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Gamecube
Metroid Prime 2
Details zu Metroid Prime 2
Review bewerten!
Review von Eccoman
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Ja, das klingt alles negativ, aber es muss auch berücksichtigt werden, dass ich als Metroid-Fanboy ziemlich enttäuscht wurde. Metroid Prime 1 hab ich noch 5 mal komplett durchgespielt, Echoes nur einmal (und auch nur mit 98 % der Items); ich war letzten Endes einfach die Abgraserei der unübersichtlichen Welt satt, die dunkle Seite hat mich regelrecht angekotzt und wenn ich noch ein paar Minuten das Hightech-Gedüdel einer bestimmten Location hören muss, gibt es negative Einträge im Führungszeugnis. Dazu gesellt sich der unfaire Boss (Details auf Anfragen im Forum) und viele kleinere Mängel, die das Gesamterlebnis doch mit einem fahlen Geschmack versahen - und das völlig mieserable Inventory hab ich dabei noch nicht mal erwähnt, weil das IMO unter "Geschmackssache" fällt und es manch einem sicherlich gefallen wird.
Man darf hier aber auch nicht vergessen, dass das Spiel einige der besten Rätselstrukturen überhaupt beinhaltet und die Atmosphäre paradoxer Weise von einigen Fehlern profitiert und man wirklich mit Angst voran schreitet. Ebenfalls positiv sind die Spielbarkeit, der stattliche Umfang und das bekannte und geschätzte Metroid-Feeling.
Es wird sicher niemand das Durchspielen bereuen, aber mehr als eine "gute" Wertung ist beim besten Willen nicht drin - zuviel habe ich erwartet, zu wenig davon haben mir die Retro Studios erfüllt. |
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exzellente Rätsel |
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packende Atmosphäre |
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schickes Gegnerdesign |
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nette Story |
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Light-/Dark-Beam-Experimente |
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viel Lauferei |
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die Dark Side |
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für jede Waffe wird Muni benötigt |
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z. T. fürchterliche Musikuntermalung |
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ein unfairer Boss |
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Veröffentlicht am 01.05.2005 22:40, dieser Review wurde 955x gelesen.
Nachdem sich die Retro Studios bei Metroid Prime definitiv mit Ruhm bekleckert haben, war die Spielerschar sicherlich am Nachfolger interessiert - und genau der tritt jetzt ins Rampenlicht. Also, ich drück beide Stumpen ganz fest zusammen und sag: 1 - 2 - 3 - und Bühne frei!
Wo der Vorgänger noch mit einem "neuen Erlebnis" aufgrund der für Metroid neuartigen Perspektive punkten konnte, widerfährt einem bei MP2 in der Hinsicht mittlerweile Altbekanntes. Die Steuerung ist gleich geblieben und auch viele Fähigkeiten, die man während des Spiels erlangt, sind u. a. schon seit dunkelsten NES-Tagen ein Begriff. Innovationen sucht man bei Metroid ohnehin seit jeher mit der Lupe, bei "Echoes" wird man dagegen zunächst beim Spielablauf fündig: Man bereist eine helle und eine dunkle Seite eines Planeten, wobei Samus auf der dunklen nur überleben kann, wenn sie sich regelmäßig in den Schutz von fest positionierten Lichtkristallen begibt, da die schädliche Atmosphäre der Dark Side durchgehend an ihren Energiereserven nagt.
Auf die bewährten zusätzlichen Schusswaffen wie Wave-, Ice- oder Plasma-Beam muss dabei verzichtet werden - auch die Feuerkraft steht diesmal ganz im Zeichen der hell/dunkel-Geschichte: Es gibt einen Light- und einen Dark-Beam. Je nachdem, in welcher "Welt" man sich grade befindet, ist jeweils einer der beiden Strahlen mehr oder weniger effektiv, darüber hinaus kann z. B. ein aufgeladener Dark-Beam-Shot sogar Gegner kurzzeitig einfrieren. Es wird demnach viel Experimentieren vorausgesetzt, was nicht nur beschäftigt, sondern auch Vorteile bei der Gegnerbekämpfung mit sich bringen kann. Missiles in verschiedenen Varianten gibt es natürlich nach wie vor.
Bis hierhin finden sich leider schon drei Kritikpunkte. Erst einmal ist die Sache mit den zwei Welten auch gleichzeitig ein zweischneidiges Schwert: Man weiß zwar für gewöhnlich dank der sehr gut umgesetzten Map (inkl. Hints), wo man als nächstes hin muss und abwechslungsreich ist der Ablauf dank des "Skippens" via Portalen ebenfalls, doch heißt das auch, dass man doppelt so viel laufen muss wie bei MP1, wo die Wege schon nicht gerade kurz waren. Klar, es gibt auch wieder Teleporter, die einige Wege verkürzen, doch muss man diesmal nicht nur nach diesen, sondern auch nach den Portalen Ausschau halten, wenn man an eine bestimmte Stelle gelangen will, was vereinzelt zu richtiger Laufarbeit ausarten kann. Das stört den Spieler anfangs allerdings noch nicht wirklich, da man erst später viel absuchen muss, um die zahlreichen versteckten Items bergen zu können.
Das "Austauschen" der Beams war das zweite Vergehen der Programmierer: Außer dem Standard-Power-Beam verwendet jetzt jede Waffe Munition. Bei den Missiles war man das ja gewöhnt, allerdings stößt das beim Light- und Dark-Beam extrem negativ auf, weil man ja nebenbei gerne noch - durch das erwähnte Experimentieren - erfahren möchte, bei welchem Gegner welcher Schuss besonders viel nützt, was einen nicht zu verachtenden Beam-Muni-Verbrauch mit sich bringt. Türen, die sich nur mit einer bestimmten Beam-Sorte öffnen lassen, kriegt man dank "Notschuss" (leeren Beam aufladen) zwar auf, dennoch störte es mich ungemein, wenn ich mal wieder auf den Power-Beam oder Missiles zurück greifen musste, weil die begehrten Knarren nix zu futtern hatten.
Was mich jedoch wirklich angepisst hat - neben der Tatsache, dass das Spiel ohnehin nicht das einfachste ist - war, dass man sich zu einem Großteil des Spiels nie in Ruhe in der Dark World umsehen kann, weil man stets "auf der Flucht" ist. Anfangs, wo die Energie noch rasend schnell runter geht, ist man wirklich nur daran interessiert, möglichst schnell von einem Lichtkegel in den nächsten zu rennen(!). Dann schnell ein paar Gegner abknallen, eine Türschleuse aufschießen und weiter geht´s. Nach einem der ersten Bosse erhält man dann ein Item, welches dieses Problem etwas abmildert, doch wirkliche Freiheit hat man erst gegen Ende des Spiels...
Spoiler (zum Lesen markieren)
... denn dann erhält man den "Light-Suit", der nicht nur sämtliche Umweltschäden aushebelt, sondern gleichzeitig das Betreten giftigen Gewässers der Dark World ermöglicht. Im Zusammenspiel mit der erwähnten Laufarbeit sorgt das für den nötigen Spritzer Verwirrung: Am Ende, wenn man wirklich ÜBERALL hingehen kann, hat man längst vergessen, an welchem Tümpel man noch ein Item vermutet hat und dann geht die Lauferei erst richtig los!
Ein krasser positiver Nebeneffekt der ständigen "Lichtkegel-Sucherei" ist dabei ein Plus die Atmosphäre. Der durchgehend düstere Stil MP2s wird durch die Frage "Schaff ich es noch bis zum nächsten Lichtkegel?" noch deutlich verstärkt - man wird regelrecht von einem beklemmenden Gefühl der Angst ums Überleben überwältigt. Denn noch schlimmer, als die normalen Gegner auf dem Weg zum nächsten Item, sind plötzliche Boss-Duelle. Freundlicherweise befindet sich vor diesen stets ein Savepoint in der Nähe und in der Boss-Arena findet sich meist ein Lichtkegel, doch genau eine Ausnahme kann nicht einfach unerwähnt bleiben: Ein Gegner, der in seiner Bekämpfung alles andere als leicht zu durchschauen ist, nervt neben stetiger Kleingegner-Hilfe, und für das Zielvisier zu schnellen Bewegungen, mit nie dagewesener Unfairness. Auf einen Lichtkegel wurde gleich verzichtet, Energie findet sich während des Fights nur in begrenzter Anzahl. Das war sicher nicht nötig und das wird hier gepunished!
Allerdings ist das nicht die Regel: Für gewöhnlich hilft das aus MP1 bekannte Scannen des jeweiligen Bosses weiter und man hat schnell die nötige Taktik heraus. Gescannt wird ohnehin wieder viel, zumal sich einem dadurch - wie beim Vorgänger - eine sehr nette Geschichte offenbahrt und man weitere Details zu den Geschehnissen auf dem Planeten erfährt. Und wenn man sich auf die genannten Nachteile einlässt, bekommt man ein gutes Spielerlebnis geboten, da das Spiel nach wie vor durch Spielbarkeit, Atmosphäre und Leveldesign zu überzeugen weiß.
Besonders hervorzuheben sind ferner die zahlreichen Rätselmechanismen: Meist in Morphball-Form erkennt man zunehmend neue Wege und hat richtig das Gefühl, dass die Programmierer bei den Rätseln mit Liebe an die Sache heran gegangen sind. Z. B. gibt es später diverse Parcours, bei denen man die Spider- und Boost-Skills des Balls kombiniert einsetzen muss, um voran zu kommen.
Und trotzdem bekommt "Echoes" nicht mal die Möglichkeit, an einer Referenzwertung auch nur zu schnuppern. Auch wenn die Mängel überzeugte Fanboys nicht vom Spielen abhalten, so nerven sie doch immer wieder gewaltig genug, um einen entsprechenden Wertungsabzug nach sich zu ziehen. Und auch in anderen Belangen versagt Teil 2 gegenüber dem Vorgänger ein wenig, bspw. bei den Locations.
Können die Oberfläche des Planeten sowie ein späterer Unterwasserabschnitt noch überzeugen (jeweils Light Side), so will das Hightech-Gedönse am Ende gar nicht mehr dazu passen und wirkt stellenweise richtig "fremd". Des Weiteren ist die optische Ausarbeitung der Dark Side durchweg schäbbig und ausladend. Vielleicht haben die Entwickler damit gerade diesen Effekt erzielen wollen, aber das ist mir scheißegal, wenn es so eben nicht ganz dazu passt. Glücklicherweise sind sämtliche Gegner schön designt und nett anzusehen, von ekligen Mutationen bis simplen Pflanzenwesen und bildschirmfüllenden Endbossen ist wieder alles dabei sowie gelungen und auch die Animationen samt korrekter "Leichen"-Physik sind absolut hochwertig programmiert worden.
Wesentlich grausamer als die Wahl einiger Locations ist jedoch die Musikuntermalung. Meistens geht sie zwar ohne größeres Gezeter in Ordnung, doch nach einiger Zeit nervt so gut wie jeder Track (außer der Maridia-Remix in der Unterwasserwelt) und vor allem das völlig monotone und nervenzerfetzende Technogedudel in der Hightech-Location ist absolut nicht mehr schön zu reden. Die Soundeffekte sind dagegen mal wieder sehr gelungen.
Abschließend kann man feststellen, dass die Retro Studios wohl besser die komplette Dark Side weggelassen hätten: Die Aufmachung, der Energieabzug und der unfaire Bosskampf wären dann gar nicht zu beklagen und ein Metroid-Fanboy, wie er im Buche steht, wäre beinahe glücklich geworden!
Anmerkungen: Das Review bezieht sich ausschließlich auf den Single Player Mode, was allerdings nicht weiter schlimm sein sollte. Des Weiteren hab ich darauf verzichtet, alles für Nichtkenner zu erklären, da MP1 viele Leute kennen sollten - IMO ist es das bis dato beste Cube-Spiel! Auch nicht unbedingt erwähnt wurden Dinge, die man erwartet hatte, wie die durchweg gelungene Grafik - und wirklich schöne Pics gibt´s deshalb auch nicht!
Review-Score 5000
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BonSai am 13.10.2005 09:23
Gutes Review aber vollkommen unzutreffende Wertung. MP2 ist wie der Vorgänger ein tolles, actionreiches Forscherabenteuer. MP lobst Du in den grünen Klee und den spielerisch fast identischen Nachfolger zerreist Du förmlich. Das wirkt nicht sehr glaubwürdig.
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dixip am 05.06.2005 17:54
Bei dem Hinweis auf noch mehr Laufwege als in MP1 reih ich mich dann auch in die Riege der glücklichen MP2-Nichtkäufer ein. Zum Review: Ohne Kenntnisse von Metroid und dem direkten Vorgänger hat man keine Chance, viel zu verstehen. Einige Wörter gehören nicht in den Text, der sehr "lockere" Schreibstil wird mir nie gefallen. Außerdem hätten genauere Erklärungen und weniger Meinungen imo dem Text auch gut getan. Einleitende Worte zur Story fehlen ebenso. Für Kenner von MP1 ist es trotzdem eine sehr gute Kaufempfehlung, also drück ich mal beide Augen zu und geb noch ein knappes sehr gut.
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Russell am 29.05.2005 03:18
Was soll ich noch sagen?
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argor am 22.05.2005 10:05
Kenne das Spiel zwar nicht, aber scheint Hand und Fuß zu haben, was Du da online gestellt hast - kompakt und auf den Punkt gebracht.
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mopan am 09.05.2005 16:33
Und keinem stört die Steuerung... *g* Egal, Text gewohnt sicher, Wertung passt in jeder Beziehung.
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