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Dreamcast
Shenmue II
Details zu Shenmue II
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Review von eMaster
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Shemue gehört zu der Art Spiele, die man entweder liebt oder hasst – wer schon von Teil Eins angeödet war, kann sich diesen Titel sparen, Fans des Vorgängers werden hingegen begeistert sein. Damals half das ungewöhnliche Spielprinzip dabei, mangelnde Abwechslung zu kaschieren - beim Nachfolger hat man es glücklicherweise nicht darauf beruhen lassen, sondern dem Spiel sehr großzügige, wunderschöne Locations sowie eine Fülle von neuen Minispielen und Aufgaben spendiert. Die Grafik gehört dabei ganz klar zum besten, was es auf dem Dreamcast zu sehen gibt, gelegentliche Ruckler und Pop-ups zeugen hier nicht vom Unvernögen der Programmierer, sondern markieren die Randzonen der Hardwarepower. So ma(n)cher mag das Spielprinzip von Shenmue als gähnend langweilig empfinden – für mich ist es eher ein virtueller Trip in ein fremdes Land, der absolut überzeugend rüberkommt und durch seine geniale Atmosphäre fast schon meditativ wirkt. Ähnlich Silent Hill 2 bietet es dadurch ein Erlebnis, das man mit einem Spielfilm niemals erreichen kann und stellt somit eine eigene Form der Medienkunst dar. Die Quick-Time-Events empfinde ich allerdings auch als extrem stupide und sinnlos, da sie im besten Fall nicht stören, meistens aber frustrieren und ein ohnehin schon umfangreiches Spiel offensichtlich nur künstlich länger machen sollen. Auch das Spielsystem ist in einigen Bereichen noch verbesserungswürdig, und die Interaktivität könnte noch ausgebaut werden. Man darf allerdings nicht vergessen, dass solche Entwicklungen sehr teuer sind und auch von der Hardware begrenzt werden. Insgesamt gehört das Spiel trotz dieser Mängel, genau so wie es jetzt ist, für mich zu den absoluten Highlights in der großen Dreamcast-Spielepalette. |
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Sehr einnehmende Atmosphäre |
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Grafik bis zur Leistungsgrenze |
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Sehr umfangreich (4 GDs) |
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Gute Bonusgames (Fights/Arcade) |
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Schöne Musik |
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Nervige Quick-Time-Events |
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Teilweise hakelige Steuerung |
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Begrenzte Interaktivität |
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Veröffentlicht am 12.07.2002 19:25, dieser Review wurde 413x gelesen.
Mit seinem Projekt "Shenmue" hat Segas Entwicklerlegende Yu Suzuki (Out Run, Virtua Fighter) sich wahrlich ein hohes Ziel gesetzt. Mit einem ungekannten Ausmaß an Realitätsnähe soll der Spieler die epische Geschichte eines japanischen Jugendlichen miterleben. Entwicklungskosten von mehreren millionen Dollar waren nötig, um den ersten Teil der Saga auf die Dreamcast-Konsole zu bringen, der zweite wurde erst fertig, als dieses System schon vor dem wirtschaftlichen Aus stand. Japaner und Europäer kamen zum Glück trotzdem noch in den Genuss dieses Spiels, die Amerikaner müssen sich hingegen noch bis zum Erscheinen der Xbox-Version gedulden, die vermutlich auch einen Hinweis auf die Heimat der noch folgenden Teile darstellt.
Die Story des vorliegenden zweiten Teils knüpft logischerweise direkt an den Vorgänger an: Euer virtuelles Alter Ego Ryo Hazuki musste mitansehen, wie sein Vater von einem mysteriösen Chinesen mit unglaublichen Martial Arts-Fähigkeiten wegen eines antiken Spiegels getötet wurde. Der erste Teil spielte sich komplett in Ryo´s kleinstädtischer Heimat ab und begleitete Ryo auf der Suche nach Hinweisen zu den Hintergründen des Mordes und dem Aufenthaltsort des Schurken Lan Di. Wie sich herausstellte, war dieser nach Hongkong geflohen, und so ging Ryo am Ende des ersten Teils an Bord eines Schiffes, um seine Rachepläne weiter zu verfolgen.
Erwartungsgemäß beginnt Shenmue 2 nun im Hafen von Hongkong. Kenner des ersten Teils (die übrigens ihren alten Spielstand laden können, um ihren Kontostand und ihre Spielzeugsammlung zu übernehmen) werden sich sofort heimisch fühlen, da die selbe Spielengine -mit einigen Detailverbesserungen angereichert- zum Einsatz kommt. Das bedeutet, dass ihr Ryo in einer Third-Person-Ansicht mit einer leicht hakeligen Steuerung durch die Stadt dirigiert und auf Knopfdruck Leute ansprecht oder Gegenstände in Augenschein nehmt. Für Euer vorankommen sind die Gespräche mit anderen Figuren essentiell, und Ryo macht sich daher automatisch Aufzeichnungen über alle neuen Erkentnisse. Die Gespräche wurden in original japanischer Sprache belassen, so dass den meisten europäischen Spielern wohl nur das lesen der englischen Untertitel bleibt. In der deutschen Version wurden leider lediglich die Tagebucheintragungen übersetzt, die japanische Sprachausgabe finde ich dagegen gar nicht unangenehm. Einige Worte merkt man sich sogar beim Durchspielen, ähnlich wie bei der TV-Serie "Shogun" mit James Clavell.
So fragt Ihr euch also durch die Stadt – zuerst auf der Suche nach Eurem Kontaktmann und einer Bleibe für die Nacht. Das Spielprinzip setzt dabei auf die Erkundung der Umgebung, deren einzelne Bereiche nicht von Anfang an begehbar sind, und Gespräche. Diese laufen meist automatisch ab - wenn ihr eine Person ansprecht, fragt Ryo direkt nach seinem unmittelbar nächsten Ziel. Manchmal habt ihr allerdings auch die Möglichkeit, verschiedene Gesprächsthemen auszuwählen. Abwechslung kommt in Form von diversen Jobs, mit denen ihr eure Unterkunft finanzieren könnt, Virtua-Fighter mäßigen Kampfsequenzen, in denen ihr es oft mit mehreren Gegnern auf einmal zu tun habt, sowie den sogenannten Quicktime-Events. Diese "QTEs" bestehen aus selbstablaufenden Filmsequenzen in Spielgrafik, in die plötzlich eine oder mehrere Tasten des Joypads eingeblendet werden, die ihr in knappem Zeitrahmen drücken müsst. Falls ihr scheitert, nimmt das Spiel allerdings nicht etwa eine neue Wendung, ihr springt statt dessen an den Anfang der Sequenz zurück und müsst in einigen Fällen ellenlange, nicht abbrechbare Filmpassagen erneut anschauen.
Eure Arbeitseinsätze arten meist auch in Reaktionstests mit stupidem Knopfgedrücke aus, die Möglichkeiten, um Geld zu wetten sowie Armdrück- oder Kampfwettbewerbe zu bestreiten, sind da meist verlockender. Die Kampfengine kommt natürlich nicht an ein echtes Beat-em-up heran, steckt aber sämtliche Seitenscroll-Prügler locker in die Tasche. Es können sogar neue Moves gelernt werden und bei manchen Fights werden euch bestimmte Techniken abverlangt.
Auch die Tageszeit spielt in Shenmue 2 eine wichtige Rolle, da bestimmte Personen nur zu gewissen Zeiten anzutreffen sind bzw. manche Locations sonst geschlossen sind. Im Gegensatz zu Teil 1 müsst ihr allerdings die Zeit bis zu einem bestimmten Treffen nicht mehr in den lokalen Spielhallen verdaddeln (hier wartet SM2 unter anderem mit den Automatenklassikern Out Run, Afterburner und Space Harrier auf) sondern könnt auf einen Zeitraffer zurückgreifen.
Die Story ist bei Teil zwei wesentlich umfang- und abwechlungsreicher als im Vorgänger ausgefallen, Details möchte ich allerdings aus spoilertechnischen Gründen nicht verraten. Die Locations sind weitläufiger und grafisch aufwändiger gestaltet und es gibt wesentlich mehr "wichtige" Charaktere. Euer Wirkungsradius ist auch nicht auf Hongkong beschränkt, im Verlauf des Abenteuers verschlägt es euch auch in die Stadt Kowloon sowie in die chinesische Provinz Guilin. Dadurch verwundert es kaum, dass diesmal auch die vierte im Lieferumfang enthaltene GD zum spielen verwendet wird und nicht mehr nur als Internetzugang und "Tool-Sammlung" dient. Auch die Spielzeit hat zugenommen, ich habe für das Spiel ca. 23 Stunden benötigt, im Gegensatz zu 15 beim Vorgänger. Diese Angaben variieren natürlich, je nachdem, wieviel Zeit man mit den Minigames und einfachem "Spazierengehen" verbringt.
Zu guter Letzt noch eine Anmerkung, die bei mündlichen Diskussionen um diesen Titel hilfreich sein könnte: Gegen Ende des Spiels wird der Name des Titels mehrfach ausgesprochen - und es spricht sich "Schennmy".
Review-Score 4846
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jetsetradio am 03.01.2003 23:31
Ein klasse Review, das genau verdeutlicht das man Shenmue selbst gespielt haben muss. Aber man sieht wieder mal wie bei diesem Game die Meinungen auseinandergehen. Die QTEs finde ich eigentlich sehr gelungen. Ach ja, und Justice, den Aufstieg ins Hochhaus halte ich für eine der besten Szenen in Shenmue 2, vielleicht sogar einer der besten in Videospielen überhaupt. Das ist so genial inszeniert und so spannend... aber, wie immer Geschmackssache ;)
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GameGod am 02.01.2003 12:57
Suuuuuuupie! Serh gute und treffende Formulierungen hieven diese Review in die höheren Bereiche! Absolut TOP!
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Chaz Ashley am 20.07.2002 05:25
Das Gameplay und die Atmosphäre von Shenmue 2 wurden gut erfasst und wiedergegeben, auch wenn mir die äußerst stupide Buttonmasher-Natur der Battle-Engine nicht ausreichend herausgestellt wurde, welche soviel Potential in den Wind schießt, dass es nicht mehr feierlich ist. Nettes Layout übrigens.
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Justice am 13.07.2002 12:36
Shen Mue 2 war imo um Klassen besser als Teil 1, vorallem da es mehr Spiel war,... Aber du hättest die monotone Arbeit welche man ab und zu leisten muss deutlicher als Kritik nennen können und andere Längen im Spieldesign wie der Aufstieg im Hochhaus kurz vor Ende bei GD3 und der viel zu lange Fussmarsch auf GD4... Klar nur Detailssachen die mir öfter den Spass verdorben haben, also sicher keine objektiven Kritikpunkte Dein Review ist aber sonst Klasse daher...
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Käfertal Ib am 13.07.2002 09:38
Klasse.
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Macher, 03.05.2002: 50%, Review Score: 1729, 29 Bewertungen, 890x gelesen
"Shenmue ist ein Nichtspiel und wo kein Spiel ist, kann weder ein schlechtes noch ein gutes Spiel sein. Die Rolle des "Spielers" ist es meist, den nächsten Event zu triggern und sich einen weiteren kleinen Teil der Geschichte über sich..."
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Schoolboy, 07.06.2002: 92%, Review Score: -1308, 17 Bewertungen, 397x gelesen
"Alles in allem ist Shenmue 2 eine gelungene, sogar noch verbesserte Fortsetzung des schon brillanten Vorgängers. Technisch ist es fast perfekt, lediglich die Synchronisation hat mich nicht ganz überzeugt..."
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::: Wertungsrichtlinien ::: |
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91% - 100%Referenz
81% - 90%Spitzenklasse
71% - 80%sehr gut
61% - 70%gut
51% - 60%durchschnittlich
41% - 50%unterdurchschnittlich
31% - 40%schlecht
21% - 30%sehr schlecht
11% - 20%miserabel
1% - 10%Aaargh
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::: Reviews in Arbeit ::: |
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::: Frisch überarbeitet ::: |
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