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Arcade

Pole Position

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Top-Review

Review von NRG

::: Fazit :::

Das Lernen des Kurses bringt genauso Erfolg und Spass wie die volle Konzentration auf das sehr simple Fahrverhalten und die gefährlichen Überholmanöver. Ein Arcade-Klassiker, der die Messlatte sehr hoch setzte und heute noch ein kurzes Spielchen wert ist.

::: Positiv :::

		Schnelle, flüssige Geschwindigkeit
		Richtiges Fahrgefühl
		Pionier der echten Rennspiele
		Echte Rennstrecke

::: Negativ :::

Leider nur eine einzige Strecke

::: Rating :::

Wertung:

91%

Veröffentlicht am 28.09.2003 19:14, dieser Review wurde 285x gelesen.

Am Anfang waren nur ein paar Punkte und Striche, erst durch die Bewegung konnte überhaupt etwas erkannt werden, doch mit Pole Position von Namco wurde 1982 alles anders. Das Rennspiel wurde endlich zum Geschwindigkeitsrausch, sogar mit richtigen F1-Boliden.

Wer hat 1982 nicht davon geträumt, einmal wie Gilles Villeneuve, Keke Rosberg, Niki Lauda oder dem aufstrebenden Alain Prost um die Kurven zu wetzen? Die Namen sind legendär. Die Zeit der Turbos hatte gerade erst begonnen. Pole Position erfüllt, um zwei Jahrzehnte zurückversetzt, genau das, was sich alle Rennfans erträumen. Es ist in seiner Art etwas Besonderes, denn es war das erste Rennspiel, dass auch wie ein Rennspiel aussah. Man fährt auf einer grau asphaltierten Strasse durch grüne Wiesen, zwischen hellen Linien und rot-weissen Randsteinen - wie bei einem echten Rennen.

Rennen fahren wie Gilles Villeneuve

Die Autos sehen aus wie ihre F1-Vorbilder: Zwischen den Rad-Aufhängungen und den Auspuff-Endrohren ist direkt auf dem Getriebe der Heckflügel montiert. Man könnte meinen, die Kiste rolle direkt aus der Boxengasse des Japanischen Grand Prix in Fuji - heute im Besitz von Toyota -, und das ist auch so: Pole Position sieht nicht nur aus wie ein echtes Rennspiel, man befährt dabei sogar die echte Rennstrecke vor dem berühmtesten Japanische Berg Fujiama im Hintergrund.

Das Rennen von wahlweise 3 oder 4 Runden startet erst, wer sich für einen Startplatz qualifiziert hat. Eine einzige Runde steht dafür zur Verfügung. Der Verkehr auf der Strecke gehört auch dazu. Die ersten Bonuspunkte werden verteilt. Für den besten Startplatz, eine absolut fehlerfreie Fahrt vorausgesetzt, winkt ein dicker Punkte-Bonus, für jeden weiteren Meter im Rennen gibt es noch mehr Punkte. Wenn alles vorbei ist, erscheint die Gesamtpunktzahl in der Top 100. Den dicksten Bonus erhält aber, wer das Rennen beendet, und das ist alles andere als einfach, denn man darf sich keinen Totalschaden leisten.

Im Rausch der Geschwindigkeit

Zeit ist das Einzige was zählt. Ein Crash kostet etwa 5-6 Sekunden. Solange dauert es, bis der Wagen, der gerade explodierte, blitzschnell ersetzt wird und das Rennen weitergeht. Es befinden sich unzählige Autos auf der Strecke; je näher das Ende, desto mehr Gegner versperren die Linie. Geschicktes Ausweichen ist der Schlüssel zum Erfolg, selbst in den Kurven muss überholt werden, Aussen oder Innen, Hauptsache man kommt vorbei, denn das Zeitlimit tickt gnadenlos. Es ist wirklich nicht einfach überhaupt in das Ziel zu kommen. Orange Autos fahren immer auf der gleichen Strassenseite, die weissen Boliden wechseln aber oft ihre Position, die rasenden Boliden müssen genau beobachtet werden, um nicht zwei grosse Flammen aufgehen zu sehen, wenn sich beide berühren.

Das analoge Steuerrad hilft dem Spieler virtuos auszuweichen und über den Kurs zu jagen. Auch Gas und Bremse sind analog, genaues Ausbremsen und fein dosierte Beschleunigungsduelle am Kurvenausgang sind sehr simpel und effektiv, verlangen aber Streckenkenntnis und ein hohes Mass an Konzentration. Die Umgebung rast vorbei, es entsteht ein richtiges, echtes Fahrgefühl - eine wahre Revolution! Ein 2-Spieler-Modus in ähnlicher Qualität rückte in greifbare Nähe - dafür war es effektiv noch zu früh.

Hintergrund: Namco suchte einen US-Publisher für zwei seiner erfolgreichen Spiele aus Japan. Das eine war Pole Position, das andere war das Plattform-Spiel Mappy. Plattformer waren gerade der Renner; Pacman (1980) und Donkey Kong (1981) schlugen zuvor wie eine Bombe ein. Bally/Midway entschloss sich für Mappy und Pole Position wurde in den USA von Atari veröffentlicht (1983) und auch im Westen ein riesiger Erfolg.

Anmerkung: Review optimiert für Auflösung 1024x768px

Ergänzung vom 28.09.2003, 23:14:
Die Technik basiert auf der damals verbreiteten (langweiligen) Z80-Technologie. Wer findet, dass neben der im Text behandelten Bedeutung der Hardware, ihm die technischen Daten mehr Infos bringen, für den habe ich sie hier in Englisch aufgelistet:

Main CPU : Z80
Secondary CPUs : 2 x Z8002
Sound CPU : Uses one of the secondarys CPU's for the sound as well
Other Chips : Two custom I/O controllers (type 1) handles the controls and the speech.
Video resoution : 256x224
Known games on this hardware : 2 / Pole Position 1 & 2

Review-Score 4748

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		AuLbAtH am 16.10.2003 22:51 Vielleicht nicht so grandios wie dein Space Harrier Rev. aber allemal sehr gut... Optik gefällt mir ebenfalls sehr gut. Du bist der Retro-Mann, mehr davon !
		Moe am 12.10.2003 00:54 Kurz und knapp fast alles beschrieben. Grafik wurde auch an Hand der Einleitung (Autos sehen aus wie F1-Boliden, man erkennt Straße etc.) erwähnt - den Sound vermisst man halt. Insgesamt noch ein ++ - etwas mehr Details hätten nicht geschadet, dafür aber gutes Layout.
		adamma666 am 30.09.2003 04:16 hm. infos sind drin, aber ausführungen zu grafik/technik und sound suche ich vergeblich. auch wirkt der text ein wenig runtergeleiert. insgesamt gut, aber da hätte man noch dran feilen können.
		Cubance am 29.09.2003 19:58 Liest sich wunderbar, sehr gut! Ein gelungener Auftakt.
		Eccoman am 29.09.2003 18:53 Also ist DAS Spiel die Genre-Referenz (Arcade-Rennspiele)? Zum Erscheinungszeitpunkt war es sicher wegweisend, aber selbst wenn wir jetzt da wären, als das Spiel erschien, würde ich diese Hypewertung für dezenten Kokolores halten. Aber das tut an dieser Stelle nichts zur Sache: Inhaltlich und sprachlich wie immer sehr brauchbar, garniert mit einigen Leckerbissen in Form von Insider-Infos. Aber trotz allem Verständnis für deine Liebe zur alten Zeit: Die Wertung darf auch ruhig etwas niedriger sein... Insgesamt ein sehr gutes Review!