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 Playstation 2 Beyond Good & Evil   Details zu Beyond Good & Evil Review bewerten! Review von mopan 
Die Unwahrheit als Lebensbedingung zugestehen: Das heisst freilich auf eine gefährliche Weise den gewohnten Wertgefühlen Widerstand leisten; und eine Philosophie, die das wagt, stellt sich damit allein schon jenseits von Gut und Böse. Friedrich Nietzsche Beyond Good & Evil geisterte schon ein geraume Zeit durch die Videospielewelt. Von einem neuartigen, cineastischen Spieleerlebniss, gar von Meisterwerk war da im Vorfeld die Rede. Immerhin stand Raymanerfinder Michel Anciel als kreatives Oberhaupt hinter dem Projekt. Waren das alles nur Vorschusslorbeeren oder steckt hinter Gut und Böse wirklich mehr? Denn eins war sicher. Dieses Spiel wird anders, ganz anders.  Es war einmal, weit weit weg, in einer anderen Galaxis. Der kleine, wasserreiche Planet Hillys wehrt sich verzweifelt gegen die invasorischen Angriffe der DomZ. Die Regierung schickt verzweifelt ihre besten Mannen, das Alpha-Team, in den Kampf um die Bevölkerung zu schützen. Doch alles scheint aussichtslos. Als die Heimatinsel von Jade, eine junge Reporterin immer begleitet von ihrem väterlichen Freund Pey'j, von den außerirdischen DomZ zerstört wird, versucht sie mit allen Mitteln ihren Heimatplaneten vor weiteren Angriffen zu schützen und die ganze Wahrheit über die mysteriöse Invasion heraus zufinden. Doch Vorsicht, die Wahrheit hinter Gut und Böse ist oft anders als man möchte. Das Gute unter der Sonne BG&E ist mehr ein Hybrid aus mehreren Genren, als ein reinrassiges 3D Action-Adventure. Jade steuert sich aber ganz genretypisch durch die labyrinthartigen 3D Areale. Auf Knopfdruck kann sie rennen, sich abrollen oder schleichen. Gesprungen wird automatisch, sobald Jade einen Rand erreicht. Nur in manchen Situationen muss sie direkt von euch zum Springen aufgefordert werden. Weiterhin kann sie situationsbedingt auf verschiedene Aktionen zurück greifen, wie Leitern benutzen, Gegenstände verschieben oder Türen aufbrechen. Die Anzeige gibt euch Auskunft über die jeweilige Aktionsmöglichkeit. Natürlich wimmelt Hillys auch vor Gegnern und Gefahren. Hier greift Jade auf ihren bewährten Dai-Jo Stab zurück und prügelt in üblicher Action-Manier auf die zahlreichen Gegner ein. Verschiedene Moves stehen ihr zur Verfügung, genauso wie der obligatorische Superangriff durch gedrückt halten des Angriffsbutton. Von besiegten Gegnern erhaltet ihr wie üblich Geld. Da Jade keine Einzelkämpferin ist wird sie fast immer von einem Freund begleitet. Diese können situationsbedingt auf Knopfdruck bestimmte Aktionen ausführen, wie Brücken oder Lifte reparieren, schwere Türen aufbrechen oder gemeinsam schwere Gegenstände verschieben. Aber auch im Kampf helfen sie Jade die ganze Wahrheit heraus zufinden. Sie nehmen automatisch an den Kämpfen teil und verfügen auch über ein Spezialmanöver, welcher nur auf euren Befehl ausgeführt wird. Dieser Koop-Angriff ist in einigen Fällen unerlässlich für das weiterkommen. Da Hillys ein Wasserreicher Planet ist, bewegen sich Jade und ihre Freunde mit einem Hovercraft durch Hillys und erreichen so neue Locations. Dieses Gefährt kann ausgebaut werden, schießen und verfügt über eine praktische Kompassfunktion um Orte auf Hillys ausfindig zu machen.  Bekanntermaßen ist Jade Reporterin, somit hat sie also auch eine Kamera. Der wohl wichtigste Gegenstand im Spiel. Da Jade gerade etwas knapp bei Kasse ist nimmt sie am Anfang einen recht ungewöhnlichen Auftrag an. Sie soll die Gesamte Tierwelt von Hyllis fotografisch archivieren. Das Fotografieren gestaltet sich als äußerst einfach. Auf Knopfdruck wird in die Kamerasicht umgeschaltet und es kann gezoomt werden. Ist das gewünschte Objekt akurat im Sucher, worüber die Anzeige Auskunft gibt, muss nur noch auf den Auslöser gedrückt werden. Natürlich leistet die Kamera auch hervorragende Dienste im Kampf um die Wahrheit. Dunkle Machenschaften können aufgedeckt und Fotos von Freunden analysiert werden um wichtige Hinweise oder Codes zu bekommen. Geld verdient ihr allerdings nur mit den Tierfotos. Das Geld nutzt ihr um euch z.B. mit Heilgegenständen (z.B. Starkos, so was ähnliches wie synthetische Brotleibe) oder Reparaturkits für euer Fahrzeug auszustatten. Ein weiteres Zahlungsmittel (allerdings inoffiziell) sind die sogenannten Perlen. Diese erhaltet ihr für gelöste Aufgaben und verscherbelt sie weiter um euer Fahrzeug auszubauen. Nur so könnt ihr in Hillys weiter voran kommen. Oder ihr besorgt euch hilfreiche Gegenstände wie den Tierdetektor. Mit ihm könnt ihr noch nicht katalogisierte Tierarten ausfindig machen. Auch der Perlendetektor erweist sich als nützlich. Aber es gibt noch weiter hilfreiche Goodies, wie den Gyrodisk-Handschuh. Weniger zum Boxen als zum Abschießen von kleinen Energiesalven, um beispielsweise entfernte Schalter auszulössen, eignet er sich hervorragend... Informationen über eure nächste Mission erhaltet ihr von konspirativen Freunden, über Emails oder Mdisk. Diese kleinen Datenträger können jederzeit an den üblichen Terminals eingesehen werden, hier könnt ihr auch eure Fortschritte abspeichern. Eine Besonderheit unter den Items sind die PB-1. Diese stärken eure Verteidigung und können jederzeit an-und abgelegt werden und zwischen Jade und eurem Begleiter getauscht werden. D.h. ihr bestimmt nach der Situation wie stark die Verteidigung eurer Heldin und Mitstreiters sein soll. Boostkapseln, Schlüssel und Angriffsverstärker komplettieren die doch recht umfangreiche Itemsammlung.  Und was macht man jetzt mit all den Kram? Nun ihr reist durch Hillys, quatscht mit allerlei möglichen Personen und versucht neue Hinweise zur Wahrheitssuche zu bekommen. Ihr bekommt Aufträge und Missionen, welche in tiefen Höhlen, hochmodernen Fabrikanlagen oder militärischen Hochsicherheitstrakten erledigt werden müssen. Ihr rennt, springt und hangelt euch durch teils riesigen Komplexe. Löst Standardrätsel wie Kisten verschieben, Strom weiterleiten, Türen öffnen, alles Rätsel auf moderaten Adventureniveau. Kämpft gegen Herscharen von Gegnern. Als Hilfestellung steht euch eine Gebietskarte zur Verfügung. Manchmal muss diese aber erst gefunden, fotografiert und eingescannt werden. Ein weiteres wichtiges Spieleelement ist der Schleichmodus. Um die dunklen Machenschaften aufzudecken dürft ihr selbst natürlich nicht entdeckt werden und schleicht euch in bester Splinter Cell-Manier durch die Gänge. Oft ist dass unentdeckt bleiben der einzigste Schlüssel zum Erfolg. Aber BG&E bietet mehr spielerische Abwechslung als es auf den ersten Blick aussieht. Neben allerlei knalligen Geschicklichkeitsaufgaben, erwarten Jade auf der Suche nach der Wahrheit, schnelle Hovercraftrennen, heiße Verfolgungsjagden mit Piraten und actionreiche Flugpassagen. Hinzu kommen massig an Nebenaufgaben um an noch mehr der begehrten Perlen zu kommen und Bonusspiele wie eine fast schon geniale Form des Tischhockeys. Der Schwierigkeitsgrad liegt auf einem sehr moderaten Niveau, für Adventure-Veteranen wird er eine Spur zu leicht sein.  Unfälle und andere Kleinigkeiten Die Steuerung von Jade und ihren Begleiter gestaltet sich als äußerst freundlich. Sämtliche Aktionen gehen schnell von der Hand. Was auch kein Wunder ist, da große Vorbilder hier offensichtlich Pate standen. Nur das Hovercraft reagiert etwas arg sensibel, man gewöhnt sich aber schnell daran. An was man sich nicht so schnell gewöhnt ist (mal wieder) die Kamera. Sie läst sich zwar frei justieren, allerdings ist der vorgegebenen, cineastische Blickwinkel nicht immer optimal. Was sich hauptsächlich in den Schleichpassagen bemerkbar macht. Auch klebt mir die Kamera manchmal einen Tick zu dicht an Jades drallen Körper und versperrt die nötige Voraussicht. Zu guter Letzt bleibt sie auch noch gern an Ecken und Kanten hängen. Allerdings muss man dazu sagen das die Kameraprobleme nicht ständig allgegenwertig sind. Nur hin und wieder fallen sie wirklich unangenehm auf. Auch spielerisch ist nicht alles jenseits von Gut und Böse. Die Gegner allesamt zwar äußerst hartnäckig, agieren teilweise strunzdoof, besonders in den Schleichmissionen. Nicht weniger debil verhalten sich manchmal unsere Freunde. Im Kampf stehen sie oft nur im Weg rum und beschweren sich auch noch wenn sie dann eins übergebraten bekommen. Was wirklich störend auffällt sind die streng vorgegebenen Aktionsmöglichkeiten und Lösungswege. Jade kann z.B. nur dort springen oder klettern, wo es das Spiel verlangt, selbst wenn es vom optischen her eigentlich kein Problem darstellen sollte. So passiert es das sie auf einen Vorsprung stehend, wirklich nur an einer bestimmten Stelle runter klettern kann. Mal schnell aus Jux und Dollerei eine Kiste hochklettern, spart euch den Versuch. Wenn es das Spiel nicht verlangt, spart sich Jade scheinbar ihre Kräfte. Und an noch etwas wurde gespart und das ist die Spielzeit. Hyllis ist eindeutig zu klein ( z.B. gibt es nur eine nennenswerte Stadt) und somit ist nach ca. 15h alles vorbei. Zu kurz für ein Action-Adventure. Und ein Verbrechen für Beyond Good&Evil.  Ich hab Dinge gesehen... Denn man möchte nicht mehr aufhören. Neben der immens hohen spielerischen Abwechslung, wird man von noch etwas in den Bann gesogen. Und das ist die schon fast kongeniale Präsentation. Hilly lebt. Anders kann man es nicht beschreiben. Ihr reist über das Meer und ständig kreuzen die unterschiedlichsten Vehikel euren Weg.. Ihr fahrt durch die Kanäle der Stadt und müsst dem regen Verkehr ausweichen. Ihr schlendert durch die Stadt, haltet inne und lauscht den Gesprächen der Stadtbewohner, beobachtet Händler oder Demonstranten (!!!). Versucht hartneckig überdimensionale Videoleinwände zu ignorieren, welche ständig regierungstreue Durchhalteparolen oder Hetznachrichten abspielen. Blätter an den Bäumen bewegen sich permanent im Wind, allerlei Getier tummelt sich auf Wiesen und ihn Höhlen. Und das alles zu jeder Tageszeit. Oder Ihr lest einfach die neuest News aus Hyllis per Videomail. Ihr trefft einige der skurrilsten Charaktere die man bisher in einem Spiel wie diesem bewundern konnte. Die einzelnen Locations sehen teilweise atemberaubend aus und bieten eine tolle Mischung aus Fantasy und Science Fiction, sind abwechslungsreich und von einer unglaublichen Detailfülle. Man kann sich teilweise nicht satt sehen. Die Grafik erreicht hier oft Reverenzstatus. Teilweise deshalb, weil sich diese Pracht gelegentlich mit Rucklern erkauft wird. Dazu kommen superbe, slapstickartige Animationen von Charakteren und Gegnern und eine äußerst professionelle deutsche Synchronisation. Einen neuen Standard setzt allerdings der Sound. Musik hört ihr nur an relevanten Stellen. Schlendert ihr also einfach durch die Stadt, hört ihr Stimmengewirr, die allgegenwertigen Parolen, Hovercrafts zischen vorbei. Man spielt nicht, man ist mittendrin. Wenn dann was musikalisches gespielt wird, dann aber gleich richtig. Es gibt kein Genre was nicht vertreten und wirkungsvoll eingesetzt wird. Seien es chorale Kirchengesänge, härtester Punk oder Reaggeklänge, um dann abgelöst zu werden von einer filmreifen Orchesterbegleitung. Verstärkt wird der filmische Eindruck durch rasante Kamerafahrten, schnellen Schnitten und ganz Matrixlike, durch Zeitlupeneinstellungen. Komplettiert wird dieser Eindruck von häufigen, sehr guten Cutscene in Spielegrafik, die die spannende Verschwörungsstory weiter erzählen. Beyond Good & Evil bietet ein absolut eigenständiges, fantasievolles Design. Angefangen bei den Charakteren, den Bauten, bis hin zur ungewöhnlichen aber sehr stylischen Menüführung. Und dieses cineastische Flair wird durch noch etwas erreicht. Durch überdimensionale Cinemascopbalken. Ihr habt richtig gelesen, keine Pal Balken durch mieße Anpassung, sondern gewolltes Breitwandformat wie die alten Hollywoodschinken. Jeder muss selbst beurteilen in wie weit sich eine Europäische Firma wie Ubisoft damit einen Gefallen gemacht hat, ein Spiel in diesem Format rauszubringen. Und das in einem Gebiet wo Balken der Inbegriff für Schlampigkeit, Faulheit und auch Ignoranz der Spieler gegenüber darstellen. Mich störten diese Balken ungemein und ich brauchte lange um mich daran zu gewöhnen. Verdecken sie doch fast ein Drittel des Bildschirmes. Wenn wenigstens eine echte 16-9 Option vorhanden oder die umfangreichen Spielanzeigen auf die Balken gelegt worden wären. Es ist eigentlich nicht ganz nachvollziehbar, zumindest hier in Europa nicht. Ein kleines Detail noch am Rande. BG&E hat eine drollige Art der Internetanbindung. Bei jedem Speichern erhaltet ihr ein Passwort. Dieses Passwort kann auf der Internetseite von BG&E eingegeben werden und so sein Spielergebniss (wieviel Tiere, Perlen, Zeit usw.) mit anderen Spielern vergleichen und man kann Online ein kleines Spielchen machen. als Belohnung winkt ein spezieller Code...  Die Gradwanderung zwischen Gut und Böse begeistert. Es stecken einfach zuviel Liebe und aberwitzige Ideen in diesem Spiel, das die Mängel dem kaum etwas anhaben können. Beyond Good&Evil ist ein einziges Sammelsurium an abgedrehten Details und hintergründigen Anspielungen, mit einer Atmosphäre die einzigartig ist. Man merkt ständig mit wieviel Ideenreichtum ans Werk gegangen wurde. Und das überträgt sich auch auf den Spieler. Schön das es so was noch gibt. Ergänzung vom 22.01.2004, 20:40: @hayate: und ich hatte schon Angst das ich gerügt werde, weil ich einige Dinge nicht so ausführlich benannt hab. :) Review-Score 4128 Review bewerten
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Eins ist klar. Beyond Good & Evil sichert sich einen Ehrenplatz in der Reihe der Action Adventures. Zu grandios ist die Atmosphäre mit der der Spieler in die Welt von Hyllis gesogen wird. Einzigartig die teilweise grafischen Höchstleistungen in technischer und auch ideeller Hinsicht. Auch das Spiel an sich kann eigentlich voll überzeugen. Ist es doch im Grunde schon ein Hybrid aus allen möglichen Genres und setzt dieses fast konsequent ein. 
am 26.01.2004 21:35
am 22.01.2004 14:40