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Rayman 2: The Great Escpace

Details zu Rayman 2: The Great Escpace

Review bewerten!

Review von Doki Nafaso

::: Fazit :::

An diesem Spiel stimmt fast alles: Es hat Tempo, eine schöne Optik, actionreiche Szenen, aber auch Missionen, die Geduld erfordern. Die Musik ist nicht nur Beiwerk, sondern perfektioniert ein stimmungsvolles Abenteuer der Extraklasse.

Die Story ist für sich genommen sicher kein Bestseller-Kandidat, sondern eher ein einfacher Rahmen-Plot. Das ist bei einem solchen Spiel aber auch begrüßenswert.

Leichte Abstriche bei den manchmal etwas unecht wirkenden Dschungel-Texturen können den exzellenten Gesamteindruck nicht trüben.

::: Positiv :::

		Sehr gute Grafik
		Wunderschöne Musik
		Einfallsreichtum
		Ungewöhnlicher Held

::: Negativ :::

Dschungel etwas simpel gestaltet

::: Rating :::

Wertung:

91%

Erstveröffentlichung am 20.06.2002 03:20, Update am 25.05.2004 23:47. Dieser Review wurde 310x gelesen.

Raymans Welt ist in die Hand von Piraten gefallen, die aus dem All gekommen sein sollen. Einstmals mächtige Gestalten wie Ly, die Fee, und Polokus, der Zauberer, wurden entmachtet, verschleppt und eingesperrt. Auch Rayman sitzt, seiner Kräfte beraubt, in einer Zelle. Seine goldenen Zeiten, in denen er sich durch bunte Landschaften hangelte und von Zeit zu Zeit mit seiner fliegenden Faust Respekt verschaffte, scheinen endgültig vorbei. Stattdessen ist er nun der Gnade der schrecklichen Piraten ausgeliefert.

Doch durch eine List gelingt es seinem Freund Globox, Rayman Kraftreserven in die Zelle zu bringen, die er heimlich von Ly erhalten hatte. Nun schöpfen beide neue Hoffnung. Durch einen gezielten Schuß mit seiner Faust öffnet sich Rayman einen Weg nach draußen. Seine Aufgabe ist klar: Er muß die Welt von den Piraten befreien.

So führt ein Wechsel von Filmsequenzen und kurzen Spielelementen in das Geschehen ein. Dabei fällt auch schon die brilliante Grafik auf, die für das ganze Spiel kennzeichnend bleiben wird. Obwohl durchgehend im Zeichentrickstil gehalten, besitzt sie durch ihren Detailreichtum, ihren einheitlichen Stil und ihre farbliche Abstimmung eine besondere suggestive Kraft, so daß man häufig vergißt, daß die Realität strenggenommen etwas anders aussieht. Etwas auffällig sind höchstens die manchmal recht flach und aufgeklebt wirkenden Pflanzen, wenn sich Rayman in einer dschungelartigen Landschaft bewegt.

Ihr schlüpft also in die Rolle Raymans, des Helden ohne Gliedmaßen. Hand und Fuß sind bei ihm lose um den Torso herum gruppiert, was ihm bereits in früheren Abenteuern ermöglichte, auf weite Distanzen Kinnhaken zu verteilen. Diese Kampftechnik wurde allerdings in Rayman 2 etwas modernisiert, doch dazu später mehr.

Raymans Welt besteht aus einer großen Anzahl von Schauplätzen, durch die Ihr Euch nun nacheinander durchkämpfen müßt. Das Spiel ist also in dieser Hinsicht recht linear aufgebaut, allerdings ist es möglich und manchmal auch notwendig, zu früheren Schauplätzen zurückzukehren, nachdem man zusätzliche Fähigkeiten erworben hat.

Alle Schauplätze sind durch eine "Insel der Türen" miteinander verbunden. Hierher kehrt Ihr jedesmal zurück, wenn Ihr einen Schauplatz erfolgreich durchquert habt. Nur hier lassen sich auch die Spielstände speichern.

Das Hauptmotiv des Spiels ist das Einsammeln sogenannter Lumz, das sind leuchtende Kugeln, die quer über alle Schauplätze verteilt sind. Am wichtigsten sind dabei die gelben Lumz: Sie symbolisieren die gebrochene und geraubte Kraft des Planeten, die von Rayman nun wieder zusammengeführt werden muß, Andere Lumz erfüllen eher praktische Zwecke, sie füllen zum Beispiel Raymans Luftvorrat auf, wenn er längere Zeit unter Wasser tauchen muß, oder geben ihm Lebensenergie zurück, wenn diese in einem Kampf gelitten hat.

Die Hauptgegner in den meisten Levels sind natürlich die Piraten. Es handelt sich dabei übrigens nicht um gewöhnliche Piraten, sondern um Roboter, die aber dennoch dem gewohnten Bild eines Piraten verblüffend ähneln. Dies ist eines der vielen humoristisch gelungenen Elemente des Spiels, die einem als Spieler nach und nach begegnen.

In einer typischen Mission muß Rayman etwa in eine Piratenfestung eindringen, die aber nur durch ein schweres Tor erreicht werden kann. Um dieses zu öffnen, müssen bestimmte Schalter umgelegt werden, die aber ihrerseits wieder gut bewacht werden oder schwer zugänglich sind. Rayman sucht also herum, bis er einen der Schalter findet. Dort sitzt im günstigsten Fall ein schlafender Pirat, den man nun schleunigst mit Schüssen eindecken sollte. Um einen anderen Schalter zu erreichen, müssen zunächst Plattformen aktiviert werden, auf denen man dann schleunigst nach oben hüpft. Einen dritten Schalter erreicht man nur über ein unterirdisches Gewässer, das auch noch auf recht verschlungenen Wegen durchquert werden muß. Hat man die Schalter endlich alle erreicht, geht endlich das Tor zur Piratenfestung auf. Hier wird die Sache natürlich nicht einfacher...

Bei diesen Anforderungen ist es klar, daß auch Rayman über einige ungewöhnliche Eigenschaften verfügen muß. Zum einen wären da die bereits angesprochenen fliegenden Fäuste. In Rayman 2 sind diese aber durch fliegende Energiekugeln ersetzt worden, die sich aus Raymans Faust lösen und sich wie ganz gewöhnliche Geschosse verhalten. Durch schnellstes Hämmern auf die B-Taste läßt sich so ein Strom von Energiekugeln erzeugen, mit denen sich die meisten Piraten recht schnell erledigen lassen. Um der Gegenwehr des Gegners ausweichen zu können, ohne diesen aus dem Blick zu verlieren, bietet sich der linke Trigger an: Damit hüpft Rayman geschickt zur Seite, während er gleichzeitig den Blick auf den Gegner heftet und ihn so weiter mit Geschossen eindecken kann. Es ist schon ein toller Anblick, wie die beiden todbringenden Farbströme aneinander vorbeifließen und die beiden Gegner jeweils auszuweichen versuchen!

Leider sind manche Piraten recht zäh und eröffnen ihrerseits das Feuer, graben sich, wenn man zur Gegenwehr bereit ist, plötzlich in die Erde ein, um woanders wieder aufzutauchen. Hier hilft etwa die rechtzeitige Ausschau nach einer brauchbaren Deckung, das schnelle Ändern der Kameraperspektive mit der X- und Y-Taste, um den Piraten möglichst bald wieder zu entdecken, das schnelle Drehen in die richtige Position mit dem Analogstick und dann natürlich wieder das Hämmern auf die B-Taste, bevor der Pirat schon wieder verschwindet.

Wichtig ist auch Raymans "Helikopter": Nach einem Sprung mithilfe der A-Taste führt ein weiterer Druck auf diese Taste dazu, daß Raymans Kopfbekleidung zu rotieren beginnt. Damit kann er sich über größere Distanzen fallen lassen und den Sturz abbremsen. In späteren Leveln wird diese Fähigkeit sogar noch etwas ausgebaut. Nicht selten schweben auch Ringe in der Luft, die Rayman ergreifen und mit deren Hilfe er sich zu entfernten Plattformen schleudern lassen kann. Durch die Verbindung von Sprüngen, Helikopter und Ringen kommt es manchmal zu geradezu aberwitzigen Bewegungsabläufen, bei denen sich Rayman etwa in Windeseile an Gegnern vorbeihangelt, um im Flug einen Schalter zu treffen oder noch im Herunterfallen das Feuer zu eröffnen, während etwa gleichzeitig von unten eine Flut heraufsteigt.. Dieses Spiel ist jedenfalls an atemberaubenden Szenen nicht gerade arm.

Es gibt aber auch genügend Level, in denen das Kampfgeschehen nicht im Vordergrund steht, sondern ein Weiterkommen nur durch geschicktes Manvörieren oder ungewöhnliche Einfälle gewährleistet ist. Besonders flexibel lassen sich hier die in manchen Leveln allgegenwärtigen Pflaumen einsetzen. Sie dienen als Vehikel, als Plattform, aber auch als listige Waffe gegen besonders sture Gegner.

Das Verhalten mancher Gegner folgt auch einer gewissen Logik, die zunächst erkannt werden muß. Dann läßt sich durch genaues Timing und ein paar gezielte Schüsse ein Weg freimachen, der eben noch für immer verschlossen schien. Oder es müssen Dinge, die sich normalerweise nicht dafür eignen würden, als Transportmittel eingesetzt werden... Wer suchet, der findet!

Der Sound setzt dem ganzen Spiel die verdiente Krone auf. Eine nicht nur passende, sondern auch so schöne Musik kannte ich bisher noch von keinem Spiel. Dabei läuft die Musik häufig nicht einfach unbeteiligt im Hintergrund, sondern paßt sich sanft und maßvoll dem Geschehen an. Eine wunderschöne Szene ist etwa, wenn sich Rayman den gefährlichen Weg durch pflanzliche Ranken gebahnt hat und nun auf einem fliegenden Kissen landet. Dieses trägt ihn in unbekannte Welten. Dem leicht verunsicherten, aber auch erwartungsvollen Blick Raymans trägt die Musik Rechnung, die in diesem Moment von einem recht dramatischen Ausdruck in ein wunderbar sanftes Thema übergeht, das klanglich an ein Holzxylophon erinnert.

Auf der anderen Seite steht das absolut mitreißende Thema, wenn sich Rayman einem Zwischenboss gegenübersieht (sofern diese Bezeichnung für magische Gottheiten gestattet ist). Diese Szenen sind immer von höchster Dramatik gekennzeichnet, haben aber auch etwas Feierliches, da Rayman in ein eigentlich verbotenes Heiligtum vorgedrungen ist.

Um die Piraten letztlich zu besiegen, ist das Einsammeln der Lumz und das Besiegen der Zwischengegner natürlich nicht genug, aber mehr sei hier nicht verraten..

Update: Ich habe lediglich die Wertung leicht herabgesetzt und die diesbezüglichen Ergänzungen gelöscht. Alles andere schien mir nach so langer Zeit nicht mehr sinnvoll.

Review-Score 3101

Review bewerten

		Klees am 06.04.2003 23:46 Schließe mich jsr an
		Eccoman am 21.03.2003 14:58 etwas schwach begründete wertung, aber das review geht "gut" über die theke!
		jetsetradio am 21.01.2003 19:23 Erstmal muss ich sagen, das ich persönlich Rayman 2 für die 3D-Jump´n´Run-Referenz halte und eine Wertung nahe der 90er klar gerechtfertigt ist, auch wenn´s 5% weniger auch getan hätten. Aber, Yeboah, Rayman 2 ist Referenz und zwar in Abwechslungsreichtum, Stimmung und Stil, zumindest in diesem Genre! Das Review selbst ist sehr ausführlich und hat mir gut gefallen, auch wenn´s von der Sprache und der Formatierung her noch nicht so ausgereift war, wie deine jetzigen Reviews...
		Käfertal Ib am 17.07.2002 07:19 Hmm...stehst du nun zu den 94% oder nicht?
		Random_H am 20.06.2002 16:46 Uha! 94%?! Mir fehlen die Worte. Ich weiss, dass eine nicht übereinstimmende Meinung kein Grund ist, ein Review negativ zu bewerten. Und der Text ist auch ordentlich gelungen. Allerdings wird durch solche Brecherwertungen das Wertungssystem von Gamejudge korrumpiert. Hast du dich vielleicht vertippt (die Neun statt der Acht getroffen?), dann wäre es ein lockeres Plus, mit besserem Layout vielleicht sogar mehr, allerdings kann ich kein "gut" für eine absolute Kaufempfehlung für einen Titel geben, der eben nicht diese beworbene Referenzklasse besitzt. Wenn dieser Review einen Stern erhielte, würde dieser die finale Aussage über die Qualität des Games im Genrevergleich als zutreffend auszeichnen. So gern ich Deine in dieses Review investierte Zeit mit Punkten belohnen würde, diesmal gibts von meiner Seite aus keine. Fürs nächste Mal schau Dir nochmal gängige Wertungsmassstäbe an, dann klappts (evtl. sogar doppelt) auch mit dem Plus.