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Silent Hill 2: Inner Fears

Details zu Silent Hill 2: Inner Fears

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Top-Review

Review von [QIREX-RD]

::: Fazit :::

FURCHT, Wahn und Terror, Öde und Einsamkeit, Hoffnungslosigkeit und Horror... Ich hätte nicht gedacht, dass... dass so etwas möglich ist! Das Haus am Anfang, es zerstört viel, nimmt mir meine Motivation. Das ewige Suchen und Laufen, diese verdammten Sackgassen! Aber dann, wie eine Befreiung, endlich draußen! Um mich herum ändert sich alles, oder bin ich es? Ich muss es heraus finden. Manchmal weiß ich einfach nicht weiter, ich würde am liebsten aufhören, aber probiere es trotzdem, vielleicht verzweifeln andere. Ich will wissen, wo meine Frau ist! Wenn diese Geräusche nur nicht wären, aber sie warnen mich vor Gefahren... und dennoch... ICH MUSS WEITERMACHEN, BIS ZUM ENDE! Nur, was für ein Ende wird das sein...

::: Positiv :::

		Ich halte diese Atmosphäre nicht aus!
		Was geschieht hier? Warum all das?
		Die Umgebung - grotesk schön...
		Die Musik, diese... Geräusche!
		Die Frau - ein Zusatzszenario

::: Negativ :::

		Das Kämpfen, es ist störrisch...
		Manchmal weiß ich nicht, was zu tun ist
		Dieses verdammte Herumgelaufe!

::: Rating :::

Wertung:

78%

Veröffentlicht am 03.12.2003 00:35, dieser Review wurde 416x gelesen.

Ich habe dieses Spiel gehasst, der Anfang war schrecklich. Ödes Rumgelaufe, ewiges Gesuche und Ausprobieren, aber dann... Wer Silent Hill nicht (weiter)spielt, verpasst ein Ausnahmespiel. Darum auch kein Test im herkömmlichen Stil. Das "Spiel" hebt sich durch seine extrem dichte und erwachsene Psycho-Atmosphäre, jenseits von Resident Evil o.Ä. ab. Es lebt davon, es erfüllt den Spieler, das soll in diesem Test deutlich werden, aber so, dass sich dies der Leser selbst interpretieren muss. Der Erstling erschien 1999 für die PSX. Den Spieler erwartete "dort" bisweilen eine fast perverse Darstellung von Örtlichkeiten oder Figuren. Ja, doch, so war das... Oder? Ich weiß nicht. Verzeiht mir, ich muss einfach aufschreiben, was mir durch den Kopf geht. Mir wird anders, als ob etwas anderes ein Teil von mir wird. Perverse Darstellung... Blutige, rostige Wände, das Krankenhaus... ich erinnere mich, war ich dort oder habe ich das gespielt? Spiel und Realität, das Geschehen hier und jetzt und das auf der DVD, sie verschwimmen ineinander.
Ich sitze hier vor meinem Test, den ich schreibe, lauter verschmutzte Seiten, ein paar aufgeweichte Blätter treiben im blutroten Wasser der Badewanne - wie sinkende Rettungsboote mit lauter Buchstaben-Leichen an Bord. Der PC Monitor ist eingeschlagen, was mache ich hier? Ich sehe aus dem Fenster, trete dabei auf eine alte Taschenlampe, die zerschmettert wurde. Aus dem Fenster kann ich nur Nebel sehen... Ist das meine Stadt? Wo ist der Kindergarten, das Jugendhaus? Die Gehwege verlaufen ganz anders... Da, auf der anderen Strassenseite ist ein Ortsschild. Dieser verdammte Nebel, ich kann nicht lesen was da steht... Oh nein...
...oh Gott,... da steht Silent Hill.

Ich heiße James Sunderland. Warum ich hier bin, auf einem alten, verdreckten WC an der Bundesstrasse? Meine Frau hat mir einen Brief geschrieben, eine Art Einladung ins Städtchen Silent Hill, zu unserem besonderen Örtchen... Meine Frau ist aber tot. Darum bin ich hier. Ich steuere, laufe so, als ob ich mich aus einer Perspektive mit Distanz zu meinem Kopf sehe [Analogstick]... Ich kann auch stehenbleiben und mir die Umgebung ansehen [L-Taste, Analogstick]. Da liegt etwas, ich schaue hin, nehme es [A-Taste] und verstaue es in meinen Taschen. Da lag eine Karte, sehr praktisch, am besten ich orientiere mich mit ihr [Y-Taste], d.h. ich suche sie genau ab [A-Taste, Steuerkreuz, Analogstick]. Ich kann zur Seite treten, oder eine 180° Wendung machen. Ich glaube, dass brauche ich nicht, ausser vielleicht im Sportunterricht *haha*... Ein bisschen Witz muss man sich behalten. Dieser Nebel, woher kommt er? Wie ein Leichentuch legt er sich über alles. Manchmal meine ich, jemanden zu sehen. Ich renne den Waldweg entlang, in Richtung Stadt. Ich habe das Gefühl, als ob jederzeit etwas aus dem Nebel nach mir greifen kön... zerrissene, halbe Seite, weiter unten steht... getroffen, ich weiß aber nicht wer sie ist. Bin nun in Silent Hill, habe ein paar Anhaltspunkte, weiß wo ich weitermachen muss. Auf der nächsten Seite ist ein Haus aufgemalt und mit einem Kreis markiert.

Dann steht da, in krakeliger, zittriger Schrift: Ekelhaft! DIE HÖLLE! Das Schrecklichste, was ich jemals gesehen habe!! Diese Gestalten sind glitschig, ohne Arme, sie spuckten nach mir, hab sie mit dem Holz erledigt [R-Taste]. Ich trete zur Sicherheit noch nach, bis ihr Blut fließt. Da sind noch mehr! Sie verstecken sich, werden angelockt! Manchmal sind sie auf beiden Beinen, manchmal auf dem Boden kriechend! Wie im Horrorfilm: Die Bewegungen - unnatürlich verrenkt! So etwas habe ich noch nie gesehen, sind das die Bewohner? Halluzinationen, Wahn? Das Radio, ja das Radio, es scheint kaputt zu sein, aber es gibt Warntöne von sich, wenn "jemand" in der Nähe ist. Manchmal ist es besser, diese Kreaturen zu umgehen. Total verrückt, aber glaubt mir! Wenn nur dieser Nebel nicht wäre. Ich muss die Fassung bewahren, muss meine Frau finden (ich weiß, das klingt verrückt). Ich habe...durchnässt mit einer roten Flüssigkeit... bin nun im Haus. Ich verstehe hier nichts mehr, alles ist so verwinkelt, da gibt es jede Menge Türen, viele gehen nicht auf. Es ist wie ein Rätsel. Ich muss Schlüssel finden, Dinge einsetzen, der Reihenfolge nach, manchmal irgendwie ohne Sinn, sogar in einer Toilette habe ich... aber lassen wir das, ich darf gar nicht dran denken. Ich komme hier einfach nicht mehr raus, es ist zu unsicher. Ich fühle mich, als ob ich eine Mission hier drinnen zu erfüllen hätte, manchmal ist es wie in einer Sackgasse! Es nervt, ich will weg hier, manchmal hätte ich Lust aufzugeben. Und dann ist da dieser... dieser dicke, junge Mann. Was macht er hier? Ich glaube, er... mehrmals durchgestrichen... Alle Notizen, Berichte und Zettel lese ich, sie könnten mir hilfreich sein. Manchmal erschauere ich, bei dem was ich da lese.

... als ob er sie vergewaltigt hätte!!! So etwas Grauenvolles, Verstörendes, ich weiß nicht wie, was ich tun soll. Er ist danach verschwunden, ich habe das Gefühl, dass ich ihn wiedersehen werde. ich muss weiter, weiter, weiter! Manchmal liegt nicht weit entfernt eine Leiche, welche vorhin noch nicht da war! Wie kann das sein? Und was macht der Einkaufswagen mitten im Zimmer, dessen Wände mit Einschusslöchern übersät sind? Habe ich schon das kleine Mädchen erwähnt? Ich sah es das erste Mal...nicht zu Ende geschrieben...

Es ist so dunkel und einsam. Ich stehe mitten im Rosewater Park, am Toluca See, in Silent Hill. Hier sind keine dieser glitschigen, verbrannten Kreaturen. Um mich herum schleicht der Nebel, wie ein lebendes Wesen, auf der Such nach Nahrung... Ist da jemand? Nein, da steht eine Skulptur: Zwei Personen die sich die Hände geben, aber ohne ihre Köpfe auf den Schultern... Und diese seltsamen Geräusche, wie dunkles, sich verbiegendes Eisen und Maschinenschnaufen, es wird extremer, wenn ich mich einer bestimmten Strasse nähere. Es scheint überall her zu kommen. Ich muss hier weg, die Strasse ist mein einziger Lichtblick, erhellt von meiner Taschenlampe, durch die mich diese Wesen sehen können... ich muss unbedingt zum...total verschmutzte Seite.

Ich weiß, dass es nützliche Gegenstände wie Heiltränke und Verbandkästen gibt, ebenso wie Munition für meine Waffen. Haben dies Überlebende hinterlassen? Ich muss mich beim Schlagen und Schießen mehr konzentrieren, denn ich wirke beim Zielen nervös, so können Schüsse und Schläge ins Blaue gehen. Sehr gefährlich... macht es mit nicht leicht. Ich "speichere" meinen Fortschritt an roten Quadraten, die mich im Inneren meines Kopfes berühren, das gibt mir ein seltsames Gefühl. Wieder diese seltsamen Rätsel: Ich habe ein Haar erhalten? Was mache ich damit? Undurchsichtiger als die angehaltenen Zeiger der Uhr im ersten Gebäude...

Die Häuser, nachts.. wie beim Künstler "Christo": Leintücher (Leichentücher?) hängen an Zäunen, an rostigen, dreckigen Gittern. In der Nacht ist das so, als ob hier ein Geisterzug Halt gemacht hätte. Meine Taschenlampe schwenkt in jeden dunklen Winkel, ich versuche alles zu erhellen, aber manchmal schalte ich sie aus. Ich schrieb glaube ich schon, dass mich diese Wesen dann besser sehen könnten. Die Strassen, habe ich das schon erwähnt? Sie sind aufgerissen, wie von einer gigantischen Hand auseinandergerissen, mit einem unendlich tiefen Loch! Es gibt kein Entkommen, nur Verlaufen. Die Häuser sehen auch nicht einladend aus, wenn auch vertraut. Detaillierte Werbeschilder, Preisschilder, Laternen, Autos, abgerissene Poster Mülleimer - man könnte meinen, eine Stadt wie jede andere. Wenigstens der Müll ist bunt. Aber auch nur auf den ersten Blick... Wenn ich diese nackten "Dinger" sehe, wie sie orientierungslos im Nebel verschwinden, wenn ich den Dreck sehe, eine Mischung aus Exkrementen (?) und Blut, Rost und zerstörten Gebrauchsgegenständen... Eines wird klar, wenn ich auf die Karte gucke: Die Strassen sind die Wege zum nächsten Haus, das ich betreten kann... es fehlt wieder Text, ein Stück ist verschmiert... bin runtergesprungen, in ein tiefes, tiefes Loch. Wie konnte ich das überleben? Und warum sind die Türen, die vorher auf dem Boden waren, auf einmal an der Wand? Die Räume sehen aus wie in einem Büro - so tief unter der Erde? Und da ist schon das nächste Loch, *hahaha*...

...habe ihn getötet, musste es tun, war ein harter Brocken...
anders als die anderen Kreaturen, hielt viel aus...
ob noch mehr kommen werden?

Diese gräßlichen Töne und Klänge um mich herum! Pfeifen, Schlagen, wie Geräusche in Folterkammern. Sie steigern sich, werden höher und tiefer. Ich meine manchmal alle dieser Gestalten erledigt zu haben. Doch dann kommen diese Geräusche, ich drehe mich um, in einem einsamen Gang... nichts. Manche Örtlichkeiten sind stärker mit dieser Perkussion des Wahnsinns, wie ich sie nenne, unterlegt, als andere. Ich möchte mir die Ohren zuhalten, aber das geht nicht. Ich muss da durch. Es scheint überall her zu kommen, durch den Asphalt, von den Wolken - wie Sirenen der Apokalypse. Oh Gott, hilf mir! Ich konnte auch eine Frau spielen. Aber nicht lange. Dieses Zusatz"szenario" war wie ein Kapitel, welches ich nach dem Hauptteil um Silent Hill aufgeschlagen habe. Es ging nicht lang, war einfacher.
Manches ist mir klarer, oder unklarer...?

Fremder, wenn du das liest, ich habe nur aufgeschrieben, was ich erlebt habe. Entscheide du, ob du diese Stadt betreten möchtest. Das liegt nicht mehr in meinem Ermessen. Steh morgen auf, geh zur Arbeit. Der Nebel aber wartet, ist unpersönlich, aber wenn DU dich entschließen solltest... wird er dich verschlingen.
ICH muss gehen, denn SIE ruft nach mir;
die Stille von Silent Hill.

Review-Score 4954

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		Doki Nafaso am 02.01.2004 19:51 Also, gerade die Screens fand ich von Anfang an ziemlich cool (vor allem den ersten :). Du hast es auch geschafft, das "Experiment" dieses Tests anzukündigen, ohne damit die Spannung zu nehmen. Etwas unfreiwillig komisch wirkten auf mich aber Formulierungen wie "hab sie mit dem Holz erledigt [R-Taste]". Merkwürdig finde ich, warum für ein Spiel, das dich zu einem solchen Text hingerissen hat, letztlich nur 78% herausspringen. Für völlig Genre-Fremde ist der Text sicher keine große Hilfe, alle anderen kriegen aber einen Einblick der besonderen Art. Da gebe ich mal ein ++.
		Russell am 14.12.2003 23:32 Ich weiß wo ich kein Urlaub machen werde. Der Text hat die Atmosphäre gut eingefangen! Infos sind auch drin, zwar nicht alle, aber das macht die Kreativität locker wet. Ganz klar ein "++". Du solltest Schriftsteller werden ;) ehrlich
		argor am 06.12.2003 22:41 Ungemein interessant, darüber hinaus bildet es die eigenwillige Atmosphäre hervorragend ab...
		GameGod am 06.12.2003 19:50 Für diese Originalität bekommst du eine Nominierung von mir! Sehr geil! AUf den Screens kann man zwar nicht viel erkennen, klasse sehen sie aber trotzdem aus :) Deine Schreibe gefällt mir äußerst gut, einfach nur super! Du hast die Silent-Hill-Atmosphäre sehr gut rübergebracht und hast das auch durch den Text konsequent gezogen. Daumen hoch!
		adamma666 am 04.12.2003 16:14 erzählstil: top. aber durch die vielen abgehackten gedankengänge wirkt es etwas verworren, ich musste manche passage mehrfach lesen. passt aber prima zum stil des spiels, kann ich nur als gelungen bezeichnen. die screenshots sind zwar nett gemacht, aber man erkennt darauf nix. SH2 hat schon genug nebel, dadurch wirds noch mehr verschleiert, hätte man vielleicht anders lösen können. fügt sich aber in das gesamtbild gut ein, da will ich mal nicht kleinlich sein. prima!