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Playstation 2

The Bouncer

Details zu The Bouncer

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Top-Review

Review von Fahrenheit

::: Fazit :::

Bitte Squaresoft, bleibe bei den Rollenspielen und lass die Finger von anderen Genres! Denn ,,The Bouncer'' ist, wie so viele Ausflüge von Square in andere Genres, ein spielerischer Totalausfall. Hier stimmt einfach nichts, alles wurde lustlos hingeklatscht und mit einer tollen Grafik versehen, damit das Spiel wenigstens etwas Beachtung bekommt. Ich könnte das Spiel höchstens absoluten Filmpuristen empfehlen, denen Story und Grafik wichtiger ist, als ein funktionierendes Gameplay. Denn die Story ist wirklich spannend erzählt und für DIE lächerliche Spielzeit auch recht wendungsreich und komplex (was aber vermutlich auch daran liegen kann, dass ein Großteil der Story in Ladebildschirmen erklärt wird.) Schade um die verschwendete Arbeit, die in die Präsentation floss. Höchstens annehmen, wenn ihr es irgendwo Gratis bekommt. Die Disk eignet sich hervorragend dazu, den Dreck unter den Fingernägeln wegzukratzen.

::: Positiv :::

die Präsentation (Story,Grafik,Sound)

::: Negativ :::

der Rest

::: Rating :::

Wertung:

17%

Veröffentlicht am 12.05.2005 01:22, dieser Review wurde 1114x gelesen.

The Bouncer war wohl im Vorfeld eines der am heißesten erwarteten Spiele für die Play Station 2. Kein Wunder, denn Squaresoft versprach eine Menge. Zudem sprach die (damals) unglaublich detaillierte Grafik für sich, leider ein Blender, wie sich später herausstellen sollte. Denn ,,The Bouncer'' ist nichts weiter, als ein uninspirierter Klopper mit dezenten Rollenspielanleihen, man könnte auch einen Schritt weiter gehen und das Spiel als ,,Interactive-Movie'' abtun.

Denn in der Tat verbringt ihr (zum Glück) die meiste Zeit des Spiels mit Zuschauen. Schon am Anfang werdet ihr in einem atemberaubendem Renderintro zeuge, wie die schöne Dominique in einer Bar von einer Bande Kidnapper entführt wird. Das lässt Sion, ihr Freund, natürlich nicht auf sich sitzen und macht sich prompt mit seinen Freunden, Volt und Kou auf, um die Schönheit zu retten. Denn wie sich später herausstellt, gehören die Kidnapper zu Mikado, einem riesigen Megakonzern.
Kommen wir zum wohl positivsten Aspekt, den das Spiel zu bieten hat. Und damit meine ich zweifelsohne die kinoreife Präsentation. Die (anfangs) simpel erscheinende Story wartet später mit Wendungen und Überraschungen auf, die man ihr auf dem ersten Blick gar nicht so zutraut.

Interessant ist hierbei auch das Storytelling, denn obwohl es hauptsächlich um die Rettung von Dominique geht, werden auch (in den Ladebildschirmen zumeist) die Vergangenheiten der ,,Bouncer'' abgehandelt, was dem ganzen noch mehr Tiefe verleiht. Filmpuristen kommen voll auf ihre Kosten, nicht zuletzt wegen dem tollen Soundtrack (Kampfmusik ausgenommen), der wirklich professionellen englischen Synchronisation und der (auch für heutige Verhältnisse) schönen Grafik. In den Kämpfen gibt es meist eine Menge netter Details, toll modellierte Charaktere und eine durchgängig konstante Framerate zu bewundern. In den Zwischensequenzen kommen einem die Charaktere durch Minenspiel und Gestik sogar richtig menschlich vor. Präsentationstechnisch siedelt sich das Spiel in der Oberliga an.

Doch leider ist das nicht alles, was zählt. denn das war auch schon alles, was gut an The Bouncer ist. Kommen wir zuerst zu dem Aspekt, dass das Spiel enorm kurz ist. Für einen Durchgang, bei dem ich sämtliche Zwischensequenzen weggeklickt habe, habe ich gerade mal 45(!) Minuten Spielzeit gehabt. Entschieden zu wenig für ein Spiel, dessen Vollpreis damals noch stattliche 120 DM betrug. Zum Kampf kommt es meistens, wenn die Party in den Cutscenes auf Feinde trifft. Vor dem Kampf habt ihr dann immer die Wahl, mit welchem der drei Protagonisten ihr auf Prügeltour geht. So ändert sich auch die Story entsprechend, je nachdem welchen Kämpfer ihr zuvor ausgewählt habt. Um die ganze Story und alle Bezüge zwischen den Charakteren zu verstehen ist mehrfaches Durchspielen schon fast Pflicht. Was ja auch prinzipiell kein Problem wäre, wenn das Spiel nicht so stinklangweilig wäre.

Erstmal spielen sich alle Charaktere absolut gleich, mal abgesehen von Stärke und Energie. Ja, hier gibt es die RPG-typischen Attribute (ohne die wohl kein Square-Spiel auskommt). Nach jedem Kampf gibt es so genannte BP, die ihr nach erfolgreichem Kampf entweder für höhere Attribute oder das Erlernen von Kombis verbratet. Dabei sind die Kombis völlig schwachsinnig, da sie ersten viel zu überteuert und sich zweitens das Spiel auch prima ohne sie erledigen lässt. Jetzt stellt sich nur die Frage, was einem noch die Charakterwahl vor jedem Kampf bringt, denn wenn ihr euch auf das Aufleveln aller Chars konzentriert, werdet ihr früher oder später ein Problem haben, da sie viel zu unterentwickelt sind. denn recht am Ende gibt es einen Abschnitt, in dem ihr ganz auf euch alleine gestellt seid. Und wer da untertrainiert ist, ist selber schuld. Der Schwierigkeitsgrad generiert sich mit der Wahl des Charakters. Volt ist schon von Anfang an am kräftigsten, hat es also entsprechen leichter. Kou ist der Allrounder und Sion ist schon ziemlich schwach.

Solltet ihr euch mit Sion durch das Spiel wagen, seid gewarnt, denn viele Bosskämpfe driften hier sehr schnell ins unfaire ab. die Kämpfe selber gestalten sich dann so, dass ihr in einem recht kleinem Areal eure Gegner mit Fäusten und Tritten bearbeitet. sowohl Gegner als auch Freunde verhalten sich dabei natürlich selten dämlich, wie es von dem Spiel auch nicht anders zu erwarten war. so stehen eure Kumpanen einfach mahl so rum, Feinde schalten in den ,,Dauerblockmodus'', oder fallen euch unfair in den rücken, da die lahme Kamera nicht hinterher kommt. Und so laufen in der Regel alle Kämpfe ab, bis alle Gegner vom Bilschirm gepustet wurden und es zur nächsten Cutscene kommt. So richtig Kombis müsst ihr auch nicht vom Stapel lassen, da ihr mit Button-Smashing auch zum Ziel gelangt. Zwischendurch gibt es auch noch den einen oder anderen Bosskampf. Wer jetzt Hoffnung auf Taktik oder Ähnliches hat, wird schnell auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt.

Denn die Bosskämpfe gestalten sich nicht anders, als die eigentlichen Kämpfe auch. Da Squaresoft wohl gemerkt hat, dass das Spiel so zu monoton ist, haben sie kurzerhand lächerliche ,,Action-Events'' eingebaut. Mitten im Spiel müsst ihr dann z.B. eine Codekarte in einem Zugabteil suchen. Zum Glück stehen ja keine drei Kisten zufällig nebeneinander. Es gibt aber auch durchaus lustige Einfälle, wie eine stelle, wo man in gestohlener Uniform wachen nachäffen muss. Doch wenn ich es mir recht überlege, ist es doch nicht so lustig. Mit diesen Events hat man wohl versucht, den Ideenmangel zu retuschieren, die Kämpfe spielen sich nämlich alle absolut gleich. In den Kampf einbeziehbare Gegenstände wie Stühle sind den Designern leider nicht in den Sinn gekommen, obwohl es ja so großkotzig angekündigt wurde. Für ganz eiserne Spieler bietet sich die Möglichkeit, das Spiel noch einmal mit aufgepowerten Attributen von vorne zu beginnen, solltet ihr euch denn durch das Spiel gequält haben. Dazu gesellt sich, wie in Prügelspielen üblich, noch der obligatorische Multiplayer-Modus. Doch dass auch der völlig lustlos hingeklatscht wurde, brauch ich ja kaum noch zu erwähnen. Ein Co-op Modus hätte wahre Wunder gewirkt.

Ergänzung vom 12.05.2005, 01:24:
Sorry für das grausame Layout, aber nach 30 Versuchen mit diesem fummeligen Editor klarzukommen, habe ich aufgegeben.

Ergänzung vom 12.05.2005, 20:44:
@Eccoman: Ein Co-op Modus steigert sehr wohl den Spielspaß - egal bei welchem Spiel. Und gerade bei The Bouncer hätte sich dieser angeboten. Die Story hat was an der Wertung geändert, was meinst du, warum das Ding 17% bekommen hat? =)
45 Min. Spielzeit für (damals) 120 DM??? Sollen ausreichen? Ich bitte dich, hätte Squaresoft sich nur mal hingesetzt und den Spielablauf durch spaßige Einlagen aufgelockert, wäre man weit über diese Spielzeit gekommen. Man hätte viel mehr in das Spiel hineinstecken können, aber bei aller Liebe, gerade mal 45 Minuten ist doch wohl wirklich ein schlechter Scherz....

Review-Score 5000

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		dixip am 11.06.2005 14:06 Wertung klingt hart, vor allen Dingen weil sich die Beschreibung nicht nach unspielbarem Totalausfall anhört. Ansonsten aber okay.
		mopan am 14.05.2005 01:36 Der Veriss ist schon ok für diese squaresche Frechheit. Und ob da nun 30% oder 17% stehen ist egal, Veriss bleibt Veriss, und ein gelungener dazu.
		Heffer am 12.05.2005 23:34 Hab's mir damals aus der Videothek ausgeliehen und fand es gar nicht sooo übel. Aber die Spieldauer ist natürlich unverschämt. Schöner Text!
		Klees am 12.05.2005 22:56 Die Wertung kommt mir jetzt argh niedrig vor. Habe es mal "relativ günstig" als Import gekauft und bisher nie gespielt. Hätte ich wohl lieber sein lassen sollen. Formatierung sieht bei mir ganz gut aus und auch an Infos ist genug drin. 45 Minuten Top Unterhaltung reichen mir zwar persönlich, aber die werden hier anscheinend nicht geboten und damit oki!
		jetsetradio am 12.05.2005 20:25 Fein, Fein, kompakt, gut zu lesen, witzig und abschließend sehr fair bewertet...