Home
Home Software Hardware Bücher Soundtracks

::: Menü :::

 Home
 GameJudge Reviews
 Konsolen
 Charts & Stats
 FAQ & Hilfe
 Impressum



::: Suche :::


 Erweiterte Suche


Playstation/ PSOne



Vandal Hearts

 Details zu Vandal Hearts

 Review bewerten!

Review von denjuandemarcoNewbie (Level 1), Score: -958




::: Fazit :::


denjuandemarcoEine hochinteressante und sehr abwechslungsreiche Geschichte sowie überzeugende Protagonisten ziehen den Strategie-RPG-Fan schnell in ihren Bann. In grafischer und insbesondere in akustischer Hinsicht war allerdings auch damals schon deutlich mehr drin. Auch die deutsche Übersetzung setzt hier ganz sicher nicht neue Maßstäbe. Den Spielspass an diesem umfangreichen Strategie-Epos drückt dies aber nur unmerklich.



::: Positiv :::


Nette Geschichte, flottes Gameplay,
massig Charaktere und Fähigkeiten,
fordernder (aber niemals unfairer)
Schwierigkeitsgrad, gelungene Steuerung,
angenehmes Fantasy-Flair



::: Negativ :::


In akustischer Hinsicht mau
streng linearer Spielverlauf,
beim Heranzoomen pixelige Charaktare,
teils unfreiwillig komische Übersetzung



::: Rating :::


Wertung: 77%

Erstveröffentlichung am 11.07.2004 18:52, Update am 11.07.2004 18:54. Dieser Review wurde 308x gelesen.

Unsere diesmalige Reise im Land der alten Videospiele führt uns nicht mehr ganz so weit zurück, denn mittlerweile hat das Zeitalter der Sony Playstation begonnen und wir schreiben das Jahr 1997. Erzählen möchte ich Euch nun über ein Playstation-Spiel, welches in meinem Lieblingsgenre beheimatet ist, nämlich dem der Strategie-Rollenspiele. „Vandal Hearts“ ist genau ein solches Game, welches von der Firma Konami entwickelt wurde und im Spätsommer 1997 tatsächlich auch als lupenreine europäische Pal-Version erschien. Und zwar kommt dieses Strategie-RPG sogar in deutscher Sprache daher, so dass diese Fassung für Videospielfreaks egal welchen Alters zumindest in dieser Hinsicht kein Problem darstellen dürft. Englischkenntnisse sind daher nicht vonnöten, außerdem handelt es sich hier aber sowieso nicht um ein sonderlich textlastiges Strategie-Epos, da die Geschichte (wie üblich in RPGs)zwar naturgemäß zwar schon eine erhöhte Bedeutung hat, jedoch im vorliegenden Fall nicht besonders breit getreten wird. Wer der (zugegebenermaßen phasenweise etwas holprigen) deutschen Übersetzung nichts abgewinnen kann, darf somit auch bei der englischen Version zugreifen. Der Schwerpunkt liegt hier nämlich eindeutig in den strategischen Handlungen, weniger in einer tiefgründigen oder etwaigen vielschichtigen Handlung. Die strategischen Elemente überwiegen hier eindeutig, nicht die eines Rollenspiels oder gar Actionadventures. Nun den, also nix wie rein mit der CD in den Playstation-Kasten (oder selbstverständlich ebenso ins PS2-Gerät) und los geht’s.

Wie eben erwähnt, spielt die Geschichte trotz des vorhandenen Rollenspiel-Einschlags ausnahmsweise keine gewaltige Rolle, sie ist hier vielmehr nur nettes Beiwerk. Jedenfalls finden wir uns gleich zu Beginn in einer bunten Fantasy-Welt wieder, welche seit Jahrhunderten von der heiligen Ahah-Dynastie beherrscht wurde und einst ein sehr fruchtbares aber auch friedliches Fleckchen Erde war. Selbst an Luxusgütern herrschte kein Mangel und so führte der Großteil der ansässigen Bevölkerung ein überaus feudales Leben, naturgemäß speziell die Einwohner, welche dem Adelsgeschlecht angehörten. Doch wie so oft, wendet sich die Geschichte und die ehemaligen Adligen von edler Gesinnung vergaßen immer mehr, was es heißt, ein Ehrenmann zu sein und nach und nach regierten Verbrechen und Korruption das weite Land. Selbst die einst alles übergreifende Lehre des Messias namens Toroah, auf der ursprünglich das gesamte Land aufgebaut wurde, geriet in Vergessenheit. So sind sie nun einmal, die Menschen. Vorbei war es dann letztlich mit Harmonie und Gerechtigkeit, ganz im Gegenteil, die „normalsterblichen“ Bürger wurden zunehmend von einer kleinen aber feinen Gesellschaft unterdrückt, was diese sich nur wenige Jahre gefallen ließen und schließlich in einer Rebellion gegen das Königreich gipfelte. In diesen revolutionären Zeiten fackelte die königliche Armee allerdings nicht besonders lange und schlug unbarmherzig dazwischen, in der Hoffnung, die rebellische Bewegung schon im Keim ersticken zu können. Der Revolutionsführer Arris der Weise erwies sich jedoch als geschickter Taktiker und hartnäckiger Gegner des Imperiums, so dass die zahlreichen geplanten Übergriffe der königlichen Armeen verhindert, diese in die Flucht geschlagen werden konnten.
Zunächst erwies sich die Revolutionsbewegung als äußerst erfolgreich und es konnte sensationellerweise letzten Endes tatsächlich ein Reich gegründet werden, welches auf den Eckpfeilern einer demokratischen Grundordnung aufgebaut werden konnte. Die Republik Ishtaria war somit geboren. Knapp über ein Jahrzehnt herrschte endlich wieder Friede im Land, Arris der Weise hatte seine Arbeit getan und verschwand kurz darauf im Untergrund. Doch auch diese Harmonie währte nicht ewig und so kam es wie es kommen musste, knapp 15 Jahre später ist der Frieden im Land erneut ernsthaft bedroht, neue Unruhen entstehen und kriegerische Aktionen werfen ihre Schatten voraus. Dies ist der Zeitpunkt bzw. der geschichtliche Hintergrund, in welchem wir nun einsteigen. Wir übernehmen die Führung von Ash und seinen treuen Gefolgsleuten, welche nach und nach im Verlauf der Geschichte sich zu uns gesellen und machen uns auf, den Frieden im weiten Land zu sichern. Ein spannendes Fantasy-Abenteuer vor einem interessanten geschichtlichen Hintergrund liegt nun vor uns.



Während in reinrassigen Rollenspielen sich der Spielverlauf üblicherweise unter anderem über unzählige Handlungsabläufe verfügt, die mit unendlich vielen Dialogen angereichert sind, so wird hingegen bei diesem Strategie-RPG nicht lange getrödelt, kaum habt Ihr die Möglichkeit, Euch lange in den jeweiligen Städten oder sonstigen Örtlichkeiten aufzuhalten. Vielmehr wird die Geschichte durch automatisch eingeblendete Dialogboxen forsch vorangetrieben bzw. weitergesponnen, so dass Ihr kaum „in die Breite“ spielen könnt, sondern nur zuschaut, wie die einzelnen Protagonisten munter drauflosquatschen. Das Hauptaugenmerk liegt bei diesem Spiel hier eben eindeutig in den Schlachten, ausgedehnte Einkaufsbummel oder sonstige Trödeleien werden hier nicht geduldet. Nur knappe Bruchstücke der Story werden Euch vermittelt und schon geht es weiter zur nächsten Schlacht. Und so weiter und so fort. Der Handlungsstrang gestaltet sich demzufolge starr, Ihr habt keinerlei Einfluss auf eine diesbezügliche Gestaltung. Macht aber auch nix, denn schließlich soll sich hier primär der Stratege bzw. Feldherr gefordert fühlen und kein Kaffeeklatsch gehalten werden. So sieht’s aus.
Demzufolge wandert Ihr nicht durch verschiedene Landschaften und erkundet das Gebiet, sondern landet automatisch in einer bestimmten Szenerie, wo lediglich ein Menübildschirm eingeblendet wird. So habt Ihr vornehmlich nur zwischendurch die Möglichkeit, kurz den Schmied oder die örtliche Kneipe zwecks Auffrischung des Proviants aufzusuchen und das war es dann eigentlich auch schon. Ach ja, das Dojo steht Euch des weiteren noch zur Verfügung, in welchem Ihr Eure einzelnen Kämpfer aufleveln könnt. Das war es dann aber auch wirklich und schon geht die Reise weiter und Ihr findet Euch umgehend auf dem nächsten Schlachtfeld wieder. Vorausgesetzt, dass Ihr knapp die nötigen aktuellen Informationen erhalten und Eure Charaktere entsprechend ausgerüstet habt, kann es also weitergehen. Über eine Landkarte steuert Ihr den nächsten Schauplatz zielstrebig an, feindliche Truppen erwarten Euch schon begierig.
Naturgemäß hängt Euer Vorankommen in „Vandal Hearts“ primär davon ab, über welche Fähigkeiten Eure einzelnen Protagonisten verfügen. Durch zahlreiche Kämpfe erhaltet Ihr Erfahrungspunkte, welche dafür sorgen, dass die einzelnen Figuren nach und nach aufsteigen und somit zunehmend stärker werden. Dies ist auch bitter nötig, denn selbstverständlich tun dies Eure Gegner mit zunehmendem Spielverlauf auch. Vor jeder einzelnen Schlacht werden Euch die Bedingungen mitgeteilt, welche von Euch letztlich erwartet werden, in der Regel erschöpfen sich diese aber darin, entweder eine bestimmte Person heil durch ein bestimmtes Gebiet schleusen zu können oder ganz humorlos sämtliche Gegner aus dem Weg zu räumen. Natürlich werdet Ihr im Erfolgsfalle mit reichlich Zaster und ab und an auch mit dem Auffinden eines sehr nützlichen Utensils belohnt. Habt Ihr die Schlacht erfolgreich beendet, seht Ihr das Gesamtresultat nebst der Summe der hartverdienten Knete.
Von entscheidender Bedeutung ist hier die Positionierung der einzelnen Helden, denn Ihr habt sowohl mächtige Krieger, edle Ritter, Magier, Heiler und Bogenschützen am Start. Jeder Charakter verfügt typischerweise über individuelle Stärken und Schwächen, so dass Ihr zum Beispiel selbstverständlich mit einem Heiler, Magier oder Bogenschützen Nahkämpfen ausweichen solltet. Zudem ist es sehr wichtig und gerade hier bei „Vandal Hearts“ von überragender Bedeutung, aus welcher Richtung Ihr den Feind angreift bzw. aus welcher Richtung Ihr angegriffen werdet. Eine Attacke von hinten oder von der Seite verursacht einen höheren Schaden als ein Frontalangriff. Zudem können Angriffe von vorne des öfteren abgeblockt werden.
Des weiteren stehen Euch manchmal auch Hindernisse im Weg oder Ihr habt eine unterschiedliche Höhenlage, so dass beispielsweise ein Angriff von oben nach unten immer mächtiger ist, als eine Attacke von unten auf einen sich auf erhöhtem Gebiet befindlichen Kameraden. Eine ausgeklügelte, gut durchdachte, behutsame, strategische Vorgehensweise ist hier der Schlüssel zum Sieg. Stehen zwei Eurer befreundeten Recken in unmittelbarer Nähe, so ist es möglich, eine Kombinationsattacke auszulösen, da der (zunächst passiv danebenstehende) Kamerad unterstützend eingreift. Auf diese Weise erreicht Ihr eine extrem hohe Durchschlagskraft, welche oft dann für den totalen Knockout des Gegners verantwortlich ist. Aber Vorsicht, umgekehrt funktioniert dies natürlich auch. Ihr müsst daher die einzelnen Talente Eurer Helden gut einschätzen und Euch die Vorteile, welches jede einzelne Terrain mit sich bringt zunutze machen, dann sollte der Erfolg eigentlich nicht besonders lange auf sich warten lassen.
Für ein bisschen Abwechslung in einer Schlacht sorgen dann noch die vorhandenen Kisten, die sich verschieben und somit in Euren Strategieplan miteinbauen lassen und last but not least das Vorhandensein der guten alten Schatztruhen. Gezogen werden sämtliche Protagonisten alle in einem rundenbasierten Modus, was bedeutet, dass ein Held nach dem anderen brav an die Reihe kommt, dann die feindlichen Truppen und dann wieder wir. Und so weiter und so fort. Allerdings könnt Ihr dabei bestimmen, welche Figuren zuerst aktiv werden sollen, demzufolge überlegt Ihr Euch sehr gut, welcher Held zu welchem Zeitpunkt angreifen, heilen, zaubern oder einen Gegenstand benutzen soll. Insgesamt stehen Euch im späteren Spielverlauf dabei bis zu siebzehn Hauptspielfiguren zur Verfügung, so zum Beispiel nicht nur unser Held Ash Lambert, sondern auch Kira die Bogenschützin, Sara die Heilerin, Zohar der Magier, Dolf der Ritter und, und, und. Langeweile kommt daher ganz sicher nicht auf, da Ihr in den Schlachten selbst entscheiden könnt, welche Figur Ihr speziell schützen oder durch Attacken (und somit dem Erwerb an Erfahrungspunkten) fördern wollt. Die Gegnerscharen unterscheiden sich ebenso, denn Ihr kämpft gegen kriegerische Armeen, räuberische Banden und sonstiges Gesocks. Erweist sich die Handlung „außerhalb“ noch als relativ einfach und unspektakulär, so entfaltet sich das strategische Element in den zahlreichen Schlachten vollends, hier wird Euch in der Tat ein enorm Abwechslung geboten, wobei sowohl Spielatmosphäre, Spielumfang und Spielpass Lust auf mehr machen.



Grafisch zeigte dieses Strategie-Rollenspiel schon spürbare Verbesserungen im Vergleich zu den Spielen der damals frisch abgelaufenen Ära der 16-Bit-Konsolen. Supernintendo und Sega Mega Drive hatten im Jahr 1997 endgültig frisch ausgedient, es brach das Zeitalter des Sega Saturn, des Nintendo 64 und eben der Sony Playstation an. Bot gerade ein Strategie-RPG oft über eine interessante Story oder einen sehr abwechslungsreichen Spielverlauf, so war oftmals gerade die Grafik leider ein echter Schwachpunkt Mit den nunmehr größeren Möglichkeiten in spieltechnischer Hinsicht musste dies nicht mehr sein.
Seid Ihr noch kurz zuvor durch schlichte zweidimensionale Kampfszenarien marschiert, so lasst Ihr es in „Vandal Hearts“ immerhin schon vor einer deutlich opulenteren Kulisse krachen. Im Gegensatz zu den klassischen 2D-Abenteuern, könnt Ihr dank der 3D-Grafik die Größe eines Hügels oder einer Brücke auf dem Schlachtfeld sehr gut einschätzen und demzufolge Eure Helden entsprechend klug in Position bringen. Sehr gut unterstützt wird das Ganze durch die intelligente Kameraführung, doch dazu an anderer Stelle mehr.
Die Helden an sich sind angenehm groß gezeichnet und sehr deutlich sind die (zudem gelungenen) Animationen zu erkennen. Auch die Hintergründe wissen eindeutig zu gefallen, denn diese werden saftig-bunt und detailreich in Szene gesetzt. Die CD macht’s möglich. Kommt es zu einem Kampf zwischen zwei aufeinandertreffenden Figuren, erkennt Ihr sehr gut die jeweils ausgeführte Kampfaktion und die entsprechende Auswirkung auf die Zielperson. Auch die Höhe des Schadens wird groß angezeigt und im Falle des Dahinscheidens erblickt Ihr einen gewaltig hohen Blutschwall, da sich das bemitleidenswerte Subjekt gerade in seine Einzelteile zerleget bzw. pulverisiert wird. Zwar wirkt die grafische Präsentation heutzutage schon wieder etwas antiquiert, doch muss sie sich auch heute (noch) nicht verstecken. Zum damaligen Zeitpunkt, im Jahr 1997, war das optisch Dargebotene aber nicht nur völlig okay und im „grünen Bereich“, sondern richtig gut.

Eigentlich stand ich der gesamten musikalischen Untermalung nach ein paar Stunden durchaus positiv gegenüber, denn sowohl die vorhandenen Begleitmelodien als auch insbesondere die in diesem Strategie-RPG enthaltenen Soundeffekte hatten mir vom Start weg gefallen. Die Hintergrundmusik passt nämlich durchweg sehr gut zum jeweiligen Kampfgeschehen und unterstützt die Atmosphäre gut. Auch die Soundeffekte sind gut gewählt und lassen es sowohl beim Zaubern und Heilen als auch gerade bei den physischen Attacken ordentlich krachen. Segnet ein Charakter das Zeitliche, ziert nicht nur ein mächtiger Blutschwall kurzzeitig Euren Bildschirm, sondern ist jenes Dahinscheiden auch in akustischer Hinsicht unüberhörbar.
Dass sich die Akustik in qualitativer Hinsicht jedoch nicht in oberen Gefilden ansiedeln kann, liegt daran, dass es eindeutig an Abwechslung mangelt. Dies musste ich damals leider Gottes dann doch nach wenigen Stunden zur Kenntnis nehmen. Denn leider Gottes waren die Entwickler der Firma Konami diesbezüglich doch etwas faul, denn eine besonders große Auswahl an unterschiedlichen Musikstücken kann „Vandal Hearts“ leider nicht beeindrucken. Nach wenigen Schlachten habt Ihr nahezu alle Soundtracks gehört, was insbesondere auf die Soundeffekte im Kampf zutrifft. Das ist schade, denn somit nutzt sich das Ganze dann im weiteren Verlauf des Spiels merklich ab, gerade bei einem solchen Strategie-Rollenspiel-Mix mit Fantasy-Flair wie diesem hier hatte ich mir dann doch mehr erhofft. Somit bleibt die gesamte Präsentation in diesem Punkt leider dann doch nur im durchschnittlichen Bereich und siedelt sich folgerichtig im Mittelfeld an.

Sowohl die Steuerung als auch die Perspektive sind gut gelungen, ja im Grunde sogar sehr gut. Wie vorhin schon kurz erwähnt, marschiert Ihr auf einer Landkarte von einer Örtlichkeit zur nächsten. Zwischen den Schlachten wird sich nicht lange aufgehalten, primär seid Ihr also in den Schlachten gefordert. Das Menü ist sehr übersichtlich aufgebaut, was sowohl für das Optionsmenü als auch jenes im Kampf gilt. Trotz der Fülle an Waffen, Rüstung, Utensilien, Spezialattacken und Zaubersprüchen behaltet Ihr immer den Überblick. Das Steuern der Figuren im Kampf gestaltet sich schon nach sehr kurzer Zeit trotz der Komplexität als kinderleicht und stellt erfreulicherweise auch den Einsteiger in dieses Genre nicht vor unüberwindliche Hindernisse. Da es sich um ein rundenbasiertes Strategiespektakel handelt, kommt auch zu keiner Zeit ungewollte Hektik auf. Sehr schön.
Habt Ihr anfangs möglicherweise noch Einstiegsprobleme bezüglich der Kameraführung, so habt Ihr schon nach sehr kurzer Zeit „den Bogen raus“. So könnt Ihr nämlich Umherzoomen, was das Zeug hält und durch ein zusätzliches Drehen der Kamera nahezu jeden Winkel erforschen. Demzufolge könnt Ihr das gesamte Spielfeld bzw. das ganze Schlachtszenario rotieren und zoomen lassen, bis Euch schwindlig wird. Kommt es zum Kampf, zoomt die Kamera in gekonnter Manier nahe heran und präsentiert Euch den entsprechenden Schlagabtausch. Den besonderen geographischen Besonderheiten kann somit Rechnung getragen werden und die einzelnen Protagonisten hinsichtlich ihres Aktionsradius auf taktisch ausgeklügelte Art und Weise entsprechend positioniert werden. Demzufolge gab es in diesem Punkt für mich überhaupt nichts zu beanstanden, im Gegenteil, Kameraführung und Steuerungsmöglichkeit sind eine Stärke dieses Strategie-RPGs.
Erfreulicherweise ist der Schwierigkeitsgrad von „Vandal Hearts“ alles andere als niedrig, so dass Ihr im Grunde das ganze Abenteuer über hochmotiviert bei der Sache bleibt. Einsteiger und Gelegenheitsspieler müssen sich vom Start weg mächtig warm anziehen, denn schon eine kleine Unaufmerksamkeit führt oft zum Tod. Doch da dieses Spiel keinerlei unfaire Passagen aufweist, ist dies völlig in Ordnung, vielmehr begeisterte mich das ausgesprochen intelligente Verhalten der Computergegner im Kampf. Ständig müsst Ihr aufpassen, ob Eure körperlich etwas schwächeren Charaktere auch ausreichend geschützt sind, müsst aber ebenfalls besonders darauf achten, dass gerade jene eher etwas „zurückhaltende“ Figuren regelmäßig Kampfaktionen ausführen, da sie ansonsten nicht genügend Erfahrungspunkte sammeln und früher oder später zu schwach werden würden, um sie dann noch weiter „mitschleppen“ zu können. Die Erweiterung der speziellen Fähigkeiten, das Erlernen neuer Zaubersprüche, das Aufleveln und Befördern der einzelnen Charaktere sowie die fordernden Schlachten sorgen jedenfalls für einen ausgewogenen (und stets fairen) Schwierigkeitsgrad, so dass sich Euch ein Spektakel mit hoher Langzeitmotivation bietet, in der Regel liegt es eben nur an Euch (und nicht am Spiel) solltet Ihr wiederholt scheitern und der Verzweiflung nahe sein. So sollte es immer sein. Okidoki.

Schon nach wenigen Stunden spürte ich damals, dass dieses Strategie-Epos auf dem besten Wege war, zu einem meiner absoluten Lieblingstitel zu werden. Die schöne Hintergrundgeschichte, die im weiteren Verlauf auch gut weitererzählt wird, besticht allein schon durch ihre interessanten Dialoge. Jeder Charakter hat dabei nicht nur seine ureigenen Stärken und Schwächen, was seine Kampffertigkeiten angeht, sondern hat auch eine sehr individuelle Art der Gesprächsführung inne. Schon nach kurzer Zeit könnt Ihr Euch des Gefühls nicht erwehren, dass Ihr einzelne Kämpfer doch bevorzugt und bewusst „pushen“ wollt, andere hingegen eigentlich nicht unbedingt.
Der Spielverlauf, sprich die Schlachten an sich, sind interessant, fordernd und unglaublich motivierend gestaltet. Die Fülle an erlernbaren Fähigkeiten und das Vorhandensein spezieller Attacken der einzelnen tapferen Recken sorgen für ordentlich Abwechslung. Dies sorgte unter anderem dafür, dass ich dieses Strategie-RPG insgesamt 3x durchspielte, was augenscheinlich für eine höhere Langzeitmotivation bzw. einen entsprechenden Wiederspielfaktor spricht. Akustisch wird das Spielgeschehen stimmungsvoll untermalt, wobei sowohl die Hintergrundmelodien als auch die Soundeffekte gleichermaßen dazu beitragen. Eine diesbezügliche Schwäche ist aber ganz klar der Mangel an Abwechslung, so dass Ihr Euch schon nach ziemlich kurzer Zeit „sattgehört“ haben solltet. Von einer „grafischen Pracht“ möchte ich zwar hier nicht sprechen, dennoch enttäuscht die optische Präsentation keineswegs. Bunte, kräftige Farben, detailreich animierte Hintergründe und groß animierte Helden wissen zu gefallen, gar keine Frage.
Eine gut durchdachte und trotz der Komplexität schnell erlernbare Steuerung der Kämpfer in Verbindung mit einer variablen Kameraführung, die es Euch ermöglicht, das Kampfgeschehen aus zahlreichen Perspektiven zu betrachten, sorgen dafür, dass der Adrenalinspiegel in den fordernden Schlachten stets ansteigt. Der fordernde Schwierigkeitsgrad, der sich durch die zahlreichen teils schweren aber niemals unfairen Schlachten ergibt, sorgt für einen langanhaltenden Spielspass. Da auch der Spielumfang stimmt (ich verbrachte in etwa 40 Stunden mit diesem Abenteuer) und ebenso das Fantasy-Flair sehr gut rüberkommt, kann mein Daumen demzufolge nur nach oben gehen. Dass es bei „Vandal Hearts“ nicht ganz zum Top-Titel reicht, liegt primär an dem doch sehr linearen Handlungsstrang, welcher Euch zu keinem Zeitpunkt die Möglichkeit gibt, ein bisschen abseits der Hauptgeschichte „zu grasen“. Außerdem ist die deutsche Übersetzung teilweise nicht ganz so doll gelungen, wieso auch immer, jedenfalls führt dies ab und an zu (unfreiwillig!) komischen Elementen. Da es sicherlich in Sachen Grafik und insbesondere der Akustik seinerzeit schon qualitativ hochwertigere Spiele für Sonys Playstation gab (wenn auch nicht unbedingt in diesem Genre), siedelt sich diese Strategie-RPG klar im oberen Mittelfeld an, für einen Platz in der Spitzengruppe der Playstationspiele reicht es jedoch nicht. Fans dieses Genres oder überhaupt Videospieler, welche sich für Strategie-Rollenspiele interessieren, „müssen“ allerdings unbedingt zugreifen, für diese führt kein Weg an diesem Fantasy-Abenteuer vorbei.



Review-Score 500


 Review bewerten



pinelineNewbie (Level 1), Score: 4030 am 12.07.2004 08:22
Dass Du Dich deutlich verbessert hast, ist hier gut zu merken. Wahrscheinlich solltest Du besser weniger Berichte hier hintereinander reinsetzen und Dir für einen Beitrag an sich viel mehr Zeit nehmen. Auch hier ist zwar erneut Kritik angebracht, aber für ein "+" reicht es so gerade eben noch, finde ich!


AuLbAtHTop Reviewer (Level 6), Score: 229009 am 11.07.2004 23:06
Hier ist zwar viel Text, aber so richtig fängst du die Atmosphäre des Spiels nicht ein und bringst auch das Spielprinzip umständlich rüber. Witzig ist auch, dass du schreibst die Handlung sei einfach und nebensächlich dann aber einen großen Absatz Einführung in die Geschichte machst. Im Übrigen, die Geschichte ist sehr wohl spannend und wichtig (das Spiel wird sowieso erst nach dem Zombie-Dorf RICHTIG gut).
Vandal Hearts ist jedenfalls eines meiner absoluten Taktik-Favoriten, und wie geil dieses Spiel trotz etwas altbackener Technik ist bringst du nicht rüber, verhaspelst dich dafür aber in komplexen Satzwirrwarren und in einer augenkrebsfördernden Formatierung. Der zweite Screenshot hat mir jedoch ziemlich gut gefallen!



Forum


 Reviewdiskussion deaktiviert

Weitere Reviews zu Vandal Hearts


Keine weiteren Reviews vorhanden.


Weitere Minireviews zu Vandal Hearts


Keine weiteren Minireviews vorhanden.


 Details zu Vandal Hearts


::: Wertungsrichtlinien :::

91% - 100%Referenz
81% - 90%Spitzenklasse
71% - 80%sehr gut
61% - 70%gut
51% - 60%durchschnittlich
41% - 50%unterdurchschnittlich
31% - 40%schlecht
21% - 30%sehr schlecht
11% - 20%miserabel
1% - 10%Aaargh


::: Reviews in Arbeit :::

Shadow of the Colossus
God of War
Super Mario 64
Kameo: Elements of Power
Fire Emblem: Path of Radiance
Der Herr der Ringe: Das dritte Zeitalter
Project Gotham Racing 3
Fable
Haunting Ground
Sega Rally Championship
Super Mario Bros. 3
Polarium
Devil May Cry 3: Dantes Erwachen
Maximo vs. The Army of Zin
Castlevania: Harmony of Dissonance


::: Neue Ergänzungen :::

Xenosaga 2: Jenseits von Gut und Böse
Rainbow Six: Lockdown
Shadow Hearts
Xenogears
The Bouncer
Star Fox: Assault
Fire Emblem
Devil May Cry 2
Suikoden IV
King of Colosseum


::: Frisch überarbeitet :::

Reviewform hat sich nicht geändert! Mega Man 3 / NES
Reviewform hat sich nicht geändert! Kirby's Adventure / NES
Reviewform hat sich nicht geändert! Castlevania: Dawn of Sorrow / NDS
Reviewform hat sich nicht geändert! The Legend of Zelda: A Link to the Past / SNES
Reviewform hat sich nicht geändert! Suikoden II / PSX
Reviewform hat sich nicht geändert! Yoshi Touch & Go / NDS
Reviewform hat sich nicht geändert! Nintendogs: Labrador & Friends / NDS
Reviewform hat sich nicht geändert! Rainbow Six: Lockdown / PS2
Reviewform hat sich nicht geändert! Darkwatch / XBOX
Reviewform hat sich nicht geändert! Wipeout Pure / PSP


::: Most Wanted :::

R-Type Final (11)
N.U.D.E. Natural Ultimate Digital Experiment (10)
Skies of Arcadia Legends (8)
Kirby's Airride (7)
Border Down (7)
Segagaga (Dreamcast Direct Limited Edition) (7)
Final Fantasy Tactics Advance (6)
Blood Omen: Legacy of Kain (6)
Halo 2 (5)
Snatcher (5)


Copyright © 2002-2008 Rocco Di Leo. Alle Rechte vorbehalten. Ausgewiesene Marken gehören ihren jeweiligen Eigentümern.
GameJudge übernimmt keine Haftung für den Inhalt verlinkter externer Internetseiten (Haftungsausschluss).