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Playstation/ PSOne

Final Fantasy IX

Details zu Final Fantasy IX

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Top-Review

Review von Fahrenheit

::: Fazit :::

Final Fantasy 9 kann man ohne Übertreibung als einen der besten Teile der FF-Serie bezeichnen. Sicher gibt es hier und da ein paar Schnitzer im Kampfsystem, die mit etwas mehr sorgfalt nicht ihren Weg ins Spiel gefunden hätten, trotzdem tut das Kampfsystem das, was es soll: es funktioniert. Und so lässt sich auch der Rest des Spiel beurteilen, alles funktioniert, wirkt wie aus einem Guss und macht einfach Spaß. Die Story ist zwar nicht originell, dafür famos erzählt und mit tollen Protagoniesten ,,garniert''. Das Spiel strotzt nur so vor Detailverliebtheit, die man in Story, Charakteren, Dialogen und auch in der Grafik findet. Was aber wirklich negativ auffällt, ist die musikalische Untermalung. Sicher nicht schlecht, doch in Anbetracht der Konkurrenz wird hier etwas auf Spaarflamme gekocht. Trotzdem, ein gelungener, schöner Abschluss bzw. Rückblick auf vergangene FF-Teile, denn mit Teil 10 wurde ja wieder eine andere Stilrichtung eingeschlagen.

::: Positiv :::

		Genial erzählte Geschichte
		Toll ausgearbeitete Charaktere
		Grafik-Overkill
		(Ausnahmsweise) gelungene Pal-Anpassung
		Generell gutes Kampfsystem....

::: Negativ :::

		...mit ein paar Schnitzern, Trance,....
		Nutzlose Bestias
		Teils zu leicht
		Hohe RE Rate
		Düdelmusik, trotz Highlights

::: Rating :::

Wertung:

89%

Veröffentlicht am 10.08.2004 00:43, dieser Review wurde 959x gelesen.

Es gibt viele RPGs, doch eine Serie ist aus diesem Genre einfach nicht mehr wegzudenken: Final Fantasy. Was in den 80gern begann, entwickelte sich zu der populärsten RPG-Serie überhaupt. Heute blickt die Serie auf insgesamt 13 Teile zurück, doch neben Teil 8 gab es einen Teil der Serie, der das Lager der Fans gespalten hat, Teil 9. Zuerst als Ableger geplant, entschloss sich Square aus FF9 ein eigenständiges Spiel zu machen. Da es der letzte Teil auf Psone und auch gleichzeitig der letzte Teil mit einer einstelligen Zahl war, entschloss man sich bei Square das Spiel als eine Art ,,Rückblick'' zu gestalten.

Weg von dem kühlen, dunklen Science-Fiction Szenario von Teil 7 und 8, hinein in eine bunte Welt mit Tierwesen, Rittern, Prinzessinen und Burgen. Gerade dieser Stilwechsel spaltete das Lager der harten Fans enorm, die einen konnten mit dem Szenario überhaupt nichts anfangen, andere (wie meiner einer) die schon immer sehen wollten, wie die alten SNES Teile mit zeitgemäßer 3D-Optik funktionieren, haben hier einen der besten Final Fantasy Teile überhaupt gefunden.

Dabei beginnt das Spiel noch recht unspektakulär. Zidane und die Tantalus-Bande, eine Bande bestehend aus Dieben, planen Prinzessin Garnet während eines Theaterspiels zu entführen, jedoch überschlagen sich die Ereignisse (Final Fantasy-typisch) und nach einer Hetztjagt WILL Garnet am Ende sogar entführt werden. Grund dafür ist, dass ihre Mutter, Königin Brane, anscheinend größenwahnsinnig geworden ist und sich alle angrenzenden Länder unter den Nagel reißen will. Die Tantalus-Bande flieht mitsamt Garnet, Ritter Steiner und Vivi, die als blinde Pasagiere mit an Bord sind, jedoch scheint Brane davon nicht so recht begeistert zu sein und bombadiert das Flugschiff. Schwer angeschlagen ,,landet'' das Schiff schlussendlich im verwunschenen Wald und das Abenteuer nimmt seinen Lauf.

Sicher ist die Story nicht originell - und will es auch gar nicht sein. Sie verläuft für ein FF fast schon zu typisch und vorhersehbar, allerdings wurde die Sache erzähltechnisch wieder einmal großartig angegangen. So viel Tempo und Witz wie am Anfang sucht man in anderen Rollenspielen vergebens, auch schafft es die Story konstant Spannung aufzubauen, obwohl sie vorhersehbar ist. Die Charaktere sind gelungen, selbst solche Klischee-Charaktere wie Zidane und Garnet wurden gut ausgearbeitet. Überhaupt hat man viel Wert auf die Charaktere gelegt, sei es etwa der kalte Auftragskiller Mahagon oder die nervige Eiko, insgesamt sind alle Charaktere, abgesehen von einem Ausrutscher, bestens gelungen. Besondere Beachtung gilt Vivi, dem eigentlichen Hauptcharakter des Spiels. Dieser unterstreicht auch das Hauptthema des Spiels deutlich, nämlich den Tod. Es ist eigentlich ziemlich seltsam, warum man gerade vor so einem lustigen und fröhlichen Hintergrund so ein ernstes und trauriges Thema behandelt. Selbst der Endgegner ist von der Story komplett losgelöst und widmet sich einzig und allein diesem Thema.

Meistens wird die Story über Ingame Sequenzen weitergesponnen, oder durch die technisch überragenden FMVs, was ja eigentlich schon Standart bei FF ist. Die Grafik besteht wieder aus den allseits bekannten Renderhintergründen. Sorgten sie in Teil 8 schon für großes Aufsehen, hat man in Teil 9 nochmal eins draufgesetzt. Jede Location, sei es jetzt Lindblum oder Cleyra, sind detailliert bis zum geht nicht mehr und bestechen durch optische Brillianz. Mir fällt spontan keine Location ein, die langweilig oder einfallslos gestaltet wurde, Beispiel gefällig? Cleyra ist beispielsweise von einem riesigen Sandsturm umgeben, während die Stadt selber aus einem riesigen Baum besteht. Die Charaktere tun ihr Übriges und sind famos ani - und modelliert und (für PSX-Verhältnisse) sehr detailreich. Mehr ist auf der PSX einfach nicht rauszoholen.

Abseits des Handlungsstranges gibt es viele Minigames, wie Seil hüpfen oder die Möglichkeit mit einem Chocobo auf Schatzsuche zu gehen. Da das FF8-Kartenspiel Tripple Triad sehr gut ankam, hat man kurzerhand auch eines in FF9 integriert und etwas vereinfacht, was dem Spielspaß allerdings keinen Abbruch tut. Mogrys gibt es auch wieder, um ehrlich zu sein jede Menge! Neben Speichermöglichkeit gibt es auch noch das Mog-Net, wo ihr als Botenträger für die niedlichen Wollknäuel dient und diese nebenbei auch noch lesen dürft, netter Einfall. Generell gibt es unzählige Minispiele, meistens auch mitten im Spielverlauf eingebaut, etwa einem gefräßigen Monster einen Schlüssel abzuluchsen.

Soundtechnisch ist man, vorallem wegen FF6 und 7, von Uematsu einiges gewöhnt, im positiven Sinne. Mehr als enttäuscht war ich dann von dem FF9-Score. Grundsätzlich bietet er einige Highlights, doch eher ist nervige Dudelmusik an der Tagesordnung. Nun ja, nervig mag etwas übertrieben sein, aber in Zeiten von Xenogears und Final Fantasy Tactics muss einfach mehr geboten werden. Zugute muss man der Musik dann aber doch halten, dass sie sich dem Geschehen stets anpasst - auf die eine oder andere Weise. Neben Highlights und vielen belanglosen Stücken finden sich auch Remixes älterer FF-teile wieder, wie etwa ,,Gulug Volcano''.

Jetzt denkt man als Leser vielleicht, dass es abgesehen von dem Setting rückblicktechnisch nicht mehr zu bieten hat. Weit gefehlt jedoch. Das Kampfsystem bedient sich verschiedener Elemente aus vergangenen Episoden und fügt diese zu einem rundum gelungenem Kampfsystem zusammen. Dennoch wirkt das ATB-System (FF4-9) etwas veraltet und hat schon Rost angesetzt, da es aber Bestandteil der FF-Reihe ist und das Spiel als Rückblick gedacht ist, lässt sich das verschmerzen.
Das Job-System findet ihr nicht wieder, jeder Charakter hat seine feste Klasse, etwa Garnet als Weißmagierin, oder Zidane als Dieb. Als Ersatz hat man das Ability-System genommen. Von jedem ausgerüstetem Gegenstand könnt ihr Abilitys erlernen, wie etwa Pestizid, dass euch vor Gift schützt. Jedoch habt ihr nicht Zugriff zu allen Abilitys. Jeder Charakter hat eine bestimmte Menge an Magiesteinen und jede Ability erfordert eine bestimmte Menge eben dieser Steine, also muss man sich schon überlegen, welche Ability in welchem Boss Kampf Sinn macht.

Da haben wir schon das nächste Thema, die Boss Kämpfe. Generell sind sie recht unausgewogen. Meistens habt ihr es mit recht einfachen zu tun, dann sind aber wieder richtig schwere dabei, die ein Aufleveln unabdingbar machen. Und hier haben wir ein neues Problem. Gegner sind eher Kanonenfutter, denn die Zufallsbegegnungen sind überhaupt nicht fordernd. Die Zufallskämpfe hielten sich in den Vorgängern noch in Grenzen, in FF9 jedoch wird die Grenze deutlich überschritten. Teilweise könnt ihr grad mal 6 Sekunden laufen, bevor nicht schon wieder ein neuer Kampf ausgetragen wird, leicht reizbare Naturen stellen sich lieber ein Lavendelstrauch neben den Sessel.

Ein weiteres nett gemeintes, aber nicht ganz funktionierendes Feature ist die Trance, ähnlich dem Limit aus FF7. Werdet ihr von Gegnern angegriffen, füllt sich die Trance-Leiste. Hat diese ihren Höchststand, darf euer Recke besonders stark zuschlagen und ein paar nette Skills vom Stapel lassen. Problem hierbei ist nur, dass sich Charaktere automatisch in die Trance begeben, für eventuelle Boss Kämpfe könnt ihr sie euch nicht aufsparen. Weiteres Element sind die Bestias, riesige, beschwörbare Monster, die sogar in die Story integriert wurden. Doch theoretisch bringen sie, abgesehen von einer bombastischen Sequenz, nicht wirklich viel, denn der von ihnen abgezogene Schaden entspricht in etwa den physischen Angriffen von Zidane, Steiner, etc. und liegen auch teilweise weit darunter.

Die Pal-Version ist gut gelungen und eine gute Alternative zur US-Version. Zwar sind die Balken nicht gerade dünn, doch die Übersetzung ist mehr als gelungen (bayerische Dialekte inklusive). Die Durchspielzeit reicht von ca. 30-50 Stunden, danach gibt es keinen großen Anreitz, das Spiel noch einmal durchzuspielen. Zusätzlich zu dem normalen Abspann gibt es noch ein verstecktes Ende, welches sich einem offenbart, wenn man alle 13 Stellatio findet, die auf der Welt verstreut sind. Also Augen auf!

Ergänzung vom 12.08.2004, 20:41:
@jetsetradio: Kan man's dir überhaupt recht machen?

Review-Score 4835

Review bewerten

		Snoopy am 18.08.2004 16:13 So da hast du deinen Goldstern ^-^ Das Review ist schon in einem ganz anderen Stil als FFVI oder MQL, über letzteres Reden wir wieder nach der Überarbeitung :-) Sehr ausführlich. Auch wenn ich in einigen Punkten nicht mit dir übereinstimme, bekommst du trotzdem dein "++"
		Eccoman am 18.08.2004 10:12 Wenn ich dir jetzt sage, dass ich über 100 Std. gebraucht habe, glaubst du es entweder nicht ODER hältst mich für einen Noob (dafür hatte ich auch alles ;)). An sich bin ich mit dem Text einverstanden... bis auf die Wertung! Bei DEN Kritikpunkten kann die Zahl imo nicht mehr so nah an der Referenz kratzen. Btw, seit wann ist denn die RE-Rate bei den anderen FF-Teilen besser oder geringer? (Forum?) Hmm.... Eigentlich müsste ich ein "Gut" geben, aber weil der Text wirklich nett geschrieben ist (abgesehen von Fehlern wie "Jagt" - das gibt Haue!!), drücke ich mal ein Auge zu. Nicht zuletzt, weil du dich in letzter Zeit ordentlich engagiert hast. ;)
		dixip am 16.08.2004 16:08 Den genannten Kritikpunkten (an einigen Stellen etwas oberflächlich) kann ich nur zustimmen. Deine Begeisterung für das Spiel hättest Du imo auch stärker zum Vorschein bringen können. Besonders im Fazit wird das deutlich, z.B. "Kampfsystem funktioniert", "nicht originelle Story" oder "Musik -> negativ", für ein Rollenspiel alles nicht ganz unwichtig. => Knappes Doppelgrün
		AuLbAtH am 11.08.2004 09:34 Eine gute Steigerung zu deinen früheren Werken. Weniger Cutscene-Shots, dafür mehr Ingame-Bilder wären wünschenswert. Anyway, für die erkennbare Weiterentwicklung gibt es "++".
		jetsetradio am 10.08.2004 21:21 PSX-FFs-Unkundige (ja, soll´s auch geben) werden teilweise im Unklaren gelassen, grad beim Kampfsystem hättest du mehr schreiben müssen. Ansonsten bekommt man aber nen guten Überblick. In Sachen Kompaktheit, Sprachstil und Gliederung isses allerdings dein bisher bestes Review.