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 Nintendo 64 Earthworm Jim 3D   Details zu Earthworm Jim 3D Review bewerten! Review von jetsetradio 
 Tagebuch von Earthworm Jim: 22.4.2002 Liebes Tagebuch! Gestern besuchte ich den alljährlichen Ball für Videospielhelden. Wie jedes Jahr waren wieder die selben Pappnasen geladen. Ob Mario, Donkey Kong, Link, Crash Bandicoot, Sonic, Pac-Man oder Conker, jeder musste sich wieder als größter Videospielheld aller Zeiten aufspielen... und jeder war natürlich äußerst schick, mit Anzug und Krawatte, gekleidet. Nur ich, ich hatte nach den schleppenden Verkäufen meines letzten Videospiels nicht das nötige Geld für einen neuen Anzug, weshalb ich in meiner üblichen Montur erschien. Naja, du weißt schon, mein weiß-blauer Einteiler. Auf der Party selbst langweilte ich mich total! Keiner hatte Lust mit mir zu reden :*( Nur Hugo und Superman wollten sich mit mir unterhalten. Doch auf so ein Niveau lasse ich mich bestimmt nicht herab. Als Frust betrank ich mich dann einfach und schlang anschließend meinen wurmigen Körper um Prinzessin Peach. Mario fand das wohl gar nicht so witzig und schmiss mich, in Zusammenarbeit mit Luigi, im hohen Bogen aus dem Party-Raum. Zu guter Letzt musste ich mir noch ausgerechnet den Spott meiner Artverwandten, den Worms, anhören. Liebes Tagebuch, das war mein gestriger Tag. Ich weiß gar nicht was ich falsch gemacht habe, aber keiner mag mich mehr. Ich sehe nur noch einen Ausweg... Es gibt Videospiele die funktionieren sowohl in 2D, als auch in 3D. Einige Beispiele dafür wären sicherlich Super Mario, Sonic, Zelda, Final Fantasy oder Metroid. Es gibt allerdings auch genug Gegenbeispiele. Eines davon ist sicherlich unser alter Freund Earthworm Jim. In 16-Bit-Tagen wurde er noch als neuer Jump&Run-Held gefeiert, während er in der dritten Dimension nur Hohn und Spott kassierte. Doch die Frage, die sich in uns allen unwiderruflich aufdrängt, lautet: Ist Earthworm Jim 3D wirklich so schlecht? Und warum will sich keiner mehr mit Jim unterhalten? Fragen die die Menschheit beschäftigen! Ich hoffe das ich mit dem nun folgenden Review zumindest die erste Frage beantworten kann... Die Story von EJ3D ist, naja, etwas anders. Als Jim nämlich eines Tages seinen üblichen Nachmittagsspaziergang unternahm, wurde er von einer, vom himmelfliegenden Kuh, überrascht! Und so landete er nicht nur im Krankenhaus, sondern auch in einem Wachkoma. Klingt sehr abgefahren, ist aber so. Um Jim aus dieser Misere wieder rauszuhelfen, muss man nun in die Rolle seines Unterbewusstseins schlüpfen. Nein, keine Angst, ihr steuert natürlich schon Jim, nur in Inneren seines eigenen Gehirns. In insgesamt vier Welten, die dann nochmal in mehrere Level unterteilt sind, soll man nun goldene Euter der Erleuchtung besorgen. Nur so kommt der Wurm wieder an sein Gedächtnis. Die Welten setzen sich hierbei mit Jim´s Erinnerungen, Ängsten, Fantasien und Fröhlichkeiten auseinander. Earthworm Jim 3D ist ein Jump&Run. Um genau zu sein, ein sehr altbackenes Jump&Run. Doch gehen wir genauer ins Detail! Das Ziel jedes Levels ist es, alle goldenen Euter zu ergattern. Für jeden Euter muss dabei eine Aufgabe gelöst werden. Dies kann entweder ein Rätsel sein, eine Shootereinlage oder aber eines der diversen Minispiele. Um die Aufgaben zu lösen, hat Jim natürlich wieder altbewährte Manöver und Hilfsmittel im Sack! Am wichtigsten dürfte hierbei natürlich sein "Standa-da-da-da-da-dard Blaster" sein. Tut mir leid, aber das steht tatsächlich so im Handbuch. Nur mit diesem Blaster kann er Feinde bekämpfen. Nee, hier ist nicht´s mit "auf den Kopf hüpfen", à la Mario! Im weiteren Spielverlauf kommen dazu noch viele andere Waffen. Ob Eierwerfer, Erbsen-Shooter, Bananamit oder Magnum. Jede Waffe sorgt für Kurzweil und glänzt durch ihr witziges Design. Der Eierwerfer ist praktisch ein Raketenwerfer, statt diesem wird allerdings ein Huhn als Waffe missbraucht und die Raketen in Eier umgewandelt. Aus welcher Öffnung diese Eier nun geschossen werden, könnt ihr euch ja selbst zusammenreimen =) Doch natürlich hat Jim noch viel mehr drauf als seine Ballermänner zu zücken. Ein weiteres wichtiges Hilfsmittel, ist sein eigener Kopf! Den kann er nämlich als Peitsche benutzen, sich mit ihm an einem Seil entlanghangeln oder ihn als Helikopter missbrauchen. Somit hat Jim genug Fähigkeiten, um die Aufgaben in den Leveln zu lösen.  Ballern, Rätseln, Hüpfen...Doch ich beschreibe euch das (altbackene) Gameplay am besten, anhand eines Beispiels. Im ersten Level hat man die Aufgabe einem General seine Unterhosen zu besorgen. Da diese an einer Hängeleine hängen und vorerst unerreichbar sind, muss Jim drei Schalter umlegen, um die Unterhosen erreichbar zu machen. Wir bewegen uns also in diesen Raum, in dem neben Kisten nur Maulwürfe rumstehen. Und diese Maulwürfe ballern natürlich auf uns. Doch wir müssen uns doch dem Rätsel widmen und haben keine Zeit mit den Maulwürfen zu spielen. Na? Was tun? Nach einiger Sucherei, entdecken wir drei Türen. Genau dahinter müssen die drei Schalter sein. Doch wie soll man die öffnen? Mittlerweile nerven die Maulwürfe schon ziemlich, weshalb wir sie am besten alle umpusten. Und siehe da? Aus heiterem Himmel kommt eine Plattform aus dem Boden empor. Auf die Plattform draufgesprungen, öffnet sich so gleich die Tür! Nun heißt es nur noch eintreten und den Schalter umlegen. So, doch nun sollen noch die anderen beiden Türen geöffnet werden. Und wisst ihr wie man das macht? Genau! Einfach wieder alle Feinde plattmachen, Schalter umlegen, die selbe Prozedur noch einmal und schon gehört die Unterhose uns bzw. dem General. Uns gehört somit ein weiterer Euter! Neben diesen "Rätseln" kommt man aber noch auf andere Arten an Euter ran. So auch durch Minispiele, von denen es einige gibt. Dies kann ein Raketenritt, eine Skateeinlage oder aber ein gewisser Reaktionstest sein. Einmal ist es das Ziel, den tanzend-wackelnden Elvis (!) mit Peitschenschlägen über Abgründe zu befördern, sodass dieser heil an seinem Ziel ankommt. Neben diesen kleinen witzigen Einlagen, wird EJ3D aber seiner Genre-Bezeichnung vollkommen gerecht. Denn klassische Plattform-Jump&Run-Passagen gibt es zu Hauf! Diese sind auf der einen Seite ziemlich fordernd, auf der anderen Seite aber enorm frustrierend. Meistens läuft´s nämlich nach dem Schema: "Mache 15 perfekte Sprünge! Wenn du die ersten 14 schaffst aber den letzten verhaust, fang von vorne an." Dies kann besonders bei Jump&Run-Muffeln schnell für Frust sorgen... Das ist Missionsdesign à la Earthworm Jim 3D! Baller alle Gegner über den Haufen, damit ein Schalter erscheint, spring drauf und freu dich über den Euter. Wow! Wirklich sehr modern. So was hatten wir eigentlich schon in 16-Bit-Tagen. Und überhaupt merkt man Jim eindeutig an, das er früher auf dem SNES aktiv war. Denn das ganze Gameplay in EJ3D ist praktisch das gleiche der Vorgänger, nur in 3D. Doch genau dieses 3D zerstört die heile Welt des Earthworm Jim komplett! Eskapaden einer Kamera oder Der Mörder von Earthworm Jim 3D  Denn hat man in der 2D-Ansicht noch keine großen Kameraprobleme, können sich diese in der dritten Ebene schon eher auftun. Und, was soll ich sagen? "Kameraprobleme" ist bei Earthworm Jim 3D noch gelinde ausgedrückt. Wenn ich ehrlich bin, habe ich noch keine miesere Kameraführung in einem Videospiel gesehen. Zum einen ist die Kamera einfach zu nahe an Jim dran, weshalb man überhaupt keine Übersicht hat. Man weiß nie, von wo man beschossen wird oder erkennt dies erst zu spät. Die eigentlich recht simplen Shootouts, werden somit richtig schwer. In vielen Jump&Runs kann man Kameramängel auch selbst wieder "ausbessern". Dies ist auch in EJ3D möglich: mit C-Links und C-Rechts, kann die Kamera gedreht werden. Doch erstens bleibt die Kamera sehr oft an Wänden hängen und zweitens geht dieses "Kameradrehen" so langsam vonstatten, das dies auch keine Abhilfe schafft. Genauso wenig, wie die R-Taste, mit der man die Kamera hinter Jim positionieren kann. Wie schon gesagt, auch hier läuft das Ganze enorm langsam ab. Zudem lässt sich die Kamera nicht justieren, wenn man gerade in der Nähe einer Wand steht. Und da sich EJ3D hauptsächlich in geschlossenen Räumen abspielt, nervt dies enorm. Glaubt mir, das Geräusch, das ertönt, wenn sich die Kamera nicht drehen lässt, werdet ihr schon bald hassen wie die Pest! Schlussendlich reicht es wenn ich die Kameraführung mit zwei Worten beschreibe: UNÜBERSICHTLICH und KATASTROPHAL. Hier haben die Entwickler von VIS wirklich alles schief gemacht. Doch gehen wir mal in den "grünen Bereich"! Dazu kann sich eindeutig die Grafik zählen. Die verschiedenen Level wurden allesamt abwechslungsreich und bunt designt und für N64-Verhältnisse wirklich gut texturiert. In manchen Abschnitten kommt die Grafik vielleicht etwas matschig und trist daher, doch das ist die Ausnahme. Aber auch die Animationen sind wirklich gut gelungen. Während Feinde eigentlich immer ihre typischen Bewegungsabläufe haben, glänzt erst Jim so richtig mit flüssigen Bewegungen, die für den ein oder anderen Lacher sorgen. Sofern man den guten Jim ausstehen kann ;) Einziger Kritikpunkt, bei der optischen Darstellung, waren öfters auftretende Ruckler und Slowdowns. Doch diese kann man verkraften. Zudem darf man sicherlich kein riesiges Effektfeuerwerk erwarten, die Grafik von EJ3D ist gut, allerdings nicht herausragend. Mit Banjo-Kazooie oder Rayman 2 kann sie sowieso nicht mithalten.  Wie wär´s mit eine bisschen Polka?Ein richtig dicker Pluspunkt ist auch die akustische Untermalung. Die Soundeffekte sind typisch comichaft und sehr witzig gelungen. Genauso wie die Ausrufe von Jim & Co... Sprachausgabe darf man nur selten erwarten, höchstens mal kleine Brocken, die sich allerdings auch ganz gut anhören. Richtiges Highlight ist hier für mich allerdings die Musik! Ich sage bewusst "für mich", da diese doch ziemliche Geschmackssache ist. Gut, ich muss sagen, persönlich fahre ich jetzt nicht besonders auf Polka ab, doch bei EJ3D passt dies sehr gut! Neben Polka, bekommt man aber auch sehr abgedrehte Bongo- und Country-Klänge zu hören. Das Musikstück aus den Bosskämpfen ist dagegen wieder typisch comichaft und praktisch 1zu1 von den Looney Tunes geklaut! Auch wenn der ganze Sound schlussendlich ziemliche Geschmackssache ist, passt er sehr gut zum abgedrehten Stil von Earthworm Jim. Stil. Das war mein Stichwort! Denn wie ihr wahrscheinlich schon selbst bemerkt habt, ist Earthworm Jim 3D einfach nur abgedreht. Die verrückten Level, in Verbindung mit den abgedrehten Musiken und den vielzähligen Gags, verhelfen EJ3D zu einem ganz eigenen, abgedrehten Stil. In Sachen Gagdichte, kann da höchstens noch Conker´s Bad Fur Day mithalten. Allerdings muss man ganz ehrlich sagen, das der Humor erstens etwas abgedreht ist, zweitens, wie so vieles, Geschmackssache und drittens oftmals zu bemüht wirkt. Ein Beispiel gefällig? In den Menüs kann man neben dem Sound auch den Geruch an und ausschalten! Ha, ha, sehr witzig! Doch abgesehen von ein paar Ausrutschern, ist EJ3D sehr humorvoll... aber, wie gesagt, entweder man lacht über die Gags oder man findet sie einfach nur platt und peinlich. Präsentationstechnisch gibt sich EJ3D wieder äußerst altbacken. Zwischensequenzen bekommt man nur sehr selten zu sehen, wenn dann, nur in Spielgrafik. Sicherlich gibt es keine richtige Story, die durch Cut-Scenes weitererzählt werden könnte, doch etwas mehr hätte man sich von dieser Stelle aus schon gewünscht.  Etwas mehr hätte man sich auch eindeutig beim Umfang gewünscht. Insgesamt sind nur 10 Level und 4 Bosskämpfe zu bestehen. Im Grunde genommen hätte man Earthworm Jim 3D in ein paar Tagen durchgezockt. Doch die Kamera und der dadurch resultierende, recht hohe Schwierigkeitsgrad, tragen einiges dazu bei, dass man etwas länger dransitzen wird. Was auch enorm nervt sind die langatmigen und äußerst unfairen Bosskämpfe. Hier muss man nämlich, auf einem Schwein surfend, gegen einen Boss antreten, der ebenfalls ein Gefährt hat. In der Bossstage, liegen nun 100 blaue Kugeln. Das Ziel ist es alle 100 einzusammeln, der Gegner darf dabei keine mehr haben. Somit muss man ihn abschießen um auch an seine Kugeln zu gelangen. Als ob dies nicht schon schwierig genug wäre, wird man auch noch dauernd von den zielsuchenden Raketen des Bosses beschossen. So frustrierende und unfaire Bosskämpfe hab ich wirklich selten erlebt. Schande über die Entwickler, damit tut man den Spielern keinen Gefallen!Man kann abschließend nur sagen, das sich Earthworm Jim einfach nur treu geblieben ist. Ob bei Gameplay, Humor oder beim ganzen Stil. Man wird genug Freunde und Feinde aus 16-Bit-Tagen antreffen, weshalb sich ein Kauf für Fans schon lohnt. Allerdings nur für die richtig eingefleischten. Denn Anfänger, Jump&Run-Muffel und EJ-Hasser, werden dem N64-Auftritt des Erdwurms überhaupt nichts abgewinnen können! Dafür ist es zu frustrierend, dafür sind die Mängel einfach zu offensichtlich, dafür ist der ganze Stil zu sehr Geschmackssache. Und Jim, bitte hänge dich jetzt nicht auf! Es hat keinen Sinn. Du weißt ja, Würmer haben keinen Hals... ;) Ergänzung vom 02.01.2003, 18:08: @Cuberix OK, ich geb´s zu. Probier´s mal bei www.klaudireinreview.de @Aulbath Ich hätte wirklich nicht gedacht, das ich mit diesem Review irgendjemanden zu einem Kauf bewegen könnte...*g* Review-Score 4878 Review bewerten
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Eigentlich mag ich Earthworm Jim 3D. Ich mag den skurrilen Humor, die abgefahrene Musik, die ganzen Charaktere, sowie Jim selbst. Auch grafisch kann sein N64-Auftritt größtenteils überzeugen. Abgesehen von nicht mehr ganz zeitgemäßem Gameplay und vielen frustrierenden Passagen, ist Earthworm Jim 3D ziemlich gut gelungen. Es müsste eigentlich locker in den 50er-, wahrscheinlich sogar in en 60er-Bereich springen... doch, das Ganze wird durch die katastrophale Kameraführung zerstört. Es mag jetzt dumm klingen, doch die Kamera sorgt dafür das Earthworm Jim 3D gute 20% weniger kassiert. Denn sie ruiniert einfach alles... es macht einfach keinen Spaß, wenn man ständig mit der Kamera zu kämpfen hat und die Übersicht ein um´s andere Mal flöten geht. Zudem werden recht simple Shootouts oder Sprungeinlagen, durch die fehlende Übersicht, plötzlich enorm knifflig. 
am 09.01.2003 12:28