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Saturn
Panzer Dragoon Saga
Details zu Panzer Dragoon Saga
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Review von Chaz Ashley
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Panzer Dragoon Saga ist eine innovative Mischung aus Rollenspiel und 3D-Shoot 'em Up. Technisch für Saturn-Verhältnisse top, überzeugen auch Musik, Chara-Design, Story und nicht zuletzt die hervorragende Battle-Engine. Leider ist der Umfang mit knapp 16 Stunden Spielzeit nicht allzu groß ausgefallen und einige kleinere Unzulänglichkeiten stören das ansonsten einwandfreie Gesamtbild, aber davon sollte sich keiner davon abgehalten fühlen dieses Stück Ausnahme-Software zu spielen. RPG'ler mit Saturn kommen nicht dran vorbei. |
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Gelungene Symbiose aus RPG & Shooter |
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Atmosphäre, Story & Chara-Design top |
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Erstklassige Battle-Engine |
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Eingängiger Soundtrack |
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Für Saturn-Verhältnisse gute Optik |
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Trotz 4 Spiele-CDs viel zu kurz |
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Langwierige Aufgabenstellungen |
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Etwas umständliches Automapping |
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Magere Lokalisation |
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Veröffentlicht am 02.05.2002 09:56, dieser Review wurde 302x gelesen.
Das erste Panzer Dragoon erschien seinerzeit kurz nach dem Saturn-Release und war ein waschechtes 3D-Shoot 'em Up, die Mischung aus knallharter Action und toller Fantasy-Umgebung kam bei den Fans sehr gut an und machte Segas' Saturn-Lineup gleich um einiges attraktiver. Vom Erfolg des Erstlings beflügelt sah sich Sega dazu veranlasst, einen Nachfolger zu entwickeln und so folgte einige Zeit später das ähnlich gestrickte Panzer Dragoon Zwei. Anstatt nun aber die Reihe mit einem spielerisch gleichen Teil 3 fortzusetzen, entschloßen sich die Sega-Entwickler vom Team Andromeda das Panzer Dragoon-Gameplay mit vielen RPG-Elmenten aufzuwerten und schufen damit eines der besten Saturn-Rollenspiele, welches schlußendlich gegen Mitte 1997 als Azel - Panzer Dragoon RPG in die japanischen Geschäfte kam. Da sich der Saturn damals aber schon fast am Ende seines Lebenszyklus befand, war zunächst unklar, ob es der Titel noch überhaupt in den Westen schaffen würde. Zum Glück stiessen die Wünsche der Fans nicht auf taube Ohren, nach einigem hin und her bestätigte Sega offiziell eine US- und Pal-Version des Titels. Die hiesigen Fans durften dann ein knappes, halbes Jahr später mit Panzer Dragoon Saga und dem Horroradventure Deep Fear die beiden letzten Saturn-Spiele in Empfang nehmen.
Sicherlich war es eine nette Geste von Sega den Titel auch außerhalb Japans zu veröffentlichen, aber man merkt der Lokalisation an, dass sie mehr oder minder ein Schnellschuß ist. Weder eine Pal-Anpassung ist vorhanden, die Balken sind schön dick und die zahlreichen Rendermovies ruckeln fröhlich vor sich hin, noch sind die an sich recht passablen englischen Texte frei von Fehlern. Doch die "Faulheit" des Lokalisations-Teams hat auch seine Vorteile, denn die großzügig eingesetzte japanische Sprachausgabe ist unberührt geblieben und trägt dank tollen Sprechern und perfekter Intonation enorm viel zur dichten Atmosphäre bei. Nichts auszusetzten gibt es hingegen am Packungs-Design der Pal-Version, das 4 CDs umfassende Spiel wurde in zwei mit Artwork verzierten Saturngame-Hüllen, die in einem schmucken Pappschuber stecken ausgeliefert, ein Blickfang in jedem Regal. Doch genug über die Hintergründe geschwafelt, kommen wir zum eigentlichen Spiel selber.
Wie schon erwähnt hat sich Team Andromeda das bekannte PD-Shooter Gameplay vorgenommen, es Rollenspiel-konform umgewandelt und einiges an Extras spendiert. Ihr übernehmt die Rolle des jungen Kadetten Edge, der im knapp 10-minütigen Vorspann mit ansehen muss, wie seine Kameraden vom düsteren Lord Craymen getötet werden und er in eine tiefe Schlucht gestürzt wird. Er überlebt den Fall, sieht sich aber gleich einem Angriff von Bio-Monstern ausgesetzt und wird von einem längst für ausgestorben gehaltenen Reit-Drachen gerettet. Er freundet sich mit dem Drachen an und startet einen Rachefeldzug gegen Craymen, und schwupps steht ihr mittendrin in einem der ungewöhnlichsten RPGs überhaupt. Ganz grob betrachtet lässt sich PDSaga in drei verschiedene Bereiche teilen. Zu einem wäre da der Walkmodus, der vorwiegend beim Besuch in Städten zum Einsatz kommt. Ihr steuert Edge per Steuerkreuz aus der 3rd-Person Perspektive durch die Gegend, könnt mit Leuten reden, Items einkaufen oder bestimmte Gegenstände untersuchen. Außerhalb könnt ihr zusätzlich noch jederzeit campieren und Tamagotchi-like die Entwicklung eures Drachen per Lob & Tadel voranschreiten lassen. Verlasst ihr nun den Walkmodus, klickt ihr euch auf einer Landkarte ins nächste Kampfgebiet und es wird in den Flightmodus geschaltet, welcher den Löwenanteil am Gameplay einnimmt.
Beim Flightmodus übernehmt ihr primär die Rolle eures Drachen, mit dem ihr euch frei in alle Richtungen bewegen und jeden Winkel der oft sehr weitläufig konstruierten Kampfgebiete abgrasen könnt. Edge hält derweil den Sattel warm und schießt auf Kommando per Laser auf alles, was sein Zielcomputer in den Focus nimmt. Dies bedeutet jedoch nicht, dass ihr frei nach Lust und Laune alles kaputtballern könnt, denn im Flightmodus übernimmt der Laser mehr "pazifistische" Aufgaben. So könnt ihr beispielsweise damit Tore öffnen, Aufzüge betätigen, Speicherkristalle aktivieren, Sandwurm-Babies aus einer tödlichen Gefahren-Situation retten, die Aktions-Möglichkeiten sind schier endlos und passen sich je nach Begebenheit und Umgebung an. Dies ist auch bitter nötig, denn die Leveldesigner haben aus dem Vollen geschöpft und sehr abwechslungreiche Locations auf die Beine gestellt, von der sandigen Wüste bishin zum uralten Techno-Tunnel ist alles drin und dazu noch randvoll mit Tasks gefüllt, sehr schön. Leider sieht man sich desöfteren mit Aufgabenstellungen konfrontiert, die repetive Abläufe von euch verlangen und euch für längere Zeit in Beschlag nehmen, so daß ihr z.B. auch mal ein Stündchen damit beschäftigt sein könnt, einer Schergenbasis von allen Seiten die Schutzmauern wegzuballen. Zum Glück kriegt das Spiel aber nach so einer Phase meist rechtzeitig die Kurve, und die gut konstruierte Dramturgie reisst euch wieder gebannt vor den Bildschirm. Was auch etwas ermüdent rüberkommt ist das an sich vorblidliche Automapping, welches nur "blockweise" vostatten geht und eure Anwesenheit verlangt. Die Topographie der jeweiligen Location wird zwar schön auf einer immer einblendbaren Karte eingetragen, doch man muß zum Freischalten jedes noch so kleine Fitzelchen selbst abfliegen, da einfacher Sichtkonkakt nicht ausreicht.
Da die Kampfgebiete nicht grundlos ihren Namen tragen seid ihr dort natürlich auch nicht vor gegnerischen Angriffen gefeit, was uns ohne Umschweife zum gelungensten Bereich von Panzer Dragoon Saga bringt, der Battle-Engine. Die Kämpfe werden dabei in luftiger Höhe ausgetragen und laufen nach dem Active Time Battle-Pinzip ab, in dem vor dem Ausführen von Aktionen immer erst einen (oder mehrere) Zeitbalken aufladen müsst. Im Gegensatz zum Flighmodus fliegt ihr während der Battles aber nicht eigenständig umher, eure Bewegungen werden stattdessen auf eine Achse limitert, die euch in feste Positionen um die Gegnerschaft schwenken lässt. Eine dynamische Positionierung ist dabei unabdingbar, da jeder Kampf dank des sehr variablen Gegner-Designs immer anders ablaufen kann und ihr Schwachstellen & Angriffsmuster erstmal ausloten müsst, bevor ihr eurem Gegenüber per Hand-Feuerwaffe, Streulaser oder einem der vielfältigen Drachen-Zauber einheizen könnt. Besonders zum tragen kommt dieser Umstand bei den zahlreichen Bossen, die geschickte Planung und taktieren von euch verlangen, "Hau-Drauf"-Buttonmasher haben angesichts der guten KI nichts zu melden. Team Andromeda hat das Kunstück geschafft und damit quasi einen rundenbasierten Shooter auf die Beine gestellt, der darüber hinaus perfekt funktioniert und sensationell gut in Szene gesetzt wurde, dafür verdienen sie ein Sonderlob.
Technisch macht das Drachen-Abenteur eine recht gute Figur, zwar kommt die Optik mit ihren groben Polygonmodellen und etwas geringer Sichtweite mittlerweile nicht mehr so gut rüber wie zum Release, ist aber für Saturn-Verhältnisse äußerst gelungen und zaubert viele stimmungsvolle Settings auf den Bildschirm. An der Musik hingegen gibt es nichts auszusetzen, der Soundtrack passt mit seinen atmosphärischen Melodien perfekt zum Rest des Spieles und hört sich auch unabhängig davon sehr klasse an, wer an den OST herankommen kann, sollte unbedingt zugreifen. Neben der vorhin erwähnten erstklassigen Sprachausgabe wurden die 4 CDs dazu genutzt, das Spiel noch mit zahlreichen Rendermovies zu versehen. Die sind zwar handwerklich gut gemacht, aber dank der schlechten Video-Kompression des Saturn nur verwaschen und im Mini-Format zu sehen.
Was gibt es sonst zu sagen? Trotz der vielen CDs beschränkt sich die Spielzeit nur insgesamt rund 16 Stunden, was doch ein wenig mager erscheint. Dies ist im Endeffekt aber zu verschmerzen, denn bis auf die angesprochenen kleineren Längen ist der Spielablauf mit viel Abwechslung vollgestopft und wird dank des guten Gameplays und der feinen Story nur selten langweilig. Wer sich an die Unzulänglichkeiten gewöhnt hat, bekommt eines der innovativsten und spaßigsten RPGs überhaupt vorgesetzt, absolute Kaufempfehlung.
Story : Edge bewacht mit seiner Kompanie die Ausgrabungen einiger alter Artefakte durch das Empire. Eines Tages erscheint der rebellische Lord Craymen, der seine Truppen die gesamte Kompanie umbringen und die Artefakte stehlen lässt, inklusive einer mysteriösen Frau, die in einem Stein schläft. Edge überlebt das Massaker, wird aber von Craymens' Schergen in eine tiefe Schlucht gestürzt und für tot erkärt. Edge hat jedoch Glück und ein Wasserbecken bremst seinen Fall. Doch die Freue angesichts seines Überlebens hält nur kurz an, den eine Handvoll Bio-Monster wartet schon auf Edge und will ihn sich einverleiben. Bevor er das Zeitliche segnen muß erscheit ein Drache, der die Monster vertreibt und Edge auf seinem Rücken wieder zur Oberfläche fliegt. Edge freundet sich mit dem Drachen an und beschließt, die Verfolgung von Craymen aufzunehmen, um seine toten Kameraden zu rächen...
Ergänzung vom 03.05.2002, 01:59:
Sorry für die grausamen Rechtschreibfehler, ich hätte wohl sorgfältiger redigieren müssen. Morgen kaufe ich mir einen Spellchecker. :)
Review-Score 4409
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mopan am 23.07.2002 11:28
Super Review zu einem super Spiel.
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Käfertal Ib am 17.07.2002 11:53
...
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axelkothe am 22.05.2002 18:30
außer dass es mich nervt, wenn ein RPG wegen zu geringer Spieldauer abgewertet wird (nicht alle haben so viel Zeit um 100h - Monster zu spielen), ein schöner Test
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Clubmaster am 04.05.2002 13:51
Differenziert und rundum gelungen.
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saphe am 03.05.2002 22:00
nettes Review, ich würde noch 5 % drauflegen, die Spieldauer sehe ich eher als Vorteil, es müssen ja nicht immer "Dicke Dinger" sein ;), PDS gehört in jede gut sortierte Saturn-Sammlung
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