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Super Nintendo
Tales of Phantasia
Details zu Tales of Phantasia
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Review von ventilator
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Namcos RPG hinterläßt einen im großen und ganzen überaus positiven aber dennoch etwas gemischten Eindruck. Das Kampfsystem ist erfrischend und tadellos zu bedienen, bietet im Endeffekt aber wenig mehr Abwechslung und Möglichkeiten als von der Konkurrenz gewohnt. Die Präsentation überzeugt, irritiert aber hin und wieder mit Außreißern nach unten. Die Story ist zwar nicht frei von Klischees und nicht ganz taufrisch, hält aber einige Überraschungen parat. Besonders beeindruckt haben mich Dialoge und Charakterentwicklung, selten habe ich so gerne Konversationen gelesen und sind mir meine Pixelhelden in einem RPG so ans Herz gewachsen. Ohne Japanischkenntnisse wohl kaum spielbar, deshalb sei allen der Übersetzungspatch und das Spiel am Emulator ans Herz gelegt. Alles in allem sehr schöne RPG-Kost, grundsolide, innovativ und ohne größere Schwachstellen. |
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Umfang |
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Dialoge und Charakterentwicklung |
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Kampfsystem |
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Präsentation |
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Klischees in der Story |
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Aufmachung nicht immer "rund" |
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Veröffentlicht am 06.03.2003 17:50, dieser Review wurde 268x gelesen.
Zum Ende des Lebenszyklus des SFC/SNES hin überschlugen sich bei manchen Spielen die Superlative. Nicht nur, dass Grafik und Sound auf der Konsole mit dem modifizierten C64 Hauptprozessor weiter getrieben wurde als manch einer für möglich gehalten hatte, auch die Speicherkapazität der Module wurde immer größer. Was auf 4MBit mit Super Mario World seinen Anfang nimmt, bei 16MBit mit Street Fighter 2 für Staunen sorgt, findet bei Namcos RPG Tales of Phantasia (ToP) mit 48MBit seinen Höhepunkt. Das größte SNES Spiel aller Zeiten. Wie viele andere Spiele dieses Genres findet Tales of Phantasia leider nie den Weg in die USA oder gar nach Europa. Ich beziehe mich bei diesem Review ausdrücklich auf die englische Fanübersetzung von DeJap. Fragen diesbezüglich beantworte ich gerne im Forum.
Eigentlich leben alle Bewohner der Welt von Tales of Phantasia in relativer Beschaulichkeit und Frieden, so auch Cless, unser Held. Er lebt bei seinem Vater, einem großen Schwertkämpfer, und seiner Mutter in dem kleinen Dorf Totos. Als er eines Tages zusammen mit seinem Gefährten Chester in dem nahen Wald zur Jagd ist, wird das Dorf überfallen. Alle Bewohner werden dahingemetzelt. Unsere Gefährten kommen gerade noch rechtzeitig, um Ihre Liebsten tot oder sterbend vorzufinden. Anscheinend sind die Angreifer hinter etwas ganz speziellem hinterher, und es hat etwas mit Cless und seinen Eltern zu tun. Cless macht sich auf um Rache zu üben. Schon bald stellt sich heraus, dass eine Kraft, die die Erde bedroht, dabei ist aus Ihrem Gefängnis auszubrechen. Was haben Cless und seine Eltern damit zu tun? Was kann unternommen werden um diese Macht in der Gegenwart, der Vergangenheit und der Zukunft ein für alle mal in die Schranken zu verweisen? Oder ist der, der für den Feind gehalten wird in Wirklichkeit nicht dass, was alle glauben?
Nach und nach gesellen sich Cless, dem Schwertkämpfer, und Chester, dem Bogenschützen, in seinem Abenteuer drei weitere Charaktere hinzu: Mint, die Heilerin, Klarth, der Gelehrte und Beschwörer, und Arche, die halb-elfische Magierin.
Die Storyschreiber bei Namco bedienen sich zwar dreist bei anderen Genrevertretern und der einschlägigen Mythologie und lassen auch einige Peinlichkeiten nicht aus, entwickeln jedoch eine kurzweilige Geschichte für den Spieler, bei der glücklicherweise nicht jede Wendung von vornherein klar ist. Die Hintergründe der Hauptcharaktere sind liebevoll ausgearbeitet und die Einzelschicksale werden dem Spieler im Laufe der Spielzeit schön näher gebracht. Die Geschichten und Dialoge sind einfallsreich, erfrischend menschlich und schrecken auch vor der einen oder anderen Anzüglichkeit nicht zurück.
Die Welt von Tales of Phantasia erforschen Cless und die Gefährten, die sich ihm im Laufe des Spiels anschließen, zumeist auf Schusters Rappen. Genretypisch erfolgt die Fortbewegung zwischen Städten, Dungeons und anderen Orten auf einer Mode7-Karte in Vogelperspektive. Später kann der Spieler die Welt auch aus der Luft erkunden. Dort, wo die Weltkarte nicht mehr hinreicht, bewegt sich unsere Party in detailierterer Grafik durch Siedlungen, Höhlen, Wälder, Türme und Berge, natürlich wieder von oben besehen.
Trifft unsere Truppe auf Feinde, z.B. durch ein Random Encounter, so wechselt die Ansicht zum Kampfbildschirm. Hier unterscheidet sich Tales of Phantasia deutlich von anderen Genrevertretern. Namco führt mit ToP das Linear Motion Battle System (LMB) ein. Der Kampfbildschirm präsentiert sich in einer Seitenansicht, alle Charaktere und die Feinde befinden sich auf einer Ebene in der Fortbewegung in der horizontalen möglich ist. Der Kampf erfolgt nicht rundenbasiert und über Kampfbefehle sondern mehr oder weniger in Echtzeit. Cless lässt sich als einziger Charakter direkt steuern. Durch Knopfdruck führt Cless eine normale Attacke, die es in zwei Varianten gibt, auf den anvisierten Feind aus. Ist die Entfernung zu groß, so schließt unser Held mit einem Spurt die Lücke. Zusätzlich kann Cless Spezialattacken ausführen, die sich grob in Attacken mit kurzer und langer Reichweite einteilen. Der Spieler kann aus seinem Fundus jeweils zwei Attacken aus beiden Kategorien auf den entsprechenden Button legen, die Entfernung zum anvisierten Gegner bestimmt dann die Art der ausgeführten Attacke. Die Gegner lassen sich durch Knopfdruck durchschalten.
Die restlichen Charaktere in der Party, maximal 3, werden von der AI gesteuert. Hierbei kann über ein Menü, welches auch im Kampf erreichbar ist, sehr genau die Position der Mitstreiter relativ zu Cless festlegt werden. Des Weiteren kann man die Verhaltensweise im Kampf für jeden nicht direkt gesteuerten Charakter einstellen, wobei die AI vier unterschiedliche Verhaltensweisen individuell pro Nase vorsieht. Die Möglichkeiten reichen hier von gnadenlosem Angriff bis hin zur absoluten Passivität. Damit nicht der falsche Zauber oder die falsche Beschwörung zur unpassenden Zeit ausgeführt wird, können für die magiebegabten Charaktere bestimmte Zauber gesperrt werden, die dann von der AI im Kampf nicht ausgeführt werden. Zu guter Letzt hat der Spieler noch die Möglichkeit der aktiven Einflussnahme im Kampfgeschehen. Über das Kampfmenü, welches nur einen Knopfdruck entfernt ist, kann die Ausführung von Zaubern und die Ziele dieser explizit bestimmt werden.
Spezialattacken sowie Zauber und Beschwörungen kosten immer einen bestimmten Betrag an Tech Points (TP), welche sich nach einem Kampf teilweise wieder auffüllen. natürlich kann diese Regeneration durch Rast oder Items beschleunigt werden.
Abgesehen vom LMB ist der Rest der der Spielsystems RPG-Standardkost. Erfahrungspunkte und Anstieg von Statuswerten sind von anderen Vertretern des Genres hinreichend bekannt, das Anlegen von Rüstung, Helm, Waffen, Accessoires auch. Gegenstände und die Benutzung derselben, z.B. zur Heilung im Kampf oder abseits davon, offenbaren nichts Unbekanntes für jeden der schon mal ein FF oder BoF oder ähnliches in der Hand hatte. Das Lernen von Skills, Beschwörungen oder Magie gestaltet sich zwar für jeden Charakter leicht unterschiedlich, geschieht allerdings größtenteils fast automatisch, erfordert also kaum speziellen Trainings- oder Lernaufwand.
Wo sind denn nun die erwähnten 48MBit hineingesteckt worden? Das Spiel ist massiv. Über 70 Musikstücke, darunter ein kompletter, eigens für das Spiel geschriebener, J-Pop Song mit digitalisiertem Gesang von Yukari Yoshida. Die grafische Präsentation ist sehr abwechslungsreich, die Dialoge lang. Leider bewegt sich das audio-visuelle Vergnügen zwar auf einem hohen, aber nicht durchweg konsistenten Level. Einige der Settings und Musikstücke gehören zum besten, was es in dieser Hinsicht auf der 16bit-Konsole gibt, andere fallen dagegen ziemlich ab. Die Kampfanimationen und Charaktergrafiken sind allerdings durchweg klasse.
Der Schwierigkeitsgrad bewegt sich im Mittelfeld, wobei hier wie bei der Präsentation starke Schwankungen auszumachen sind. Manche Feinde, und hierbei sind nicht Bossgegner gemeint, können einen schier zur Verzweiflung treiben. Die Rätsel decken das gesamte Spektrum von Kindergartenniveau bis hin zu Vertretern der Marke "Woher sollte ich das denn wissen?" ab. Wer die paar großen und vielen kleinen Sidequests mitmacht, sollte viel Zeit mitbringen, 50 Stunden können locker in das Spiel investiert werden.
Review-Score 4764
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Cubance am 12.03.2003 16:09
Mir geht die genaue Erläuterung von Sidequests ab. Klasse fand in den Story und Kampfabsatz aber das spielerische hat mir etwas gefehlt, insgesamt... Auch wirkt die Wertung im ersten Augenblick etwas zu hoch (78% sind immerhin fast Spitzenklasse). Aufmachung und Stil sind auch super. das TOP hast du ja sowieso, deswegen habe ich mich knapp für ein + entschieden .. mach weiter so!
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GameGod am 07.03.2003 08:05
Mensch, allererste Sahne. Und dann auch noch SNES, von dem wir hier lange Zeit nichts mehr gehört haben. Macht ja weiter so ;-)
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Baraclese am 07.03.2003 01:57
Super Review, Wertung trifft den Nagel voll auf den Kopf! Die mythologischen Anleihen wirken auf meinen Geschmack jedoch ziemlich übertrieben, das hat mich schon gestört.
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AuLbAtH am 06.03.2003 22:47
Hättest vielleicht jap. Screens einfügen können, um deine Aussage der "Unspielbarkeit" aufgrund von Kanji-Flut zu untermauern - sonst habe ich aber nichts auszusetzen, bitte mehr davon... (gibt noch 'nen Haufen RPGs die ich gereviewt haben will :-) )
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jetsetradio am 06.03.2003 20:39
Ob du nun schon mal was geschrieben hast oder nicht, das hier ist auf jeden Fall "sehr gut" - endlich mal wieder jemand der sich den SNES vorknöpft!
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::: Wertungsrichtlinien ::: |
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91% - 100%Referenz
81% - 90%Spitzenklasse
71% - 80%sehr gut
61% - 70%gut
51% - 60%durchschnittlich
41% - 50%unterdurchschnittlich
31% - 40%schlecht
21% - 30%sehr schlecht
11% - 20%miserabel
1% - 10%Aaargh
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::: Reviews in Arbeit ::: |
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::: Frisch überarbeitet ::: |
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