|
|
|
Super Nintendo
Axelay
Details zu Axelay
Review bewerten!
Review von OmniBrain
|
|
|
Axelay - das sind eigentlich zwei verschiedene Spiele. Während man gelangweilt durch die gerade mal überdurchschnittlichen Vertikal-Levels kurvt und ohne Probleme einen unmotioviert platzierten Gegner nach dem anderen abschießt, überzeugen die sehr spannenden Horizontal-Abschnitte mit klugem Leveldesign, abwechslungsreichen Settings und fordernden Bossgegnern.
Auch grafisch gibt sich das Spiel reichlich zweischneidig - während die Mode-7-Hintergründe der Vertikal-Levels wohl hauptsächlich aus Angeberei den Weg aufs Modul schafften, geben sich die horizontalen Levels fast ausschließlich hübsch und optisch abwechslungseich.
Ansonsten wurde aber (abgesehen vom dezent misslungenen Waffensystem) kaum was versaut. Okay, 6 Levels, von denen nur drei wirklich gut sind, ist schon etwas wenig, doch es gibt durchaus kürzere Shooter. Schade, dass man sich die wirklich guten Levels nicht wie in der japanischen Version per Level-Select herauspicken kann.
Übrig bleibt ein "guter" Shooter, den sich SNES-besitzende Genre-Fans durchaus geben können, der aber keineswegs Anspruch auf einen Klassiker-Status hat. Zu groß ist der Kontrast zwichen den horizontalen und den vertikalen Levels. |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
technisch beeindruckende Mode-7-Effekte |
|
|
die meisten Bossgegner sind gelungen |
|
|
gute BGM und Soundeffekte |
|
|
sehr gelungene Horizontal-Levels |
|
|
ansich nettes Waffen-System... |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
...die Waffen sind aber unausgewogen |
|
|
nur überdurchschnittliche Vertikal-Level |
|
|
lediglich 6 Levels |
|
|
Levelauswahl aus der JAP-Version fehlt |
|
|
|
|
|
|
Veröffentlicht am 12.08.2004 23:31, dieser Review wurde 446x gelesen.
Es gibt horizontale, vertikale, diagonale, frei scrollende und ... ja, verizontale Shoot 'em ups. Axelay gehört zur letzten Sorte.
Filipp Münst kennt jetzt den Unterschied zwischen horizontal und vertikal
Welche Genres haben das SNES wohl so berühmt gemacht? Ganz einfach: Jump & Runs, Beat 'em ups, Rennspiele, Rollenspiele - aber sicher keine Shoot 'em ups! Kein Wunder, wie soll auch eine CPU mit läppischen 3,58MHz Spiele wie Gradius 3, Super R-Type oder Thunderforce III ruckelfrei darstellen? Genannte Umsetzungen zeigten sodann sehr schnell, dass das SNES beim besten Willen keine Shooter-Konsole wie das Mega Drive oder die PC Engine ist und veranlassten Besitzer genannter Konsolen zu hämischen Sprüchen in Richtung Nintendo-Lager. Ein paar (auch technisch) wirklich gelungene Shoot 'em ups wurden Nintendos 16-Bit-Maschine schließlich doch noch spendiert - und Konami's Axelay gehört auf jeden Fall dazu.
Storytechnisch kann man Axelay - wie fast jeden Shooter - ziemlich vergessen: Aliens wollen die Welt erobern und ihr (ja, genau IHR) seid, zusammen mit eurem Raumschiff Axelay, der einzige, der die Menschheit noch retten kann. Boah! Also Hideo Kojima hätte SO eine Story bestimmt nicht hinbekommen... Na ja, was solls? Start gedrückt und losgeballert! Optional liegt zwischen beidem noch ein Besuch des Set-up-Menüs, wo Tastenbelegung, Schwierigkeitsgrad und co. eingestellt werden.
Die größte Besonderheit von Axelay ist mit Sicherheit die Tatsache, dass es horizontale UND vertikale Levels beinhaltet. Die Levels 1, 3 und 5 scrollen von unten nach oben (vertikal), die restlichen drei von links nach rechts, also horizontal. An den ständigen Wechsel der Scrollrichtung gewöhnt man sich schnell, trotzdem spielt man die beiden Leveltypen unterschiedlich, da sie etwas anders aufgebaut sind.
Was aber für die horizontalen wie für die vertikalen Levels gleichermaßen gilt, ist das Waffensystem. Vor einem Level weist ihr im entsprechenden Menü jedem eurer drei Waffenslots jeweils ein Waffensystem zu. Mit jedem gemeisterten Level bekommt ihr einen Ballermann dazu, womit ihr dann vor dem sechsten und letzten Level die Wahl zwischen 8 verschiedenen Waffensystemen habt. Während den (eher kurzen) Levels sammelt ihr weder neue Waffen noch Upgrades ein (wie z.B. in Super Aleste). Systeme für den ersten Slot sind eher Standardschüsse, wie man sie auch aus anderen Shootern kennt, Slot-II-Waffen schießen rundum und Schießeisen für Slot Nummer drei sollten primär gegen Bossgegner eingesetzt werden. Und hier kommen die Sekundärwaffen ins Spiel: Jedes Waffensystem hat nämlich neben dem Primärschuss auch einen Sekundärschuss (Raketen), Slot-III-Waffensysteme schießen primär nur ein Mini-Schüsschen ab, während hier die Raketen besonders durchschlagskräftig sind - bei den restlichen Waffensystemen ist es andersherum. Neben einem straighten Standard-Schuss erwarten euch auch zielsuchende Laser, ein flächendeckender Wide-Beam, ein frei steuerbarer 360°-Rundum-Schuss und weitere interessante Schießeisen. Obwohl einige Stellen mit dem richtigen Waffensystem leichter zu schaffen sind, spielt es eigentlich keine allzu bedeutende Rolle, wie ihr euren Raumer equippt. Da die Waffen nicht gerade gut ausbalanciert sind, werdet ihr immer mit den gleichen drei spielen - schade, hier wurde Potential verschenkt. Egal ab Primär- oder Sekundärwaffe - beides steht euch unbegrenzt zur Verfügung. Wer will, kann ständig auf B und Y drücken und so volle Kanne Dauerfeuer geben - faule Leute wie ich hingegen legen sich beides im Optionsmenü auf ein und die selbe Taste. Wo wir auch schon bei der Steuerung wären. Eigentlich gibt es hier nicht viel zu sagen. Ihr habt, wie gerade erwähnt, eine Taste für Primär- und eine für Sekundär-Schuss, mit den Schultertasten wechselt ihr zwischen euren drei mometan equippten Waffensystemen durch. Alle vier Funktionen lassen sich beliebig umbelegen. Das Steuerkreuz reagiert schön direkt und präzise, waghalsige Flugmanöver sind also kein Problem.
Ebenfalls bei beiden Level-Typen identisch ist das Leben-System. Grundsätzlich gilt: Bei Kollisionen mit Gegnern oder der Level-Architektur wird euch ein Leben abgezogen, rauscht ihr lediglich in ein Projektil, verliert ihr nur euer gerade aktives Waffensystem. Sind alle drei Waffensysteme futsch, schießt Axelay nur noch auf Sparflamme. Werdet ihr nun von einem Projektil getroffen, verliert ihr ebenfalls ein Leben. Zu Beginn habt ihr zwei Leben zur Verfügung, durch Erreichen bestimmter Punktzahlen werden euch freundlicherweise Extra-Leben gutgeschrieben. Bei Verlust aller Leben müsst ihr den jeweiligen Level (nach einem Besuch bei Herrn Game-Over-Screen) nochmals von vorne spielen - Rücksetzpunkte gibt es nicht. Das sollte aber trotzdem jedem reichen, das Spiel früher oder später durchzuspielen. Durch die drei Schwierigkeitsgrade werden auch Anfänger und Genre-Einsteiger mit dem Spiel zurecht kommen, Checker stellen am besten gleich auf "Profi". In Sachen Schwierigkeit ist Axelay also keine hammerschwere Projektilorgie für gestählte Freaks, sondern für jeden Typ von Spieler zugänglich.
Soweit so gut, dann kommen wir endlich mal zur Praxis. Der erste Level scrollt vertikal, also fangen wir mit diesem Leveltyp an. Um es vorweg zu nehmen: Die Vertikal-Levels sind nicht sonderlich gut. Hier tretet ihr gegen meist uninspirierte und zu leichte Gegnerformationen an. Außerdem spielt die Levelarchitektur in den vertikalen Levels eine fast schon zu große Rolle - oft habt ihr mehr mit Felsen, Rohren oder Vulkanen zu tun, als mit den Gegnern. Trotzdem ist viel Try&Error drin, was die Motivation nochmals nach unten zieht. Bis auf ein paar knifflige Stellen sind die Vertikal-Levels eher belanglos und ziemlich langweilig. Man quält sich fast schon durch sie, nur um endlich wieder in den Genuss eines Horizontal-Levels zu kommen. Mit den Bossgegnern verhält es sich hier (bis auf eine Ausnahme) ähnlich: Sie sind langweilig und nicht herausfordernd. Das gilt für die eher kleinen Zwischenbosse wie für die großen (und grafisch wirklich beeindruckenden) Endbosse gleichermaßen. Neben eher belanglosen Himmels-, Wüsten- und Zukunfts-Stadt-Levelthemen erwartet euch eine sehr schicke und gut gemachte Feuer-Welt. Grafisch sind die Vertikal-Levels ein zweischneidiges Schwert. Die Mode-7-Hintergrundgrafik besticht durch einen pseudo-3D-Effekt, der es so aussehen lässt, als ob man ober die Planetenoberfläche fliegen würde. So beeindruckend das technisch gesehen auch sein mag, wirklich nett anzusehen ist das nicht. Die Grafik ist hier ziemlich steril und die zoomenden Sprites "zuckeln" unschön über den Hintergrund. Die Framerate ist zwar nicht ausnahmslos flüssig, die wenigen Slowdowns beeinträchtigen des Spielfluss aber nicht. Flackern sucht man (mit Ausnahme des fünften Levels, wo es sehr heftig ist) vergebens. Insgesamt kann man zwar nicht sagen, dass die vertikalen Levels schlecht sind, wirklich Spaß machen sie aber auch nicht. Somit bleibt hier überdurchschnittliche Shooter-Kost - nicht mehr und auch nicht weniger.
Die horizontalen Levels stellen einen ziemlichen Kontrast dazu dar. Hier geht es in oldschooligem 2D-Gewand zur Sache - Mode-7 spielt nur noch bei größeren Gegnern eine (immer noch beeindruckende) Rolle. Auch wenn das Paralax-Scrolling im Hintergrund potthässlich aussieht - die Horizontal-Levels sind grafisch eindeutig schöner. Das liegt vor allem an den vielen Details und den deutlich hübscher gezeichneten Sprites. Auch spielerisch wirkt hier alles aus einem Guss - intelligentes Leveldesign und kluge Gegnerplatzierung geben sich die Hand. Zwar spielt hier die Levelarchitektur ebenfalls eine große Rolle, ihr auszuweichen macht aber deutlich mehr Spaß als in den Vertikal-Levels. Zwar bieten die Horizontal-Levels keine großen Innovationen oder Besonderheiten, doch das ist auch nicht das einzige, was man dazu braucht um Spaß zu haben. Hinzu kommen abwechslungsreiche und durchweg gelungene Levelthemen. Vor allem die organische Höhle aus Level 4 gefällt mir super, die anderen beiden überzeugen mit Weltraum-Abschnitten und technisch angehauchten Passagen aber ebenso. Des weiteren genießt man in den Horizontal-Levels eine größere Bewegungsfreiheit als in den vertikal scrollenden Pendants. Hier könnt ihr knifflige Passagen auch mal geschickt umfliegen oder euch in einer Flotte riesiger, gegnerischer Raumschiffe "verfliegen". Auch an sehr guten Bossgegnern hat man in den Horizontal-Abschnitten nicht gespart. Schnelles Ausweichen, geschickter Einsatz der Waffensysteme und millimetergenaues Zielen auf kleine Trefferzonen - das alles wird euch abverlangt. Der Boss aus Level 4 möchte euch gar mit einem Strahl "fangen", nur um anschließend munter zwischen euren Waffensystem herumszuwitchen.
Soundtechnisch kann das Modul zwar leider nicht ganz mit der Grafik mithalten, bietet aber dennoch solide Untermalung des Spielgeschehens mittels netten, aber keineswegs besonderen BGM-Melodien. Mega-kultig - wie ich es schon anderswo gelesen habe - sind sie keineswegs, aber auf jeden Fall besser als gar keine Musik. Die Soundeffekte werden leider genauso dumpf wiedergegeben wie die Musik, können aber ebenfalls überzeugen. Sicher - ein einem Feuerwerk gleichkommendes SFX-Gewitter wie Super Aleste kann Axelay dem Spieler leider nicht bieten, doch auch hier kann es durchaus überzeugen und sorgt dafür, dass der Lautstärkeregler der Fernbedienung unangetastet bleibt.
Anmerkungen: Optimiert für 1024x768 Pixel Die Bilder stammen von cpujunky.com, infoseek.co.jp, triggerzone.de, gamersgraveyard.com und videogamecritic.net
Review-Score 5000
Review bewerten
|
|
Terra am 05.09.2004 11:43
Vielleicht ein bissel hoch bewertet (ich sagte: vielleicht!), da mich die Negativpunkte reichlich stören würden, aber ich hab's nie gespielt und werd's auch nie tun - DEIN Spielgefühl kommt rüber und damit ist die Wertung i.O. Alles drin, alles dran, alles paletti. (Sprich: Ich sehe nix, was ich als Nicht-SNES-Besitzer vermissen würde...)
|
|
|
AuLbAtH am 22.08.2004 07:58
Kick my axe, man! 1A das Rev, nix zu meckern.
|
|
|
Eccoman am 17.08.2004 23:07
Headshot! Liest sich sehr gut, informiert sehr gut und gibt das Spiel so wieder, wie ich es vor Jahren erlebt habe - eine feine Sache, das Review!
|
|
|
jetsetradio am 16.08.2004 22:41
Du hast "Standard" mit zwei weichen "d"s geschrieben, 100 Punkte! Auch beim Rest passt alles - locker getextet, kompetente Infos und geile Screens. Vielleicht etwas zu lang, aber ich wollt eigentlich nur kurz wissen worum´s geht. Alles in allem top!
|
|
|
dixip am 16.08.2004 16:48
Schöne Screens, sehr genaue Beschreibung der Spielmechanik, sprachlich ordentlich, nachvollziehbare Wertungsbegründung. Muss ich noch mehr sagen?
|
Forum
Reviewdiskussion deaktiviert
Weitere Reviews zu Axelay
Weitere Minireviews zu Axelay
Keine weiteren Minireviews vorhanden.
Details zu Axelay
|
|
|
::: Wertungsrichtlinien ::: |
|
|
|
91% - 100%Referenz
81% - 90%Spitzenklasse
71% - 80%sehr gut
61% - 70%gut
51% - 60%durchschnittlich
41% - 50%unterdurchschnittlich
31% - 40%schlecht
21% - 30%sehr schlecht
11% - 20%miserabel
1% - 10%Aaargh
|
|
|
::: Reviews in Arbeit ::: |
|
|
::: Frisch überarbeitet ::: |
|
|
|