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Playstation/ PSOne

Ridge Racer Revolution

Details zu Ridge Racer Revolution

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Top-Review

Review von dixip

::: Fazit :::

Den größten Vorwurf, den man RRR machen kann, ist, dass es ein 'Revolution' im Namen hat, aber von Revolution im Spiel nichts zu spüren ist. RRR übertrifft seinen Vorgänger in jeder Hinsicht. Die Strecken sind schöner und anspruchsvoller, die Grafik wurde verfeinert und dazu gesellen sich sinnvolle Neuerungen, wie Link-Modus und Rückspiegel. Alles in allem bleibt es aber bei einem Update, bei einer Weiterentwicklung, große Fortschritte und Innovationen sucht man vergebens. Ridge Racer in etwas besser ergibt RRR, ein nach wie vor fantastisches, ultraschnelles Arcade-Rennspiel

::: Positiv :::

		geniales Geschwindigkeitsgefühl
		perfekte Arcade-Steuerung
		schicke, sauschnelle Grafik
		Bestzeitjagd im Time Trial
		Top 2-Player-Link-Modus

::: Negativ :::

		nur drei Strecken inkl. Überschneidungen
		keine wirkliche Gegner-KI
		Autos größtenteils aus dem Vorgänger
		wenig Innovationen zum Vorgänger

::: Rating :::

Wertung:

83%

Veröffentlicht am 06.10.2003 20:19, dieser Review wurde 256x gelesen.

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Sony Playstation gegen Sega Saturn, das war auch das Duell Namco gegen Sega. Die erste Runde hieß Daytona USA gegen Ridge Racer und kannte zumindest auf der technischen Seite einen klaren Sieger, die bunten Namco-Flitzer. Sega's Antwort ließ nicht lange auf sich warten und mit Sega Rally untermauerten sie ihren Ruf, hervorragend spielbare wie grafisch erstklassige Games zu kreieren. Nun war Namco wieder an der Reihe und der Titel Ridge Racer REVOLUTION versprach Großes.

Und revolutionär geht es schon vor dem Spiel los: Statt mit Galaxian wird die Ladezeit zu Beginn durch eine Runde Galaga 88 überbrückt. Und ja, wieder bekommt man für den Abschuss aller feindlichen Raumschiffe Zugang zu weiteren Autos. Der Fuhrpark entspricht dem Vorgänger, was man so vorher auch noch in keinem Spiel erlebt hat. Die Autos unterscheiden sich in Beschleunigung, Höchstgeschwindigkeit, Handling und Grip. Für den Anfänger ist ein Auto mit mehr Grip von entscheidendem Vorteil, weil er damit ohne größere Probleme um die Kurven kommt. Den Profi interessiert nur noch die Geschwindigkeit. Drei Spielmodi stehen zur Auswahl: "Race", "Time Trial" und "Free Run". Beim Race fährt man auf der Strecke seiner Wahl gegen 12 Konkurrenten. Man startet grundsätzlich als Letzter und muss sich innerhalb von drei Runden bis zum ersten Platz durchkämpfen. Hauptkonkurrent ist wie schon beim Vorgänger wieder der gelbe Flitzer. Die übrige Gegner-Sippschaft holt man ähnlich wie in Sega Rally zu halbwegs festgelegten Zeiten auf der Strecke ein. Die Bezeichnung "Rollendes Hindernis" passt ganz hervorragend, eine KI darf man sämtlichen CPU-Fahrern jedenfalls absprechen. Die braucht das Spiel auch gar nicht, geht es doch ausschließlich um das möglichst schnelle und fehlerfreie Fahren auf den Kursen.

Auf gleich drei Strecken darf man sich diesmal austoben, die sich aber alle teilweise überschneiden. Von der gemeinsamen Start/Ziel-Geraden rast man in den ersten Tunnel mit einem leichten Links-Knick gefolgt von einem haarigen Rechtsschwenk. Zwar ist die Kurve selbst kein Problem, aber in der ersten Runde stehen einem genau in dieser Kurve die ersten CPU-Fahrer im Weg. Weiter geht es an einem schönen Strand mit Palmen und wundervoller, romantischer Stimmung zum Sonnenuntergang. Die folgende Rechtskurve erfordert bei einigen Autos schon den Einsatz der Drift-Technik, danach schlängelt sich die Strecke durch die Berge und zum ersten Abzweig. Während man auf der Strecke "Novice" weiter geradeaus in Richtung eines unfairen Sprunges semmelt, biegen die beiden anspruchsvolleren Strecken links ab. Die Sprungkuppe auf dem "Novice"-Kurs katapultiert die schnelleren Autos bei Vollgas direkt in die Bande der sehr engen Linkskurve, nur brutales Abbremsen vor dem Abheben rettet die Rundenzeit. Ein lang gezogener Rechtsbogen, aus dem man einen leichten Schwenk nach links fahren muss, führt dann zur nächsten Kurve, in der man seine Driftkünste beweisen kann. Einen weiteren Tunnel und einige Kurven später kämpft man mit der Zielkurve, die erst leicht rechts herum geht, dann plötzlich zu macht und danach nach links wegknickt. Schafft man auch diese Kurve ohne Bandenkontakt, steht einer Top-Zeit nichts mehr im Wege. Und das war die einfachste Strecke, die Kurse "Advanced" und "Expert" führen nach dem Abzweig über einen Sprunghügel und eine Brücke direkt auf ein Tekken-Werbeschild zu. Die Strecke windet sich in einer brutalen Haarnadelkurve rechts um die Ecke. Nur wer das Auto blitzschnell in den Drift zwingt und sofort kontrolliert gegenlenkt, hat eine kleine Chance nicht in die Bande zu krachen. Und weil es so schön war, darf man am markanten Leuchtturm sofort noch einmal seine Künste beweisen. Nun trennen sich auch "Advanced"- und "Expert"-Streckenführung. Die Experten dürfen sich durch schmale Tunnel, lange und enge Kurven sowie schnell aufeinander folgende Kurvenkombinationen quälen. Die Fortgeschrittenen genießen einen ewig langen Rechtsbogen, bei dem man durch ein sanftes Gefälle immer höhere Geschwindigkeiten erreicht. Über die folgenden Tunnel und eine schwierige Schikane gelangt man dann auf den "Novice"-Kurs kurz vor der Zielkurve.

Trotz deutlicher Überschneidungen hat man es mit drei eigenständigen Strecken zu tun, die deutlich anspruchsvoller und interessanter als im Vorgänger sind. Durch die unterschiedlichen Kurvenkombinationen und vor allen Dingen die Sprünge hat man auch viel mehr Spielraum, seine Bestzeiten zu verbessern. Diese jagt man hauptsächlich im "Time Trial", bei dem man es zunächst mit einem CPU-gesteuerten Wagen zu tun hat. Drei Runden gilt es auch hier zu überstehen, bei einer Bestzeit winkt der Eintrag in die High-Score-Liste. Im dritten Modus "Free Run" kann man beliebig lange eine freie Fahrt auf den Strecken genießen, gespeichert wird dabei nur die Rundenbestzeit. Im Time Trial versteckt sich natürlich die Langzeitmotivation des Titels. Die Jagd nach Bestzeiten wird sehr schnell zum Schwerpunkt des Spielers. Hundertstel-Sekunde um Hundertstel-Sekunde wird abgeknabbert, die Runde immer weiter perfektioniert. Gerade mit den drei freispielbaren Bonusautos wird die High-Speed-Hatz zu einem nervenaufreibenden Adrenalinkick. Das Spiel – auch wenn es eine Außenperspektive gibt, spielt man es auf jeden Fall nur aus der rasanten Innenansicht - ist schlicht und einfach nur schnell.

Das schon angesprochene Driften trägt seinen Teil zu dem Geschwindigkeitsrausch bei. Bremsen ist out, Driften dagegen toll. Fährt man in eine Kurve, geht man vom Gas, tippt den Bremsbutton kurz an, gibt sofort wieder Stoff und sollte nun das Auto in den Drift befördert haben. Das Auto wechselt in RRR wirklich in einen anderen Fahrzustand, wenn es driftet. Der Mittelpunkt des Wagens bleibt nun im Kurvenverlauf etwa an dem Punkt auf der Straße, wo er vorher war, während man den Wagen nun mit dem Steuerkreuz um diesen Punkt drehen kann. Wird man zu langsam, weil man zu stark driftet, oder bekommt man das Auto in eine gerade Position gelenkt, verlässt das Auto den Drift und fährt normal weiter. Hört sich kompliziert an, geht aber nach kürzester Zeit für alle Zeiten ins Blut über.

Im Gegensatz zu Ridge Racer besitzen die Flitzer jetzt minimal mehr Grip, sind also etwas schwerer in den Drift zu bekommen und verlieren im Drift auch etwas Geschwindigkeit. Realismus sucht man vergebens, auch eine ausgefeilte Fahrphysik empfanden die Entwickler als überflüssig. Dafür reagieren die Fahrzeuge hundertprozentig präzise und ohne verhängnisvolle Verzögerung auf alles, was man am Pad anstellt. Mit dem analogen NegCon von Namco lassen sich noch bessere Zeiten erzielen, da man einige Kurven nun ohne Drift hinbekommt, für Fans von Ridge Racer und RRR ist das Gamepad daher ein absoluter Pflichtkauf.

Aber zurück zu der Suche nach der REVOLUTION. Eine wichtige Neuerung im Vergleich zum Vorgänger ist der Rückspiegel in der Innenansicht. Gerade im Kampf mit den Bonusflitzern, die man im Time Trial besiegen muss, um sie selbst bewegen zu dürfen, leistet dieser unschätzbare Dienste. In Ridge Racer war das Abblocken noch reine Glückssache, jetzt hat man endlich eine realistische Chance. Eine reine Nervensache bleibt das Duell mit den überschnellen Fahrzeugen trotzdem. Ebenfalls neu und richtig gut ist der Link-Modus, mit dem man zu zweit um die Wette rasen kann. Wer zwei Playstations, zwei Fernseher und zweimal RRR in einem Raum zusammenbekommt, erfreut sich an spannenden Rennen, zwar ohne CPU-Konkurrenz, aber auch ohne merkliche Abstriche bei Grafik und Geschwindigkeit.

Die Grafik wurde gegenüber dem Vorgänger sichtbar aufgepeppt. Der Rückspiegel kommt zusätzlich ins Spiel, die Vorderräder der Autos schlagen nun beim Lenken ein, dazu gesellen sich aufwändiger modellierte Autos, mehr Streckendetails und schönere Texturen. Die hohe Geschwindigkeit – wie schnell merkt man auch erst mit den Bonusautos - ist das Entscheidende, ohne jedes Ruckeln saust die Landschaft am Spieler vorbei. Schöne Details wie den Tag-/Nacht-Wechsel inklusive dem oben angesprochenen roten Schein der untergehenden Sonne oder der herumkreisende Hubschrauber und einige Flugzeuge runden das sehr positive Bild ab. Dazu passend auch der Sound. Die Effekte sind völlig ausreichend, man wünscht sich aber doch einen kräftigeren Motorensound. Genial sind die Sprachsamples. Das „Ridge Racer“ im Startmenü oder z.B. ein „excellent cornering“ nach einem gelungenen Drift klingen hervorragend. Gleiches gilt für die Background-Musik, die mit schnellen, treibenden Techno-Stücken ihren Anteil an der High-Speed-Atmosphäre hat.

Review-Score 5000

Review bewerten

		NRG am 09.10.2003 00:13 thumbs up, great work! Die Streckenbeschreibung ist etwas eigenartig, konnte dem nicht mehr ganz folgen und war nach ein paar Zeiten sehr gelangweilt, aber der rest ist tiptop. RRR war wirklich eine kleine Revolution mit dem weissen Renner, dem gleichzeitig neu eingeführten NegCon (jp) und dem Link-Mode.
		Jannes am 08.10.2003 20:09 Super gutes Review, quasi die "Revolution" unter den "Die Entwicklung der Rennspiel"-Reviews ;-) Aber im ernst: Sprachlich und inhaltlich absolut top, die ausführliche Streckenbeschreibung zeigt, dass Du Dich mit dem Spiel intensiv auseinander gesetzt hast.
		Eccoman am 08.10.2003 14:29 Schlicht und einfach sehr gut! Mehr braucht dieser Kommentar nicht! ;)
		Doki Nafaso am 07.10.2003 01:51 Also, die Beschreibung der Streckenführung ist mir persönlich etwas zu detailliert geraten, aber vielleicht gibt es ja Leute, die das interessiert. Ansonsten ist wohl alles dran, und es liest sich auch gut. Mir fehlt aber noch die Info, wie sich die mangelnde Innovation nun genau auf deine Wertung ausgewirkt hat. Das wäre dann eine bessere Hilfestellung, wenn man weder RRR noch den Vorgänger kennt.
		jetsetradio am 06.10.2003 23:51 Die Wertung is zu hoch, der Rest aber prima.