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Playstation 2



Activision Anthology

 Details zu Activision Anthology

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Top-ReviewReview von Doki NafasoTop Reviewer (Level 6), Score: 214409




::: Fazit :::


Doki NafasoAuch wenn es zum Schluss nicht für alle Titel gereicht hat, beeindruckt die "Anthology" doch durch einen riesigen Umfang: 48 Spiele sind wirklich kein Pappenstiel. Es sind die meisten Berühmheiten mit dabei, ebenso wie weniger gelungene Werke und sogar zwei bisher unveröffentlichte Titel.

Das Ambiente ist mit der zeitgenössischen Musik und dem altmodischen Jugendzimmer recht ansprechend gestaltet worden, nur leider war man bei der Auswahl der Hintergrundmusik etwas knauserig: Etwas mehr Titel hätten es schon sein dürfen.

Die Emulation ist insgesamt sehr brauchbar, verursacht jedoch auch Probleme im Detail: So fehlen einige Hintergrundgeräusche, mehrere Spiele haben auch deutlich an Tempo eingebüßt, die Paddle-Controller von "Kaboom" konnten nicht überzeugend auf den PS2-Controller umgesetzt werden.

Es kommen noch einige bedauerliche Details hinzu: So können keine Highscores abgespeichert werden, obwohl gerade dies bei einer solchen Sammlung einen gewissen Reiz gehabt hätte. Lediglich die freischaltbaren Features werden gespeichert und sind dann dauerhaft abrufbar. Hier zählen immerhin die Commercials, mit denen die Spiele damals beworben wurden, zu den eindeutigen Highlights der Sammlung.



::: Positiv :::


Riesiger Umfang
gute Emulation
originelle Commercials
musikalische Untermalung



::: Negativ :::


Emulation mit Tücken im Detail
Paddle-Umsetzung unbrauchbar
Highscores nicht speicherbar
Zu wenig Musikstücke



::: Rating :::


Wertung: 76%

Erstveröffentlichung am 04.03.2003 00:50, Update am 23.11.2003 01:30. Dieser Review wurde 361x gelesen.


Im Jahre 1979 gründeten vier ehemalige Angestellte der Firma Atari ein neues Unternehmen. Bei ihrem alten Arbeitgeber war es nicht üblich, Programmierer namentlich aufzuführen oder ihnen sonst eine persönliche Ehre zu erweisen. Das sollte nun anders werden. In den Anleitungen der neuen Firma erhielten die jeweiligen Entwickler stets ein kleines Kapitel, in dem sie ein bißchen über das Spiel und besondere Lösungsstrategien sprachen. Und so hatte die Firma Activision, noch bevor sie es zu einiger Berühmtheit brachte, bereits eine Art Markenzeichen.

Die Firma produzierte weiterhin für den Atari VCS 2600, der damals gerade seinen Durchbruch zum Massenprodukt erlebte. Zunächst sah man sich etwas im Schatten der großen Arcade-Konvertierungen wie Space Invaders und Missile Command. Die eigenen Frühwerke konnten es damit nicht an Bekanntheit aufnehmen. Doch als im Jahre 1981 die Möglichkeiten des Atari VCS allmählich ausgereizt schienen, hatte sich Activision erst richtig warmgelaufen: Innerhalb weniger Jahre schufen sie mit "Pitfall!" einen Vorläufer heutiger Platformer, revolutionierten mit "River Raid" das Shooter-Genre und setzten mit "Chopper Command", "Seaquest" und schließlich "Pitfall 2" weitere Meilensteine, bevor es dann nach dem allgemeinen Crash der Videospielbranche wieder etwas ruhiger um die Firma wurde.

Auf der "Activision Anthology" hat das Unternehmen nun noch einmal die meisten Spiele gesammelt, die es jemals für den Atari VCS herausgebracht hat. Ganz komplett ist die Sammlung aber nicht geworden, es fehlen Werke wie Ghostbusters, Double Dragon und Rampage. Auf der anderen Seite sind zwei bisher unveröffentliche Titel hinzugekommen, so daß sich insgesamt die stolze Summe von 48 Spielen ergibt.



Das Hauptmenü ist als eine Art Jugendzimmer im Stil der 80er Jahre ausgestaltet: Neben einer angebrochenen Coladose und einem Fernseher mit aufgepflanzter Zimmerantenne finden wir auch den Atari VCS selbst und ein Kassettendeck, in das sämtliche spielbare Cartridges einsortiert sind. Um ein Spiel zu spielen, wählt man es nun mit "Select Game" aus und wählt im einfachsten Fall den klassischen Spielmodus. Weitere Spielmodi können später freigeschaltet werden, wenn man in einigen Spielen hohe Punktzahlen erreicht. Jedoch können leider keine Highscores gespeichert werden. Das Spiel merkt sich lediglich die freigeschalteten Features.

Über den Controller werden alle Schalter des Original-Gerätes zur Verfügung gestellt: Spielstufe, Schwierigkeitsgrad pro Spieler, Farbschalter und Reset-Taste. Als Joystick-Ersatz dient wahlweise das Digitalpad oder der Analog-Stick, der aber natürlich keine analoge Steuerung bietet, sondern weiterhin lediglich acht Richtungen unterscheiden kann.

Die Emulation ist insgesamt gelungen. Die Farben werden originalgetreu abgebildet, allerdings dürfte die Bildqualität besser sein als man es von den echten VCS-Geräten kannte, da diese doch nur ein einfaches Antennensignal boten.

Kleinere Mängel gibt es aber: Bei Pitfall! fehlt während der Kollision mit einem Faß das typische Brummgeräusch. In "Boxing" kommen die Kämpfer nicht richtig in die Gänge, sondern schleichen wie im Verzweiflungskampf umeinander herum. Hier kann man wegen der Trägheit des CPU-Gegners wesentlich leichter Punkte machen als im Original. In "Kaboom!" konnte die Paddle-Steuerung nicht überzeugend nachgeahmt werden: Die Eimer wandern schnell an den Rand, wenn man eine bestimmte Richtungstaste gedrückt hat. Danach verharren sie dort nicht, sondern kehren wieder zur Mitte zurück. Schade, so wird man für eine Partie Kaboom! auch weiterhin auf einen originalen VCS mit Paddle-Controller angewiesen bleiben.

Im übrigen ist die Emulation aber sehr brauchbar: Sogar Decathlon läßt sich mit dem Analogstick spielen. "River Raid", wo es in den engen Schluchten auf besonders präzise Steuerung ankommt, bereitete ebenfalls keine Probleme.



Neben dem Spielmodus hält jeder Titel noch zwei weitere Goodies bereitet: Man kann den originalen Packshot bewundern und außerdem die gescannte Anleitung lesen. In die Anleitung wurden dabei kurioserweise die Informationen für die PS2-Emulation einfach mit eingearbeitet - man liest also plötzlich etwas vom linken Analogstick, wo ursprünglich vom Joystick die Rede war. Das mag nett gemeint sein, aber es wäre etwas sinnvoller gewesen, das "Mapping" einmal generell zu erklären, da es doch für alle Spiele gleich ist, und die Anleitungen im übrigen unverändert zu lassen. Schade ist auch, daß man die Anleitung nicht heranzoomen kann. Die Abbildungen sind dadurch nicht immer problemlos erkennbar.

Durch mehr oder weniger hohe Punktzahlen lassen sich, wie bereits erwähnt, mehrere Features freischalten. So können die Spiele nicht nur im originalgetreuen Klassikmodus gespielt, sondern zum Beispiel auch mit Nebel unterlegt oder auf einen sich drehenden Würfel projeziert werden. Der virtuelle Nebelwerfer mag hier in einigen Spielen noch für etwas Atmosphäre sorgen, ansonsten konnte ich diesen Verfremdungen nichts abgewinnen.

Wesentlich interessanter sind da schon die Commercials, mit denen die Spiele damals beworben wurden und die man sich nun im Original anschauen kann. Leider sind sie nicht etwa dem passenden Spiel direkt zugeordnet, sondern offenbar nach dem Zufallsprinzip in mehr oder weniger großen Bündeln über die gesamte Sammlung verteilt. Sie lassen sich dabei zwanglos in zwei Kategorien einordnen: Da gibt es die auffällig "seriös" wirkenden Filme, in denen der CEO dem Publikum erklärt, warum Activision so erfolgreich sein mußte, während im Hintergrund meist einige Entwickler mit bedächtiger Miene an ihren Paddle-Controllern herumschrauben oder ein neues Sprite auf dem Papier entwerfen. Daneben gibt es noch die etwas humorvolleren Streifen, die stets mit einer kleinen Geschichte verbunden sind und in einem einprägsamen Slogan münden. Ob freiwillige oder eher unfreiwillige Komik: Sehenswert sind sie alle.

Bliebe noch die musikalische Untermalung zu klären: Da die allermeisten VCS-Spiele über keine eigene Hintergrundmusik verfügen, war es sicher sinnvoll, eine Auswahl zeitgenössischer Titel im Hintergrund abzuspielen: Blondie, Soft Cell, A-ha, Men without Hats und einige andere stehen auf dem Programm. Falls jemand nicht im Bilde ist: Es handelt sich dabei um eher ruhige und melodische, teilweise auch tanzbare Popmusik. Ich habe die Stücke zwar nicht mitgezählt, aber der Zyklus kam mir mit schätzungsweise 15 Stücken doch etwas kurz vor. Die doppelte Menge sollte es bei einer längeren Spiele-Session schon sein. Diese Musik läßt sich im übrigen genauso separat ausschalten wie die etwas nervtötenden Begleitklänge der Menüführung (sie wurden den Signaltönen von "Pitfall!" entlehnt).

Zum Abschluß möchte ich noch eine Auswahl von Spielen besprechen, darunter auch die beiden bisher unveröffentlichten Titel. Ich verwende dazu ein vereinfachtes Bewertungssystem von A (exzellent) bis F (Schrott), und zwar jeweils für die originale und die in der "Anthology" emulierte Version.

Stampede (1981)

Setze den Cowboy-Hut auf und fange mit gezielten Lasso-Würfen eine Herde Kälber ein. Wenn Du ein Kalb nicht gleich fangen kannst, treibe es mit Deinem Pferd vor Dir her. Achte auf die schwarzen Kälber, die im Weg herumsitzen! Wenn Du drei Kälber passieren läßt, ist das Spiel verloren. Das Spiel läuft in der Emulation spürbar langsamer, was den sonst sehr knackigen Schwierigkeitsgrad etwas entschärft. (A/B)

Megamania (1982)

Einfaches Shoot-em-up mit simpler Grafik. Vor einem leeren Hintergrund können Formationen recht seltsamer "Angreifer" (dazu zählen Hamburger und Kekse genau so wie etwas Reifen) vom Boden aus unter Feuer genommen werden, während sie sich langsam nach unten bewegen. Jede Berührung kostet ein Leben. Die Schüsse können entweder gerade nach oben abgegeben oder nach dem Abschuß noch mit Joystick gelenkt werden. Die Emulation bereitet keine weiteren Probleme. (D/D)

River Raid (1982)

Damals revolutionärer Vertikal-Shooter mit weitläufigen Landschaften, die von oben durch das Bild gescrollt werden. Neben feindlichen Hubschraubern ist das Gelände auch von Schiffen und Flugzeugen zu säubern, wenn man nicht gerade eine Brücke aus dem Weg räumen muß. Bezintanks sind zu zerstören, es sei denn, man hat gerade selber Mangel an Benzin - in diesem Fall bremst man über ihnen seinen Flug, um in Ruhe tanken zu können. Macht einen Heidenspaß und landete deshalb als erstes Spiel in Deutschland auf dem Index. Keine Probleme in der Emulation. (A/A)

Kabobber (nicht veröffentlicht - geplanter Release ca. 1983)

Hüpfe mit einer kleinen Armee von blauen Wesen (Kabobbers) durch eine Gitterwelt. Nach jedem Sprung muß eine kleine Pause eingelegt werden. Tenor des Spiels: Hüpfe auf die Gegner, bevor sie auf dich hüpfen, und hole so ihren Anführer ein. Dazu navigiert man seinen Block von Soldaten geschickt durch die Reihen der Gegner, ohne offene Flanken zu bieten. Hat man Verluste erlitten, kann man auf Knopfdruck Baby-Kabobbers in die Welt setzen, die aber erst einmal einen besonders einfachen Gegnertyp erledigen müssen, bevor sie zum vollwertigen Soldaten werden. Alles in allem ein wirklich witziges Spiel. (-/B)

Thwocker (nicht veröffentlicht - geplanter Release ca. 1984)

Ein etwas hektisches Hüpfspiel, bei dem man sich durch einen Schacht bewegt und Musiknoten nach einem bestimmten Muster einsammeln soll. Gleichzeitig gilt es, herumirrenden Musikinstrumenten auszuweichen. Das Spiel ist offenbar nie ganz fertig geworden. Deshalb sollte man wohl auch von einer Bewertung absehen.

Hier noch die Liste aller enthaltenen Titel (in chronologischer Reihenfolge): Boxing, Bridge, Checkers, Dragster, Fishing Derby, Skiing, Freeway, Ice Hockey, Kaboom, Demon Attack, Laser Blast, Tennis, Atlantis, Barnstorming, Chopper Command, Stampede, Grand Prix, Megamania, Pitfall, River Raid, Sky Jinx, Spider Fighter, Star Master, Beamrider, Moonsweeper, Crackpots, Decathlon, Dolphin, Enduro, Frostbite, Keystone Kapers, Oink!, Plaque Attack, Pressure Cooker, Private Eye, Seaquest, Space Shuttle: A Journey into Space, Cosmic Commuter, H.E.R.O., Pitfall II: Lost Caverns, Robot Tank, Title Match Pro Wrestling, Commando, Baseball, Tomcat: The F14 Flight Simulator, River Raid II, und die beiden bisher unveröffentlichten Titel Kabobber und Thwocker.


Review-Score 4932


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NRGTop Reviewer (Level 6), Score: 136410 am 10.03.2003 11:14
Mit den Ergänzungen ziemlich komplettes Review und ein sehr geiles Produkt. Activision, als erster 3rd.-Party Entwickler in der Geschichte, hat damit eine coole Neuauflage produziert - muss ich haben!


Käfertal IbBasic Reviewer (Level 2), Score: 9460 am 06.03.2003 07:53
Hm..es sind 48 Spiele,nicht 45.Außerdem sind nicht alle von Activision.Desweiteren sind eben NICHT alle Spiele enthalten die es von Activision für das VCS gab(es fehlt z.B. Rampage).


DellayPro Reviewer (Level 5), Score: 55031 Zockerbudenbild im Profil! am 05.03.2003 14:54
Klasse!Ich hatte zwar keinen Atari aber für den c 64(Commodore) wurden diese Games ja auch veröffentlicht.Deine Zeilen lassen flüssiges lesen zu und infos hast Du mehr als genug.Wirklich schönes Review.Schade,hätte mir diesen Titel gern zugelegt aber da man die Highscores nicht speichern kann lass ich es lieber.


CubanceTop Reviewer (Level 6), Score: 139920 Zockerbudenbild im Profil! am 05.03.2003 14:18
Sehr Gut, die Liste mit allen Titeln geht mir allerdings auch ab..
Sprachlich wie immer herroragend, nur den Absatz indem du genauer auf die Emulation eingehst habe ich erst nach mehrmaligen durchlesen wirklich verstanden.



EccomanReview Master (Level 7), Score: 451763 Zockerbudenbild im Profil! am 04.03.2003 17:00
Der Text platzt ja fast vor Infos! Aber das ist gut! "die kleine Spielauswahl" mit den Bewertungen finde ich ebenfalls "A"! ;-)
Sprachlich nahezu perfekt, mit optimal zum Text passenden Bildern runden die Wertung ab...



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 Details zu Activision Anthology


::: Wertungsrichtlinien :::

91% - 100%Referenz
81% - 90%Spitzenklasse
71% - 80%sehr gut
61% - 70%gut
51% - 60%durchschnittlich
41% - 50%unterdurchschnittlich
31% - 40%schlecht
21% - 30%sehr schlecht
11% - 20%miserabel
1% - 10%Aaargh


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::: Neue Ergänzungen :::

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::: Frisch überarbeitet :::

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