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Playstation/ PSOne

ESPN Extreme Games

Details zu ESPN Extreme Games

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Top-Review

Review von dixip

::: Fazit :::

Extreme Games ist ein völlig und vollständig durchschnittliches Spiel (Sichtweise Ende 1995!). Die Tatsache, dass die eigenen Siegchancen sehr, sehr stark vom Glück abhängen, ist natürlich kein Qualitätsmerkmal. Die Grafik ist recht gut gelungen, die fehlende Abwechslung und die zahlreiche Verwendung von Sprites statt Polygonmodellen stört das Bild aber etwas. Soundmäßig ist im Spiel eh nichts los. Die Musik ist langweilig, die immer gleichen Soundeffekte (Rollgeräusche, Rumgestöne) sind zu schlecht, um im Reviewtext erwähnt zu werden. Der Absturz in noch tiefere Wertungsregionen wird von dem an sich fehlerfreien Spielablauf verhindert. Die Kollisionsprobleme wird man mit etwas Streckenkenntnis schnell verhindern können, für Motivation sorgt dann bei fehlerfreier Fahrt die Hoffnung auf den ersten Platz. Schließlich bleiben auch die Computergegner öfter mal irgendwo hängen.

::: Positiv :::

		flotte, flüssige Grafik
		innovative Spielidee
		Rennen sind spannend, solange man..
		...nicht zuviele Fehler macht

::: Negativ :::

		Akustisch ohne jeden Glanz
		Glück führt zum Sieg
		Kollisionsabfrage ungenau
		merkwürdiges Speichersystem

::: Rating :::

Wertung:

53%

Veröffentlicht am 03.09.2002 00:36, dieser Review wurde 203x gelesen.

Lange bevor Tony Hawk für einen regelrechten Boom bei den Trendsportarten sorgte, bemühte sich Sony schon mit einem actiongeladenen Rennspiel, Mountainbiker, Inliner, Skateboard- und Straßengleiterfahrer vor die Playstation zu locken. Dass Extreme Games damals keinen Boom auslöste, sagt natürlich noch gar nichts über die Qualität des Spiels aus, oder vielleicht doch?

Das Intro präsentiert sich mit realen, ausschließlich in rot und blau gehaltenen Videosequenzen, flott geschnitten und mit passender Musik unterlegt, stimmt es auf ein rasantes und spannendes Spiel ein. Im Hauptmenü wählt man zwischen Exhibition (=Einzelrennen) oder einer neuen bzw. der Fortsetzung einer abgespeicherten Saison. Auch die Wahl des Schwierigkeitsgrades kann hier in vier Stufen eingestellt werden.

Bei einem Einzelrennen kann man sich für einen von 16 Fahrern entscheiden. Jeder hat andere Fähigkeiten, der eine fühlt sich auf dem Fahrrad am wohlsten, der nächste ist ein Skater-Ass. Neben der Eignung für die einzelnen Fahrgeräte sind die Fitness und die Wendigkeit weitere Angaben. Sein Fahrgerät kann man natürlich auch noch auswählen, sinnvollerweise nimmt man eins, welches die eigene Spielfigur auch halbwegs beherrscht. Hat man sich etwas Geld erfahren, kann man auch bessere Skateboards und Co kaufen (insgesamt je vier Fahrgeräte je Klasse). Bevor es nun endlich losgeht, darf auch noch eine Strecke ausgewählt werden. In San Francisco fährt man durch die Stadt und wird z.B. mit einer kreuzenden Tram konfrontiert. In Lake Tahoe fährt man auf den malerischen See zu, muss dabei aber auf umgestürzte Bäume achten, während in den Felsschluchten von Utah herabfallende Gesteinsbrocken und Bahnübergänge die Konzentration des Spielers fordern. Italy und South America vervollständigen das Quintett der Strecken.

Endlich an der Startlinie angekommen (man startet immer von Platz 15!) fällt der Blick zuerst auf die Grafik. Für Ende 1995 war sie eigentlich ganz okay. Mit einer ausreichenden Weitsicht, recht flotter und vor allen Dingen absolut flüssiger Framerate erfüllt das Spiel hier schon mal die Erwartungen. Dafür leidet sie dann etwas an mangelnder Abwechslung. Es ziehen immer die gleichen Haus-, Fels- oder Baumformationen am Spieler vorbei. Gefahren wird auf einer extrabreiten Straße, die sich in langen Kurven und mit kurzen Geraden durch die Landschaft schlängelt. Nach erfolgtem Startsignal darf mit der X-Taste beschleunigt werden, was aber an der Energieleiste zerrt. An Bergabstücken darf man sich auch einfach hinhocken und so an Speed zulegen. Da die Kurven alle ohne Bremsen gefahren werden können, wurde der Asphalt ordentlich mit Hindernissen zugestellt - mit höherem Schwierigkeitsgrad nimmt die Masse an Hindernissen zu. Kleine Holztonnen, Reifenstapel, Absperrgitter, Mülltonnen oder auch schon mal ein Traktor laden zum Gegenfahren ein. Besonderes Highlight sind die Hasen und Hühner, die auch keine Anstalten machen auszuweichen...mit entsprechenden, auch optisch sichtbaren Folgen für ihre Gesundheit. Neben hektischen Ausweichmanövern kann man z.T. auch über die Hindernisse hinwegspringen, was mit den Straßengleitern (man liegt mit dem Rücken auf diesen Brettern) natürlich nicht geht.

Neben den Hindernissen gibt es noch verschiede Tore, die durchfahren werden sollten. Diese stehen nicht nur auf der Straße herum, sondern sind z.T. auch in der Luft befestigt und müssen mit Hilfe einer Rampe dann durchsprungen werden. Grüne Tore bringen jeweils 5$ in die Kasse, gelbe erhöhen den Punktestand um 10 Punkte (ist für die Saison wichtig) und lila Tore sorgen für etwas Interaktivität. Beim durchfahren dieser öffnen sich z.B. Tore, werden Wände auseinander gefahren oder Mülltonnen weichen zur Seite. Eine kleine Statistik am Ende des Rennens gibt Auskunft über die durchfahrenen Tore, hat man alle erwischt, darf man in einer Bonusrunde ("Cash Course") seinen Kontostand aufbessern.

Wagt man sich an eine Saison heran, fährt man zwölf Rennen nacheinander. Die lustige Gegnerschar muss man hier natürlich unbedingt weit hinter sich lassen, da es nur für die ersten drei Plätze Punkte gibt. Hier offenbart sich auch die erste Schwäche des Spiels: Man kann eigentlich fahren wie man will, man holt die Gegner nur sehr langsam ein, solange diese nicht stürzen. Hierbei kann man ihnen natürlich behilflich sein. Mit den L- und R-Tasten teilt man Tritte bzw. Schläge in die entsprechende Richtung aus. Das ist eigentlich auch die einzige Möglichkeit, einen Gegner endgültig zu überholen. Abhängen oder mit geschickten Manövern austricksen, geht einfach nicht. Muss man selbst Schläge einstecken oder streift irgendwelche Hindernisse, verliert man etwas Energie, wodurch die Wahrscheinlichkeit zu stürzen weiter steigt. Bei einem Sturz wird man weit zurückgeworfen, jegliche Siegchancen sind spätestens beim dritten Sturz dahin. Leider entscheidet so sehr oft mehr das Glück als das Können über Sieg oder Niederlage, da in der Regel Zufälle zu Stürzen führen - z.B. wird man von einem Gegner kurz vor einem Hindernis in dieses hineingedrängt oder Gegner weichen Mülltonnen aus, die gerade dann wieder zur Seite und direkt vor die Gegner fahren. Um in der Meisterschaft siegreich zu sein, muss man aber schon die Mehrheit der Rennen gewinnen, da der Hauptgegner im Kampf um den Titel sonst genau dies tun wird.

Das ganze ist auf jeden Fall nicht gerade motivationsfördernd, im Gegenteil sorgt es schnell für Frust. Nach jedem Rennen wird man gefragt, ob man auf Memory Card speichern möchte. Soweit so gut, verneint man aber und wählt nun "Continue Season" aus, darf man das letzte Rennen noch einmal fahren. Man muss nämlich den Spielstand wieder von der MemCard laden, damit man die Saison fortsetzen kann. Das ganze ist eine sehr nervige Prozedur, außerdem bekommt man auch jedes Mal zusätzlich (!) noch ein aus acht dreistelligen Zahlen bestehendes Passwort mitgeteilt. Dieses "Feature" alleine würde schon jede Topwertung zunichte machen! Hinzu kommen kleinere Unzulänglichkeiten. Die Kollisionsabfrage arbeitet nicht sehr genau, vor allen Dingen wird bei runden Hindernissen die eckige "Kollisionswand" sehr deutlich sicht- und spürbar. Unlogisch wird es auch noch: In Utah wehen trockene Staubbüschel über den Asphalt und sorgen beim Aufprall mit einem Straßengleiter für einen schicken Abflug, fährt man aber gegen einen massiven Felsbrocken, gerät man öfter nur etwas ins Straucheln und verliert etwas Geschwindigkeit.

Der Vollständigkeit halber: Das Spiel verfügt über einen 2-Player-Splitscreen-Mode. Es spielt sich aber genauso wie der normale Einspielermodus. Das Spiel ist vielleicht dann die richtige Wahl, wenn der menschliche Gegenspieler weder verlieren noch zocken kann. Mit etwas Glück gewinnt er vielleicht...

Review-Score 5000

Review bewerten

		Klees am 18.09.2003 00:39 Der letzte Satz ist schlicht genial und auch sonst bringst du dieses Werk gut rüber. Top!!!
		Eccoman am 16.09.2003 22:37 Bis auf den vorletzten Satz, dessen Inhalt sich mir auch beim wiederholten Lesen nicht erschloss, ein sehr gut gelungenes Review!
		argor am 04.09.2002 22:00 angenehm zu lesen und inhaltlich überzeugend...
		AuLbAtH am 03.09.2002 20:17 Wie bereits gesagt: sehr schön
		Random_H am 03.09.2002 13:03 Durchweg solides und kompaktes Review. Sehr gut!