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Dreamcast
Sword of the Berserk: Guts´ Rage
Details zu Sword of the Berserk: Guts´ Rage
Review bewerten!
Review von eMaster
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Genau wie die Signaturwaffe des Helden ist Berserk ein zweischneidiges Schwert. Die geniale Präsentation, die eine saubere Grafik mit bombastischer Musik und einer packend skurrilen Story zusammenbringt, kann leider kaum über die eklatanten Schwächen im Gameplay hinwegtäuschen. Spaß macht das Spiel auf alle Fälle - man metzelt sich mit einem Unbesiegbarkeitsgefühl durch die Stages, getrieben von dem Verlangen, die Weiterentwicklung der Story zu erleben. Insgesamt ist es aber einfach mal wieder jammerschade, dass über soviel Arbeit für das Drumherum das Feintuning der Spielengine dermaßen vernachlässigt wurde. Ich wünschte, YUKE´S hätte dieses Epos komplett in Form eines Renderfilms à la Final Fantasy umgesetzt - da das aber nun mal nicht geschehen ist, muss ich Fans abgedrehter Fantasyfilme im Stil von "Pakt der Wölfe" oder "Tiger and Dragon" trotz allem zum Kauf dieses Spiels raten. |
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Absolut filmreife Storyline |
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Grafik auf hohem DC-Niveau |
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Abwechlungsreiche Stages |
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Professioneller Filmscore + Sprecher |
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Unausgereiftes Kampfystem |
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Niedrige Gegnerintelligenz |
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Extrem kurze Durchspielzeit |
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Veröffentlicht am 23.07.2002 20:38, dieser Review wurde 276x gelesen.
In einer verheissungsvollen Zeit, in der dem Dreamcast noch eine rosige Spielezukunft zu blühen schien, machte sich im Land der aufgehenden Sonne ein hühnenhafter Krieger mit seinem mannshohen Schwert auf die beschwerliche Reise, den Thron des Hack-and-Slay zu besteigen. Sein Name war Guts, und BERSERK war sein Spiel. Einige Monate später schaffte der Recke es tatsächlich sogar über die Weltmeere und fiel in Europa ein - unter dem Regiment von Eidos erschien "Sword of the Berserk: Guts´Rage" als Pal-Version, und heute gehört dieses Game zu der Sorte DC-Titel, die teuer gehandelt und schwer zu bekommen sind - und aus diesem Grund möchte ich etwas Licht ins Dunkel dieser Legende bringen.
Nach der Warnung, dass das Spiel gewaltträchtige Szenen enthält, kommen wir zunächst in den Genuss eines relativ unspektakulären Intros, in dem ein markiger US-Sprecher von der Geschichte des Kriegers erzählt, der nach der Zerstörung seiner Einheit mit seinem Feengefährten Puck und seiner Freundin Casca auf der Suche nach einer Heilung für deren Geisteskrankheit ist. Diese kurze Einführung sollte man im Hauptmenü direkt unter dem Menüpunkt "Prize Box", der zu Beginn lediglich das Feature "Game World" bietet, vertiefen. Hier kann man zu den Hintergründen des Spiels und seiner Charaktere lesenswerte Informationen in Textform abrufen. Der hohe Umfang dieser Rubrik liegt wohl darin begründet, dass dem Spiel eine hierzulande unbekannte Manga-Serie zugrunde liegt. Hat man sich damit zur Genüge beschäftigt und ein neues Spiel gestartet, führt eine erste Cutscene in die Spielaction ein. Hier fällt bereits die sehr gelungene Grafik auf, die in Verbindung mit der guten Lippensynchronität und den sehr überzeugenden Sprechern sofort eine filmische Atmosphäre schafft.
Wenig später entbrennt der erste Kampf, in dem bereits sämtliche im Spiel vorkommende Aktionsmöglichkeiten benutzt werden können. Herumgelaufen wird mit dem Analogstick, wobei die Kamera sich automatisch bewegt und meistens auch einen relativ übersichtlichen Blickwinkel einnimmt - dies ist allerdings auch zu erwarten, da keinerlei Justagefunktionen vorhanden sind. Mit X kann Guts springen, mit L zieht er seine Haupt- bzw. Signaturwaffe, ein knapp zwei Meter langes Schwert. Damit stehen ein horizontaler und ein vertikaler Rundschlag zur Verfügung, wobei ersterer auch mit einem Sprung kombiniert werden kann. Ausserdem dient das Schwert via Y zum Blocken feindlicher Angriffe. Ist das Schwert hingegen eingesteckt, verlässt sich Guts auf seine wenig effektiven Faustkampfkünste und seinen treuen Nadelwerfer - eine Art Mittelalter-MG, das allerdings auch nicht gerade mit Durschlagskraft glänzt. In Kombination mit dem R-Trigger stehen darüberhinaus unbegrenzt Wurmesser sowie drei Extras zur Verfügung: Granaten (x2), Rauchbomben (x5) und Heilung (x2). Durch das Zerstören von Kisten sowie das Beenden eines Abschnittes können diese Items wieder aufgestockt werden. Sollte Guts´Energieleiste mal auf Null fallen, kann man eines von zehn Continues benutzen, die die Items auch wieder auf ihre Ursprungsanzahl zurücksetzen.
Mit diesen Möglichkeiten steht der effektvollen Vernichtung der Gegner nichts mehr im Wege, und dies geschieht genretypisch unter Verwendung nicht enden wollender Blutfontänen. Der Splatterfaktor dient in diesem Spiel allerdings nicht nur der Optik, sondern hängt tatsächlich mit einem weiteren Gameplayelement zusammen: In der Mitte von Guts´Zweihänder ist eine Rinne, in der sich Blut sammelt- dabei ist egal, ob es dem Recken selbst oder seinen Gegnern aus den Venen gesprudelt kam. Hat sich diese Rinne, repräsentiert auch in Form einer speziellen Anzeige, bis zum Rand gefüllt, verfällt Guts in einen Blutrausch - den titelgebenden "Berserk Mode". Seine Augen beginnen rot zu leuchten und das ganze Bild verfärbt sich rötlich - nun richten die Attacken mehr schaden an, gegnerische Hiebe werden dagegen nicht mehr von der Energieleiste, sondern vom Berserk-Level abgezogen. Ist dieser auf Null, kehrt Guts in den Normalzustand zurück - dies kann allerdings durch gutes Metzelgeschick ein entsprechendes Weilchen hinausgezögert werden.
Sind alle Widersacher erschlagen, entzwei gehackt oder anderweitig ihres Lebens abspenstig gemacht, gibt es erst einmal ordentlich was zu gucken - Gut die Hälfte von Guts´lediglich vierstündigem Abenteuer ist man nämlich mit dem anschauen der sehr stimmungsvollen Zwischensequenzen in Spielgrafik beschäftigt. Zum weiteren Inhalt der Story möchte ich wie immer nichts sagen, da ich persönlich finde, dass jedes Wort etwas von der Spannung nimmt - und das wäre gerade bei diesem Spiel schade. Die Inszenierung ist wirklich hollywoodreif und gehört mit zum Besten, was es in dieser Hinsicht auf Konsole zu sehen gibt, vor allem, wenn man auf markige Fantasystories mit einem asiatischen Touch steht.
Auch die Ingame-Grafik spielt in der oberen Dreamcast-Liga, die abwechlungsreich gestalteten Level sind sehr detailliert und bieten gute, wenn auch nicht allzu hoch aufgelöste Texturen, die teilweise sogar animiert sind. Die Musik passt genau wie die Sprachausgabe wie die Faust aufs Auge und bietet keinen Anlass zur Kritik - lediglich die Soundeffekte könnten etwas stärker sein. Zum Glück wurde der Pal-Fassung ein 60 Hz Modus spendiert, der fast ausnahmslos stabil läuft.
Damit kommen wir zu den Schattenseiten dieses Titels, die allen, denen jetzt bereits das Wasser im Munde zusammengelaufen ist, etwas auf den Magen schlagen werden - sie liegen nämlich im Gameplay. Das Hauptproblem des Spieles ist einfach, dass Guts sich viel zu träge bewegt. Dadurch ist ein gezielter Einsatzt von Blocks oder Sprüngen, um Angriffen zu entgehen, sehr schwer möglich. Einmal gestartete (3er-) Combos werden auch gnadenlos zu Ende gebracht, ob Guts nun ins Leere schlägt oder nicht. Gerade, wenn Feinde mit Pfeilen oder Shuriken angreifen, ist das kassieren von Treffern fast unvermeidlich. Schon nach kurzer Zeit gibt man deswegen das erarbeiten effektiver Angriffstaktiken zugunsten von stupidem Buttonmashing auf. Da das Spiel gerade durch das Vorhandensein der zehn Continues sehr einfach ist, hat man auch kaum Anreiz, sich Mühe zu geben - in einigen Levels reicht es sogar, im Slalomkurs um die tumben Gegner herumzulaufen und das Ziel so ohne einen einzigen Schwertstreich zu erreichen. Selbst die unkonventionellen Endgegner kann man mit einem Mindestmaß an Taktik und Angriffsmusteranalyse bezwingen. Abgesehen davon, dass das Leveldesign einzelner Stages ein leichtes Abweichen vom üblichen A+B-Gehämmer erforderlich machen - zum Beispiel, weil das Schwert in engen Räumen dauernd aneckt, so dass auf die anderen Waffen zurückgegriffen werden sollte, oder auch mal vorsichtiges Pirschen oder gar minimalistisches Jump`n´Run-Geschick abgefordert wird - bleibt insgesamt ein recht schaler Nachgeschmack. Die Tatsache, dass gelegentlich auch unvermittelt QuickTime-Events auftauchen (siehe Shenmue II-Tests) überrascht zwar, kann aber auch nur mäßig begeistern.
Die extrem kurze Spielzeit zieht das Spiel dann entgültig ins Mittelmaß, immerhin findet man nach dem jeweiligen Durchspielen der drei Schwierigkeitsgrade neue Features in der "Prize Box". Dazu gehören unter anderem Score-Attack-Stages, Bosskämpfe und eine Bildgalerie, der Feenjunge Puck erhält sogar ein eigenes Minispiel. Nach dem erreichen neuer Cutscenes stehen diese auch sofort im Menüpunkt "Movies" zum erneuten Betrachten bereit. Hat man alle Filme zusammen, bietet dieser nichtinteraktive Part in meinen Augen die wahre Daseinsberechtigung dieser GD.
Anmerkung: Diesem Test liegt die UK-Palversion zugrunde
Review-Score 4445
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Fuse.F/X am 02.08.2002 09:08
Gut geschriebenes Review mit guter Bildauswahl, dass inhaltlich den Nagel auf den Kopf trifft. Nur warum bekommt ein nach Deinen Worten "mittelmäßiges" Spiel dann "gute" 64%!? Sorry, Text und Wertung MÜSSEN imo bei einem guten Review zueinander passen, was hier leider nicht der Fall ist.
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Midknight am 25.07.2002 19:52
Gut geschrieben und Wertung entspricht auch den Tatsachen.
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axelkothe am 24.07.2002 18:21
(kein Kommentar)
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Yeboah17 am 24.07.2002 17:16
Hätte von mir sein können...
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Squall am 24.07.2002 17:15
sehr ausführlich, nettes Layout, Wertung könnt aber ruhig bischen höher ausfallen für das Game
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::: Wertungsrichtlinien ::: |
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91% - 100%Referenz
81% - 90%Spitzenklasse
71% - 80%sehr gut
61% - 70%gut
51% - 60%durchschnittlich
41% - 50%unterdurchschnittlich
31% - 40%schlecht
21% - 30%sehr schlecht
11% - 20%miserabel
1% - 10%Aaargh
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::: Reviews in Arbeit ::: |
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::: Frisch überarbeitet ::: |
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