GameJudge - Das Videospiele-Portal

Software

Hardware

Bücher

Soundtracks

::: Menü :::

Home

::: Suche :::

Erweiterte Suche

Nintendo 64

Roadsters

Details zu Roadsters

Review bewerten!

Top-Review

Review von jetsetradio

::: Fazit :::

Es gibt Spiele die geradezu vor Innovativität und Originalität strotzen... öhm, falscher Fazitkasten! Es gibt Spiele die nicht mal ansatzweise Neuland betreten und regelrecht vom Mittelmaß angezogen werden. Spiele die in allen Aspekten so dermaßen mittelmäßig sind dass sie es gar nicht verdient haben im Durchschnitt zu verweilen... Roadsters gehört eindeutig zu dieser Spezies. Was nutzt mir eine gute Grafik wenn sich die Wagen schwammig steuern, die Streckenführung unterirdisch ausfällt und das ganze Design einfach nur zum Einschlafen ist? Warum unterlegte Titus die Rennen nicht einfach mit Musik der "Schürzenjäger"? Das wäre zumindest ETWAS Einzigartiges gewesen! Doch so, so ist Roadsters überflüssig wie ein Kropf und versinkt hilflos im Mittelmaß! Wer möchte das Spiel da raus reißen? Wer? Superman? Hmmm... ich glaub nicht mal der macht sich dafür die Finger schmutzig. Die Antwort lautet: KEINER - genau deswegen kommt diese (unterdurchschnittliche) Wertung zu Stande.

::: Positiv :::

		schöne Grafik
		rasantes Geschwindigkeitsgefühl
		hmm... 30 lizenzierte Wagen

::: Negativ :::

		schwammige Steuerung
		dröge, eintönige Streckenführung
		zu wenig Strecken
		kaum Langzeitmotivation
		fade Präsentation, schlechter Sound

::: Rating :::

Wertung:

46%

Veröffentlicht am 21.04.2003 23:55, dieser Review wurde 167x gelesen.

____________________________________________________________

Seht mal, was fährt da vorbei? Ist es ein Dreirad? Ist es ein Traktor? Nein, es ist Superman in seinem brandneuen Renault Spider. Denkt man an das Softwarehaus Titus muss man unweigerlich auch an den berühmten N64-Flop denken. Doch die Franzosen haben für den Modulschlucker noch sehr viel mehr "geleistet". So etwa....

Heute wollen wir diesen (überbewerteten?) Arcade-Racer mal einem Elchtest unterziehen. Hmmm... irgendwo hab ich das heut schon mal gehört!? Naja, egal! Im spärlichen Hauptmenü von Roadsters angekommen, steht neben einem Quick-Race, einem Time-Trial und einem Multiplayer nur noch die Roadsters Trophy zur Auswahl bereit.

In dieser Trophy kann man 30 Autos (Alfa Romeo, Renault, Lotus, Ford, Fiat, Toyota, Mitsubishi...) kaufen und verkaufen, an ihnen herumbasteln und sich in Rennen das nötige Geld dazu verdienen. In genau drei Klassen (A/B/C) geht es nun darum in jeweils sechs Rennen genug Punkte zu sammeln um am Ende einer Saison den Meisterpokal abzusahnen. Das Drumherum dieser Meisterschaften ist recht gut gelungen. So ist es möglich die Leistung seines Vehikels durch bessere Motoren oder Reifen zu steigern und vor jedem Rennen ein bisschen an Übersetzung und Federung herumzubasteln. Aber wie immer ist der Wurm im Kern. Und so ist diese Trophy erstens sehr kurz und zweitens vom Spielerischen her nicht sehr hitverdächtig. Doch mal alles der Reihe nach...

Die Rennen selbst sind durch die schwammige und etwas zickende Steuerung nämlich eher eine Qual als ein Vergnügen. So reagieren die Wagen auf jeden Lenkbefehl übermäßig sensibel und lassen in ihrem gesamten Verhalten jeden Funken von Realismus versprühen. Scheinbar legten die Mannen von Titus auch nicht sonderlich viel Wert darauf den Spieler gekonnt um Kurven driften zu lassen. Denn

egal was man macht, richtiges Drifthandling will nie aufkommen. Doch warte mal! Da war doch noch was? Genau! Die Streckenführung will den Spieler ja gar nicht Driften lassen. Auf den drögen, einfallslos und eintönig designten Strecken reicht es nämlich immer auf dem Gas zu bleiben und im richtigen Moment den Stick nach links oder rechts zu Drücken. Im krassen Gegensatz dazu sind immer wieder mal Kurven eingestreut, die man nur durch ein sehr starkes Bremsmanöver heil überstehen kann. Unter ausgewogener, eingängiger und einfallsreicher Streckenführung verstehe zumindest ich etwas anderes.

Zur schon sehr unrealistischen Fahrphysik (immerhin steuern sich die Wagen allesamt recht unterschiedlich) gesellen sich noch Kollisionen, die eher an aufeinanderprallende Billiardkugeln erinnern und sich keineswegs auf die Wagen auswirken - sowohl optisch, als auch spielerisch. Mehr oder weniger alibimäßig wurden auch Boxenstopps eingebaut, denn auch an sowas wie Reifenabnutzung oder Benzinverbrauch war den Entwicklern ein Fremdwort (ok, die Rennen sind nur vier Runden lang).

Doch kommen wir mal zu den (kleinen) spielerischen Highlights von Roadsters. Dazu zählen kann man auf jeden Fall das sehr rasante Geschwindigkeitsgefühl, das so manchen Sci-Fi-Racer im Regen stehen lässt. So fühlt sich ein Speed von 100 km/h eher an wie 200 km/h - nicht sehr realitätsnah, doch wer´s mag!? Ebenfalls passabel ist die KI der (pro Rennen sieben) CPU-Fahrer gelungen. Zwar machen sie selbständig selten Fehler und fahren meistens auch Ideallinie, doch immerhin bleibt man von einer nervigen Geschwindigkeitsanpassung genauso verschohnt wie von überperfektem Fahrverhalten. Mit etwas Können ist es durchaus möglich sich einen ordentlichen, nachvollziehbaren Vorsprung rauszuholen.

Wenn wir schon mal bei den recht positiven Aspekten von Roadsters sind, können wir ja gleich zu dem einen RICHTIG positiven übergehen... die Grafik! Optisch gibt´s nämlich recht wenig zu bemängeln. Texturen und Wagenmodellierung befinden sich klar im gehobenen N64-Bereich und überzeugen zusammen mit der (größtenteils) konstanten Framerate und der ordentlichen Weitsicht. So einfallslos die Strecken im Kern sind, so abwechslungsreich wurden sie hingegen texturiert und auch animiert - Wasserfälle plätschern friedlich, Papageien flattern durch´s Bild und Hubschrauber sind bereit zu starten. Bis auf die Tatsache, dass einige Strecken unter starkem Flimmern leiden, überzeugt die Grafik auf jeden Fall... auch wenn die optische Qualität von Roadsters etwas schwankend ausgefallen ist.

In die Kategorie "Fade und Belanglos" fallen dagegen Präsentation und Sound. Angefangen beim langweiligen Hauptmenü, in dem man (dank der Musik) gegen das Einschlafen zu kämpfen hat -> weiter zu den unspektakulären Rennen, in denen es nur selten zu spannenden Positionskämpfen kommt -> und gipfelnd in den mickrigen Replays ist die Inszenierung des Ganzen praktisch nicht vorhanden. Gleich verhält es sich hierbei mit der Musik. Stinknormaler Drum´n´Bass der es Aufgrund seiner Belanglosigkeit noch nicht mal schafft den Spieler zu nerven... schon eher gelingt dies den Motorengeräuschen, die sich zudem noch äußerst unrealistisch anhören. Nur die immer wieder eingestreuten Verspottungen der Fahrer vermerkt das Ohr positiv - auch wenn diese Kommentare nicht gerade gut verständlich rüberkommen.

Am Ende gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder man ist nach einigen Minuten genervt und gönnt Roadsters einen lebenslangen Urlaub im Spieleregal oder man beißt sich durch und muss nach wenigen Stunden erkennen, dass man praktisch alles gesehen hat... die Trophy ist, wie oben schon erwähnt, ja nicht besonders umfangreich. Was bleibt da noch anderes übrig als seine Freunde zu einer kessen Splitscreenschlacht einzuladen? Natürlich unter dem Vorbehalt DEN absoluten N64-Racer gerade erworben zu haben... naja, auf jeden Fall können vier Spieler gleichzeitig ran, was den Spaß (aufgrund des kleinen Bildausschnittes) nicht gerade erhöht - obwohl die Ruckler (trotz vollem Feld) nicht merklich zunehmen. Zumindest im 2er-Splitscreen, denn mehr als ein Opfer konnte ich zu keiner Testfahrt zwingen. Die anderen wurden wohl etwas misstrauisch =)

Ergänzung vom 22.04.2003, 12:19:

@AuLbAtH & GameGod:
Die Wertung geht für die N64-Version vollkommen in Ordnung. Ich hab da schon etwas drüber nachgedacht und kam zu den 46%. Denn Roadsters hat keinen alles überschattenden Kritikpunkt (wie z.B. BAR), sondern nur viele mittelgroße... es ist ein unterdurchschnittlicher 08/15-Arcade-Racer.

Review-Score 4841

Review bewerten

		Dellay am 18.05.2003 23:56 Hätte gerne mehr Bilder zum Game gesehen. Optisch sieht es jedenfalls gut aus (bewegt sich ja nicht). Info gehalt + locker flockig geschrieben + = ++. weiter so.
		Klees am 06.05.2003 21:48 Hmm - bis auf die merkwürdigen Bildunterschriften top!
		Cubance am 24.04.2003 16:37 ahh.. schon wieder diese unlesbaren Bildüberschriften :) Ansonsten ein sauberes Review mit angenehmer Länge, ohne Details vermissen zu müssen (du bist warscheinlich einer der besten hier auf GJ, der das so gut hinkriegt). Für mich ganz klar ein ++.
		[QIREX-RD] am 23.04.2003 19:24 Der Schrott soll auf N64 besser als auf Dreamcast sein? Aber du hast Nerven, beim GJ-Geburtstag uns solch ein Spiel zu präsentieren! Ich kenn das Spiel, das Fahrverhalten ist so unrealistisch wie bei einem SNES Spiel.
		dixip am 22.04.2003 14:39 Wertung erscheint mir nach dem Review auch etwas zu hoch, ansonsten schönes Review, häßliches Banner ;-)