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Gameboy

Wario Land II

Details zu Wario Land II

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Top-Review

Review von Eccoman

::: Fazit :::

Anfangs dachte ich: OK, die - wie immer hässliche ;) - Figur kann nicht sterben. Gut. Und ich spielte erst einmal Level für Level durch - mal mit Wut im Bauch, weil mich einige der Bosse des Öfteren aus ihrer "Arena" geschleudert haben, mal mit Enttäuschung angesichts der gebotenen Linearität. Aber mit der Zeit wusste der Ablauf immer mehr zu gefallen: verzweigte Lösungswege, mehrere Abspänne, die sowieso durchweg gelungene Technik und Steuerung sowie die Skills des Helden und auch die lustigen Momente: Alles fügte sich zu einem wunderbaren J&R-Kuchen zusammen, der bis zum Schluss fesselte. Aber der Weg dahin ist - wie gesagt - steinig. Hängt euch wirklich rein in das Spiel und es wird euer Jump&Run-Herz mit der Zeit sehr hoch schlagen lassen!

Mit etwas mehr "Anfangsfreude", wie sie viele andere Spiele bieten (die dann aber bei ihnen schnell abnimmt), wäre Wario mit diesem Auftritt der Genrethron gewährt gewesen - so reicht es "nur" zur Spitzenklasse!

::: Positiv :::

		Steuerung gewohnt ordentlich
		technisch sehr gut gelungen
		immens umfangreich (50 Levels)
		viele Innovationen

::: Negativ :::

		Unbesiegbarkeit hat ihre Vor- und
		Nachteile
		recht zäher Anfang des Spiels
		ein paar Minigames mehr würden der
		Abwechslung zu Gute kommen

::: Rating :::

Wertung:

86%

Veröffentlicht am 16.09.2003 13:28, dieser Review wurde 215x gelesen.

... reviewed von David Giese

Über Nacht wird in Warios Schloss eingebrochen. Die maskierten Unholde lassen Warios Hab und Gut mitgehen und verwüsten zudem das gesamte Heim des Antihelden: Das Wasser läuft aus allen Ritzen, alles ist (über)bevölkert mit Gegnern und der Wecker klingelt wie verrückt - das ist die Vorgeschichte von Wario Land 2, die in recht schön animierten Sequenzen dargestellt wird. Und wer Wario ein wenig kennt, ahnt es: Er ist mal wieder stinksauer und macht sich auf, um sein Eigentum zurück zu holen und nebenbei den Gegnern den Ass zu kicken!

Zunächst wirkt WL 2 wie ein übliches Nintendo-Jump&Run: man betrachtet das Geschehen von der Seite und muss zahlreiche (2D)-Parcous überwinden, um zum Ausgang der jeweiligen Stage zu gelangen. Jedoch fallen einige Dinge schnell auf: Es gibt zum einen Unmengen an Münzen zu finden! Diese werden auch bitter benötigt, denn zum anderen gestalte sich der Spielablauf folgendermaßen: wenn man von Gegnern berührt wird, verliert man weder Herzchen noch schrumpft Wario - vielmehr fällt er bloß zurück und verliert währenddessen einige Dublonen. Er ist quasi unbesiegbar! Und das ist eine große Neuerung im J&R-Business! Hauptaugenmerk liegt auch nicht unbedingt auf nahezu unschaffbaren Sprungeinlagen, sondern vielmehr auf dem Erforschen und Entdecken. Neben zahlreichen (!) Geheimgängen, in denen Münzen auf ihre "Rettung" warten, gilt es, in jedem Level einen versteckten Schatz zu finden - oder eher: das Minispiel zu finden, bei dem man einen Schatz gewinnen kann. Bei besagtem Spiel sind 8 Felder zu sehen, auf denen Gegnerportraits abgebildet sind. Es gilt, sich in der kurzen Zeit, in der sie sichtbar sind, ein bestimmtes Bild zu merken, das man dann per Knopfdruck festlegen kann. War die Auswahl richtig, winkt ein Schatz Warios, wie z. B. sein Bett. Aber jedes Level beherbergt noch ein zweites Minispiel: nach jedem Level kann man bei einem Zahlenraten mit machen - es werden zu Lasten Warios Kontos Felder umgedreht, die nach und nach die zu erratende Zahl preisgeben. Beide Spielchen kann man auf hard, normal und easy spielen, wobei hier gilt: je leichter, desto teurer!

Auf diese Weise spielt man nun Level für Level durch und besiegt am Ende jedes 5. Levels einen Bossgegner - eine Oberweltkarte oder Ähnliches gibt es zunächst einmal gar nicht. Linear ist der passende Ausdruck dafür! Die Steuerung ist Nintendo- bzw. Wario-typisch sehr gut gelungen: die Figur reagiert exakt und spontan, das Sprungverhalten ist gut gelungen und im Gegensatz zum Vorgänger bewegt sich Wario nun auch mit einer annehmbaren Geschwindigkeit über den Bildschirm. Zudem kann er auch diesmal wieder schwimmen, beherrscht eine Stampf- und seine Rempelattacke und kann KO-geschlagene Gegner aufnehmen, die sich wiederum optional durch Kopfsprünge beseitigen lassen. Aber auch innovative Manöver wurden nicht versäumt: Wario ist - wie bereits gesagt - unbesiegbar, aber wenn ihn spezielle Gegner berühren, hat dies dennoch Auswirkungen auf sein Äußeres: wird er von einem t-Gewicht zerquetscht, passt er fortan durch schmale Gänge und schwebt wie ein Blatt - das ist wörtlich zu verstehen! - durch die Luft, wenn er springt oder vom Rand einer Kante herunter läuft. Kommt er hingegen mit Feuer in Kontakt, fängt Wario selbst Flammen und rennt mit einem erschrockenen Gesichtsausdruck umher, bis er sich nach einigen Sekunden vollständig zu einer lodernden Flammen verwandelt. Nach einiger Zeit kühlt er sich jedoch wieder ab. Es gibt noch weitere "Skills", aber diese beiden sollen als Beispiele ausreichen - und nicht alle vergehen von alleine nach wenigen Sekunden...

Natürlich sind diese "Verwandlungen" zu mehr fähig, als bloß den Zuschauer zu erfreuen: Stellenweise ist ein Vorankommen ohne diese Fähigkeiten gar nicht möglich, weil z. B. Steine mit einem Flammensymbol erst von dem brennenden Wario durchrannt werden wollen. Dies verleiht dem Spiel eine gewisse taktische Komponente. Abgerundet wird der Spielablauf durch diverse Gegner, die das Weiterkommen erschweren sollen und viele Hüpfabschnitte, die teilweise kräftig GB-Beherrschung erfordern. Abwechslung wird in Bezug auf das Gameplay jedenfalls sehr groß geschrieben - und unfaire Stellen sucht ihr sicherlich vergebens! Alles ist schaffbar, alles ist fair.

Technisch ist das Spiel des Weiteren ein ziemlicher Augen- und Ohrenschmaus: die Umgebungen wurden für GB-Verhältnisse ordentlich designt, gleiches gilt für die Figuren: Alles ist gut erkennbar und alles läuft schön flüssig. Die Animationen stehen dem in nichts nach und runden den gelungenen Eindruck ab, zudem gibt es als "Bonus" recht sehenswerte Zwischensequenzen - wie z. B. das bereits erwähnte Intro. Mit dem Sound sieht es nicht anders aus: Wario-typische, abwechslungsreiche und ausreichend viele Melodien untermalen das J&R-Geschehen. Die Soundeffekte könnten aus einem Zeichentrickfilm stammen - sehr passend und sehr gut gelungen! Summa Summarum muss man wirklich sagen, dass es Game Boy-Spiele gibt, die eine entschieden schlechtere Technik bieten! So viel Mühe sollten sich mal alle Entwickler geben!

Getreu dem guten alten Sprichwort "Wo Licht ist, ist auch Schatten", findet man auch bei WL 2 einige Schandflecken, obwohl diese nicht sehr gravierend sind. Wer oben gründlich mitgelesen hat, dem wird aufgefallen sein: Man muss in einem linearen Spiel Schätze sammeln. Die Linearität ist in der Tat anfangs der größte Kritikpunkt, aber da weiß man auch noch nicht, dass man später alle Level beliebig oft spielen kann - es gibt mehrere Routen, die ans Ziel führen, wobei manche erst durch Geheimgänge freigelegt werden können. Die Anzahl der gesammelten Schätze hat schließlich Auswirkungen auf die Güte des Abspanns - das Spiel wird also zunehmend besser, lasst euch nicht von den ersten Spielstunden abschrecken! Umfangreich ist das Spiel auf jeden Fall: mit sage und schreibe 50 Levels (!) zählt es ganz sicher zu den größten GB-Jump&Runs! Und diese sind natürlich auch vom Thema her unterschiedlich: es stehen Wald-Stages, Levels, die in einer Großstadt spielen, antike Ruinen, Warios Schloss und noch vieles mehr auf dem Programm.

Doch das war noch nicht die ganze Kritik: Mit der Zeit wird es etwas langweilig, immer dieselben beiden Minispielchen zu bewältigen - man muss immerhin min. 50 Mal beide spielen, um 100 % erhalten zu können; hier wäre etwas Abwechslung wünschenswert gewesen.
Und jetzt noch das "Schönste" zum Schluss: Die Unbesiegbarkeit Warios ist in meinen Augen ein zweischneidiges Schwert! Es ist zwar toll, dass man nicht mehr auf sein Lebenskonto achten muss, aber vor allem bei den Gegnern kann diese "Umstellung" kleinere Frustmomente offenbaren: Während die normalen Gegner wie kleine Gnome, Fledermäuse, Piraten usw. eigentlich nie ein großes Problem werden, geschieht dies bei den Bossen schnell: eine Schlange (Boss 1) ist noch recht harmlos, aber spätere Kontrahenten, wie bsplsws. ein Hase laden z. B. zum lustigen Basketballspiel ein, bei dem es schon mal unfreundlich werden kann, denn: wird man einmal vom Gegner getroffen - oder in diesem Fall drei Mal "eingekorbt" - fängt man meist einige Abschnitte vor dem Boss wieder an; hierfür sorgen diverse Umleitungen und seltsame Levelkonstruktionen. Das kann sehr nerven! OK, es ist sehr innovativ, einem Boss nicht nur drei Mal auf die Birne springen zu müssen, aber wenn das die Kehrseite der Medaille ist, kann ich teilweise auf diese Einfälle verzichten. Es gibt hier wenigstens einen Wehrmutstropfen: Das Spiel speichert - leider nur - einen Speicherstand, aber den Spielstand kann man zu _jeder_ Zeit absichern. Somit kann man nach einem Rauswurf des Bosses immer wieder vor seiner Pforte das Save Game laden. Man muss allerdings immer den Game Boy aus- und wieder einschalten. Das sollte jetzt auch kein Widerspruch zu meiner Aussage: "Alles ist schaffbar, alles ist fair" sein! Aber welcher Spieler schafft ein Spiel ohne ein Mal falsch zu handeln?

Denn wie gesagt: Man muss das Spiel längere Zeit spielen, um die wahren Qualitäten WL2s kennen zu lernen - aber diese Zeit sollte man sich auch nehmen! Die innovativen Elemente, die technisch souveräne Inszenierung, das abwechslungsreiche Leveldesign und die Innovationen sowie die gute Steuerung versprechen viele Stunden Spielspaß!

Wario Land 2 gibt es übrigens in zwei unterschiedlichen Versionen! Eine GB- und eine GBC-Version. Letztere bietet eine schwarze Cartridge - das Markenzeichen für GB UND GBC-Kompatibilität - und präsentiert eine eingefärbte Variante des Spiels; sofern es auf dem GBC gespielt wird!

Review-Score 3693

Review bewerten

		Russell am 29.09.2003 22:14 Ich finde es gut. Man muss ja auch die fakten nennen die das Spiel mit sich bringt. Ich als nicht kenner dieses Spieles musste sagen "sehr informativ". Deswegen "++" kann ja noch keine Punkte geben ;D
		Gamehero.net am 23.09.2003 14:35 Kritikpunkte sind bekannt, für mich immernoch gut
		argor am 20.09.2003 16:39 Nach dem Durchlesen habe ich das Gefühl, dass Du bei diesem Review mit Dir selbst irgendwie nicht ins Reine kommst - einerseits viel Schatten, andrerseits doch begeisternd und nur 'Spitzenklasse'. Den Fazitkasten allein gesehen finde ich sehr gelungen, aber ich hätte ihn nach dem Haupttext so nicht erwartet - das Fazit vermittelt, dass das Spiel den Kauf wert ist, aber bei der Spielbeschreibung kann der Funke trotz einer Menge Info nicht überspringen. Ich habe lange zwischen 'X' und '+' geschwankt und mich schließlich wegen den vielen Fakten noch für zweiteres entschieden.
		OmniBrain am 19.09.2003 09:05 Vor allem im zweiten Abschnitt hatte ich echt Probleme wegen der seltsamen Formulierungen, wegen der vielen Infos und dem guten Fazitkasten reicht's aber für ein +.
		jetsetradio am 17.09.2003 18:54 3 Kritikpunkte: in der ersten Hälfte sind mir einige seltsame Formulierungen aufgefallen, dann wirst du etwas zu geschwätzig und zum Schluss passt die Wertung nicht hundert pro zum Text, samt Kritikpunkten. Reicht mit der guten Lesbarkeit und dem gewohnten Infogehalt "nur" zu nem +.