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Playstation/ PSOne

NeGcon

Details zu NeGcon

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Top-Review

Review von zooL

::: Fazit :::

Der NeGcon-Controller ist trotz seines beachtlichen Alters immernoch die Referenz unter den Rennspiel-Pads. Der 'Twist' ermöglicht sehr feinfühlige Fahrzeugkontrolle und die analogen Tasten lassen dosierte Geschwindigkeitsänderungen zu. Auch die Verarbeitung ist sehr gut. Die einzigen Kritikpunkte sind das fehlende Force-Feedback und die etwas längere Eingewöhnungszeit, doch darüber kann man hinsichtlich der anderen Qualitäten des Pads locker hinwegsehen.

::: Positiv :::

		geniales 'Twist'-Lenksystem
		analoge I&II-Tasten mit langem Druckweg
		individuelle Konfigurationsmöglichkeiten
		gegenüber Lenkrädern platzsparend
		liegt bequem in der Hand

::: Negativ :::

		längere Eingewöhnungszeit
		kein Force-Feedback

::: Rating :::

Wertung:

93%

Veröffentlicht am 21.04.2003 14:39, dieser Review wurde 218x gelesen.

Zu Beginn der PlayStation-Ära, als Namcos Rennspiel "Ridge Racer" zu einem Riesenerfolg wurde und unter anderem zum Erfolg der PS maßgeblich beitrug, veröffentlichte Namco den legendären NeGcon-Rennspiel-Controller für die PlayStation, der noch heute von vielen als der beste Renncontroller aller Zeiten gehandelt wird. Warum? Das werdet ihr im folgenden Text erfahren.

Der 'Twist' - Die Besonderheit des NeGcon

Das NeGcon ermöglicht es durch Twisten (in entgegengesetzte Richtungen Drehen) der beiden mit einem Gelenk verbundenen Hälften, das Fahrzeug nach links bzw. nach rechts zu lenken. Dabei wirkt eine Drehung der rechten Hälfte auf einen zu als Links- und von einem weg als Rechts-Drehung des virtuellen Lenkrades. Dies wäre natürlich nichts besonderes, wenn die Abfrage digital wäre, aber sie ist wie bei Lenkrädern analog, sodass sehr fein dosierte Lenkmanöver möglich sind. Diese sind natürlich für neue Rundenrekorde und volle Kontrolle über das Auto sehr wichtig. Eine im Gelenk angebrachte Feder führt bei Entspannung der Hände zum Zurückdrehen des Gelenkes in Normalstellung (man fährt geradeaus). Technisch ist es möglich, einen Lenkeinschlag von 180° in beide Richtungen durchzuführen (also 360° insgesamt), wobei man aber, wenn das Spiel es unterstützt, den Winkel, der vom Spiel als maximaler Lenkeinschlag registriert werden soll, individuell auf bestimmte Werte festlegen kann. Dadurch kann man selbst entscheiden, ob man einen langen Drehweg mit noch höherer Präzision einem kurzen Drehweg und dem damit verbundenen geringeren Kraftaufwand vorziehen möchte oder nicht. Eine Festlegung eines "toten Winkels" ist zumindest bei den Spielen der "Ridge Racer"-Serie ebenfalls möglich, sodass erst ab einem gewissen Winkel die Lenkung auf das Fahrzeug übertragen wird. Schlenkern des Wagens durch ungewollte Bewegungen kann somit kaschiert werden. Zwar benötigt man zur Eingewöhnung an diese Lenkweise ein paar Runden auf der Rennstrecke, wenn man es aber einmal raushat, möchte man das NeGcon gar nicht mehr hergeben!

Weiterer Aufbau des Controllers

Das NeGcon ist sowohl bei kleinen als auch bei großen Händen durch die nach unten zeigenden "Griffhörner" sehr komfortabel zu umfassen und alle Tasten sind leicht zu erreichen (Fingerverrenkungen wie bei dem Z-Button des GameCube-Controllers sind nicht nötig).

Auf der rechten Hälfte finden sich ähnlich dem PS-Standardcontroller vier Aktionstasten. Diese wurden jedoch nicht X, Quadrat, Kreis und Dreieck genannt, sondern tragen die Bezeichnungen 'I', 'II', A und B. Die beiden Buttons A und B sind in ihren Funktionen/Funktionsweisen den entsprechenden Tasten des PS-Standardcontrollers sehr ähnlich, aber 'I' und 'II' haben eine Besonderheit: sie sind analog. Während 'I' als Gaspedal dient, betätigt 'II' die Bremse. Das Gehäuse ist um die beiden Buttons herum eingesenkt, sodass der Weg von der 0-Lage bis zum maximalen Eindrückpunkt, der sogar unter der Gehäuseumrandung liegt (man kann die Tasten ins Pad "hineindrücken") sehr lang ist. Durch diesen Trick ist es möglich, genauso feinfühlig gaszugeben und zu bremsen wie mit den entprechenden Pedalen an Lenkrädern (im Gegensatz zu den analogen Buttons des DualShock2, deren Druckwege viel zu klein sind, um genau dosieren zu können).

Das auf der linken Seite angebrachte Steuerkreuz ist digital und wird von den meisten Rennspielen dafür verwendet, bei eingestellter manueller Schaltung die Gänge zu wechseln. Rechts unterhalb des Steuerkreuzes ist der Start-Button zu finden, der die allseits bekannten Funktionen wie Pause und Bestätigung durchführt. Die Select-Taste wurde wegrationalisiert, man vermisst sie allerdings überhaupt nicht. Auf der Oberseite des Controllers befinden sich zwei analoge Tasten, L und R, mit denen ebenfalls bestimmte Aktionen (z.B. Blick in den Rückspiegel) durchgeführt werden können.

Rumble- bzw. Force-Feedback-Effekte sollte man vom NeGcon jedoch nicht erwarten, soetwas gab es bei der Entwicklung des Pads im Heimkonsolenbereich noch nicht.

Verarbeitung

Die Verarbeitung des Pads ist sehr gut: Das Twist-Gelenk produziert kein "Plastikmehl" wie andere Controller (Negativbeispiel: Analogstick des N64-Pads), die Feder hat selbst nach langen Ridge Racer-Sessions immernoch eine hohe Spannkraft und bringt die beiden Hälften des Controllers perfekt in 0-Lage. Auch die anderen Buttons (besonders die dauerbeanspruchten Tasten ''I'' und ''II'') funktionieren noch genausogut wie beim Kauf. Insgesamt ein Pad mit langer Lebensdauer, sogar ein paar Stürze auf den Boden hält es locker aus.

Einsatzmöglichkeiten

Der NeGcon-Controller hat allerdings einen kleinen Haken: Das Spiel muss ihn unterstützen. Doch keine Angst, fast jedes gute Rennspiel wurde mit einer NeGcon-Funktion ausgestattet. Um herauszufinden, ob das gewünschte Spiel eines davon ist, schaut man auf die Rückseite der Hülle: ist dort "Optional Controller SLEH-0003" oder das Logo des NeGcon-Controllers (siehe rechts) zu finden, wird er unterstützt.

Durch Sonys Entscheidung, die Controllerports der PS2 mit denen der PSX kompatibel zu machen, kann man das NeGcon sogar in PS2-Spielen verwenden (sofern es unterstützt wird). So kann man auch in Ridge Racer V und Gran Turismo 3* die Vorzüge dieses Pads genießen.

*Anmerkung: Bei Gran Turismo 3 gehen die Berichte auseinander: Die einen behaupten, das NeGcon wird unterstützt, bei anderen wird es nicht erkannt. Ich selbst besitze das Spiel nicht, kann es also nicht testen. Wahrscheinlich gibt es verschiedene Versionen von GT3 (eine mit und eine ohne NeGcon-Support). Vielleicht kann ja dazu jemand einen Kommentar abgeben.

Fazit

Alles in allem kann man das NeGcon als ein fast perfektes Bediengerät für Rennspiele bezeichnen. Zwar kommt das Fahrgefühl nicht so wahrheitsgetreu herüber wie mit einem Lenkrad, doch wenn man nicht genug Platz hat, um ein sperriges Lenkrad vor dem heimischen Fernseher aufzubauen, ist das NeGcon genau das Richtige: Präzise, handlich und stabil. Auch die weitreichenden Konfigurationsmöglichkeiten (spielabhängig) sind positiv hervorzuheben. Selbst das von Namco selbst hergestellte Nachfolgemodell 'JogcOn' mit Force-Feedback-Funktion hat nicht so viele Anhänger wie dieses tolle Gerät. Neu wird man wohl nur noch schwer an eines herankommen, aber auf eBay wird man bestimmt fündig (dort habe ich meines auch her).

Dieses Review ist auf die Desktop-Auflösung von 1024*768 Pixeln optimiert.

Review-Score 4762

Review bewerten

		Cubance am 22.04.2003 18:13 Das doppelte Fazit finde ich zwar auch etwas eigenartig, abgesehen davon aber ein außerordentlich gutes Pad-Review. Wie jsr schon sagte.
		Eccoman am 22.04.2003 03:51 Schön, dass du mal wieder was geschrieben hast - =)! Zum Review brauch ich nur sagen: siehe GameGod - das ist wirklich sehr schön (und das in jeder Hinsicht!)
		GameGod am 21.04.2003 23:21 Nichts zu meckern!
		Klees am 21.04.2003 18:52 Genial!
		jetsetradio am 21.04.2003 18:26 So nutzlos sonst Zubehör-Reviews sind, so wertvoll is das hier. Denn erstens erfährt man was über ein besonderes Pad und zweitens wird das auch noch perfekt be- und umschrieben! Und schreib bitte weiterhin deine persönlichen Eindrücke in Reviews (hallo NRG!), schließlich ist GJ kein typisches Online-Mag...