 |


|
 |
Gameboy Advance



Eye of the Beholder 

Details zu Eye of the Beholder
Review bewerten!
Review von AuLbAtH 


|
|
 |

Eye of the Beholder kann ich nur den absoluten RPG Freaks unter uns empfehlen. Wer von AD&D noch nie gehört hat, oder allenfalls den Kinofilm kennt wird KEINE Freude mit diesem Spiel haben. Wer bereits Erfahrung mit dieser Sorte Rollenspiel hat, kann eine Runde wagen - sollte aber wissen das Optik, Story und Sound praktisch nicht existent sind und das, daß Spielerlebnis nur auf Kämpfen und Kerker erkunden basiert.
Trotzdem hätte man eindeutig mehr machen können, als ein damals bereits veraltetes Spiel neu aufzulegen, und kaum Änderungen daran vor zu nehmen. Die billige Technik gepaart mit der "Hardcore-Experience" schafft deshalb mehr Frust als Laune, und dank mangelnder Abwechslung zusätzlich auch noch Langeweile. Ohne Frage hat das Spiel seine Momente, doch beim Aufwiegen von Pro und Kontra überwiegt das Schlechte so dermaßen, das selbst durchschnittliche GBA Spiele unterboten werden...
|
 |
|
|

|
|
|
 |

 |
 |
Aktuelles AD&D Regelwerk (V 3.0) benutzt |
 |
 |
Gute Umsetzung der Pen & Paper Thematik |
 |
 |
Günstiger Preis (10 $ für org. US Spiel) |
|
 |
|
|

|
|
|
 |

 |
 |
Hoffnungslos schlechte Technik |
 |
 |
Sehr schwerer Einstieg |
 |
 |
Langatmige Kämpfe |
 |
 |
Kaum Abwechslung |
 |
 |
Einsteiger werden total überfordert |
|
 |
|
|

|

|
Veröffentlicht am 27.06.2003 00:09, dieser Review wurde 264x gelesen.
Viele Spieler halten sich laut eigenen Aussagen für echte Rollenspielfreaks. Was viele von ihnen vergessen haben oder nicht wissen, vor Jahren stand Rollenspiel noch für etwas ganz anderes als unendlich lange Zwischensequenzen, beeindruckende Grafik und (relativ) leicht verständliches Spielsystem... lange vor Final Fantasy und Co. wurden sie bereits in nicht digitaler Form gespielt - Pen & Paper Rollenspiele ! Hierbei schlüpft der Spieler tatsächlich in die Rolle einer Figur und übernimmt dessen Handlungen. Mit Vorstellungskraft, zig Zetteln voll mit Ausrüstungslisten und Charakter-Statistiken sowie Würfeln bewaffnet wagte man sich mit Freunden in die tiefsten Verliesse um Monsterhorden zu plätten.
Da man aber nicht immer genügend Zeit und Platz hat um eine Rollenspieltruppe zu versammeln, mußte natürlich digitaler Ersatz her - denn Heimcomputer waren damals der große Renner, und mit ihrer Power konnten Sie die komplexen Berechnungen durchführen und zudem auch noch mit netten Grafiken das Geschehen untermalen. Das Computer-Rollenspiel war geboren, und wurde stetig weiterentwickelt. Nach Vorlage bekannter Rollenspiel-Universen wie beispielsweise Advanced Dungeons & Dragons etablierten sich eine Reihe von verschiedenen Serien die dem Spieler die Möglichkeit boten in genau der Epoche oder Gegend zu spielen, wo er möchte. Eine dieser Reihen war die "Eye of the Beholder"-Saga basierend auf Ereignissen in und um die Stadt Waterdeep, in der mysteriöse Dinge von statten gingen. Am PC ein Bestseller und Klassiker, ging die SNES Version vor Jahren im Getöse der Final Fantasy Episoden und anderer Japano-Hits völlig unter. Dennoch entschloß man sich bei Infogrames das Spiel aus der Versenkung zu holen, und es auf den GBA zu portieren... als Fans von Japano-RPGs können jetzt mit dem Lesena aufhören, Hardcore-Rollenspieler hingegen, die wissen was dieser Begriff wirklich bedeutet, folgen mir jetzt in die wundersame Welt der "Advanced Dungeons & Dragons".
Vom König beordert die Geschehnisse in und vorallen unter Waterdeep zu klären dürft ihr nach dem mageren Vorspann als erstes eure Truppe zusammenstellen. Entweder übernehmt ihr die vorgefertigten Charaktere, oder kreiert eure eigenen Helden. Dabei dürfte ihr zwischen verschiedene Klassen, Rassen und Fertigkeiten wählen und mittels digitaler Würfelei die Stärken und Schwächen eurer Figur festlegen. Habt ihr euch durch den langwierigen Prozess der Erschaffung eurer Party gekämpft, dürft ihr endlich den Dungeon betreten. Ohne großartige Vorwarnung, landet ihr im Gewölbe unter der Stadt... und damit ihr jetzt nicht mehr kneifen könnt, stürzt auch gleich der Eingang hinter euch zusammen.
 Da steht ihr nun, und blickt aus der Ego-Perspektive in die finstere Höhle hinein... mittels des Steuerkreuzes bewegt ihr euch flink durch die Gänge, und damit ihr die Übersicht behaltet habt ihr eine Automap dabei die euch Auskunft über das labyrinthartige Tunnelsystem gibt. Schon bald werdet ihr dann auf verschlossene Türen oder Truhen stoßen, eventuell auch schon auf die ersten Items oder Feinde. Hiermit ist schon das "Erlebnisspektrum" komplett geschildert. Mehr passiert nicht und das 10 Etagen und viele Stunden lang.
Um Türen und Truhen zu öffnen gibt es drei Möglichkeiten: ihr habt einen passenden Schlüssel dabei und schliesst einfach auf, mittels des Skillsystem knackt ihr das Schloß oder ihr brecht einfach ein unter Anwendung roher Gewalt. Das Skillsystem ist relativ unausgereift, und für den Laien eher unverständlich - welche Werte alle in die Steigerung einer Fähigkeit hineinfliessen wird nirgendwo erläutert, und so dürfen wir raten wie wir wichtige Fertigkeiten entsprechend steigern.
Items werden logischerweise eingesammelt, und diese an anderer Stelle zu benutzen oder es handelt sich um Ausrüstungsgegenstände die euren Kriegern angelegt werden. Wenigstens hier nimmt euch das Spiel etwas unötige Arbeit ab, denn passend Schlüssel etwa werden direkt eingesetzt ohne das Ihr umständlich durch den Inventory-Screen klicken müßt.
Und um Feinde zu bekämpfen schaltet das Spiel in einen rundenbasierten Kampfmodus um, bei dem ihr der Reihe nach eure Feinde mit Zauberei und kaltem Stahl den Garaus macht.
 Was sich dürftig anhört, ist es auch ! Und obwohl nicht viel passiert oder möglich ist, so fällt der Einstieg ins Spiel dennoch extrem schwer, wenn man lange kein "Oldie-RPG" gezockt hat. Komfort sucht man vergebens, und wer nicht bereit ist sich näher mit der Engine und dem Regelwerk auseinander zu setzen wird schnell die Segel streichen und gefrustet aufgeben. Hat man diese Anfangsschwierigkeiten überwunden, kommt man relativ schnell voran. Rätsel entpuppen sich mehr als simple Schalterei und das abklappern der Wände nach versteckten Zugängen zu neuen Räumen und so ist man schnell durch die ersten Stockwerke durch und hat schon seine ersten, zähen Kämpfe bestanden.
 Und zäh ist nicht nur irgendeine Floskel, zäh ist die traurige Wahrheit. Höchst umständlich gehen die Showdowns gegen Dungeonbewohner von statten - angefangen bei Problemen wie der nicht bestehenden Möglichkeit über Felder die von eigenen Mannen besetzt sind hinwegzuziehen, bis hin zum Informationsmangel dem der Spieler ausgesetzt ist. Ob unser Kämpfer mit einer neuen Waffe auch wirklich umzugehen weiß, erfahren wir meist erst im Kampf - und müssen das oft teuer bezahlen. Dazu präsentieren sich die Kämpfe sehr nüchtern, bieten keinerlei Abbruch- oder Automatik-Möglichkeiten und sind extrem langsam... die mickrige Animation beim Zuschlagen kommt einem vor als dauern sie Minuten, von Dingen wie Pfeilen die auch noch mehrere Felder überqueren müssen wollen wir gar nicht reden. Echt spielspassfördernd ist auch der Fakt das man erst nachdem man in den Feind gestolpert ist, weiß womit man es zu tun hat... denn auch wenn man in einen Untoten gelaufen ist, so hat er noch Unterstützung von Koboldmagiern, oder Drowkrieger kämpfen mit Gladiatoren und Höllenhunden zusammen... sehr geil, denn so kann man vor einem Kampf nur raten gegen was man alles kämpft, und die Ausrüstung und Zaubersprüche nicht ordentlich zusammenstellen.
 Nach unseren ersten Kämpfen haben wir irgendwann die LvL-Up Grenze erreicht, und werden mit neuen Kräften gesegnet. Probleme hat allerdings der Spieler der nicht vorrausschauend plant, und seine Party möglichst gegen alle Gefahren absichert - Ich mußte das auf die harte Tour lernen, und war gegen Mitte des Spiels nicht gut genug gegen Zauberei gefeit, mit dem Ergebnis das meine Frontkämpfer schon bei normalen Kämpfen gegen schwache magisch-begabte Wesen das Zeitliche segneten, und wer einmal tot ist... nun, der ist tot. Kein Phoenix Down oder dergleichen, einfach nur tot. Wer lange genug überlebt wird immerhin mit immer größeren Leveln, neuen Feinden und ab und an auch ein paar Cutscenes belohnt (viel Text, wenig Bilder). Dennoch ist die Motivation gerade zu Anfang eher gering, wer allerdings erstmal den Dreh raus hat und eventuell beim Auswürfeln seiner Charaktere ein glückliches Händchen hatte, wird bald soetwas wie Spaß an Eye of the Beholder haben. Das Vorankämpfen durch die finsteren Katakomben, und die taktischen Kämpfe (bei denen auch eigene Krieger verletzt werden können, wenn man beim Hantieren mit mächtigen Zaubersprüchen nicht aufpasst) erzeugen genug Fun das man dennoch weiter kämpft, auch wenn das Spiel dem Zocker keinen Fehler durchgehen läßt.
 Die 10 Etagen hindruch, darf man also schwere Kämpfe bestehen und Stück für Stück erkunden... und dann ? Ja, und dann ist man plötzlich durch und das war's... denn wenn das Spiel beginnt sich wirklich zu Entwickeln, ist es zu Ende. Wirklich was erlebt hat man am Schluß nicht... die Technik des Spiels ist ein Witz. Von allen GBA Games die ich bislang gespielt habe ist E.o.t.B. wohl das technisch Lausigste. Die Dungeons sind farbarm und grob gepixelt, die Monster in der 3D Ansicht auch Riesenpixel-Monstrositäten. Die Kampfarenen sind ebenfalls blass und die Sprites für Freund und Feind sind mickrige Pixelhäufchen die allenfalls schlecht animiert sind, von Effekten für Zaubersprüche wollen wir gar nicht erst anfangen. Der Sound ist ebenfalls spärlich (und das ist noch geschmeichelt) - im Dungeon und in den Kämpfen hört man nur ein paar Soundeffekte. Musik gibt's nur im Vorspann und Abspann. Die wenigen Kampfgeräusche sind allerdings ganz nett, und hören sich sogar relativ wuchtig an.
 Replay-Value gibt es und dann auch irgendwie wieder nicht... die Dungeons sind bei jedem Spiel dieselben, aber man kann ja immerhin versuchen mit einer anderen Truppe (zum Beispiel nur Kämpfer) das Spiel zu schaffen. Ich hatte allerdings nach dem Durchspielen keinerlei Bedürfnis mehr, nochmal in die Kerker hinab zu steigen. Auch die Frage ob mir das Spiel Spaß gemacht hat, kann ich nicht eindeutig beantworten... es gibt Momente da macht es Laune, zum Beispiel wenn man gerade ein vertracktes Rätsel gelöst hat (wer nicht weiß das es durchlässige Wände gibt, der sucht sich dumm & dämlich) oder eine neugefundene Waffe sich als mächtig im Kampf erweist hat man Freude, auch das Ausbauen der Charaktere mit neuen Skills macht Spaß.
Im krassen Gegensatz dazu steht allerdings der hohe Schwierigkeitsgrad, und keinerlei Hilfe für Anfänger die in Sachen "Advanced Dungeons & Dragons" Spielsystem nicht so bewandert sind, auch der oben angesprochene, nicht vorhandene Komfort kann frustig sein - man steht praktisch völlig alleingelassen da und darf zusehen wie man klar kommt. Ein Tutorial oder dergleichen wäre angebracht gewesen, und auch das Handbuch spricht eher Fortgeschrittene an, als das es Newbies auf die Sprünge hilft.
Im Endeffekt bleibt ein Spiel was wirklich "Hardcore" ist, und nur Leute anspricht die sich mit der Materie auskennen, wer Technik will oder schnellen Spaß sucht ist gänzlich fehl am Platz. Wer sich Zeit nimmt, und vielleicht noch nicht die Chance hatte E.o.t.B. zu spielen als es neu war, die Sorte von Spiel aber mag, der dürfte einige vergnügliche Momente mit diesem Modul erleben.

Review-Score 5000


Review bewerten
 |
 |

jetsetradio am 30.06.2003 00:01
Wie immer astrein verfasst. Wie ich schon mal sagte, du verstehst es zu absolut allem was Spannendes zu kritzeln... und man, von solchen Dungeons hab ich wirklich ´ne Scheu ^^

|
 |
 |

GameGod am 29.06.2003 20:15
Mensch...das Spiel sieht irgendwie ulkig aus. Kanns nicht erklären ;-) Zur Review: Sehr gut geschrieben. Die Formatierung gefällt (insbesodnere, weil ich auch alle Screens immer auf die rechte Seite mache). Die Wertung finde ich gerechtfertigt. Die Einleitung über Pseudo-Kundige find ich klasse ;)

|
 |
 |

Wario am 29.06.2003 16:32
wow, nicht schlecht. Klasse Text (u.a. die Einleitung), schön formatiert (vor allem die Einbindung der Bilder ist gut gelungen). Wär aber schön, wenn du beim nächsten Mal nicht alle Bilder auf die rechte Seite positionierst. Trotzdem geniales Review!

|
 |
 |

Dellay am 28.06.2003 14:31
Wirklich schöne Einleitung die mich einiges neues wissen lässt von dem ich keine Ahnung hatte.Sehr Informativ und eine gute Kaufabschreckung...he he!Bilder sind optisch gut gewählt und auch sonst eine gut zu lesene Review.Typisch AuLbAtH...++

|
 |
 |

Cubance am 28.06.2003 13:27
Nachdem man Geld für die Publisher gespendet hat wird man mit mehreren Stunden Kerker gestraft.. recht so ^^
Schön, ich hab nix zum meckern.

|

Alle Bewertungen und Kommentare anzeigen
Forum


Reviewdiskussion deaktiviert
Weitere Reviews zu Eye of the Beholder


Keine weiteren Reviews vorhanden.

Weitere Minireviews zu Eye of the Beholder


Keine weiteren Minireviews vorhanden.

Details zu Eye of the Beholder
|
 |
 |

::: Wertungsrichtlinien ::: |
 |
 |
 |

91% - 100% Referenz
81% - 90% Spitzenklasse
71% - 80% sehr gut
61% - 70% gut
51% - 60% durchschnittlich
41% - 50% unterdurchschnittlich
31% - 40% schlecht
21% - 30% sehr schlecht
11% - 20% miserabel
1% - 10% Aaargh
|
 |

 |

::: Reviews in Arbeit ::: |
 |


 |

::: Frisch überarbeitet ::: |
 |


|
 |