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Monster Jam: Maximum Destruction

Details zu Monster Jam: Maximum Destruction

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Top-Review

Review von Doki Nafaso

::: Fazit :::

Ein Proleten-Spiel zu einem Proleten-Thema. Wer Monster-Trucks plätten will, braucht wahrscheinlich keine stimmige KI, ausgewogene Grafik, sinnvolles Power-up-System, Perspektivenwechsel und Radarbildschirm. Zumindest muß er auf all diese Dinge und noch auf einiges andere in diesem Spiel verzichten.

Als Gegenleistung erhält man lizenzierte Trucks, große Areale, aberwitzige Waffen und Gegner, die so doof sind, daß sie einen frühen Tod wohl redlich verdient haben.

::: Positiv :::

		lizenzierte Trucks
		große Areale
		viele Waffen
		konsequentes Proleten-Flair

::: Negativ :::

		Gegner teils strohdoof
		Schwache Grafik
		fragwürdiges Power-up-System
		schlechte Übersicht

::: Rating :::

Wertung:

45%

Veröffentlicht am 26.03.2003 01:25, dieser Review wurde 168x gelesen.

Monster Trucks sind besonders PS-starke Vehikel mit riesigen Rädern, die meist durch einen Umbau herkömmlicher Wagen, sonst auch als Spezialanfertigung hergestellt werden. Besonders in den USA ist es seit den 70er Jahren ein verbreiteter Freizeitspaß, diese Boliden über normalsterbliche Autos rollen zu lassen. Passend zu dieser brutalen Tätigkeit tragen die Monster Trucks Namen dann auch Namen wie "Grave Digger" oder "Predator".

In "Monster Jam: Maximum Destruction" müssen mehrere dieser Riesen in verschiedenen Arealen gegeneinander antreten und sich nach Möglichkeit zermalmen. Um dem noch ein bißchen Nachdruck zu verleihen, gibt es sogar Waffen wie Flammen- und Raketenwerfer, die man gegeneinander einsetzen kann. Und schließlich belohnt das Spiel auch noch die Zerstörung des umliegenden Geländes, wenn man Säulen und Zäune einreißt oder herumstehende Autos glättet.

Die Auswahl der Trucks ist mit 26 lizenzierten Modellen recht üppig ausgefallen. Danach wählt man sich aus acht Arealen eines aus (Exhibition Mode) oder spielt sie nacheinander durch (Season Mode). Es stehen zum Beispiel ein Kolosseum, eine Pyramide oder auch zwei verschiedene Stadtgebiete zur Verfügung. Die Areale haben alle einen Kernbereich, in dem die Trucks starten. Durch zerstörbare Hindernisse kann man sich dann aber den Weg zu Tunneln und Seitenwegen öffnen, die dann letztlich wieder zum Kernbereich zurückführen.

Über das gesamte Gelände sind nun verschiedene Power-ups verteilt: Wichtig sind vor allem die Waffen, die nach dem Aufsammeln automatisch auf dem Dach montiert und danach mit der A-Taste ausgelöst werden können. Man heftet sich damit an die Fersen eines unglücklichen Trucks und kann ihn damit meist recht sicher erledigen.

Ist man ohne besondere Ausrüstung, bleibt nur die konventionelle Methode: Andere Fahrzeuge von der Seite rammen oder in die Ecke drängen und möglichst oft dagegenfahren. Das Spiel macht kaum einen Unterschied, ob man mit großer Geschwindigkeit oder nur mit einem kurzen Anlauf dagegenfährt. Nützlich sind hier auch die "Monster Jam"-Power-ups, die einem, wenn man genug davon gesammelt hat, für einige Zeit doppelte Stärke verleihen und einen außerdem nahezu unverwundbar machen.

Anders als das bequeme Eindecken mit dem Flammenwerfer erfordert das Rammen immerhin etwas Geschick: Ist man selber in der Bredouille, wird man in der Regel den Wagen immer wieder ins Driften versetzen - dies geht sehr leicht mit Hilfe der X-Taste - und so versuchen, seine Verfolger abzuschütteln und selber in die Mangel zu nehmen. Während einer Verfolgungsjagd ist es aber meist sehr leicht, dem Gegner irgendwo aufzulauern oder ihm den Weg abzuschneiden, da er keine Abkürzungen nutzt, sondern nur recht stur vorhersehbare Routen abfährt.

Damit sind wir auch schon bei der KI. Obwohl die Fahrzeuge eigentlich auch untereinander Gegner sein müßten, haben sie es offenbar in besonderer Weise auf den menschlichen Mitspieler abgesehen. Wer sich irgendwo frei positioniert, kann ziemlich sicher sein, daß ihm nach kurzer Zeit die gesamte Mannschaft in die Seite fährt. Dies ist wohl auch dringend nötig, denn in der Begegnung von Mann zu Mann lassen sich die Gegner doch zu leicht austricksen. Da hilft eben nur die Übermacht oder in den höheren Levels der "Boss Truck", der härter im Nehmen ist als alle anderen Trucks und daher auch halsbrecherische Manöver wagen kann.

Läßt man die gegnerischen Trucks mal in einem Areal allein, ohne gerade von ihnen verfolgt zu werden, drehen sie dort seelenruhig ihre Runden und warten offenbar darauf, daß man zurückkehrt. Man kann sich sogar in einem der angrenzenden Tunnel positionieren und in das Areal hineinblicken, ohne von ihnen bemerkt zu werden. Hat man in einem Nebenareal alle Gegner erledigt, muß man sich mühsam auf die Suche nach der restlichen Sippschaft machen, da von alleine keiner auf die Idee kommt, einen zu verfolgen.

Die Suche nach Gegnern ist ohnehin schon keine besonders prickelnde Aufgabe, wird aber zusätzlich noch dadurch erschwert, daß es keine Übersichtskarten gibt. Hier können sich die recht großen Areale, obwohl sie an sich erfreulich sind, zu einer echten Belastung entwickeln.

Ein Perspektivwechsel auf Knopfdruck steht nicht zur Verfügung. Die Kamera ist etwas oberhalb hinter dem eigenen Wagen fixiert und kann lediglich kurzzeitig mit dem C-Stick nach links und rechts geschwenkt werden. Ansonsten deutet nur noch eine Leiste mit Pfeilen am unteren Bildschirmrand an, ob sich Gegner von hinten nähern und aus welcher Richtung sie kommen.

Zu diesen Mängeln kommt noch ein fragwürdiger Umgang mit den Power-ups: Ein sogenannter Boost, der einem verbesserte Beschleunigung ermöglicht, wird seltsamerweise als Waffe gewertet und ersetzt daher zum Beispiel einen Flammenwerfer, den man vorher montiert hatte und der in aller Regel viel mehr Vorteile bringt. In solchen Situationen werden die Goodies zu Fallen, die man möglichst umgehen sollte. Denn die vorher montierte Waffe ist unwiederbringlich verloren. Man kann sie nicht etwa an der Stelle, an der sich das Speed-up befunden hatte, wieder auflesen.

In den Mini-Spielen, die als Zusatzmodus angeboten werden, kommen die Schwächen der KI noch einmal besonders zum Vorschein. In einem Canyon Race gibt es etliche Abkürzungen, die aber von keinem der Gegner überhaupt erkannt werden. Alle Fahrzeuge schlängen sich auf dem gleichen Umweg zum Ziel. Wer auch nur eine der Abkürzungen - die hier ausnahmsweise auch noch auf einem Radarbildschirm gezeigt werden - nimmt, hat das Mini-Spiel ein für allemal gewonnen. Auf Lava-Island geht es darum, sich als letzter auf einer Insel zu halten und nicht abzustürzen. Wer nur ein bißchen am Rand herumkurvt und rechtzeitig den Angreifern ausweicht, kann regelmäßig beobachten, wie sich die gegnerischen Trucks jämmerlich zu Tode stürzen.

Die Grafik glänzt meist durch leere, farbarme Texturen, von denen sich die recht gelungenen Trucks zunächst positiv abheben. Auf den Fahrzeugen schillert Licht, das allerdings nicht auf die Außenwelt reagiert: Es funkelt zum Beispiel in einem dunklen Tunnel einfach weiter.

Der Sound führt diesen Eindruck des Abgeschmackten konsequent weiter: Er besteht vor allem aus schnellen Metal-Stücken, die zuweilen auch einen Techno-artigen Charakter annehmen. Dies soll wohl den Eindruck der Gnadenlosigkeit verstärken, kann allerdings auch schnell nervig wirken.

Ergänzung vom 27.03.2003, 12:57:
Zur Fahrphysik: Die Fahrzeuge steuern sich leicht, aber in keiner Weise realistisch. Das Driften auf Knopfdruck hatte ich ja bereits angesprochen. Des weiteren gibt es keine Beschädigungen, wenn man etwa Säulen oder Mauern einreißt, sondern nur, wenn man gegnerischen Fahrzeugen begegnet. Das Fahrzeug kann auch aus dem Stand heraus etwas in die Höhe springen. Weiter ins Detail muß man da, glaube ich, nicht gehen. Es handelt sich um einen Fun-/Arcade-Racer, bei dem außerdem das Kampfgeschehen im Vordergrund steht. Irgendwelche Simulationsaspekte darf man von dem Spiel nicht erwarten.

Review-Score 4571

Review bewerten

		mopan am 05.04.2003 03:20 Kurz und bündig und sehr gut. Was soll man mehr sagen.
		GameGod am 31.03.2003 12:53 Sehr gut. Hast ja die Kritik mit der Fahrphysik durch Deine Ergänzung aus dem Weg geräumt, deshalb sehe ich keinen Grund, kein "++" zu geben.
		NRG am 30.03.2003 18:35 Macht Spass zu lesen.
		[QIREX-RD] am 29.03.2003 10:34 Das Spiel gehört noch niedriger bewertet. Die Grafik gehört zum schlimmsten, was z.Z. zu sehen gibt.
		Cubance am 28.03.2003 17:17 Mit der Ergänzung sehr gut. Zwar hättest du das Review vieleicht etwas auflockern können.. im Grunde aber ok.