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 Atari VCS 2600 32in1 Game Cartridge   Details zu 32in1 Game Cartridge Review bewerten! Review von Doki Nafaso
Und es begab sich im Jahre 1986, als Atari vom Videospielemarkt noch immer nicht genug hatten, daß sie ein Bündel aus 32 Spielen schnürten und diese in einem einzigen Modul zusammenfaßten. Das Modul wurde jedoch nur in Europa herausgebracht. Zudem wurde dem gebundelten Spiel keinerlei Anleitung beigelegt. Nur in einer limitierten eigenständigen Version fand sich ein schmales Manual. Sieht so also ein System-Seller aus? Es kam noch ein weiteres Problem hinzu: es ist tatsächlich nicht möglich, eines der gespeicherten Spiele direkt aufzurufen. Sondern es wird bei jedem Einschalten der Konsole eines der Spiele per Zufallsprinzip ausgewählt. Der Atari VCS mit seinen 128 Byte RAM war wohl einfach nicht für aufwendigere Benutzerführungen geschaffen. Die möglichen Probleme, die sich daraus ergeben, liegen auf der Hand: Je mehr Schrott sich unter den Spielen befindet, desto häufiger muß man seine Konsole ein- und ausschalten, um an ein gutes Spiel zu gelangen. Will man gar ein ganz bestimmtes spielen, kann dies die Geduld und die Hardware auf eine harte Probe stellen. Wir wollen also, bevor wir die Spiele einzeln durchgehen, hoffen, daß sich nicht allzu viele Gurken darunter befinden. Ein Blick auf das Repertoire zeigt noch das Folgende: Die Spiele sind ausnahmslos sehr alt, und zwar auch dann, wenn man den Release-Zeitpunkt der Sammlung zugrunde legt. Das jüngste Spiel stammt von 1981! Nun, was bringt man wohl heraus, wenn eine Konsole noch an ihrem Anfang steht? Bestimmt nicht die ausgefeiltesten Werke, sondern eher einfache Kost wie etwa Brettspiele, ein paar simple Sportspiele, Shooter oder Geschicklichkeitsspiele. Dies stimmt mit der tatsächlichen Sammlung ziemlich genau überein. Teilt man die Spiele nach Publishern auf, ergibt sich ein klares Bild: Es gibt nur zwei. Atari selbst - und Activision. Dieser einstige Ableger der Firma Atari konnte sich sehr schnell mit einigen Meisterwerkern auf dem VCS einen Namen machen. Und tatsächlich gehen fast alle Perlen der Sammlung auf diese Firma zurück. Wir finden ein gelungenes Sportspiel des späteren "Pitfall"-Schöpfers. Und das launige Frühwerk "Stampede". Aber auch Activision zeigt an einem Beispiel, wie man es nicht macht. Da man mit dem Guten beginnen soll, fangen wir auch gleich mit den Spielen der Firma Activison an. Ein Wort noch zur Wertung: Ich benutze ein kleines, vereinfachtes Wertungssystem, das die Buchstaben A (exzellent) bis F (Schrott) kennt. Spiele, die ich nicht oder kaum gespielt habe, bleiben unbewertet oder kriegen nur eine Bewertung für den ersten Eindruck. Dies wird jeweils beim Spiel vermerkt. ACTIVISION  Boxing (1980)Gleich zu Beginn eine Perle unter den Sportspielen. Trotz recht einfacher Grafik - man schaut aus der Vogelschau auf den Ring - macht dieses Spiel vor allem zu zweit Spaß. Man kann sich zweimal zwei Minuten lang bearbeiten. Die Steuerung erlaubt Blocken und Angreifen (jeweils auf Knopfdruck), je nachdem, wie man sich zum Gegner positioniert hat. (B) Tennis (1980) Mit simpler Grafik und ungewöhnlicher Steuerung: Der Button wird nur zum Aufschlag benutzt. Danach schlägt die Spielfigur automatisch, wenn sie den Ball berührt. Jedoch läßt sich der Schlagwinkel recht gut mit dem Joystick beeinflussen. Im niedrigen Schwierigkeitsgrad wird der Winkel dabei künstlich begrenzt. Insgesamt entsteht eine erstaunlich gut spielbare Variante, die allerdings eher an Ping Pong als an Tennis erinnert. (C)  Fishing Derby (1980)Wohl die erste Angelsimulation für eine Konsole. Und noch dazu eine sehr gute. Hole die Fische aus einer Bucht, bevor es Dein Gegner tut. Und achte dabei auf den Hai, der im Wasser seine Bahnen zieht, sonst schnappt er Dir im letzten Moment den Fisch weg! Der spätere "Pitfall"-Entwickler schuf hier bereits ein Spiel mit ansprechendem Gameplay und schöner Grafik. Besonders spaßig als Multiplayer-Spiel. (B) Freeway Chicken (1981) Warum überquerte das Huhn die Straße? Das wird man auch in diesem Spiel nicht klären können. Dennoch muß man, ähnlich wie in Frogger, das Federvieh zwischen Autos und Lastwagen hindurch auf die andere Straßenseite bugsieren. Eine Bewegung zur Seite ist dabei nicht möglich, es bleibt in einer Gefahrensituation nur die Flucht zurück. Erstaunlicherweise sorgt gerade dies für einen gewissen Reiz, da ein bequemes Mithüpfen mit den fahrenden Autos nicht möglich ist, sondern man bei schlechter Planung regelmäßig in ausweglose Situationen gerät. (C) Stampede (1981) Jaaa! Setze den Cowboy-Hut auf und fange mit gezielten Lasso-Würfen eine Herde Kälber ein. Wenn Du ein Kalb nicht gleich fangen kannst, treibe es mit Deinem Pferd vor Dir her. Achte auf die schwarzen Kälber, die im Weg herumsitzen! Wenn Du drei Kälber passieren läßt, ist das Spiel verloren. Ein sehr spaßiges und charmantes Spiel mit knackigem Schwierigkeitsgrad. (A) Laser Blast (1980) Sieht aus wie ein guter Shooter und bietet auch guten Sound, ist aber spielerisch ein Totalausfall. Fliege mit Deinem Raumgleiter über einen karge Landschaft und setze die Bodenstationen außer Gefecht. Diese wehren sich mit Laserstrahlen. Der Haken ist, daß die Laserstrahlen _sofort_ am Ziel sind und auch augenblicklich tödlich wirken. Es gibt keine Möglichkeit zum Ausweichen oder sonst einer kreativen Antwort. Man kann nur versuchen, die Stationen auszuschalten, bevor sie zum Schuß kommen. Dieses arme Szenario wiederholt sich danach ohne Ende. (E) Skiing (1980) Fahre den Berg hinunter, weiche Bäumen und Eispfützen aus und breche Deinen persönlichen Zeitrekord. Man kann zwischen Slalom und einfacher Abfahrt wählen. Das Tempo hängt von der Haltung der Skibretter und vom eingestellten Schwierigkeitsgrad ab. Der Button wird nicht benutzt. Fünf feste Kurse sind jeweils einstellbar, einer wird per Zufall festgelegt. (B) Checkers (1980) Ein Brettspiel in simpler Ausführung. Regeln sind mir leider nicht bekannt. (Ersteindruck: D) ATARI Flag Capture (1978) Eine Minesweeper-Variante, bei der man eine versteckte Flagge finden muß. Es werden Nummern angezeigt, die jedoch leider nicht die Anzahl der Bomben im Umfeld, sondern die Entfernung der Flagge angeben. Das hilft einem wenig, wenn man plötzlich eine Bombe aufdeckt. Immerhin ist das Spiel zu zwei spielbar. Grafisch auf unterem Niveau. (E)  Human Cannonball (1979)Schieße Deine Spielfigur mit einer Kanone direkt in ein Wasserbecken, indem Du Winkel und Geschwindigkeit festlegst. Ein charmantes kleines Spiel, das aber schnell an Reiz verliert. Zudem bewegen sich Grafik und Sound wieder im Keller. (D) Othello (1981) Eine Reversi-Ausführung. Technisch simpelst gehalten, aber die Spielregeln werden korrekt umgesetzt. Und Reversi ist immer noch ein gutes Spiel. (C) Slot Racers (1978) Fahre mit Deinem Wagen in einem Labyrinth und beschieße das gegnerische Gefährt. Das Spiel ist besonders häßlich, die Wagen sind kaum zu steuern und kriechen wie gelähmt durch die Gänge, nicht ohne einen wirklich üblen Sound zu produzieren. Praktisch unspielbar. (F) Blackjack (1977) Das Karten- und Brettspiel "Blackjack". Die spätere Ausführung "Casino" soll besser sein, ist aber auf dem Modul nicht enthalten. (Ersteindruck: D) Fun with Numbers (Erscheinungsjahr unbekannt) Lerne die Grundrechenarten mit dem Atari 2600. Oder vielleicht lieber doch nicht. Man schaltet bei vorgegebenen Aufgaben mit dem Joystick Ziffern durch und schickt seine Antwort ab. Auf Wunsch wird die korrekte Lösung eingeblendet. (E)  Golf (1980)Sieht gar nicht schlecht aus, leider komme ich irgendwie nie zu einem vernünftigen Schlag. (Ersteindruck: D) 3D Tic-Tac-Toe (1980) Tic-Tac-Toe wurde durch einen Science-Fiction-Roman berühmt, in dem ein Supercomputer lernen sollte, daß man manche Spiele nicht gewinnen kann. In der nächsten Folge lernt er vielleicht, daß man nicht jedes Spiel auf eine Konsole umsetzen muß. (E) Surround (1977) Zwei Spieler bewegen sich auf einem Feld und hinterlassen einen Schweif. Man darf weder den Schweif des Gegners noch den Außenrand des Feldes berühren. Natürlich versucht man, sich so lange herumzuschlängeln, bis der Gegner keinen Ausweg mehr findet. Ein wenig Würze bringen die Optionen: So kann man auf Wunsch auch den eigenen Schweif per Knopfdruck unterbrechen und sich so Fluchtwege offenhalten. Grafisch sehr einfach. (D) Miniature Golf (1979) "Minigolf" wird hier durch ein paar Blöcke dargestellt. Das Spielfeld ist knapp bemessen, so daß man fast immer über Bande spielen muß. Doch leider ist die Steuerung dafür nicht zuverlässig genug, und der Ball hüpft des öfteren nach eigenem Gutdünken herum. Das Originalmodul ist übrigens relativ selten. (F) Football (1978) Ein frühes Football-Game, grafisch mal wieder von der simpelsten Sorte. Ansonsten habe ich davon leider keine Ahnung. (Ersteindruck: E). Air Sea Battle (1977) Einer der "Launch-Titel" für den Atari 2600 und immer noch eines der bekannteren Spiele für diese Konsole. Steuere ein Bodengeschütz und schieße eine Vielzahl von Gegnern vom Himmel, bevor es Dein Mitspieler tut. Leider ist das ganze Spiel recht langsam, vor allem, weil die Geschosse recht lange bis zu ihrem Ziel brauchen. Die Szenarien wirken schnell eintönig, und Computer-Gegenspieler schießt nur schematisch gleichbleibend vor sich hin. Insgesamt daher kein großer Spaß. (D) Sky Diver (1979) Ein recht unterhaltsames Spiel, bei dem man als Fallschirmspringer unter Einberechnung der Windstärke eine Zielplattform erreichen muß. Charmant, aber auch recht schnell ausgeschöpft. (D)  Bowling (1979)Und wieder ein simples, aber nicht übles Sportspiel, bei man seine Spielfigur am Rande einer Bahn positioniert und dann per Knopfdruck die Kugeln rollen läßt. Der Bowling-Spieler war übrigens das erste mehrfarbige Sprite auf dem VCS und damit wohl auch in der Videospielgeschichte überhaupt. (C) Combat (1977) Ein weiterer Launch-Titel, und diesmal kein schlechter. Fahre in einem Panzer über Landschaften, die aus der Vogelschau gezeigt werden, und versetze dem gegnerischen Fahrzeug die entscheidenden Treffer. Nutze die Eigenheiten der jeweiligen Landschaft aus, um Dich zu schützen. Das Spiel ist reich an Optionen wie etwa unterschiedlichen Geschossen und unsichtbaren Panzern. Und es läßt sich sogar mit Flugzeugen spielen. (C) Outlaw (1978) Zwei Cowboys duellieren sich in der Wüste, die uns durch einen grobkörnigen Kaktus oder vorbeifahrende Kutschen nahegebracht wird. Das Spiel hat einen gewissen Witz, kann aber seine einfache Strickweise nicht lange leugnen. (D) Slot Machine (1979) Ein virtueller Glücksspiel-Automat. Mit dem Button macht man seinen Einsatz, mit dem Joystick zieht man den virtuellen Hebel. Nun ja... (F)  Basketball (1978)Die frühe Basketball-Ausführung (nicht zu verwechseln mit der späteren "Realsports"-Variante). Grafisch simpelst gemacht, mit zwei "Mannschaften" aus je einem Spieler. Dennoch wurde das Spiel recht gut umgesetzt, mit Möglichkeiten zum Dribbeln, Blocken und Umgehen des anderen. (C) Homerun (1978) Eine primitive Baseball-Ausführung mit übler Grafik. Die Regeln sind mir leider nicht ganz klar geworden. (Ersteindruck: E) UFO (Erscheinungsjahr unbekannt) Auch in leicht veränderter Form als "Space Jockey" vertrieben. Ein sehr armer Shooter, bei dem vor einer leeren Landschaft bunte Figuren von rechts hereinfliegen, die man von links abschießen muß. (E) Space War (1978) Historisch interessant, da dieses Spiel in seiner Automatenversion noch vor Pong erschienen war, allerdings keinen Erfolg hatte. Für VCS-Verhältnisse ein sehr karger Titel, bei dem man ähnlich wie in Combat sich zu zweit beschießen muß. Jedoch sind die Spielfelder leer und eintönig, und die Optionen rar. (E) Schlußwort: Wer nachzählt, merkt, daß ich nicht ganz auf 32 Spiele gekommen bin. Es sind möglicherweise Doppelzählungen in der offiziellen Angabe mit enthalten, denn auch auf anderen Listen fand ich nicht alle 32. Review-Score 4904 Review bewerten
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Diese Sammlung gewährt Einblicke, auf die die meisten wohl lieber verzichtet hätten. Ein großer Teil der Spiele zeigt vor allem, wie mühevoll die Anfänge auf der Atari-Konsole waren. Doch läßt sich nicht alles mit dem Alter der Spiele entschuldigen: Auch vor 1981 gab es bereits gute Atari-Spiele wie etwa Space Invaders oder Dodge 'em. Man sucht sie auf dieser Sammlung vergebens. Die wenigen Perlen kommen fast ausnahmslos von der Firma Acitivision. Doch sie gehen in der Flut von Magerkost vor allem deshalb unter, weil man sie nicht gezielt auswählen kann. Weniger wäre hier wohl tatsächlich mehr gewesen.
am 29.12.2002 19:32
am 12.11.2002 21:53
am 12.11.2002 19:37
