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 Gameboy Dracula Densetsu   Details zu Dracula Densetsu Review bewerten! Review von AuLbAtH
  Es ist 1989. Der Gameboy ist in aller Munde, ebenso das NES Spiel "Castlevania" von KONAMI. Man braucht keinen Abschluß in Wirtschaftswissenschaft um darauf zu kommen das die Formel Castlevania + Gameboy = Geld wohl in den Köpfen der Programmierer schwirrte als sie die erste von drei Gameboy Spielen im Castlevania Universum codeten.  Damals brauchte es keine großen Worte um dem Spieler seine Mission klar zu machen, so fertigt die Anleitung die Hintergrundgeschichte in wenigen Sätzen ab. Der böse Graf Dracula ist auferstanden und jemand muß ihn aufhalten, zufälligerweise ist unser Held in der Blutlinie von Vampirjägern geboren und hat deshalb die Kraft das Böse zu vernichten - der Graf hält sich in seinem Schloß versteckt, und fiese Fallen sowie Höllenbestien versperren uns den Weg... können wir die 4 Etagen des Schloßes meistern, um den Fürst der Finsternis zur Ruhe zu schicken ? Lieber einer extrem einfache Story als gar keine... wir schlüpfen also in die Rolle des Vampirjägers und sollen den Teufel austreiben, soweit so gut ! Da Castlevania in seiner Urform nicht gerade anspruchsvoll war was Tastenbelegung und Items anbelangt ist der Rest der Anleitung ebenfalls super mager ausgefallen, mit schlecht gezeichneten Bildchen werden uns die handvoll Gegenstände des Spieles erläutert. Da wäre zum Beispiel das Herz welches unsere verlorene Lebensenergie wiederherstellt, oder das Heillige Kreuz welches uns kurzzeitig unverwundbar werden läßt. Alle diese Items verstecken sich in Kerzen und müßen mit gezieltem Peitschenschlag "befreit" werden. Womit wir auch schon beim nächsten Punkt wären, nämlich der Waffe unseres Helden. Es handelt sich hierbei um die legendäre Belmont-Peitsche der man magische Kräfte nachsagt, und in der Tat, sammelt man glühende Kugeln ein so wird die Peitsche auf magische Weise verlängert, verhärtet sich bis sie gänzlich aus Metall besteht und in der stärksten Form verschiesst sie sogar todbringende Feuerbälle. Wer die bekannten Extrawaffen der NES Vorbilder sucht, wird allerdings enttäuscht werden - Mr. Belmont geht nur mit der Peitsche auf Jagd, Messer und Axt mußten zuhause bleiben.  Mit dem Wissen um Bonusitems und der mächtigen Peitsche machen wir uns auf den Weg durch vier Level die vorallem eines sind: SCHWER ! Bereits das erste Level ist durchaus anspruchsvoll, und läßt Anfänger mit Mühe das Ende erreichen. Dabei dient der erste Abschnitt hauptsächlich dem Erlernen der Steuerung und dazu ein Gefühl für Belmont'sche Sprünge zu bekommen. Wer mit dem ersten Level ernsthafte Schwierigkeiten hat, sollte solange spielen bis er einigermaßen problemlos durchkommt - spätestens ab Level 3 zieht der Schwierigkeitsgrad nämlich merklich an und perfekte Sprünge und getimte Peitschenaction sind ein Muß ! Erstaunlich ist wie abwechslungsreich die gestellten Aufgaben sind, ist das erste Level mehr oder weniger nur rumlaufen und peitschen, so wird man in Abschnitt 2 mit Labyrinth-artigem Aufbau und einer wackeligen Brücke konfrontiert. In Abschnitt 3 ist ein fieser, mit Dornen gespickter Kerker zu "überleben" (inklusive sinkender Decke, und Quetschwand). Das final Level ist dann nochmal ein extremes Aufgebot an Fallen und Monstern. Recht witzig: Anfangs erwachen Statuen zum Leben und greifen aus dem Hintergrund an, außerdem wird der Boss aus Abschnitt 1 als abgeschwächter Standard-Gegner eingesetzt.  Für Abwechslung und Herrausforderung ist also gesorgt. Die Abschnitte sind bis auf wenige Stellen eigentlich alle fair und schaffbar. Etwas ungünstig sind dagegen Orte an denen Gegner in den Bildschirm fallen während man selbst an Seilen hängt, und nicht zurückschlagen kann. Auch die Brücke in Level 2 wartet mit unliebsamen Überraschungen auf... wobei dies aber nicht mein Hauptkritikpunkt am Spiel ist. Viel störender finde ich das die Bosse (bis auf Dracula selbst) kaum Taktik erfordern und mit schnellem draufschlagen und etwas Lebensverlust meist schnell erledigt sind, absolut frustig ist jedoch das Sprungverhalten unseres Helden. Sowas steifes und unkontrollierbares hat man selten erlebt, zudem sind alle Sprungpassagen so angelegt das man wirklich pixelgenau springen muß - wer zu spät oder zu früh springt findet fast immer einen schnellen Tod. Diese extrem nervige Sprungverhalten macht schnelle Ausweichmanöver oder schnelles Vorankommen nahezu unmöglich, zu genau muß der richtige Moment abgepasst werden und einmal abgesprungen läßt sich unser Held auch in keinster Weise "nachkorrigieren" - stellenweise bedeutet das Frust pur.  Wer sich damit anfreunden kann der wird mit exzellenten Grafiken (für den damaligen Zeitpunkt - ich mag sie heute zwar immernoch, aber da stehe ich wohl alleine da) und wirklich tollen Musikstücken belohnt. In jeder Stage ertönt eine eingängige Melodie die man nach wenigen Spielminuten vollkommen im Kopf hat, und die auch nach dem Spielen noch im Kopf weiterdüdelt. Die Soundeffekte sind GB-typisch und halten sich dezent im Hintergrund. Die Level unterscheiden sich ebenfalls sehr was die Optik anbelangt, in Stage 1 kämpfen wir uns durch einen düsteren Wald sowie ein Friedhofsgelände, Stage 2 ist eine tiefe Höhle und Stage 3 & 4 sind die Innenräume des Teufelsschlosses. An und für sich sieht "The Casltevania Adventure" auf den Bildern also wirklich gut aus - doch in Bewegung kommt ein entscheidender Faktor hinzu, der obige Frusterlebnisse noch um einiges steigern kann. Diese Spiel ist laaaangsam, um nicht zu sagen sehr lahmarschig. Belmont stiefelt den Screen entlang als ob unsichtbare Mächte in festhalten während er durch klebrigen Teer läuft... auch auf manche Tasteneingabe reagiert er eher zögerlich, sodaß schnelle und spontane Aktionen eher mit Lebensverlust "belohnt" werden anstatt unseren Helden aus einer mißlichen Lage zu befreien. Zu allem Überfluß gibt es dann noch ein paar Slowdowns (bei vielen Sprites) sowie kleine Flackereinlagen - damals mag man ein Auge zugedrückt haben aufgrund der relativen Jungfräulichkeit des Gameboys, heutzutage wissen wir aber das sowas nicht sein muß.  An den Klassiker auf dem NES kommt die Hosentaschenfassung lange nicht heran - 4 Level, rasanter Anstieg des Schwierigkeitsgrades und mieses Sprungverhalten nagen zu sehr am Spielspaß, zwar erfreut einen die Optik, der Sound und die interessanten Einfälle, doch reicht es insgesamt nur für ein hauchdünnes Gut. Zum Glück macht die Musik das x-te Wiederholen eines Levels erträglich und die Motivation steigt unaufhörlich wenn man doch wieder ein Stück weiter gekommen ist. Alles in allem bleibt ein Action-Oldie im Hosentaschenformat der heutzutage sicherlich veraltet ist, und nur Fans ans Herz gelegt sei. Es gibt zuhauf bessere Actionspiele für den Gameboy (auch von KONAMI), und nur wer wirklich klassisches Design und althergebrachte Spielbarkeit geniessen möchte, der sollte eine Runde wagen - wenn man den Dreh raus hat ist es trotz der technischen Mängel durchaus spassig und spielbar. ZUSATZ: US, PAL und JAP Version sind identisch. Lediglich die JAP hat eine schönere Packung, und ein japanisches Titelbild. Review-Score 4764 Review bewerten
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Ein Klassiker ist es nicht geworden, aber ein durchaus amüsantes Abenteuer für Fortgeschrittene und Profis.
am 21.06.2003 13:52
