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 Bücher Gameplan   Details zu Gameplan Review bewerten! Review von argor
 --``---------------Nach 12 Zeitschriften-Jahren brauchte ich eine Abwechslung, außerdem wurden IMO die Hefte immer gleichförmiger und -- aufgrund ihrer Abhängigkeit zum Anzeigenmarkt -- immer stärker auf kurzfristige Hypes konzentriert und zunehmend schwächer bei der Erläuterung der wirtschaftlichen und technischen Zusammenhänge. An der Geschichte und Kultur der Spiele hat IMO keines der aktuellen Hefte Interesse, den meisten Redaktionen fehlt auch der Mut oder die Kompetenz (meist beides ;-) ), über den Tellerrand hinauszublicken.* ---------------´´-- Auf einen Streifzug durch 30 Jahre Heim-Computer und Konsolen lädt Winnie Forster mit seinem Buch 'GAMEplan: Spielkonsolen und Heim-Computer, 256 Geräte von 1972 – 2002'. Er selbst ist in der Branche durchaus kein unbeschriebenes Blatt, so war er leitender Redakteur bei der einschlägigen Zeitschrift 'PowerPlay', Mitbegründer der Magazine 'VideoGames' und 'Man!ac' und schreibt zeitweise für 'Bravo Screenfun'. Die Ansprüche, die er mit obiger Bemerkung selbst an sein Werk stellt, sind nichtsdestotrotz sehr hoch. Da unsere Zeit generell sehr schnelllebig ist und die Unterhaltungselektronik in den letzten Dekaden eine geradezu rasante Entwicklung durchlebt hat, ist eine chronologische Aufarbeitung durchaus keine triviale Angelegenheit. Um diesem Faktum Rechnung zu tragen, gliedert sich das Buch in fünf große Kapitel: * Die Geburt der elektronischen Spiele (z.B. Atari VCS) * Videospiel-Crash und Durchbruch der Heim-Computer (z.B. Colecovision, Vectrex oder NES) * Die Ära 16-Bit (z.B. Mega Drive, Neo Geo oder SNES) * Im Render-Wahnsinn: Multimedia, 32-Bit und CD-ROM (z.B. PlayStation, N64) * Das 21. Jahrhundert – im Netz der Spiele’ (z.B. PS2, Xbox) Innerhalb dieser Kapitel werden die wichtigsten Geräte chronologisch besprochen, wobei den einzelnen Systemen je nach ihrer Bedeutung und der Anzahl der erhältlichen Varianten zwischen einer und vier Seiten gewidmet sind. Weniger bedeutenden Geräten und Exoten wurden in den Appendix A verfrachtet (siehe großes Bild). Was die Kapitelübersicht an Quantität verspricht, wird auch durch den Text dazwischen gehalten: der Bogen wird dabei von der Geburtsstätte des Computerspiels, dem 'Space Wars' beherbergenden MIT-Rechner DEC PDP-1, bis zum zigmal kleineren und auch billigeren Nintendo Gamecube gespannt. Auf Grund der fast unüberschaubaren Anzahl an PC- und Mac-Varianten werden diese nicht im Detail behandelt, stattdessen stehen die evolutionären Schritte im Vordergrund des Interesses. Wie der Titel erahnen lässt, sind Automaten nicht wirklich Gegenstand dieser Hardware-Übersicht, nichtsdestotrotz werden beispielsweise Laserdisc-Automaten in den Kapiteleinleitungen kurz behandelt. Diese Einleitungen zu den Großkapiteln fungieren für den Leser auch als Verbindung zwischen den einzelnen Epochen. Die wichtigsten Strömungen und Erwartungen dieser Zeit werden eingefangen.  Die einzelnen Systemabschnitte haben einen chronologisch-lexikographischen Charakter: Sie sind als abgeschlossene Einheiten geschrieben und erfordern zum Verständnis nicht die Kenntnis des vorangegangenen Textes. Ein durch die Bank gelungener Header gibt in zwei bis vier Zeilen Auskunft über den Inhalt des zugehörigen Textes. Neben Informationen über das Ursprungsland und das Erscheinungsjahr beherbergt ein eigener Kasten interessante Daten. Dabei werden folgende Bereiche abgedeckt: Die Anzahl der verkauften Geräte und der erschienen Spiele, die Form des Datenträgers, wie lange es eine professionelle Spielentwicklung gab und eine neunstufige Beurteilung von Qualität und Auswahl des Spielangebots (1 – 5 Sterne). Der Text selbst gibt einen Einblick in die Geschichte und den Erfolg der Konsole, die dabei auftretenden Begleitumstände und nicht zuletzt werden auch die wichtigsten Spiele erwähnt. Den Abschluss bildet schließlich eine Übersicht über etwaige Variationen – die technischen Spezifikationen findet der Leser in einem eigenen Appendix.Nimmt man Winnie Forsters Buch in die Hand fallen einem zunächst zwei Dinge auf: Da man sich für eine kostengünstigere Paperback-Ausgabe entschieden hat, bettelt das Nachschlagewerk einer längeren Lebenszeit wegen quasi um eine gute Behandlung. Zweitens und viel frappanter ist der doch sehr geringe Umfang. Zunächst kann man gar nicht glauben, dass es möglich ist, 256 Geräte auf gerade einmal 144 Seiten zu quetschen. Auch wenn man dann in Betracht zieht, dass sich diese Zahl vornehmlich durch die große Anzahl von Variationen einzelner Konsolen (beispielsweise 12 Mega Drive oder 7 PlayStation Varianten) ergibt, bleibt der Umfang doch die ganz große Enttäuschung. Zumindest aus der Sicht des Käufers ist es auch nicht wirklich nachvollziehbar, warum beispielsweise ein Menschenindex der Umfangreduktion zum Opfer fiel – vielleicht stellt der Umfang ja einen preislichen Schwellenwert da, anders kann ich mir dieses Feilschen um einzelne Seiten nicht erklären. Die im Text versprochene Veröffentlichung von Übersichten auf der Homepage habe ich dort vergeblich gesucht. Die Texte sind wegen des geringen Umfangs und der verhältnismäßig großen Schrift leider sehr kurz geraten, sie konzentrieren sich meist auf das Wesentliche. Dies gelingt ihnen aber durch die Bank gut, einem recht lockeren Stil folgenden. Dadurch bekommt der Leser zwar einen guten Überblick über System, die er nicht kennt, bei den anderen aber wird sich der Wissensstand bei bereits vorgebildeten Spielern nicht allzu sehr erhöhen. Aber es ist kaum anzunehmen, dass man mit allen 44 vorgestellten Hauptsystem auf Du-und-Du ist. Sehr angenehm und essentiell notwendig für das schnelle Nachschlagen ist der Konsolen-Index inklusive einer ungefähren Werteinschätzung eines funktionierenden Geräts, statt dem Spielindex hätte ich lieber einen personenbezogenen gehabt. Auch die Übersicht der technischen Daten ist gut gelungen, wenngleich auch hier ein wenig mehr durchaus wünschenswert gewesen wäre. Während der Umfang sich also an der unteren Schmerzgrenze entlang hantelt, spielen die Abbildungen, Screenshots und Fotos in der qualitativen Höchstliga: Das durchgehend in Farbe gehaltene Buch setzt einen diesbezüglichen Standard an dem man künftige Videospielbücher wohl messen muss. Konsolen sind halb- oder sogar ganzseitig in höchster Qualität abgebildet, Screenshots von unterschiedlichsten Spielen vermitteln ein gutes Bild des damals technisch Möglichen, immer wieder sind einzelne Sprites in den Text eingebunden. Doch wo viel Licht, da ist auch Schatten. Mir persönlich sagt das Design nicht wirklich zu – einige Seiten wirken angeräumt, das Design unruhig, überfrachtet und nicht wirklich erwachsen. Weiters wären weiterführende Links beispielsweise auf ein paar der teilweise exzellenten Fanwebsites in einem kleinen Infokasten beim jeweiligen System wünschenswert gewesen, abseits der Quellenangaben auf der letzten Seite. Ein paar kleine Fehler haben sich zwar eingeschlichen, welterschütterndes ist aber nicht dabei.    GAMEplan. Spielkonsolen und Heim-Computer (2002) 144 Seiten, Paperback, fadengebunden und durchgehend in Farbe Preis: 24 € Website: www.gameplan.de Bilder: www.kultpower.de (Winnie Forster), www.wolfsoft.de, www.gameplan.de Errata-Liste: www.gameplan.de/gameplan_01/errata.php Leseprobe: www.gameplan.de/gameplan_01/leseproben.php Layout für Auflösung 1280x1024 * in einem Interview mit www.kultpower.de, anläßlich der Veröffentlichung von GAMEplan Review-Score 4891 Review bewerten
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30 Jahre Hardwareentwicklung übersichtlich zu gestalten ist beileibe keine leichte Aufgabe, doch das Resultat, das Winnie Forster dem einschlägig interessierten Leser anbietet, lässt sich durchaus sehen. Mit einer flotten Feder führt er den Leser durch diverseste Evolutionsstufen der Elektronik, die für viele Menschen ein fixer Bestandteil ihrer Freizeitgestaltung geworden ist. Die Quantität der vorgestellten Geräte ist, meines Wissens, beispiellos – ein richtiges Nachschlagewerk. Der geringe Umfang läßt aber einige Analysen und Zusammenhängen nur rudimentär erklärt wirken.
am 10.03.2004 19:24
am 27.02.2004 14:33
