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XBox
Darkwatch
Details zu Darkwatch
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Review von Maryokutai
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Ich beginne mit dem positiven; Hauptcharakter und Setting sind hervorrand gelungen und im Bereich der Videospiele bislang noch nicht da gewesen. Dennoch trüben einige Macken den Spielspaß. Das ganze Spiel ist relativ abwechslungsarm, ein paar Reiteinlagen mehr hätten da nicht geschadet. Das gut/böse Feature ist meiner Meinung nach auch kompletter Nonsens, da hätte man ein Erfahrungsfeature einbauen können beziehungsweise das hier vorhanden besser ausbauen sollen. Was bringt es mir, zwischen gut und böse zu wählen, wenn es nur der Weg zu einer neuen Spezialattacke ist? Sowieso eine Frechheit ist die viel zu kurze Spieldauer und die Aufteilung der verschiedenen Multiplayermodi auf X-Box und PS2. Was übrig bleibt ist ein kurzweiliger Ego-Shooter mit guter Atmosphäre, aus dem allerdings viel mehr hätte werden können. |
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interessantes Szenario |
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gute Steuerung |
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zu kurz |
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unausgereiftes gut/böse Feature |
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Aufteilung der Multiplayermodi |
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Erstveröffentlichung am 19.10.2005 13:07, Update am 19.10.2005 13:09. Dieser Review wurde 530x gelesen.
Neue Helden braucht das Land. Obwohl Held in diesem Fall etwas hoch gegriffen ist. Der Hauptdarsteller von Ubi Softs neuestem Spiel ist nämlich kein strahlender Ritter, sondern ein zwielichtiger Kleinkrimineller. Jericho Cross, so sein Name, ist mittlerweile etwas in die Jahre gekommen und möchte seine ,,Karriere“ mit einem kleinen, aber feinen Zugüberfall beenden. Dummerweise jedoch sucht er sich ausgerechnet einen Güterzug der Darkwatch aus, einer Organisation, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Welt von allem Übernatürlichem zu schützen. Im Klartext heißt das, dass sie Vampire, Untote und so weiter in Massen unschädlich machen. Wie es der Zufall so will, enthält der Tresor, den sich Jericho ausgesucht hat, nicht etwa Gold, Juwelen und anderen Schmuck, sondern den Fürst der Vampire höchstpersönlich, Lazarus.
Dieser ist natürlich recht angetan von der Sprengung seines Käfigs. Und anstatt Jericho einfach zu töten, schenkt er ihm etwas Besonderes; er beißt ihn und unser alter Ego wird selbst zu einem Vampir. Jetzt muss er einen Weg finden, seine Menschlichkeit zurückzuerlangen, was nur durch Lazarus´ Tod möglich ist.
Der Wilde Westen mal anders… Ihr steuert den Gesetzlosen nun in der klassischen Ego Perspektive durch die Levels und vernichtet allerlei untote Gegner am Laufenden Band. Zombies in der Ego Perspektive abschießen hört sich nicht unbedingt neu an, ist es auch nicht. Was Darkwatch allerdings vom Ego-Shooter Einheitsbrei abhebt ist das interessante Setting. Es spielt nämlich in einem düsteren, alternativen Western Szenario, das es in dieser Form noch in keinem Videospiel gegeben hat. Bei der Spielmechanik bleibt es dem Genre allerdings treu. Mit sieben verschiedenen Bleispritzen gebt ihr euren Gegnern Saures, von einer kleinen Schnellfeuerwaffe namens ,,Erlöser“ bis zu einer durchschlagkräftigeren Panzerfaust (im Spiel fälschlicherweise als Granatenwerfer bezeichnet). Gegen eine Ansammlung von Gegnern empfiehlt sich der Einsatz des Dynamits, das sich mit der linken Schultertaste einsetzen lässt und, ähnlich den Granaten in Halo, ordentlich Schaden bei richtiger Anwendung anrichtet. Durch die sehr präzise Steuerung, die sich ähnlich wie die von Timesplitter Future Perfect anfühlt, gelingen nach kurzer Zeit auch effektive Kopftreffer, bei denen die meisten Gegner sofort das Zeitliche segnen
Doch Jericho hat noch mehr Tricks auf Lager. Als Halbvampir kann er auch ein paar übernatürliche Fähigkeiten einsetzen; so springt er beispielsweise weiter und höher als jeder Olympiasieger und hat einen Blutschild um seinen Körper, der sich, falls die Energieleiste dafür sinkt, nach einer gewissen Zeit wieder von selbst auflädt. Der Masterchief lässt grüßen. Außerdem kann man auf eine Reihe verschiedener Spezialattacken zurückgreifen. Davon gibt es acht, jeweils vier Gute und vier Böse. Gut und böse? Ja, denn auch Darkwatch bleibt nicht vom Trend verschont und bietet ein gut/böse Feature. In regelmäßigen Abständen findet ihr Opfer beziehungsweise eingesperrte Seelen, die von Lazarus gepeinigt wurden. Je nachdem ob ihr sie nun freilasst oder in die Hölle schickt, füllt sich entweder der gute oder der böse Balken am unteren Bildschirmrand. Wenn einer der beiden komplett gefüllt wurde, erlernt ihr eine neue Fähigkeit der jeweiligen Kategorie. Das klingt schön und gut, hat aber mit einem Logikfehler zu kämpfen; man kann nämlich beide Leisten parallel füllen. Wer dachte, sich mit jeder guten Aktion weiter von der bösen Seite zu entfernen, lag also falsch. Eine komplexe gut/böse Simulation wie beispielsweise Fable erwarte ich mir von einem Ego-Shooter zwar auch nicht, allerdings hätte man sich das Feature in dieser Form auch sparen können. Lediglich an einer Stelle des Spieles beeinflusst ihr durch eure Entscheidung den weiteren Storyverlauf, so bekommt man immerhin zwei verschiedene Enden geboten. Dennoch sind die Fähigkeiten, die ihr erlernt, eine enorme Hilfe. Der ,,Rächer“ ist beispielsweise ein Kettenblitz, der allen auf dem Bildschirm befindlichen Gegner enormen Schaden zufügt. Defensive Spieler benutzen den Mystischen Schild, der sie robuster macht als einen Panzer. Da Jericho allerdings ein Halbvampir ist, müsst ihr klischeebedingt auf eure Spezialkräfte verzichten wenn ihr direktem Sonnenlicht ausgesetzt seid.
Um etwas Abwechslung in die vampirische Ballerei zu bringen, haben die Entwickler eine Fahrmission sowie zwei Reitmissionen in das Spiel eingebaut. Während die Fahrmissionen zwar durchaus spaßig sind, aber mit der gleichen verkorksten Steuerung wie der von Halo (ihr steuert das Fahrzeug ,,mit der Kamera“) daherkommen, machen die Reitmissionen tierischen Spaß. Allerdings hätten sie ruhig zahlreicher sein können. Wo wir schon bei zahlreich sind; obwohl das Spiel auf den ersten Blick viele Missionen bietet, ist die Spieldauer mit rund 4 Stunden leider extrem kurz geworden. Wer alles sehen will, spielt es wegen den beiden Enden zwar zweimal durch, dennoch bleibt ein fader Nachgeschmack.
Zweischneidige Grafik Die düstere und stimmige Grafik erzeugt eine passende Atmosphäre, ist allerdings auch nicht fehlerfrei. Charaktere, seien es nun Verbündete oder Gegner, sehen größtenteils erstklassig aus, allerdings kann man das nicht von der Umgebungen behaupten. Der Grafikaufbau ist trotz der kleinen Levels manchmal sehr langsam, die Texturen unscharf und die Lichteffekte hat man bei der Konkurrenz auch schon besser gesehen. Immerhin läuft das Spiel zumindest in der X-Box Version konstant flüssig, in der PS2 Version kommt es nicht selten zu spielspaßstörenden Rucklern.
Soundtechnisch dagegen gibt es nichts zu meckern; die Waffeneffekte klingen durchaus gut und die Musik ist atmosphärisch. Ab und zu eine etwas ,,auffallendere“ Melodie hätte in meinen Augen allerdings nicht geschadet, ich denke das zum Beispiel an den Wild West Level in Timesplitters 2.
Noch ein Wort zu den verschiedenen Fassungen des Spieles, X-Box und PS2 Version unterscheiden sich nämlich nicht nur in technischer Hinsicht, sondern auch in punkto Mehrspielermodus. Während ihr auf der PS2 exklusiv mit einem Kumpel im kooperativen Story Modus auf Vampirjagt gehen dürft, erwartet euch auf der X-Box ein Online Modus und ein Splitscreen Modus für bis zu vier Spieler, allerdings nur gegeneinander. Meiner Meinung nach hätte man sich diese ,,exklusiven“ Spielmodi gleich schenken können und auf jeder Plattform alle anbieten können, allerdings weiß man nicht was hinter den Kulissen alles abläuft….
Review-Score 4197
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dixip am 19.11.2005 11:26
Schönes Review. Der kritische Umgang mit achso innovativen Features hat mir auch sehr gut gefallen. Was neben dem Gegnerdesign fehlt, sind ein paar Worte zum "düsteren, alternativen Western Setting", das ja irgendwie den Titel von der Masse abhebt.
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mopan am 02.11.2005 16:25
Ich ringe mich mal zu einem "++" durch. Was aber daran liegt das Ego-shooter zu der Art Spielen gehören, von denen ich sogut wie keine Ahnung habe. Trotzdem fühle ich mich ausreichend informiert und ordentlich geschrieben ist's auch, also was solls. Meine gute Tat für heute. *g*
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OmniBrain am 31.10.2005 19:00
Du verbrauchst irgendwie mehr Platz für das Gut/Böse-Feature wie für eine allgemeine Beschreibung des Spielgefühls und Gameplays. Dass der Titel mehr einem Serious Sam als einem Halo gleicht, wird hier imo nicht ganz klar. Trotzdem gut geschrieben und ansonsten alles Wichtige drin - '+'.
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Dok am 30.10.2005 13:04
Ich schließe mich Eccoman an.
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Eccoman am 21.10.2005 20:16
Schön kritisch gehaltenes Review, das an sich keine großen Macken hat und unter Zuhilfenahme des Forums alles Wichtige abdeckt. Klar, Raum für Verbesserungen ist durchaus vorhanden, aber für ein "++" reicht mir das kompakte Review auf jeden Fall, zumal ich mir das Spiel jetzt zumindest ansehen würde.
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::: Wertungsrichtlinien ::: |
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91% - 100%Referenz
81% - 90%Spitzenklasse
71% - 80%sehr gut
61% - 70%gut
51% - 60%durchschnittlich
41% - 50%unterdurchschnittlich
31% - 40%schlecht
21% - 30%sehr schlecht
11% - 20%miserabel
1% - 10%Aaargh
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::: Reviews in Arbeit ::: |
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::: Frisch überarbeitet ::: |
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