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Gameboy Advance
Gameboy Advance SP
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Review von FS
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Vom fehlenden Kopfhörerausgang, den nicht wechselbaren Akku, dem immer noch nicht entspiegelten Display und dem etwas fummeligen Lautstärkeregler abgesehen, ist der GBA SP der beste Gameboy den es je gab. Er ist farbig, spielt alle Titel ab, hat durch das Klappdesign einen Verkratzungsschutz, ist herrlich winzig und trotzdem gut zu bedienen. Er hat einen guten Klang, kann Tag und Nacht mit gutem Bild betrieben werden, man kann sehr lange mit einer Akkufüllung zocken, er ist schnell aufgeladen, man braucht keine Batterien und externe Ladegeräte kaufen und die Verarbeitung ist tadellos. Ich bin jedenfalls sehr zufrieden. Der SP löst bei mir jetzt entgültig den GBC mit Wormlight ab (den GBA hatte ich wegen des zu dunklen Bildschirms schnell abgestoßen). Lediglich Besitzer eines GBA mit Afterburner Umbau können sich den Kauf des GBA SP unter Umständen sparen. Allen anderen rate ich: WENN ein Gameboy gekauft werden soll, DANN den GBA SP.
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bei fast allen Lichtverhältnissen gutes |
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Bildschirmverkratzungsschutz und platzsp |
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Lange Akku-Laufzeit |
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Akku und Netzteil dabei, keine Batterien |
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tausende Spielen zur Auswahl |
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Kopfhörerausgang kostet extra |
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Lautstärkeregler fummelig |
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Bildschirm nicht entspiegelt |
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Akku nicht einfach austauschbar |
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nicht für alle Hände komfortabel |
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Veröffentlicht am 02.03.2003 19:53, dieser Review wurde 1154x gelesen.
Gameboy Advance SP – Review von Fritz Schober
Der Gameboy – Eine Erfolgsgeschichte Am 21.April 1989 erschien der erste Gameboy in Japan, es folgten diverse Nachfolgermodelle, wobei man sagen kann, dass es erst 3 große Sprünge gab. Der monochrome Urgameboy , der Gameboy Color und der Nachfolger Gameboy Advance. Gerade letzterer hat trotz guter Verkäufe auch massiv Kritik einstecken müssen, da sein Display extreme Anforderung an optimales Umgebungslicht stellt, sonst ist alles finster wie in der Kohlengrube oder man kann lediglich das eigene verärgerte Spiegelbild und nicht das Spielgeschehen betrachten. Weiterhin lag er auch vielen Leuten unbequem in der Hand und das Display war zudem ungeschützt vor Kratzern. Diese drei Kritikpunkte hat sich Nintendo nun ENDLICH zu Herzen genommen und den Gameboy Advance SP kreiert. SP steht dabei für Special oder Special Project. So genau konnten das einem auch die Nintendo Mitarbeiter nicht sagen. Jedenfalls erschien der SP am 14. Februar 2003 in Japan und verkaufte sich rasend. Nach wenigen Stunden waren die Geschäfte ausverkauft und auf Auktionsseiten wurden Geräte zu Mondpreisen verhökert.
Schwarz, Blau, Silber – Eleganz statt Kitsch Ich habe mir den neuen Winzling 14 Tage nach Markteinführung aus Japan kommen lassen und dieses Review bezieht sich daher auf die japanische Version des schwarzen GBA SP. Die europäische Variante ist aber baugleich und auch voll kompatibel (es gibt bei Gameboys traditionell keinerlei Ländersperren oder Codes). Die Auswahl zwischen den GBA SP Gehäusefarben onyx black (Anthrazit), azurite blue (Metallic blau), platinum silver (Silbermetallic) und der limitiertem pearl white (Perlenweiss) setzt sich von den eher kitschigen Farben des Vorgängers merklich ab.
Nie wieder Batterien In der kleinen Schachtel (entspricht der Größe einer 10er Box 3 ½ Zoll Disketten) findet sich neben dem winzigen GBA SP auch noch ein Netzteil. Erstmals verzichtet der Marktführer im Handheldbereich auf austauschbare Batterien sondern spendierte dem Winzling einen Lithium-Ionen Flachakku. Um diesen Aufzuladen, ist das Spezial-Netzteil nötig. Wer den GBA SP also importiert, muß sich zusätzlich einen Spannungswandler für das Netzteil aus dem Elektrofachhandel besorgen.
Was ist denn jetzt so „Special“ an dem Gameboy Advance SP. Neben dem Akku sind es primär zwei Dinge.
Und Nintendo sprach: Es werde Licht Das Erste ist die abschaltbare Beleuchtung des Displays (über den kleinen mittigen Knopf auf dem oben Teil des Bedienfelds). Ja, richtig gelesen. Nintendo hat die Gebete der Fans erhört. Bislang gab es nur einen Gameboy mit Licht und den auch nur kurze Zeit in Japan, ein blau-monochromen Gameboy Light. Aber der GBA SP wird weltweit verfügbar sein und stellt auch eine vollwertige Lösung mit voller Entwicklerunterstützung und keine „Limited Edition“ dar.
Alle farbigen selbstleuchtenden Handhelds der Vergangenheit (z.B. Sega Game Gear, NEC Turbo Grafx, Atari Lynx 1+2 etc.) waren furchtbare Batteriefresser. Nach ca. 2 Stunden ging das Licht aus und die recht großen Geräte brauchten einen frischen Satz von bis zu 6 Batterien. Das zerstörte die wichtigsten Aspekte eines Portable. Ein Portable sollte leicht, klein, unter wechselnden Lichtverhältnissen gut erkennbar und möglichst preiswert sein. Der SP erfüllt jetzt fast alle Kriterien (der Preis ist noch etwas hoch, aber das ist nur eine Frage der Zeit). Wohl durch eine Bastler-Beleuchtungslösung für den „alten“ GBA, die unter dem Namen „Afterburner“ angeboten wird angeregt, hat Nintendo die Beleuchtung des SP ebenfalls indirekt gestaltet. Das heißt, man verwendet eigentlich genau den gleichen passiven Sharp TFT Bildschirm wie vorher, umrahmt diesen aber mit weißen LEDs.
Aktiviert man diesen "LED-Rahmen", hat man quasi sein „Sonne unterwegs dabei“ und kann so auch in absoluter Dunkelheit zocken. Die LED Lichtfarbe ist kalt und schwach bläulich. Ähnlich wie beim beliebten GBC Wormlight-Zubehör. Um dies künftig weniger auffällig zu machen, haben ganz aktuelle GBA Spiele wie Final Fantasy Tactics optional eine auf GBA SP optimierte Farbpalette. Aber auch ohne diesen Kunstgriff ist das Bild sehr schön und völlig gleichmäßig ausgeleuchtet, die Farben klar und kräftig genug. Der Blaustich einer Wormlight LED ist jedenfalls ausgeprägter. Spiel man in einem sehr hellen Raum und schaltet die Beleuchtung ab, spart noch ein wenig Akkusaft (Laufzeit mit Licht ca. 10 Stunden, ohne Licht ca. 18 Stunden (Nintendo Angaben)). Selbst bei halber Laufzeit wäre dies mehr als ausreichend und das Aufladen dauert ca. 3-4 Stunden. Ist der GBA SP voll, zeigt sich seine Status LED grün. Ist die Energie schwächer, wird sie orange und wenn der Akku höchstens noch eine Stunde Kraft hat, wird sie rot. Beim Aufladen leuchtet eine orangefarbige LED und erlischt, wenn der Ladevorgang abgeschlossen ist.
Akku kaputt? Das wird teuer! Der Flachakku ist übrigens nicht so ohne weiteres austauschbar, da er hinter einer verschraubten Klappe ist und Ersatzakkus auch (noch?) nicht von Nintendo angeboten werden. Lio-Io Akkus kennen zum Glück keinen Memory-Effekt. Es ist also egal ob man sie im halbaufgeladenen Zustand liegen läßt oder nur halb auflädt. Aber nach ca. 1000 Aufladevorgängen machen sie schlapp (daher möglichst immer voll aufladen), sie sind empfindlich gegenüber hohen Temperaturen (also nicht in der prallen Sonne liegen lassen) und nach ca. einem Jahr läßt ihre Leistung deutlich nach. Es ist also eine reine Zeitfrage bis ein Bedarf nach Ersatzakkus aufkommt. Notfalls werden hier findige 3rd Party Hersteller einspringen. Da Akkus Verschleissteile sind, kann man auch keinen Garantiefall geltend machen, sondern wird auf eigene Kosten den Austausch zahlen müssen.
Spieljunge im Laptopformat Das Zweite was sogar dem Laien am GBA SP sofort auffällt, ist das zusammenklappbare Notebook-Design. Das macht ihn winziger als alle Vorgänger (zusammengeklappt kleiner als eine Diskette mit 8x8cm und 2,5cm Dicke) und schützt zugleich das leider immer noch nicht entspiegelte Display vor unschönen Kratzern. Dadurch verläßt Nintendo auch den mit dem ersten GBA eingeschlagenen Weg die Bedienelemente neben dem Bildschirm anzuordnen und geht zurück zum Vertikaldesign. Der GBA SP erinnert dadurch sehr an die Panorama Modelle der alten Game&Watch Spielchen Anfang der 80er. So schließt sich der Kreis bei Big N.
Gutgreifig und leichtwiegig Wie liegt der neue GBA in der Hand? Meine Hände sind mittelgroß und kann als z.B. mit dem alten Xbox Pad durchaus gut spielen. Ich habe mir dem GBA SP überhaupt keine Probleme. Man hält ihn wie einen Gameboy Color und drückt bei Bedarf die extrem leichtgängigen Schultertasten mit dem 2. Glied der Zeigefinger (wer sehr kleine Hände hat, wird auch mit den Zeigefingerspitzen drücken können). Das Pad und die Knöpfe sind flacher als beim Vorgänger und in Mulden. Trotzdem haben sie einen merklichen Druckpunkt und sind schön präzise. Ich bin vom Handling des GBA SP jedenfalls überzeugt. Einer meiner Freund hat sehr große Hände und der klagte darüber, dass er die Finger zu sehr anwinkeln müsse und sich die Hand dann verkrampfe. Ich kann daher nicht uneingeschränkt jedem den GBA SP als ergonomisch empfehlen. Hier hilft nur ein individuelles Ausprobieren im Fachgeschäft.
Liegt man auf dem Rücken und spielt so, dass man das Gerät über der Brust vor den Augen hält, ist der Bildschirm sehr praktisch. Diesen kann man nämlich um 185 Grad aufklappen. Dadurch ist er leicht nach hinten gekippt. Das ist in dieser Spielposition (z.B. kurz vor dem Einschlafen im Dunkeln im Bett) sehr günstig. Ansonsten wird man den Standard Aufklappwinkel von 160 Grad verwenden. In diesem Winkel rastet das Display dann auch weich ein. Alle Zwischenstufen von 0 (zugeklappt) bis 185 Grad („überdehnt“ aufgeklappt) sind auch möglich, halten dann aber nicht so stabil wie bei 160 Grad. Das Display ist übrigens sehr winkelabhängig. Aussenstehende werden nur einen weissen Bildschirm erkennen, sofern sie nicht gerade direkt über die Schulter gucken.
Die Verarbeitung des GBA SP ist tadellos. Bei der schwarzen Variante ist das Plastik nicht matt, sondern hat einen Anthrazit Glittereffekt. Sehr elegant. Überhaupt wirkt der GBA SP nicht mehr wie ein Kinderspielzeug, sondern orientiert sich an Hi-Tech Portables wie Handys, MP3 Playern oder Notebooks. Damit öffnet sich der Konzern ganz bewußt den älternen Käuferschichten.
Ein Standardfeature nur gegen Aufpreis Bleibt noch der Sound zu erwähnen. Der Lautsprecher ist mittig angeordnet und das war eine goldrichtige Entscheidung. Bei alten Gameboymodellen hatte man ihn immer mit dem Daumen überdeckt. Der Klang wurde dumpf. Bei GBA SP hingegen kommen die Töne unverfälscht und klar zum Vorschein. Die Lautstärke regelt man per Schieberegler und nicht mit einem Rädchen. Das macht eine präzise Feineinstellung der Lautstärke etwas fummelig. Wer lieber mit Kopfhörern spielt um im Bus z.b. die Fahrgäste nicht zu stören, wird vergeblich eine Kopfhörerbuchse suchen. Nintendo verkauft einen Kopfhöreradapter getrennt als Zubehör. Was das soll, ist mir rätselhaft. Ein klarer Fall von Abzocke.
Allesfresser Ansonsten ist der GBA SP voll kompatibel zu vorhandenem GBA Zubehör wie E-Card-Reader, Linkkabel oder GameCube Verbindungskabel. Das gilt auch für alle Spiele mit einer kleinen Ausnahme. Titel mit dem sogenannten Tilt Sensor wie Kirby Tilt 'n' Tumble. Da die Module „kopfüber“ gegenüber dem alten GBA eingesteckt werden, sind die Signale des Kippsensors in diesen Modulen auch verdreht. Ein japanisches Tilt Spiel hat bereits eine Funktion auf „SP Modus“ umzuschalten. Ansonsten kann man sogar uralte schwarz/weiss Gameboy 1 Games zocken.
Ergänzung vom 02.03.2003, 20:59:
Das Steuerkreuz ist genauso groß wie das des GBA und des GBC, aber flacher. Es ist durchaus klein, aber ich finde es präzise genug.
Hier nochmal alle Features des GBA SP im Kurzüberblick
- Größe: 82 mm breit, 84,6 mm lang, 24,3 mm hoch - Gewicht: ca. 143 g - Aufklappbarer Bildschirm mit integrierter Beleuchtung - Eingebauter, wieder aufladbarer Li-Ion-Akku; ermöglicht ca. 10 Stunden ununterbrochenes Spielen bei einer Ladezeit von ca. 3 Stunden - Bei ausgeschalteter Bildschirmbeleuchtung verlängert sich die Nutzungsdauer auf ca. 18 Stunden - In 3 Farben erhältlich: silber, schwarz und blau - Bildschirmgröße: 40,8 mm x 61,2 mm - Auflösung: 240 x 160 Pixel - 32 Bit Prozessor mit integriertem Speicher - Multiplayer für bis zu vier Spieler gleichzeitig (mit separat erhältlichem Game Link Kabel) - Kompatibel mit allen Game Boy- und Game Boy Advance-Spielen
Review-Score 5000
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argor am 22.02.2004 13:39
Ist für mich eines der Reviews 2003, weil die Informationsdichte fast nicht überboten werden kann - trotz der doch beträchtlichen Länge wird der Text nie auch nur eine Sekunde langweilig.
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Wario am 28.06.2003 21:18
wow, das war echt hammer ... fand den GBA SP eigentlich nicht so gut ... aber jetzt ... trotzdem fand ich etwas überbewertet ... kein entspiegeltes display, kein kopfhörerausgang, ... ansonsten ein klasse Review!
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FaMa am 17.04.2003 12:57
Eigentlich ja schon ein sehr gutes und vor allem ausführliches Review (mit den Ergänzungen). Trotzdem halte ich aber die Wertung für zu übertrieben. Das nicht enstiegelte Display, die miesen Schulterbuttons, die kurze Akku-Haltbarkeit, die starke Kratzerempfindlickeit und das kleine Steuerkreuz sollten sich schon stärker in der Wertung wiederspiegeln. Da Wertungen aber sehr subjektiv sind, und der eigentlich Text (und die tollen Bilder) zählt, gibts ein ++!
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Dellay am 02.04.2003 22:45
Einfach bombastisches Review.Danke für alles.Sehr gute Bilder.Dein Review. übersteigt sogar den Test (inklusive Bilder) in einem berühmten Mag das ich habe.Hammer, Mammer.Geh bloß nie von GJ weg.Das wäre fatal.
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Squall am 03.03.2003 22:28
sehr schönes und ausführliches Review, Klasse Arbeit
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