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Gamecube
Legends of Wrestling
Details zu Legends of Wrestling
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Review von jetsetradio
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Acclaim hat ein bisschen was richtig und enorm viel falsch gemacht. Auf der positiven Seite, tut man sich schon fast schwer, was zu finden. Das einzig wirklich Hervorhebenswerte, ist das durchaus gelungene ISP-System, dass das Gameplay etwas schneller macht. Auch die Grundidee selbst, einen Schritt zurück in die Vergangenheit zu machen ist durchaus interessant. Aber leider absolut mies umgesetzt. Grafik, auf N64-Niveau, Sound fast noch schlimmer und der Career-Modus einfach nur lächerlich. Die Wrestler selbst, spielen sich alle gleich (träge) und sehen aus wie Gummi-Puppen. Auch die Atmosphäre ist so steril, wie ich sie in noch keinem Wrestling-Spiel erlebt habe. Wie schon gesagt. Ein spritziger Kommentator, hätte hier noch den ein oder anderen Prozentpunkt herausholen können. Nein, es ist einfach nur beschämend, was Acclaim den Zockern, hier vorsetzt. Das was mir beim Vergleich zwischen den Acclaim- und den THQ-Produkten immer wieder auffällt, ist das man es richtig spürt, das bei THQ, wirklich Fans für Fans das Spiel programmieren, während Acclaim einfach nur den Wrestling-Sport umsetzt. lieblos, leidenschaftslos und einfach nur unmotiviert. Selbst absoluten Die-Hard-Wrestling-Fans wird hier bald übel ...
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innovatives (!) ISP-System |
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recht gute Grundidee |
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zähes Gameplay |
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sterile Atmosphäre |
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kaum Matchvarianten |
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Grafik & Sound |
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ach, und der ganze Rest auch |
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Erstveröffentlichung am 23.09.2002 19:53, Update am 14.03.2005 13:23. Dieser Review wurde 444x gelesen.
Wrestling. Ein amerikanischer Show-Sport, der in Europa nur sehr wenige Anhänger hat. Videospiele dieser Art, müssten es demnach, hier auf unseren Kontinent, genau so schwer haben wie Football- oder Baseball-Spiele. Doch aus einem unerklärlichen Grund, sind Wrestling-Games, auch jenseits der USA schon seit Jahren hoch im Kurs. Und seit genauso vielen Jahren gibt es den Konkurrenzkampf zwischen THQ und Acclaim.
Anfangs waren beide Parteien mit ihren jeweiligen Produkten noch nahe beieinander, doch von Jahr zu Jahr, verlor Acclaim an Boden. Nach ihrem ersten 3D-Wrestling-Spiel, WWF Warzone, kamen mit WWF Attitude, ECW Hardcore Revolution und ECW Anarchy Rulz noch drei Nachfolger, die aber sowohl grafisch, als auch spielerisch keinen Schritt nach vorne wagten.
Und genau dies soll sich nun mit dem neuesten Teil ändern. Da man nach dem Ableben der ECW nun ohne Lizenz dastand, musste eine neue Idee her. Der Name dieser Idee: Legends of Wrestling. Das Grundkonzept: Man nehme ein paar alte Wrestler, die gerade nicht bei der WWE unter Vertrag stehen, und stecke sie in den Ring. Dazu noch alte Warzone-Tugenden und eine aufgebohrte Optik und fertig ist das Wrestling-Spiel!
Wenn man dieses erst einmal in seine Konsole legt, wird man von einem witzigen Intro begrüsst, das, mit anfänglichen Schwarz-Weiß-Bildern, den Retro-Charme des Spiels gut einfängt und Lust auf mehr macht.
Wenn man sich anschließend voller Vorfreude ins Auswahl-Menü stürzt, erwartet einem das übliche. Exhibition, Tournament, Career & Create. Während man im Exhibition-Mode, zwischen 1on1, 3-Way-Dance, 4-Way-Dance und Tag-Team-Match wählen kann, ist es im Tournament-Modus möglich sich sein eigenes Turnier zusammenzustellen. Allerdings können hieran nur mickrige sechs Wrestler teilnehmen, was diesen Modus gleich schon die Langzeitmotivation raubt.
Entschädigt wird man hierfür aber durch die durchaus akzeptable Wrestler-Auswahl. Denn immerhin satte 30 Wrestler, von aktuelleren wie Hulk Hogan oder Bret Hart, bis hin zu Wrestling-Opas, wie Iron Sheik und Harley Race. Zu denen dazu kommen noch zwölf versteckte Charaktere und die selbst designten. So das man mit fortlaufender Spieldauer, schon einen stattlichen Roster zur Verfügung stehen hat.
Also, nach dem Anspielen der Exhibition- und Tournament-Modi, war ich doch schon mal sehr enttäuscht. Keine Sicht von Matcharten wie Cage-, Leiter- oder Table-Matches, wie noch in den diversen Vorgängern. Es können nur normale Matches ausgetragen werden. Diese allerdings spielen sich schon fast wie Hardcore-Matches. Was heißt, dass man auch mit den draußen herumliegenden Waffen, auch in den Ring steigen kann, um seinen Gegner damit zu verprügeln. Der Ringrichter kannten damals wahrscheinlich noch keine Disqualifikation.
Richtige Wrestling-Freaks mögen zwar sagen, dass es damals in den 80ern, in denen ja Legends of Wrestling, ganz offensichtlich spielt, noch keine Matcharten wie Leiter- oder Tables-Matches gab. Doch dann dürften die diversen Waffen auch noch nicht dabei sein. Nein, diese Matchtypen sind einfach nur enttäuschend. Und somit hat sich Acclaim selbst um eines der herausragendsten Features der Prequels beraubt. Denn, so schwach wie die Vorgänger auch allesamt gewesen sein mögen, in Sachen Matchvarianten, konnte ihnen keiner was vor machen.
Ein weitere Pluspunkt der Vorgänger, war der enorm umfangreich Editor. Und auch hierbei, hat man sich bei Acclaim nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Zwar ist der Create-Modus recht umfangreich, an die Klasse eines WWF Attitude kommt es hier aber nicht ran. Zwar kann man jetzt auch gewisse Moves und Spezialitäten des jeweiligen Wrestlers einstellen, wirklich coole Features, wie z.B. das individuelle Beschriften der Kleidungsstücke, ist jetzt allerdings nicht mehr möglich.
Nachdem ich also vom Exhibition-, Tournament- und Create-Mode enttäuscht wurde, dachte ich mir, das dies ein umfangreicher Career-Mode wieder wett machen könnte. Und, naja, am Umfang hapert es nicht. Im Gegenteil.
Denn mit einem ausgewählten Wrestler, bzw. einem selbst designten, macht man sich auf zum besten Wrestler der USA zu werden. Und so arbeitet sich unser Alter Ego von Liga zu Liga nach oben. Die Zuschauer werden zahlreicher, die Tigelgürtel schwerer und die Konkurrenten härter. Nachdem man jeden Titel abgegriffen hat, wartet am Ende der Kampf um den World Heavyweight Title! Doch bis dahin ist es ein langer und steiniger Weg.
Und wie oben schon erwähnt, wird es schon einige Stunden dauern, bis man schlussendlich den Heavyweight Title in die Höhe stemmen kann. Wenn man´s bis dahin durchhält. Denn, im Grunde genommen erwarten einem immer nur Single- und Tag-Team-Matches und das wird auf die Dauer doch sehr eintönig, da auch die Matches nicht besonders prickelnd ablaufen.
Damit wären wir auch schon im Ring und somit auch bei der Steuerung. Und das Positive gleich vorweg. Acclaim hat die Steuerung überarbeitet. Es gilt nicht mehr, wie in den Vorgänger, ellenlange Button-Combos zu beherrschen. Und somit spielt sich das Spiel auch nicht mehr wie ein Beat´em Up.
Doch das die Coder die Steuerung überarbeitet haben, heißt leider lange noch nicht, das sie gut wäre. So steuert man seinen Wrestler, oh welch´ Wunder, mit dem Analog-Stick durch die Gegend. Mit dem A-Knopf werden, in Verbindung mit diesem Stick, verschiedene Schlagarten ausgeführt. So zeigt ein Schlag, bei dem der Analog-Stick nach oben gedrückt wird, mehr Wirkung, als ein Schlag, bei dem der Stick gar nicht gedrückt wird.
Den Gegner umklammern kann man dann mit dem X-Button. Um anschließend einen Move auszuführen, muss man einen der vier Action-Knöpfe drücken. So kann man z.B. einen Suplex, einen Piledriver oder aber einen Irish Whip ausführen. Es mag zwar weniger umständlich sein als die oben erwähnte Beat´em Up-Steuerung, doch dies geht wiederum auf das Move-Repertoire, das doch sehr beschränkt ist.
Doch man kann natürlich nicht nur in die Offensive gehen, sondern auch verteidigen. So kann man mit dem B-Button Schläge abblocken und an gewissen Momenten einen Move des Gegners kontern. Dieses sogenannte ISP-System, ist auch einer der wenigen innovativen Neuerungen in Legends of Wrestling. So kann man einen Würgegriff des Gegners, mit einen B-Button-Druck im richtigen Moment, in einen eigenen Aufgabegriff umwandeln. Richtiger Moment heißt hierbei, immer genau auf eine Leiste am oberen Bildschirmrand zu achten, die einem die Möglichkeit gibt, einen Zeiger, mit dem richtigen Timing, im grünen Bereich stehen zu lassen. Klappt dies, führt man auch schon den geeigneten Konter aus. Dies mag jetzt extrem kompliziert klingen, ist im Grund genommen aber ganz einfach.
Und so kann sich in einem Match schon eine nette Konterkette ergeben, die aber, wenn sie nicht enden will, auch schon mal sehr nervig werden kann. Schlussendlich hat Acclaim zwar die Steuerung verbessert, an die Referenz-Produkte, aus dem Hause THQ, kommt´s allerdings noch lange nicht ran. Es mag einfach kein richtiger Spielfluss aufkommen.
Wie sieht´s dann mit der Grafik aus? Hier hat sich leider zu den Vorgängern nicht viel geändert. Sicher, die Auflösung ist natürlich höher, die Texturen, etwas schärfer, doch in Sachen Animationen und Lebendigkeit, liefern Acclaim erneut ein mieses Produkt ab. So sind die Wrestler absolut falsch proportioniert und wirken einfach nur wie unlebendige Catch-Puppen. Auch die Zuschauer sind, wie zu erwarten war, nur wieder animierte Tapeten.
Dazu kommen noch die absolut lächerlichen Einzüge, die dem ganzen optischen Bild noch die Krone aufsetzen. Diese erinnern nämlich nicht an Next-Gen-Produkte, sondern an WWF Warzone, das bekanntlich aus dem Jahre 1997 stammt. Schlechte Qualität bei den Musikstücken, keine Effekte und sterile Gesten der Wrestler. Nein, das muss man selbst gesehen haben. Einfach nur mehr peinlich!
Und auch von der Sound-Seite, gibt´s nichts Positives zu berichten. Zu den schon angesprochenen miesen Musikstücke, kommt noch ein 08/15-Rock-Midi in den Menüs und die Sprachausgabe, die naja, kaum vorhanden ist. Von den Wrestlern selbst, bekommt man außer Stönereien (nein nicht das was ihr denkt) nichts zu hören. Einzig die Manager Jimmy Hart und Captain Lou Albano, haben ein paar Sätze beigesteuert. Was, allerdings enorm enttäuschend ist, ist das Fehlen von Kommentatoren. Hätte man nämlich bekannte Größen, wie z.B. Jerry Lawler eingesetzt, hätte das die eh schon sterile Atmosphäre etwas retten können. Doch das verpasste man bei Acclaim leider.
Das was ein paar Prozentpunkte noch dazu bringt ist der Multiplayer-Modus. Wie bei Wrestling-Games üblich, steigt der Spielspaß bei jedem dazukommenden Spieler. Doch aufgrund des trägen Gameplays, mag auch hier kein richtiger Spaß aufkommen. Zudem auch noch ein vernünftiger Royal Rumble fehlt.
Ergänzung vom 14.03.2005, 13:24:
Änderung beim Update: Die Wertung 10% nach unten korrigiert. Mehr hat sich das schlechteste Wrestlingspiel dieser Generation beim besten Willen nicht verdient.
Review-Score 4325
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Eccoman am 01.04.2005 20:58
Ein paar Kommas hättest du wirklich beim Updaten vernichten können, aber ansonsten hat hier wohl der Profi gesprochen und alle Wrestling-Interessenten werden diesen Titel aus ihren Gedankengängen verbannen!
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GameGod am 29.09.2002 00:14
Sehr gute Review, bei der viele Kommas an der falschen Stelle sind ;-)
Apropos Royal Rumble: Wer hat dieses Spiel auf dem SNES gespielt? Ich habe das gezockt bis zum Umfallen - einfach nur genial!
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Baraclese am 25.09.2002 22:40
Grafik & Animationen hast du doch erwähnt, die Review liest sich erfrischend flüssig und angenehm. Lediglich ein paar mehr Namen der vorhandenen Wrestler hätte man aufzählen können.
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Snoopy am 25.09.2002 15:08
Gutes Review
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Fuse.F/X am 24.09.2002 21:44
Schon recht angenehm getextet, mit den Wrestlingkenntnissen stehe ich hier zwischen Random_H und Yeboah - zumindest ein paar allgemeine Regeln hätte man aber doch schon aufzählen können. Auf das Gameplay und andere spielrelevante Aspekte gehst Du ansonsten ausreichend ein.
Randnotiz: Einige der Absätze beinhalten gar keine thematische Trennung und sind auch gar nicht nötig, da sie den Text optisch unnötig strecken, erinnert ein bisschen an schweizer Käse... hier also mal zur Abwechslung das Gegenteil der berüchtigten "Textwüste". ;-) Kleiner Stiltip: unverhältnismäßig viele Sätze beginnen bei Dir mit "Und" "Wenn" "Denn" etc., das kommt rein sprachlich nicht ganz so prall und ist mit etwas Übung auch leicht zu vermeiden. ^_^ Trotzdem hat das Review fast schon "sehr gut"-Format. Weitermachen!
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