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Super Nintendo

Street Fighter II

Details zu Street Fighter II

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Top-Review

Review von OmniBrain

::: Fazit :::

Street Fighter II stellte seiner Zeit eine wahre Killer-Application an das SNES dar und auch heute ist das Modul immer wieder ein Spielchen wert. Das zeitlose Gameplay gepaart mit dem unwiederstehlichen Retro-Charme begeistert mich auch noch in Zeiten von polygonisierten, üppig texturierten und mit physikalisch korrekt herumwackelnden Brüsten ausgestatteten Kämpfer(-innen) immer wieder aufs neue. Auch audiovisuell stellte Capcoms Vorzeigeprügler eine wahre Augenweide dar. Schade, dass die Optik durch die Mega-Balken und die Slowdowns getrübt wird. Außerdem können Highscores leider nicht gepeichert werden und dass Guile und Dhalsim zu stark sind, stößt mir ebenfalls sauer auf.

Insgesamt ist Street Fighter II modulgewordene Videospielgeschichte, die sich jeder BemU-Spieler trotz der Mängel "antun" sollte. Wer einfach nur auf der Suche nach einem guten Bitmap-Prügler für das SNES vor, dem sei Super Street Fighter II ans Herz gelegt. Es ist nämlich nicht nur technisch besser, sondern verfügt auch über neue Kämpfer/Stages und ist gameplaytechnisch noch ausgefeilter. Eigentlich hätte SFII die 90% verdient, durch die technischen Probleme muss ich aber leider 10% abziehen.

::: Positiv :::

		audiovisuell super
		zeitlos geniales Gameplay
		8 Kämpfer(-innen)
		vorbildliche Spieloptionen

::: Negativ :::

		ruckelt
		riesige Balken
		Guile und Dhalsim etwas zu stark
		keine Highscores speicherbar

::: Rating :::

Wertung:

80%

Veröffentlicht am 09.11.2003 17:14, dieser Review wurde 1338x gelesen.

Kaum ein anderes Spiel prägte sein Genre derart stark wie Street Fighter II anno 1991. Neben dem Mega Drive bekam auch das SNES eine Umsetzung des Arcade-Hammers spendiert.

Filipp Münst machte M.Bison mit Ryo platt.

Prügelspiele wie Karate Champ, International Karate oder The Way of the Exploding Fist kennen wohl nicht sonderlich viele Spieler. Kein Wunder - war das Genre der Beat 'em ups zu deren Zeit auch eher ein Nischengenre ohne viel Erfolg im Mainstream-Sektor. Auch Capcom versuchte sich in den 80ern mit einem Prügelspiel - sein Name: Street Fighter. Doch während damals die Japaner Nächte vor Automaten wie Space Invaders usw. verbrachten, interessierten sich nur wenige für Street Fighter. 1991 änderte sich das aber schlagartig: Capcom releaste den Automaten Street Fighter II: The World Warrior und verdiente sich damit nicht nur eine goldene Nase, sondern löste auch einen Prügelspiel-Boom aus. Auf einmal waren Beat 'em ups auch unter Gelegenheitsspielern beliebt. Capcom wusste, dass man mit Street Fighter eine Menge Geld machen konnte. So brachten sie weitere Versionen des Spiels heraus: die Champion Edition, Street Fighter II Turbo: Hyper Fighting, Super Street Fighter II und Super Street Fighter II Turbo. Neben den Street Fighter Alpha-Spielen, den EX-Teilen in 3D und den drei Street Fighter III-Versionen erschienen zahlreiche Spinoffs und Ableger auf fast allen erdenklichen Konsolen. Auf den neueren Konsolen kennt man außerdem die VS-Spiele X-Men vs. Street Fighter, Marvel vs. Capcom, Capcom vs. SNK und SNK vs. Capcom. Nun aber zurück zum eigentlichen Thema: Street Fighter II in der SNES-Version.

Nachdem ihr euer SNES samt SFII-Modul angeworfen habt, könnt ihr zwischen Arcade-, Vs-. und Option-Mode wählen.

Entscheidet ihr euch für ersteres, müsst ihr nur noch einen der acht Kämpfer auswählen und los geht's. Neben den Karateka Ryo und Ken erwarten euch Sumo-Ringer E. Honda, der Russe Zengief, Guile, "Langarm" Dhalsim, Monster Blanka und Chun Li, die angeblich stärkste Frau der Welt. Einige Kämpfer sind schneller, andere stärker, Ryo und Ken sind ein Mittelweg. Die Chars sind insgesamt sehr gut designt und unterscheiden sich in Sachen Kampfstil deutlich voneinander. Leider sind Guile und Dhalsim etwas zu stark geraten. Wer die beiden beherrscht, ist im Vorteil. Ansonsten ist das Balancing aber sehr gut gelungen.

Habt ihr eure Wahl getroffen, kämpft ihr ähnlich wie im Arcade-Mode aktueller Beat 'em ups gegen die sieben restlichen Kämpfer, drei weitere "World Warriors" und schließlich gegen den Obermotz M. Bison. Um diesen auch in den höheren Schwierigkeitsgraden zu besiegen, bedarf es viel Übung. Wie im Genre üblich, geht es darum, mit Schlägen die gegnerische Energieleiste zu leeren. Wessen Leiste zuerst aufgebraucht ist, hat verloren. Die Kämpfe laufen im Best-of-Three-Prinzip ab. Wer also zwei der maximal drei Runden für sich entscheidet, gewinnt den Kampf. An zwei Stellen im Arcade-Mode habt ihr die Möglichkeit, durch Bonusstages zusätzliche Punkte einzusacken. Hier geht es um das Zerstören einer Pyramide aus Ziegelsteinen bzw. eines Autos. Nach Beenden des Arcade-Mode gebt ihr eure Initialien für die Highscore-Liste ein, leider werden die Scores nicht gespeichert. In den höheren Schwierigkeitsgraden bekommt ihr sogar einen Abspann serviert. Stages, Kämpfer oder Goodies können leider nicht freigespielt werden. Die letzten vier Gegner des Einzelspielermodus' könnt ihr (zumindest in diesem Teil der Serie) nicht spielen.

Die Optionen sind sehr vorbildlich. Neben einer freien Belegung der Tasten, dem Setzen eines Zeitlimits, Mono/Stereo-Wahl und einem umfangreichen Soundtest könnt ihr die Schwierigkeit des Arcade-Mode in acht Stufen regeln. So werden Anfänger wie Profis gefordert und ihr könnt euch ständig verbessern.

Simples Knöpfchengedrücke mag vielleicht in Tekken, Dead or Alive oder Soul Calibur nützlich sein, in SFII müsst ihr euren Charakter aber wirklich beherrschen. Dazu bedient ihr euch einer schnell erklärten aber trotzdem komplexen Steuerung: Die Aktionen leichter, mittlerer und starker Schlag sowie leichter, mittlerer und starker Kick sind auf die sechs Tasten des SNES-Controllers verteilt. Die restlichen Bewegungen vollführt ihr mit dem Digi-Kreuz. Mit links und rechts bewegt ihr euch, mit oben bzw. schräg oben hüpft ihr und mit unten duckt ihr euch. Deckung sucht ihr wie bei Tekken, indem ihr bei einem Angriff des Gegners zurück drückt. Steht ihr also links und der Gegner greift euch von rechts an, solltet ihr links drücken um euch zu schützen. Bei manchen Specials nehmt ihr aber immer etwas Schaden, auch wenn ihr euch schützt. Welchen Move euer Kämpfer ausführt, wenn ihr z.B. 'starker Kick' drückt, ist charakterabhängig. Ryo vollführt so einen Roundhouse Kick. Steht der Gegner nahe bei ihn, ändert sich der Move wieder.

Drückt ihr 'starker Kick' in der Luft, kommt abermals ein anderer Move dabei heraus. Jeder Move ist gegen bestimmte Moves im Vorteil, gegen andere aber wieder im Nachteil. Wie in aktuellen Prüglern könnt ihr auch in SFII Specials ausführen. Durch Halb-/Viertelkreisdrehungen oder "aufladbare" Attacken (zwei Sekunden in eine Richtung und dann in eine andere drücken) vollführt ihr wilde Spin-Kicks, speit Feuer oder feuert den legendären Hadoken ab. Jeder Char hat durchschnittlich nur 3 Specials, diese solltet ihr aber allesamt beherrschen und auch nutzen. Außerdem sind Würfe möglich. Diese führt ihr aus, indem ihr eine bestimmte Tast drückt, wenn ihr nahe am Gegner steht. Je nach Kämpfer(-in) sind das aber andere. Nachdem ein Kämpfer mit einer Reihe von Angriffen gerusht wurde, ist er kurz benommen. Die wird durch Sterne (kurz) bzw. Enten[?] (etwas länger) gekennzeichnet, die über dem Kopf des Chars erscheinen. Zu diesem Zeitpunkt könnt ihr zu verheerenden Attacken ansetzen. Ellenlange Combos sind aber nicht möglich. Den längsten, den ich geschaft habe, war ein dreier.

Langfristig gesehen gibt es bei einem BemU aber nur eines: den Versus-Mode. Zu zweit macht SFII verdammt viel Spaß, vorrausgesetzt, euer Kontrahent ist ungefähr gleich gut wie ihr. Normalerweise ist der Kampf zwischen zwei gleichen Kämpfern im Versus nicht möglich, durch einen Cheat aktiviert ihr allerdings (neben einem blauen Titelscreen) das zweite Kostüm jedes Chars. Dadurch sind auch beispielsweise Kämpfe 'Ken vs. Ken' möglich. Die zusätzlichen Kostüme sind auch im Arcade-Mode einsetzbar.

Grafisch zeigte Capcom damals zum ersten mal, was das SNES kann. Sowohl Sprites und Animationen als auch Effekte und Backgrounds sind sehr nett anzusehen. Einige Dinge wie Statuen oder Schilder sind sogar "zerstörbar", was aus heutiger Sicht etwas komisch aussieht. Die Umsetzung von der Spielhalle ist grafisch über jeden Zweifel erhaben, trotzdem prügelt ihr euch in der Arcade-Version in grafisch hübscherer Kulisse (siehe Bild rechts). Leider gibt es aber auch technische Schwächen. Neben den unsäglich großen Balken müsst ihr zahlreiche Slowdowns ertragen. Nach jedem größeren Special fällt die jeweilige Spielfigur in Zeitlupe zu Boden - schade.

Der Sound ist Capcom für damalige Verhältnisse ebenfalls super gelungen. Obwohl ein paar Stücke eher nervig als nervenaufreibend sind, ist die BGM-Auswahl trotzdem sehr, sehr gut gelungen. Auch die Soundeffekte können sich sehen bzw. hören lassen und tragen einen großen Teil zur audiovisuellen Klasse des Titels bei. Es sind sogar (gelungene) Sprachsamples und Kampfschreie dabei.

Anmerkungen:
Optimiert für 1024x768 Pixel
Die Balken sind normalerweise noch etwas dicker als auf den Bildern

Ergänzung vom 09.11.2003, 21:13:
Gaaanz dickes 'sorry' an alle SF-Fans! Wie adamma schon schrieb, es muss natürlich "RYU" heißen. Nochmals sorry.

Review-Score 3720

Review bewerten

		argor am 11.11.2003 19:25 Wie bereits erwähnt, besteht eine Diskrepanz zwischen deinem ersten Positiv-Punkt und den ersten zwei aus dem Negativ-Bereich. Des weiteren kommt für meinen Geschmack die besondere Bedeutung von SF2 sowohl für den SNES und das Genre viel zu kurz. Der Punkt 'zeitlos geniales Gameplay' kommt mir im Review viel zu kurz, warum genau denn, wo liegen die zahlreichen Fasetten, etc. Die Abwertung finde ich für die damalige Zeit nicht gerechtfertigt, obwohl SF2 auf Grund seiner Nachfolger seine Existenzberechtigung fast verloren hat.
		Cubance am 11.11.2003 14:30 Knappes ++. Mir ist der Steuerungs-Abschnitt zu lang, stattdessen hätte ich mir ein paar Sätze über die besondere Faszination von SF II gewünscht. Dem zweiten negativen Kritikpunkt meines Vorredners muss ich auch zustimmen. Sehr gut fand ich die Einleitung (auch wenn ein kleiner Fehler drinnen ist ;)), sprachlich hervorragend, Inhaltlich hast du so weit auch alles angesprochen - denke ich und die Formatierung ist auch ok.
		Yeboah17 am 11.11.2003 03:28 Ein Gnaden-Gut für dieses latent oberflächliche Review. Ich finde, dass sich deine +/- Auflistung in puncto Grafik beißt (entweder saugeil oder Ruckelorgie - was denn nun?) und die einzelnen Figuren etwas genauer hätten betrachtet werden müssen. Die 10% Abzug sind mit dieser Begründung LÄCHERLICH - die US/JP-Version würde deiner Ansicht nach also 90 bekommen? SF2 ist ein gutes Beat´em Up - auch heute noch, aber angesichts der wesentlich besseren Nachfolger hat es keine Existenzberechtigung mehr.
		Eccoman am 10.11.2003 19:07 Ich mag dieses Spiel irgendwie nicht, mir hat sich der Flair nicht offenbart. Deshalb finde ich, dass die Wertung zu hoch ist :) Ansonsten ist eigentlich alles enthalten, was ein Review beinhalten muss, IMO. Insgesamt von mir daher ein ++.
		AuLbAtH am 09.11.2003 21:19 Ich will jetzt mal pedantisch sein... beim Thema Street Fighter kenne ich nämlich keine Gnade. Du bringst zwar das Gameplay teilweise rüber und oberflächlich betrachtet ist dein Review auch sehr gut - ABER was mir total fehlt ist das du es nicht schaffst wirklich die Faszination der nachwievor legendärsten Prügel-Reihe rüberzubringen. Mal abgesehen davon das die Heimumsetzung damals eine techn. Sensation war, Street Fighter I bereits ziemlich beliebt war (vorallem in Amerika) und Ryo zwar in Fatal Fury und King of Fighters einen Auftritt hat, aber in SF immernoch Ryu heißt. Alles in allem ein gutes Review was aber mit der falschen Herangehensweise realisiert wurde - daher gibt's von mir (#1 Street Fighter Otaku GERMANY) nur ein "+". Gerade da sich um SFII soviele Gerüchte rankten, und auch diverse Anekdoten existieren bin ich doch etwas entäuscht von deiner Arbeit...