 |


|
 |
Soundtracks



Silent Hill 3 OST 

Details zu Silent Hill 3 OST
Review bewerten!
Review von [QIREX-RD] 


|
|
 |

Mehr, sichtlich von anderen Popliedern inspirierte Lieder, als im Vorgänger dominieren das akustische Bild des Silent Hill 2 OST. Einerseits findet der OST hierdurch eine breitere Akzeptanz und wird vielleicht nicht mehr als ganz so exotisch wie sein Vorgänger angesehen. Andererseits verliert er an Einzigartigkeit und an schockenden Akustik-Momenten des Vorgängers. Für alle, die sich nicht an ein paar dunklen Ambient Stücken mit Industrial Einlagen stören, findet sich hier ein mehr als sehr guter Soundtrack, und deutlicher weniger Akustik-Brutalität als im Vorgänger. Wie beim Vorgänger gilt auch hier: Der OST kann auch ohne das Wissen um ein Spiel als Grundlage gehört werden. |
 |
|
|

|
|
|
 |

 |
 |
Grosser Abwechslungreichtum |
 |
 |
Harmonisches Gesamtklangbild |
 |
 |
Längere Gesamtspieldauer als SH1OST |
|
 |
|
|

|
|
|
 |

 |
 |
Mehr popige Stücke, weniger eigenständig |
 |
 |
Keinerlei Extras |
 |
 |
Weniger Lieder als SH1OST |
|
 |
|
|

|

|
Veröffentlicht am 19.10.2002 23:46, dieser Review wurde 445x gelesen.
Komponist: Akira Yamaoka Tracks: 30 Dauer: 73:00 Release: 2001 / Konami Tokyo


1999 erschien auf der Playstation 1 das Horror-Terrorspiel "Silent Hill", welches mit einer ungewohnt unheimlichen und grotesken Motivwahl auffiel. Noch ungewöhnlicher war der Soundtrack des Spiels: Industrielle Ambienttöne mit verzerrten Schreien, Glocken- u. Pfeiftönen, sowie Metallschlägen, dominierten das bisweilen brachiale akustische Bild. Der OST schaffte es, gegensätzliche Empfindungen wie Anspannung und Entspannung, oder Grusel unter dem Dach der akustischen Harmonie zu vereinen. Nicht jeder konnte etwas mit diesen doch sehr alternativen aber künstlerisch definitiv wertvollen Soundtrack anfangen. 2001 erschien schließlich der Nachfolger auf PS2 (im Oktober 2002 auch auf XBox) und somit ein neuer Soundtrack.
Im Gegensatz zum Silent Hill 1 OST hat sich nichts an der optischen Aufmachung geändert: Pappschuber, CD Case, mehr verstörte Strichzeichnungen auf dem Booklet und die CD. Mehr gibt es nicht. Es gibt eher weniger, nämlich weniger Stücke. Insgesamt 30 Lieder sind auf der CD enthalten, im Vorgänger waren es immerhin zwölf Lieder mehr; die Gesamtspieldauer der CD ist jedoch länger. Es fällt auf, dass das brachiale Chaos des Vorgängers gänzlich entfernt wurde und die meisten Lieder nun mit einem mehr oder weniger starkem Rhythmus unterlegt sind. In die Kategorie Softpop/Rock fallen: 1) Theme of Laura, 8) Null Moon, 9) Heaven's Night, 10) Alone In The Dark, 18) Love Psalm, 21) The Reverse Will, 23) Terror In The Dephts Of The Fog (leichte Big Beat Anteile), 24) True, 28) Overdose Delusion und 30) Promise. Wie im Vorgänger sind aber auch zu kurze Stücke dabei. Man fühlt sich gerade in ein Lied hinein, und plötzlich ist es vorbei - frustrierend. Insgesamt gesehen (und gehört) bewegen sich jedoch alle in einem befriedigendem Rahmen. Auch gehen die Lieder nun fast nicht mehr ineinander über, das war im Vorgänger anders, hier erschien der OST wie ein Gesamtlied. Der Rest ist Ambient und beinhaltet auch ein paar an SH1OST angelehnte Stücke. Nun chronologisch die Auflistung der einzelnen Lieder mit meiner Kurzbeschreibung:
Theme of Laura 3:24 Ein Tamburin gibt den Rhythmus vor, dann eine leichte E-Gitarren-Melodie. Schließlich setzt Schlagzeug (damit Softpop) und Mandoline ein, sehr schönes und vor allem abwechslungsreiches Lied; als ob eine Geschichte erzählt, bzw. Revue passiert wird. Es wird ein Thema gewählt, in dem die Instrumente (kurzer Violineneinsatz) fast vorwurfsvoll klingen. Dann wieder E-Gitarre, welche mit Mandoline und Schlagzeug zum guten Ende hinbegleiten. Nicht hören, wenn eure Freundin gerade Schluss gemacht hat.
White Noiz 1:23 Dumpfe und hohe nuschelnde Glockentöne wechseln sich ab, erzeugen mit Stand-alone-Sphärentönen ein akustisches Bild des Zwielichts. Die Ton-Lautstärke wird runtergedreht...
Forest 1:43 ...und "Glasperlen-Töne" fallen, wie der Schnee im Winter zwischen den Baumwipfeln, in unser Ohr. Man meint, es würde im Winter wieder grünen, hier im fiktiven Akustik-Wald der Fantasie. Langsam und äußerst harmonisch, könnte länger dauern.
World of Madness 1:47 Sphärentöne, die zwischendurch hervorstoßen, bilden das Hauptthema. Zusätzlich treten dunkle Glockentöne auf. Ein treffender Titel im Übrigen, denn man hat das Gefühl der Wahnsinn in einem fiktiven Verstand kann nicht richtig zum Vorschein treten und wird durch künstliche Harmonieklänge überspielt.
Ordinary Vanity 1:39 Die Töne hören sich uninspriert an, nach nichts Besonderem (vermutl. extra so gewählt). Das macht das Lied nicht schlecht. Kurzes Maschinenatmen und dumpfe Metallschläge erzeugen ein schönes aber auch dezent bedrohliches Lied.
Promise (Reprise) 1:44 Klaviertöne, die etwas erahnen lassen. Wie Tropfen am Fenster ein Gewitter ankündigen. Man ist allein und sinnt über das schöne und tragische der Vergangenheit nach. Sphärenklänge als Hintergrundperkussion machen dieses Lied letztendlich perfekt. Zum Schluss klarer und heller Glockenton.
Ashes And Ghost 3:08 Ein Geisterzug rattert in der postnuklearen Welt durch die dunkle Einöde, an Euch vorbei. Während des Ratterns treten dunkle Schläge nach dem Rhythmus, um ihn bei "Laune" zu halten. Dann ein plötzlicher Aussetzer, man wird sich der dunklen Hintergrundtöne bewusst. Schließlich bleibt nichts zurück, ausser Blasebalg Knarren, Knurren und entfernten Unterwassertönen.
Null Moon 2:50 Klaviereinsatz, wie Perlen, dazu SH2OST typisches Softpop-Schlagzeug. Dunkle Geigen dramatischer Natur gesellen sich hinzu. Geigen übernehmen schließlich Überhand und geleiten das Lied...
Heaven's Night 2:04 ... die Überhand der Geigen wird allerdings durch Runterfahren der Lautstärke und parallelem Glockeneinsatz gebrochen. Schlagzeug, hohe Klaviertöne und sphärische Töne setzen ein. Sehr schön und locker & leicht. Trotzdem etwas Zwielicht.
Alone In The Town 2:19 Locker & leicht geht es weiter, Schlagzeug-Rhythmus und leichte Melodie. Auch sehr schön. Schließlich dunkler Klapperton als akustische "Stütze". Eine helle E-Gitarre übernimmt die Melodie.
The Darkness That Lurks In Our Mind 1:15 Unheilvolle Klänge, helles Schnaufen und Töne wie das Zuschlagen von Türen. Es wird ähnlich zu Liedern aus SH1OST, denn Metallschläge kommen aus dem akustischen Hintergrund, dazu dunkles Atmen. Bevor es zur Vollendung kommen kann...
Angel's Thanatos 3:17 ...zerschmettert Rock die Atmosphäre. Schreddernde E-Gitarren-Riffs, hartes Schlagzeug und ein rabiates Gesamtbild, welches von der Wiederholung lebt. Dann klingt alles aus und wiederholt sich fast komplett. Zum Schluss bleibt nur noch der Hall des Schlagzeugs.
The Day Of Night 1:37 Hohe und tiefe Sphärenklange in Abwechslung. Sie geleiten mit hohen, feinen Xylofon Glockentönen und zusätzl. Sphärentönen durch das Stück. Das Ende bilden die anfänglichen Klänge.
Block Mind 1:12 Leises Herklopfen und Metallschläge mit Hall, sowie dunkle, bedrohliche Töne fordern zusammen Aufmerksamkeit, so muss sich der Instinkt (fiktiv) bei Gefahr anhören. Abruptes Ende.
Magdalene 1:52 Klaviertöne mit zusätzlichen Klavietönen im Duett ergeben dieses langsame Klavierstück. Kurzer Aussetzer und anschließende Wiederholung. Plötzliches Ende.
Fermata in Mistic Air 2:16 Wieder einmal sphärische Töne mit Vynil-Effekt. Hört sich vorwurfsvoll und insgesamt sehr verträumt an.
Prisonic Fairytale 1:54 Langgezogene, hohe Klänge, Variationen wechselnd, bis zum Ende.
Love Psalm 4:26 Softpop: Gitarre, Schlagzeug, Bass, zwischendurch in schnellere, höhere Rhythmen umschlagend. Hier wird dann zusätzlich kräftigere Gitarre eingespielt. Kurzes, verspieltes Ende.
Silent Heaven 2:13 Dunkle Metallschläge, wie während Bauarbeiten an einer Folterkammer. Als ob gegen eine leere Eisenwanne hinter einer leicht geöffneten Tür geschlagen wird. Dann wieder Ruhe, anschließend schnelles Atmen, welches sich wiederholt. Euer Eigenes? Dann geht dumpfer, instrumentaler Herschlag mit disharmonischem Gitarrenriff einher.
Noone Love Your 1:32 Zwielichtige aber Gefahr andeutende Sphärenklänge, die zwischendurch aber immer wieder Entwarnung zu geben scheinen, sie helfen heraus aus der angespannten Situation. Es wird runtergefahren...
The Reverse Will 3:33 ...und ein popiges Lied mit schräger, aber eingängiger Melodie beginnt. Ab und an werden zur kurz abgeänderten Melodie verzerrte, hohe Voicesamples eingespielt. Trotz der Schnelligkeit ist Melancholie enthalten. Im letzten Drittel wird kurz Flöte parallel zum Schlagzeug und zusätzlicher Bassmelodie eingespielt.
Laura Plays The Piano 1:55 Eine Melodie, hohe Tonlage, dann wieder Tiefere, dann wieder hoch. Zusätzlich die in Silent Hill sehr dienlichen und wichtigen sphärischen Klänge.
Terror In The Depths Of The Fog 4:31 Wie das Arbeiten einer Maschine, eine Art von Stanzwerk. Guter mittelschneller Rhythmus, leichte Töne begleiten ihn, ab und an auch verzerrte Töne im Hinter- und Vordergrund.
True 3:06 Melancholisch-traurig. Einsam im Regen, in einer einsamen Gegend. Leichtes Schlagzeug, mitteltiefe und hohe Klaviertöne als harmonische Melodie, leicht softpopig.
Betrayal 2:30 Terminator 2 ähnliche Klänge, Sphären-voice-Klänge, Metall-Kettenschläge. Definitve Endzeitstimmung.
Black Fairy 1:12 Betrayal wird anfangs noch übernommen, aber dann durch helles, asthmatisches Atmen und einen immer wieder einsetzenden dunklen Maschinenton verdrängt, dann abruptes Ende.
Theme of Loura (Reprise) 1:51 Eingängige Klaviermelodie und (dunkles) Violinenspiel, langsam und schön. Dazu gesellen sich meldodische, leise und zarte Harfenklänge.
Overdose Delusion 4:31 Wieder das Silent Hill 2 OST-typische Schlagzeug (passt hier perfekt) , ernste E-Gitarren-Melodie mit dramatischen Wendungen und aggressiven Anteilen. Eines der besseren Softpop/Rock-Lieder. Wild-dramatisches Ende.
Pianissimo Epilogue 1:37 Fröhliches Klavierlied, zwischendurch aber "nachdenkliche" Wendungen, danach wieder Rückkehr zum "Frohsinn", helle Sphärenbegleitung, Höhen und Tiefen wechselnd.
Promise 4:39 Kurzes Gitarrensolo, dann Schlagzeug, etwas jaulende Gitarrenmelodie ersetzt die erste. Kräftigere, fordernde Riffs setzen zwischendurch ein. Zum Schluss wieder Gitarrensolo der ersten Gitarre. Auf ein Wiedersehen... in Silent Hill...

[QIREX-RD]

Review-Score 5000


Review bewerten
 |
 |

argor am 28.10.2002 19:50
Toll ... mehr fällt mir jetzt nicht ein.

|
 |
 |

Fuse.F/X  am 20.10.2002 22:12
Mustergültiges OST-Review, mehr gibt´s dazu nicht zu sagen.

|
 |
 |

Leviathan  am 20.10.2002 18:17
Sehr schön beschrieben.

|
 |
 |

adamma666 am 20.10.2002 16:56
geniales review zu einem der besten soundtracks aller zeiten. die stücke alle einzeln abzuhandeln finde ich sehr gut.

|
 |
 |

NRG am 20.10.2002 14:39
Gefällt mir sehr gut, Dein Review. Die Musik ist sowieso genial!

|

Alle Bewertungen und Kommentare anzeigen
Forum


Reviewdiskussion deaktiviert
Weitere Reviews zu Silent Hill 3 OST


Keine weiteren Reviews vorhanden.

Weitere Minireviews zu Silent Hill 3 OST


Keine weiteren Minireviews vorhanden.

Details zu Silent Hill 3 OST
|
 |
 |

::: Wertungsrichtlinien ::: |
 |
 |
 |

91% - 100% Referenz
81% - 90% Spitzenklasse
71% - 80% sehr gut
61% - 70% gut
51% - 60% durchschnittlich
41% - 50% unterdurchschnittlich
31% - 40% schlecht
21% - 30% sehr schlecht
11% - 20% miserabel
1% - 10% Aaargh
|
 |

 |

::: Reviews in Arbeit ::: |
 |


 |

::: Frisch überarbeitet ::: |
 |


|
 |