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Playstation 2

Smuggler's Run

Details zu Smuggler's Run

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Top-Review

Review von FS

::: Fazit :::

Smugglers Run ist für Freunde der Cannonball-Filme ideal. Die etwas eintönigen Texturen, werden durch liebevolle Objektdetails, den tollen Fernblick, sowie das witzige Spielgeschehen locker ausgeglichen. Vor allem die schnellen und unglaublich hartnäckigen Polizeifahrzeuge, sorgen für einige Lacher. Wenn sie beispielsweise in Abgründe springen oder wie wilde Tiere über den Schmuggler herfallen, muss man einfach grinsen. Im Singleplayermodus könnte der Titel nach einer Weile etwas stumpfsinnig werden.

Dafür macht der Multiplayermodus sehr viel Spaß. Vor allem wenn man sich gegenseitig die Schmuggelware streitig macht, kommt fröhliche Hektik auf. Wer es also primär im Multiplayer zockt, kann 10% auf die Wertung drauflegen.

::: Positiv :::

		lustige Cannonball-Situationen
		extremer Fernblick
		unkomplizierte Steuerung
		Multiplayer ist ganz lustig

::: Negativ :::

		zu wenig Abwechslung
		bischen triste Umgebung
		schwache wiederholende Texturen

::: Rating :::

Wertung:

71%

Veröffentlicht am 02.10.2002 14:37, dieser Review wurde 142x gelesen.

Smugglers Run (PS2) – Review von Fritz Schober

Der 1980er Film „Blues Brothers“ mit John Belushi und Dan Aykroyd zeigte genauso wie der „Cannonball Fever“ von ´89 mit Burt Reynolds, das wilde Autoverfolgungsjagdten sehr unterhaltsam sein können. Offenbar hatte Angel Studios (so der Name der Entwickler) diese Filme sowie PC Titel wie Crazy Taxi und Midtown Madness auch im Hinterkopf als sie ihr Spiel für Rockstar Games programmierten.

Man ist Mitglied einer Bande, die sich auf den illegalen Schmuggel von Waren über Grenzen hinweg spezialisiert hat. Natürlich sieht die örtliche Polizei solche Aktivitäten überhaupt nicht gerne. Aber nicht nur die Beamten machen Probleme bei der Auslieferung. So gibt es auch bei diesem riskanten Job Konkurrenz. Fremde Banden versuchen einem die Waren abzujagen oder Aufträge schneller als man selber zu erledigen. Neben den beweglichen Feinden, muss man zusätzlich darauf achten den eigenen Wagen nicht komplett zu Schrott zu fahren und den Auftrag in der vorgegebenen Zeit zu erledigen. Kurz gesagt, viel Action und viel Stress.

Während die ersten Missionen noch sehr harmlos sind, wird der Titel später ziemlich schwer und dieser Schwierigkeitsgrad steigert sich dann mit der Anzahl der Verfolger und dem sehr knappen Zeitlimit. Im Gegensatz zu echten Schmugglern sind die Distanzen nicht so extremst und nicht immer grenzüberschreitend. Farbige, sehr gut animierte, Rauchwolken markieren die Ware und den Zielpunkt. Die Polizeifahrzeuge sind extrem wendig, riskieren Kopf und Kragen um einen zu rammen und können zu allem Überfluss auch noch ein klein wenig schneller als man selber fahren. Da helfen nur halsbrecherische Ausweichmanöver, welche die etwas träge reagierenden Verfolger in den nächsten Fluss, Baum oder Fels lenken. Nur so hat man später eine Chance, pünktlich und heil anzukommen. Bei der wilden Hatz ergeben sich sehr witzige Situationen, wenn man einen Abhang hinunterpurzelt und ein halbes Dutzend, rauchender Dienstwagen mit jaulenden Sirenen fallen wie Lemminge hinterher. Dabei verlieren diese (und man selber auch) Blechteile. Die Motorhaube ist meist sofort weggefetzt, Seitenteile und der Ersatzreifen folgen. Witzigerweise reparieren sich die Fahrzeuge von selber, wenn man eine Weile unfallfrei fährt. Doch das ist bei diesem Spiel leichter gesagt als getan. Was man nie tun darf: Anhalten. Dann fallen die Feindfahrzeuge wie ein Rudel hungriger Wölfe über einen her, verkanten, verkeilen und rammen einen so lange, bis der eigene Wagen den letzten Schnaufer tut.

Apropos Wölfe und Wildtiere. Es stehen ab und zu auch Rehe, Hirsche und andere Tiere in der Gegend herum. Fährt man gerade auf sie zu, dann scheuen sie sehr gut animiert und weichen aus. Legt man es darauf an, kann man sie aber rammen und sie fliegen unblutig, wie Puppen, durch die Gegend. Das Gleiche gilt auch für Personen. Obwohl kein Pixelblut fließt, wirkt dies manchmal doch etwas makaber, da zumindest die angefahrenen Menschenfiguren dabei laut schreien.

Die Steuerung verdient ein hohes Lob. Sie ist dem unrealistischen Spaß angemessen vereinfacht, bietet aber dennoch schön realistisch federnde Stoßdämpfer, Gravitation, Fahrzeugdynamik und erlaubt es auch aus den unmöglichsten Situationen wieder auf die Räder zu kommen, ohne das es all zu gekünstelt wirkt. Ein wirklich abgedrehter Spaß den eigenen Flitzer zu lenken. Selbst wenn man auf dem Rücken liegt, kann man sich schnell wieder auf alle Viere schaukeln.

Der Hauptmodus nennt sich "Smuggler's Mission" und umfasst 34 Missionen, die sich in drei Abschnitte unterteilen. 13 Missionen im Feld/Wald/Wiese. 11 in der Wüste und die restlichen 10 in Schnee und Eis. Am Ende jedes Landschaftsabschnitts, bekommt man neue Fahrzeuge wie einen Trophy Truck oder ein Rally Auto. Der Umfang ist somit akzeptabel. Der zweite Modus nennt sich „Turf War“. Hier kann man ganz einfach loslegen, sich eine der drei Umgebungen aussuchen und im Ein- oder Zweispielermodus entweder eine Ware aufnehmen und abliefern, sich gegenseitig Waren abjagen oder ein Checkpoint Rennen veranstalten, wo es nur um Geschwindigkeit geht.

Der dritte Modus nennt sich „Joyridin’“. Hier kann man sich mit einem beliebigen Fahrzeug in einer Umgebung nach Wahl, ohne irgendwelche Limits und Aufgaben an das Handling und die Umgebung gewöhnen. Der letzte Menüpunkt sind dann die obligatorischen Optionen, mit der Möglichkeit zu speichern, Soundeinstellungen zu ändern oder die Tasten am Pad anders zu belegen.

Kommen wir zur Grafik. Als Erstes fällt die sehr hohe Weitsicht in den hügeligen Landschaften auf. Kein anderer mir bekannter Titel kann dort mithalten. Zwar erkennt man am Horizont schon, wie sich Wasserfälle oder Felsmassive einblenden, aber bis man dort angelangt ist, würde man schon mindestens eine Minute fahren (und das ist bei Computerspielen eine Ewigkeit). Alles wirkt sehr glatt und „sauber“ und der Boden zeigt ein sehr regelmäßiges, an eine Steppdecke erinnerndes Muster. Der Grund sind die wenigen und niedrig aufgelösten Textures. Dafür sehen die Bäume ziemlich überzeugend aus.

Das Spiel läuft sehr flüssig und auch wenn man von sechs Polizeiwagen bedrängt wird, braucht man keine Ruckeleinlage zu befürchten. Der eigene Wagen ist ziemlich detailreich, aber hat fast gar keine Textures oder Oberflächeneffekte (er reflektiert und glänzt nicht, dadurch wirken die Blechteile wie aus mattem Plastik). Verliert man Teile, kann man das Metallrohrgestell des Fahrzeugs bewundern und auch den kleinen Fahrer, wie er im Cockpit schaltet und waltet. Hier zeigen die Entwickler eine angenehme Detailverliebtheit.

Die Sounds beschränken sich auf das Brummen der Wagen, das heulen der Sirenen und evtl. noch ein dumpfes Knallen, wenn man etwas rammt. Nicht toll aber auch nicht groß zu bemängeln. Die Musik von Boo Williams/Aquanuts, Dave Lee und Callisto ist ziemlich cool und passt zum Spielgeschehen, auch wenn kein echten Ohrwurm dabei war.

Review-Score 4742

Review bewerten

		former am 03.10.2002 18:46 hat du fein gemacht
		Leviathan am 03.10.2002 18:35 (kein Kommentar)
		ulala am 03.10.2002 13:15 Schönes Review, gut geschrieben, zu Anfang etwas zu langatmig.
		AuLbAtH am 03.10.2002 03:18 Etwas komische Screenshot-Anordnung am Schluß, ansonsten sehr gut !
		GameGod am 02.10.2002 20:36 Sehr gute Review. Vielleicht könntest Du das nächste Mal versuchen die Screenshots in den Text einzubinden. Auch Kommentare zu den Screenshots wären nicht schlecht.