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Saturn

Bug!

Details zu Bug!

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Top-Review

Review von mopan

::: Fazit :::

Eigentlich Schade. BUG! hätte ein Jump-Run der obersten Klasse werden können. Eine schicke 3D Grafik, ein toller Charakter, intelligent designte Levellabyrinte. Doch durch den hohen Schwierigkeitsgrad wurde die Gratwanderung zwischen Frust und Motivation deutlich überschritten. Viel zu oft stirbt man ohne das man etwas dagegen rechtzeitig unternehmen kann. Selbst Jump-Run-Profis werden ihre Probleme haben den 6. Level überhaubt zu Gesicht zu bekommen. Ein Spiel für Masochisten.

::: Positiv :::

		Riesige Welten
		Coole Sprachsamples
		fordendes Levedesign
		Für Profis die Herausforderung
		BUG ist der Star

::: Negativ :::

		Mega schwer
		Für Ottonormalgamer der pure Frust
		ungenaue Kollisionsabfrage

::: Rating :::

Wertung:

55%

Veröffentlicht am 24.08.2002 11:54, dieser Review wurde 188x gelesen.

Da ja SEGA’s blauer Igel auf dem Saturn nie so richtig Fuß fassen konnte, über das mehr schlechte als rechte Sonic 3D hüllen wir mal den Mantel des Vergessens, man aber trotz allem ein knalliges Jump-Run brauchte, ersann man flux einen kleinen, grünen Käfer. Sinnigerweise mit dem Namen BUG.
Die Story ist schnell erzählt. Böse schwarze Witwe entführt alle befreundeten Krabbeltierchen und BUG, seines Zeichens angehender Filmstar muß nun durch verschieden Levels (hier Szenen) krabbeln um seine Freunde zu befreien und der miesepetrigen Spinne eins auf die Mütze äh Krone zu geben.
Soweit so gut. Nun sollte aber BUG nicht irgendein Jump-Run werden, sondern ein waschechtes 3D Spiel. Schließlich war das ja gerade absolut Up to Date.

Das Spielprinzip: Ihr steuert euren grünen Helden durch labyrintartige freischwebende Levels. Das gerade hippe 3D kommt soweit zum tragen, das ihr BUG nicht nur nach rechts und links steuern könnt, sondern auch nach vorn und in die Tiefe. Und das wars dann auch schon mit 3D. Völlige Bewegungsfreiheit gibt es nicht und so wandert ihr auf vorgegebenen schmalen Pfaden, balanciert auf beweglichen Plattformen und springt was das Zeug hält. Ein Spielprinzip, welches bei Erzkonkurent Crash Bandicoot später perfektioniert und bis zum erbrechen ausgelutscht wurde. Gegner aus der Insektenwelt besiegt ihr standardmäßig durch beherztes draufspringen, alternativ könnt ihr auch durch aufsammelbare Bonis euren Angriff ausbauen. Damit stehen euch dann eine begrenzte Anzahl an Zap’s zur Verfügung, eine Art Elektroschocktherapie, sowie Spuckangriffe in verschiedenen Stärken. Wird die Szene für unseren grünen Star gar zu heikel, könnt ihr, das entsprechende Boni vorrausgesetzt, euch verkrümeln und Stuntbug beseitig dann kurzzeitig fast alle Gefahren. Geht dem Käfer die Puste aus helfen kleine Herzen oder eine Dose erfrischendes BugJuice. Und das hat man auch bitter nötig, in den riesigen Arealen lauern neben allerlei ekeligem Getier an jeder Ecke Gefahren, wie riesige rollende Steinbrocken, mit Lehm werfende Pflanzen oder aus dem Boden auftauchende spitze Pfähle. Für die Sammler unter den Käfern liegen überall Kristalle herum, hat man genügend davon kann man am Levelende ein Bonusspiel betreten. Hier fliegt ihr mit Freund "Libelle" 3D-typisch durch Ringe und sammelt Boni. Ein weiteres Bonusspiel gibt es, wenn man gut versteckte Münzen findet, tragt ihr diese zu einem irgendwo im Level rumlungernden Weberknecht schickt euch dieser zur Oscarjagt. Erfolgreich absolviert winken hier Extraleben. Rar gesäte Checkpunkte sorgen dafür, das man bei frühzeitigem Ableben nicht immer von vorn anfangen muß, ansonsten hilft nur noch eins der Continue. Hat man diese ebenfalls verwirkt wird der Streifen wohl ein Flop und das Spiel ist vorbei. Insgesamt 6 Levels mit jeweils 3 Abschnitten voller Äktschen warten auf BUG, natürlich mit einem besonders garstigem Levelboss am Ende eines Solchen.

Die Technik: Für damalige Verhältnisse mehr als ordentlich. Die 3D Grafik läuft ohne große Probleme. Die Levels selbst sind sehr unterschiedlich und detailreich gestaltet. Die Gebiete reichen von Graßlandschaft über Wüste, schlammigen Sümpfen und Wasserwelten, bis hin zu klirrenden Eislandschaften und der finalen Feuerwelt. In den Levels selbst wird nicht viel Abwechslung geboten. Durch die riesigen Ausmaße der einzelnen Abschnitte, wirken diese dann dadurch mit der Zeit etwas eintönig. Sprich Abschnitt 1 in Level Insectia sieht genauso aus wie Abschnitt 3. BUG sowie sämtliche Gegner sind komplett gerändert und sehr gut animiert. Wenn ein Ohrwurm klappernd, nur noch in Shorts rumsteht, ist das schon ein drolliger Anblick. Besonders gut gelungen sind die vielen Sprachsamples im Spiel. Das tönende „Bug-Juice“ oder das Geheule wenn BUG getroffen wird sind fast schon Kult. Ansonsten hält sich der Sound diskret im Hintergrund auf und passt zum jeweiligem Ambiente. Neckische FMV sorgen ebenfalls für Kurzweil.

Was noch: Ansich alles Zutaten für ein grundsolides Jump-Run. Wenn, ja wenn da nicht der völlig überzogene Schwierigkeitsgrad währe. Völlig aus dem Nichts heraus brechen Brücken zusammen, walzen dich Steinbrocken nieder, stürzen sich Horden von wild gewordenen Kampfbienen auf dich. Wer jetzt noch lebt wird aufgespießt, platt gestampft oder von irgendwo her mit Lehm oder Mistkugeln beworfen um schlussendlich zu ertrinken oder ganz einfach vom Klippenrand zu fallen, weil man selbigen zu spät gesehen hat. Und das ist auch ein Hauptproblem. Die Kamera bleibt immer dicht hinter BUG und lässt sich nicht verstellen. Somit sieht man Gegner und Gefahren erst dann wenn es zu spät ist. Was auch in der Hinsicht schade ist, da alle Abschnitte durch viele Abzweigungen und geheime Wege sehr gut durchdacht sind. Hier hilft nur stures Auswendig lernen oder Saturn gefrustet ausschalten. Hinzu kommt eine teilweise ungenaue Kollisionsabfrage, was sich besonders dann bemerkbar macht wenn man in die Tiefe springt. ("Ich war doch noch garnicht an dem Gegner dran!? *heul*) Die Macher dieses Spiels müssen Sadisten gewesen sein.

Ergänzung vom 26.08.2002, 00:24:
Die auf dem ersten Blick niedrige Bewertung richtet sich nach dem Wertungsrichtlinien von Gamejudge. Ein Spiel das fast unspielbar schwer ist kann meiner Meinung(!) nach kein "Gut" bekommen. Trotz der eigentlich sehr guten Aufmachung. Somit blieb mir nur ein "Durchschnittlich". Das mit der Kameraführung stimmt, hab ich wirklich vergessen. Wo war ich nur mit meinen Gedanken...

Review-Score 4665

Review bewerten

		jetsetradio am 23.07.2003 02:31 Sehr unterhaltsam zu lesen, ordentlich auf den Punkt gekommen. Jep, gefällt mir :)
		Klees am 24.03.2003 13:28 Hmm Naja Text und Wertung liegen mir zu weit auseinander - weils schwer ist, kriegts doch nicht gleich über 20% Abzug ¿?
		WarLizzard am 26.08.2002 13:44 ja stimmt schon ein bisschen mit dem fehlenden kritikpunkt aber trotzdem ist es noch ein ...
		argor am 25.08.2002 13:30 Gefällt mir, besonders der Stil ist gut zu lesen und erfrischend flüssig. Im 'Negativ-Kasten' vermisse ich aber die von Dir kritisierte Kameraführung.
		campKILLyourself am 25.08.2002 11:24 Das Review ist an sich gut. Mit der Bewertung, wegen des Schwierigkeitgrads bin ich der selben Meinung wie mayADS...