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Gameboy Advance

Sonic Advance 3

Details zu Sonic Advance 3

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Top-Review

Review von Eccoman

::: Fazit :::

Sonic bedeutet SPEED - High-Speed!! Das wurde ja auch gut umgesetzt, allerdings ist Sonic Advance 3 kein makelloses Jump'n'Run. Man muss extrem viel auswendig lernen, weil z. B. immer wieder plötzlich Stacheln aus dem Boden erscheinen oder man die Gegner wegen der Geschwindigkeit nicht rechtzeitig sehen kann, um entsprechend reagieren zu können. Ebenfalls Magenkrämpfe erzeugt der Anlauf, den die Figuren brauchen, wenn man los läuft.
Zu guter Letzt sind die 21 Level nicht wirklich viel, angesichts der übrigen (Mehrspieler-) Modi ist der Umfang aber dennoch akzeptabel.
Solisten erleben dank nettem Team-Feature und dem Speed-Overkill ein "gutes" Spiel; Multiplayer-Fans werden sicherlich mehr Spaß haben, aber darüber kann ich - wie gesagt - nichts sagen.

::: Positiv :::

		technische Ausarbeitung
		High-Speed!!!
		Team-Faktor
		2-Player-Story-Mode

::: Negativ :::

		unfaire Stellen (-> auswendig lernen!)
		Figuren brauchen Anlauf
		tw. mieses Scrolling

::: Rating :::

Wertung:

63%

Veröffentlicht am 14.07.2004 19:14, dieser Review wurde 348x gelesen.

Eines gleich vorweg: Ich kenne lediglich Sonic Adventure 2; mit vergangenen Mega Drive- und GBA-Episoden hatte ich sehr wenig zu tun. Das heißt aber nicht, dass ich keine Jump’n’Runs kenne…

Grundsätzlich handelt es sich bei Sonic Advance 3 um ein normales 2D-Jump’n’Run mit den typischen Sonic-Elementen: In jedem Level gilt es, von links nach rechts (oder umgekehrt) zu rushen und den Ausgang zu erreichen. Je nachdem, wie lange man dafür gebraucht hat, erhält man am Ende eine Gold-, Silber- oder Bronze-Medaille.

Wer schon mal Sonic Adventure gezockt hat, wird beim neuesten GBA-Auftritt so manche De ja vus erleben: Loopings, Rampen und Geländer-Rutscheinlagen wurden ebenso integriert wie zahlreiche Ringe und Gegner. Hat man von ersteren 100 Exemplare gesammelt, gibt es ein Extraleben. Gleichzeitig sind die Ringe eine Art 1-Treffer-Schutzweste: Bei Berührung mit einem der Gegner verliert man stets alle Ringe und wer sich beeilt, kann noch ein paar der verlorenen Ringe einsammeln. Darüber hinaus gibt es noch richtige Schutzschilde, die ebenfalls einen Treffer „abblocken“, sowie Magnetschilde, die Ringe heranziehen. Zu guter Letzt gibt es ein Unverwundbarkeits-Icon und Hi-Speed-Schuhe (alles hält eine kurze Zeit lang an) - eine genaue Beschreibung dieser Items spare ich mir jetzt aber.

Das waren eigentlich alle Dinge, die man innerhalb eines Levels sammeln kann… Halt! Da wären noch die verschollenen Chaos (kleine blaue Tiere). Wenn man alle einer Welt findet, bekommt man einen speziellen Schlüssel, mit dem man in eine Spezial-Stage gelangt. Alles Weitere hierzu frisst aber leider die Macht des Spoilers auf, so dass ihr es selbst heraus finden müsst.

Während man sonst immer eine Figur gesteuert hat, setzt Sega jetzt auf Arbeitsteilung, also Team-Arbeit. Zu Beginn jeder Spielrunde wählt man sich sein Duett aus, was am Anfang leicht fällt, da nur Sonic und Tails zur Verfügung stehen. Später gesellen sich noch ein paar Kollegen dazu. Bis auf einige unterschiedliche Aktionen spielen sich jedoch alle recht ähnlich, allerdings kann man manche Wände, die den Zugang zu Geheimabschnitten versperren, nur mit der richtigen Team-Attacke zerstören. Doch auf die Steuerung komme ich gleich noch mal zu sprechen.

So, jetzt müssen erst mal ein paar Fakten durchgekaut werden, bevor ich mich über die Ärgernisse des Spiels auskacken kann. Insgesamt gibt es 7 Welten zu erkunden, die jeweils 3 Level - plus 2 Bonuslevel (jeweils alle Gegner eines kurzen Abschnitts töten und Schalter drücken -> gibt Extraleben!) und 1 Boss-Level - enthalten. Selbstverständlich hat jede Welt ihr eigenes Aussehen, also Thema: Vom Highway, über Unterwasser-Abschnitte bis zur eisigen Stage und Abschnitten, in denen die Schwerkraft verrückt spielt, ist einiges vertreten. Unter Wasser muss man ferner Luftblasen einatmen, da ansonsten flott ein Leben weg ist. Aber alles haben eigentlich alle Level gemeinsam: Man muss immer so schnell wie möglich durch kommen, was ja auch spaßig ist und letztlich den Reiz der Sonic-Serie ausmacht.

Und da wären wir auch schon bei meinem Lieblingsabschnitt!

Zunächst ist es für mich unbegreiflich, warum Sonic & Co. immer Anlauf brauchen, bevor sie ihr bekanntes Wahnsinnstempo draufhaben. Möchte man z. B. einen Gegner mit Tails „Schwanz-Attacke“ perforieren, muss man schon vorher die „Anheiz-Zeit“ beim Laufen berücksichtigen. Und um nicht aus dem Rhythmus zu kommen: Wofür kann Sonic wie ein quietschender Reifen auf der Stelle rotieren, wenn die daraus resultierende Geschwindigkeit ein Witz ist? Was mir auch mega-mäßig auf den Sack ging: Bewegliche Kisten/Plattformen. Es ist egal, ob man ein Schild hat oder Samba tanzt: Wird man von so einer Plattform eingequetscht, heißt es immer: Once again, please. Nicht minder goldig sind Stacheln, die ohne Vorwarnung an einigen Stellen aus dem Boden schnellen, allerdings geht bei denen nur der Schild oder die aktuelle Ringladung drauf. Man muss einfach zu viel auswendig lernen

, um die Levels _wirklich_ schnell durchqueren zu können. Und meiner Meinung nach ist das schlicht unfair, weil - wie schon erwähnt - alle Figuren Anlauf brauchen, was im Klartext heißt: Ohne die richtige Geschwindigkeit kann man manche Loopings und dergleichen gar nicht ordentlich passieren und Spaß macht das Rumgekrüppel im Schritt-Tempo auch nicht gerade.

Aber ganz so böse soll das hier auch nicht klingen, wenn man sich reinfuchst, kommt man gut mit dem Spiel klar und hat die Levels schnell durchgezockt. Na gut, damit wären wir beim nächsten Punkt: 21 - mittel-lange - Levels sind nun mal via High-Speed schnell beendet; trotzdem ist der Umfang des Spiels ok - mehr dazu weiter unten. Dann sind jeweils nur noch die blauen Viecher zu finden (was

mitunter dauern kann) und die Bosse zu plätten. Prinzipiell handelt es sich immer um einen Boss, nämlich Dr. Eggman, der in jeder Welt in einer anderen Erfindung aufkreuzt. Nach ein paar Versuchen ist sein 08/15-Schema durchschaut und er selbst nach wenigen Treffern explodiert. Dennoch möchte ich euch ein Boss-Highlight nicht vorenthalten, denn selbst jetzt wache ich nachts noch schweiß-gebadet auf und möchte dem verantwortlichen Programmierer die Fußnägel ausreißen. Man muss vor Eggmans Maschine nach OBEN hin flüchten, also von Plattform zu Plattform hüpfen. Die herunter fallenden Plattformen sind dabei eure Treffer-Möglichkeit. Doch natürlich kann der werte Herr sich auch seiner Haut erwehren: Alle paar Treffer klemmt er sich einen Morgenstern an seine Maschine und schleudert ihn auf euch. Eine Berührung mit dem Morgenstern - (in 90 % aller Fälle:) TOT! Eine Plattform verfehlt - TOT. Und abgerundet wird dieser Geniestreich durch ein richtig beschissenes Scrolling, was das Gehüpfe noch unnötig erschwert. Prost!

Was? Nein, ich habe die positiven Dinge nicht vergessen, die kommen jetzt: Gelungen sind meiner Meinung nach schon mal Grafik und Sound. Gut, es gibt Abschnitte, bei denen wurde entschieden zu tief in den Farbtopf gegriffen und die eine oder andere Musik ist auch schon wieder was für das Bundeskriminal-
amt, aber im Großen und Ganzen kann man mit der technischen Darbietung leben. Alle Umgebungen und Hintergrunde wurden nett gestaltet, ebenso sieht es mit den Figuren aus. Insgesamt wird auf jeden Fall gehobener SNES-Standard geboten. Zum Sound gibt es nichts weiter zu sagen: Für ein GBA-Spiel ist die Auswahl an Musiken und Soundeffekte akzeptabel und nebenbei erklingen Sprachsamples von z. B. Eggman, die man sogar versteht.

Wer genug alleine gespielt hat, kann sich zusammen mit seinen Kollegen am Mehrspieler-Modus versuchen. Neben Multi- und Ein-Modul-Schlacht-Modi kann man auch den Story-Mode gemeinsam bestreiten. Weil sich keiner meiner geizigen Kollegen bisher dazu durch gerungen hat, einen GBA zu kaufen, kann ich darüber leider nicht urteilen. Ich gehe aber davon aus, dass der Spielspaß schon vom 2-Player-Story-Mode anständig profitiert. And last but not least kann man (alleine) alle Level einzeln auf Zeit spielen, ebenso wie die Boss-Fights.

Review-Score 5000

Review bewerten

		QuanticDream am 21.07.2004 11:48 Was bleibt zu sagen? Ich schließe mich allen an, wirklich ausgezeichnetes Review!
		argor am 19.07.2004 19:53 Klingt nach typischem Sonic-Spiel, wie es sich seit 10 Jahren kaum weiterentwickelt hat - keine Ahnung, ich konnte nie etwas damit anfangen, hatte irgendwie immer das Gefühl am 'Spieldesign' vorbeigerast zu sein. Schönes Review, nebenbei.
		jetsetradio am 17.07.2004 21:59 Die Kritikpunkte klingen nach "typisch Sonic", die Wertung scheint demnach mehr als gerechtfertigt zu sein. Denn das Spielprinzip ist heutzutage eindeutig veraltet, bei mir kommt das Feeling von damals nimma rüber, wenn ich die alten MD-Sonics einlege. Ach ja, ein schönes Review ;)
		OmniBrain am 15.07.2004 20:22 Alles in Butter - wie immer halt.
		AuLbAtH am 14.07.2004 21:23 Wohltat für meine Augen :) Nach der Freakshow der letzten Tage endlich mal wieder was ordentliches.