass die Übersicht gen Null tendiert. Dies wäre eigentlich nicht so schlimm da sich das Dungeon-Layout nach ein wenig Erkundungs-Arbeit gut im Gedächtnis halten lässt, aber an einigen Stellen im Spiel ist man auf versteckte Eingänge oder Rätsel angewiesen, so dass eine vernünftige Karte einem zumindest vermittelt hätte auf dem richtigen Weg zu sein. Stattdessen gibt es zielloses Umherwandern auf der Suche nach dem nächsten Anhaltspunkt und das hätte mit etwas mehr Sorgfalt durchaus vermieden werden können.

Etwas schwerer als das Automapping-Fiasko wiegt da der Umstand, unter dem alle SNES-RPGs in Deutschland zu leiden hatten ... die Übersetzung. Bevor sich Nintendo mit Anbeginn der N64-Zeit ein vernünftiges Lokalisations-Team gönnte und seitdem mit die besten deutschen Texte im Videospiel-Bereich abliefert, wurden die PAL-Spiele vom Club Nintendo-Team um Claude Moyse eingedeutscht. Leider war Moyse nicht allzu sehr auf die sprachliche Integrität bedacht und übersetzte die Dialoge in den Spielen oft nach Lust und Laune, daraus resultierten "Klassiker" wie die berüchtigten Horrorwindeln in Mystic Quest Legend oder Lindenstrasse-schauende Kobolde in Secret of Mana. Den größten negativen Effekt hatte die Übersetzung auf Lufia 2, wo die halbherzig-kindlichen und oft sinnentfremdenden Texte dem mitunter ernsthaften Spiel viel von der Dramatik raubten und dementsprechend auch kräftig am Spielspaß kratzten. Als eines der letzen Projekte des Moyse-Teams hat auch Terranigma mit vielen ungeschickten Formulierungen zu kämpfen, aber immerhin schleichen sich hier und da auch ein paar durchaus lesbare Texte mit ein. Gegen ein paar eingestreute Popkultur-Referenzen ist an sich nichts einzuwenden, Working Designs ist in dem Punkt ähnlich verfahren und hat immer mehr als solide Arbeit abgeliefert, und die einfallsreich gewählten Orts- und Charakter-Namen verleihen dem Spiel ein wenig mehr Flair. Wo die Übersetzung letztendlich strauchelt ist in den Storysequenzen die dem Spiel ihre dramatische Wendung geben, anstatt beispielsweise einem Dialog zwischen zwei Kriegern zu lauschen hört sich das Ganze mehr nach Kinderspielplatz an. Dennoch, in die Lufia 2-Niederungen stößt Terranigma glücklicherweise nicht vor und wie ich weiter oben erwähnt hat verfehlt gerade das Ende seine Wirkung nicht.

Abschließend kann ich Terranigma jedem Action-Adventure Fan beruhigt ans Herz legen. Auch ohne die ungewöhnliche Thematik überzeugt das Spiel schon dank der erstklassigen Technik und Musik sowie dem abwechslungsreichen Gameplay, aber durch die Schöpfungsgeschichte und der randvoll mit Secrets gefüllten Welt wird es zu etwas Besonderem. Quintet schuf mit Terranigma ein einzigartiges Spieleerlebnis und den besten 16-Bit Genre-Vertreter diesseits von Zelda III und Landstalker, leider stellte das Spiel auch den Höhepunkt des Entwicklers dar, der danach mit einer Handvoll mittelmäßiger PlayStation- und Dreamcast-Titel in der Versenkung verschwand. Die Kritikpunkte sind auch in der verbalkten hiesigen PAL-Version im Grunde vernachlässigbar so dass man trotz Moyse-Übersetzung ruhig auf einen England-Import verzichten kann, zudem die deutsche Fassung als einzige mit einem kostenlosen Spieleberater ausgeliefert wurde. Kaufen!

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Review von Greg's RPG HeaveN, der ältesten
deutschen Website über Konsolen-RPGs.

http://www.gregs-rpgheaven.de.vu




In Kooperation mit RPG Heaven






Review-Score 3210


 Review bewerten



e.conkerBasic Reviewer (Level 2), Score: 11736 am 12.02.2006 23:50
Erst kürzlich habe ich wieder dran gedacht welche Spiele ich noch fürs SNES brauche, darunter auch Terranigma. Jetzt das Review dazu, perfekter Zeitpunkt!... da ist so ein ++ Pflicht!
(Kritik muss ja nicht immer sein^^)



FahrenheitPro Reviewer (Level 5), Score: 78276 am 11.02.2006 10:52
Abgesehen von den nichtssagenden Bildern und dem Fazit (!) ein schöner Text. Fazit mit Ausrufezeichen, weil ich deine Fazits generell nicht gut finde: Sie sind immer trocken, lieblos und schnell runtergerasselt. ,,Umfangreiches Spiel mit gutem Kampfsystem, schöner Musik, aber hässlicher Grafik....bla......durchschnittliche Spielzeit liegt bei 50h''
In diesem Stil sind sie immer und ich werde sie jedes mal verteufeln :-) Ansonsten aber sehr solide, wie immer halt. UND durch deinen Review habe ich Lust auf das Spiel bekommen. Knappes Doppelplus!



EccomanReview Master (Level 7), Score: 451763 Zockerbudenbild im Profil! am 05.02.2006 18:43
Wie üblich etwas trocken, aber dennoch locker runter geschrieben. Allerdings sind einige Standardfloskeln mittlerweile ganz klar "out" (was nicht heißen soll, dass ich sie nicht mehr benutze ;)) und einige sprachliche Patzer, die zu Gunsten der Lesbarkeit gehen, haben sich auch eingeschlichen.
Darüber hinaus ist inhaltlich fast alles Wichtige enthalten; lediglich das Magiesystem, das btw noch in den Minuskasten gehört, wurde nicht mal mit einem einzigen Satz bedacht.
Wenn man sich dann noch die 3 Bildchen vor Augen hält, auf denen nicht eine 'normale' Spielszene zu sehen ist, wirst du mir sicher zustimmen müssen, dass dieser Text diesmal nur "gut" gelungen ist! :)



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SnoopyTop Reviewer (Level 6), Score: 102031, 29.05.2002: 82%, Review Score: 4083, 10 Bewertungen548x gelesen
Top-Review"Gelungenes Action-Adventure aus dem Hause Enix. Wer Spaß an solchen Games hat, sollte zugreifen, auch wenn die Gegner etwas zu leicht sind. Die Story ist wunderschön und das Game bietet hin und wieder kleine, interessante Nebenquests..."
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Weitere Minireviews zu Terranigma


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 Details zu Terranigma


::: Wertungsrichtlinien :::

91% - 100%Referenz
81% - 90%Spitzenklasse
71% - 80%sehr gut
61% - 70%gut
51% - 60%durchschnittlich
41% - 50%unterdurchschnittlich
31% - 40%schlecht
21% - 30%sehr schlecht
11% - 20%miserabel
1% - 10%Aaargh


::: Reviews in Arbeit :::

Shadow of the Colossus
God of War
Super Mario 64
Kameo: Elements of Power
Fire Emblem: Path of Radiance
Der Herr der Ringe: Das dritte Zeitalter
Project Gotham Racing 3
Fable
Haunting Ground
Sega Rally Championship
Super Mario Bros. 3
Polarium
Devil May Cry 3: Dantes Erwachen
Maximo vs. The Army of Zin
Castlevania: Harmony of Dissonance


::: Neue Ergänzungen :::

Xenosaga 2: Jenseits von Gut und Böse
Rainbow Six: Lockdown
Shadow Hearts
Xenogears
The Bouncer
Star Fox: Assault
Fire Emblem
Devil May Cry 2
Suikoden IV
King of Colosseum


::: Frisch überarbeitet :::

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::: Most Wanted :::

R-Type Final (11)
N.U.D.E. Natural Ultimate Digital Experiment (10)
Skies of Arcadia Legends (8)
Kirby's Airride (7)
Border Down (7)
Segagaga (Dreamcast Direct Limited Edition) (7)
Final Fantasy Tactics Advance (6)
Blood Omen: Legacy of Kain (6)
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Snatcher (5)


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