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Atari VCS 2600
No Escape!
Details zu No Escape!
Review bewerten!
Review von Doki Nafaso
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"No Escape" hat eine wtizige Idee gut umgesetzt. Das Spiel läßt sich am ehesten als "Reverse Shooter" beschreiben: Man darf die Gegner beschießen, aber nicht direkt. Die einzelnen Spielelemente sind schnell dabei begriffen, lassen sich aber zu verschiedenen Strategien zusammensetzen. In höheren Leveln braucht man allerdings auch eine Portion Glück, denn die Gegner werden dann recht schnell stärker. |
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Witzige Spielidee |
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Temporeiches Actionspiel |
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Eindrucksvolle Soundkulisse |
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Erstveröffentlichung am 27.06.2002 21:15, Update am 22.11.2003 09:37. Dieser Review wurde 408x gelesen.
Iason, Anführer der Argonauten, Sucher des Goldenen Vlies, wurde in der antiken Sage als Spezialist für unlösbare Aufgaben bekannt. Einige Schwierigkeiten, denen er auf seiner langen Fahrt von Griechenland nach Kolchis (dem heutigen Georgien) begegnete, würden heute auch gut in aktionsreiche Videospiele passen und wirken auf Anhieb vertraut. So mußte er sich etwa am Bosporus den Weg durch zwei aufeinanderschlagende, riesige Felsblöcke bahnen. Dies gelang nur durch eine Art Hyper-Antrieb. Die Felsen erstarrten übrigens danach vor lauter Schreck und schlugen nie wieder aufeinander.
Auch "No Escape!" erzählt eine Episode aus dem Leben von Iason, die zwar in den vorliegenden Büchern nicht verbürgt ist, sich aber dennoch genau so zugetragen haben könnte. Nachdem Iason das Goldene Vlies endlich in seine Hand gebracht hat (es soll nun zurück nach Griechenland, wo es einst entwendet wurde), sind einige Götter auf höchste erzürnt. Sie schließen ihn in einem Tempel ein und jagen ihm verschiedene schreckliche Gestalten, sogenannte Furien, auf den Hals. Diese beschießen Iason mit Feuerkugeln, und jeder Treffer kostet Kraft. Der Tempel selbst ist leider unentrinnbar: No Escape! Es bleibt nur noch eine einzige Hoffnung...
Eine Göttin ist Iason zu Hilfe gekommen. Sie konnte zwar Iasons prekäre Lage nicht ganz verhindern, aber immerhin verlieh sie ihm noch besondere Stärke. Iason ist jetzt in der Lage, Steine, die auf dem Tempelboden liegen, bis an die Decke des Tempels zu werfen. Damit löst sich jeweils eine Steinplatte aus der Tempeldecke und fällt nach unten. Trifft sie eine der Furien von oben auf den Kopf, so ist diese besiegt und verschwindet! Dies ist Iasons einzige Chance, sich zu wehren.
Aber Vorsicht: Er kann die Furien nicht einfach direkt mit seinen Steinen abschießen, denn dann haben sie die unangenehme Eigenschaft, nicht nur am Leben zu bleiben, sondern sich auch noch zu verdoppeln. Auch muß unser Held natürlich Acht geben, nicht selber von den herabstürzenden Steinplatten erwischt zu werden. Er kann sie allerdings, wenn sie doch auf ihn zu stürzen drohen, mit einem erneuten Steinwurf zerbrechen und so unschädlich machen.
Es treten pro Level sechs Furien auf. Die Furien bewegen sich teils in einer Geraden, teils in einer Schlangenlinie über Iasons Kopf hin und her. Es schießt immer nur der unterste Gegner. Wird dieser getroffen, rückt der nächsthöhere nach und übernimmt den Angriff. Sind alle sechs Furien besiegt, rückt man automatisch einen Level weiter.
Gespielt wird letztlich um Punkte. Iason hat ein Punktekonto und ein Kräftekonto. Er startet mit halb gefülltem Kräftekonto, aber ohne Punkte. Pro besiegter Furie erhält er zwei Punkte. Außerdem erhält er am Ende jeden Levels Punkte für noch verbliebene Dachplatten. Die erkämpften Punkte erhöhen auch seinen Kräftestand. Hingegen verliert er Kraft, wenn er durch Dachplatten oder durch Schüsse der Furien getroffen wird. Ist die Kraft verbraucht, geht das Spiel verloren. Die Punkte bleiben erhalten.
Der Kern des Spiels besteht darin, die Bewegung der Gegner-Formationen richtig vorherzusehen, um schon im entscheidenden Moment den Dachziegel an der richtigen Stelle zu haben und so jeweils einen Gegner loszuwerden. In höheren Leveln nehmen die Gegner aber ihrerseits den Steinwurf wahr und versuchen sich anzupassen. Es kommt daher darauf an, die Formationen durch Nebenangriffe dazu zu zwingen, sich in die gewünschte Richtung zu bewegen.
Die Flugrichtung geworfener Steine kann dabei durch die eigene Laufrichtung vorgegeben werden. Im schnellen Lauf (Joystick nach links oder rechts) fliegt ein geworfener Stein (roter Knopf) flach in die gleiche Richtung, ansonsten eher steil nach oben. In manchen Leveln ist es zum Beispiel eine gute Strategie, sich direkt unter einer Formation zu plazieren und durch schnelles Hin- und Herlaufen Steine in verschiedene Richtungen zu werfen, während man gleichzeitig den Schüssen der Furien ausweicht. In späteren Leveln, wenn die Gegner schneller schießen und sich unberechenbarer bewegen, wird man hingegen eher die günstige Randposition wählen, wo man nur von einer Seite angreifbar ist. Hier lassen sich außerdem die Säulen als Bande einsetzen. Leider läuft das Tempeldach aber an den Rändern flach aus, so daß einem hier schon einmal die "Munition" ausgehen kann.
Insgesamt ist durch diese wenigen Spielelemente ein wirklich ansprechendes, temporeiches, aber auch recht kniffliges Szenario entstanden, in dem man sich je nach Verhalten der Gegner eine neue Strategie ausdenken kann und muß.
Der Sound trägt viel zu der Atmosphäre des Spiels bei. Dankenswerterweise wurde auf ein melodiöses Hintergrund-Gedudel verzichtet, denn dies hat bei VCS-2600-Spielen meist nur nervtötende Wirkungen. Stattdessen werden die Gegner-Formationen durch einen dumpf anklingenden Rhythmus begleitet, der tief beginnt, und nach jedem Level in der Tonlage etwas ansteigt, was insgesamt einen recht bedrohlichen Eindruck hinterläßt.
Der Held wirft mit hellem Klang seine Steine nach oben, die mit einem metallischen Schlag die Platten vom Dach lösen. Eine direkt getroffene Furie verdoppelt sich mit einem unheimlichen und rhythmischen Zirpen von selbst. Alles in allem entsteht ein sehr dichter und nicht nur für die Verhältnisse des VCS beeindruckender Klangteppich, der die Schwächen der Konsole wirkungsvoll umgeht.
Die Grafik ist technisch gesehen einfach gehalten, aber dabei dem Charakter des Spiels absolut angemessen. Es gibt immer das gleiche Tempel-Hintergrundbild, den Helden und die sechs Furien. Die Furien sind dabei aber abwechslungsreich gestaltet, erinnern teilweise an Fabelwesen der Unterwelt, teilweise aber auch an moderne Raumfahrer oder Science-Fiction-Helden. Am Ende des Spiels, wenn Iasons Kräfte verbraucht sind, reitet er mit einem Schimmel in himmlische Sphären. So schlägt er wohl in letzter Sekunde den Kräften der Unterwelt ein Schnippchen.
Ergänzung vom 22.11.2003, 09:39:
Erstveröffentlichung war am 22.06.2002. Ich habe lediglich die Wertung erhöht, der Rest wurde unverändert aus dem Original übernommen.
Review-Score 4868
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AuLbAtH am 22.11.2003 21:30
^-^
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Eccoman am 18.09.2003 14:19
Hm... Bin irgendwie froh, dass ich kein Atari hatte/hab, denn solche Spiele konnten mich noch nie reizen - :( Aber dein Review nimmt das Spiel gut und aus damaliger Sicht sicher gerecht auseinander - sehr gut!
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Käfertal Ib am 17.07.2002 15:09
...
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dixip am 28.06.2002 15:28
Ein sehr ausführliches Review zu einem anscheinend interessanten Spiel (ich kenne es nicht). Deine Mittelding-Wertung verstehe, wer will, ich hätte mit einer höheren Wertung mit bezug auf den Erscheinungszeitpunkt kein Problem gehabt.
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Yeboah17 am 28.06.2002 13:04
Sehr ausführlich,recht hohe Wertung, aber du weisst ja: ich + SegaRally = 95%...
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::: Wertungsrichtlinien ::: |
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91% - 100%Referenz
81% - 90%Spitzenklasse
71% - 80%sehr gut
61% - 70%gut
51% - 60%durchschnittlich
41% - 50%unterdurchschnittlich
31% - 40%schlecht
21% - 30%sehr schlecht
11% - 20%miserabel
1% - 10%Aaargh
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::: Reviews in Arbeit ::: |
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::: Frisch überarbeitet ::: |
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