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XBox
Robocop
Details zu Robocop
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Review von adamma666
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Brain Drain scheint wohl nicht nur die Strassen von Neo Detroit unsicher zu machen, sondern auch die Entwicklerstudios von Titus. Anders lässt sich dieses Machwerk nicht erklären, an diesem Spiel ist einfach alles schlecht. Ich hätte es ja eigentlich besser wissen müssen, aber es gibt ein paar Lizenzen, bei denen ich einfach nicht widerstehen kann. Judge Dredd gehört dazu, Terminator ebenso und Robocop ist mir auch sehr sympathisch. Und man gibt die Hoffnung auf ein gutes Lizenzspiel zu diesen Serien schliesslich nicht auf, auch wenn ich es seit mitte der 80er Jahre eigentlich besser wissen müsste. Was solls, Roboflop aka Roboschrott aka Corobop aka Robocop ist eines der miesesten Stücke Software, die mir je untergekommen sind, macht bloss einen gigantischen Bogen darum. So masochistisch kann niemand veranlagt sein, sich dieses Spiel zuzulegen. Ruft da jemand meinen Namen? |
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die Lizenz |
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der fehlende Mutliplayer |
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der Sound |
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die Grafik |
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das Gameplay |
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die KI |
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das Leveldesign |
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Veröffentlicht am 23.01.2004 16:38, dieser Review wurde 479x gelesen.
Womit hat man sowas verdient? Wenn man schon viel Geld für eine Lizenz ausgibt, sollte man immer bedenken, dass auch die Entwicklung des dazugehörigen Spiels Ressourcen verschlingt. Das weiss wohl jeder, nur nicht die Verantwortlichen für dieses Machwerk, anders kann man sich das Ergebnis nicht erklären.
In Neo Detroit geht es mal wieder drunter und drüber - nur Robocop kann dem Spuk ein Ende setzen. Eine neue Designerdroge namens Brain Drain wird unters Volk gebracht, dem kann unser Cyborg-Cop natürlich nicht tatenlos zusehen. Also räumt er auf den Strassen von Neo Detroit auf und deckt finstere Machenschaften des OCP-Konzerns auf, der irgendwie mit drinhängt. So viel zu der spektakulären Story einer neuen Lizenzgurke, denn auch spielerisch ist der Titel nicht wirklich anspruchsvoller.
Wie nicht anders zu erwarten, hat man einen Egoshooter aus dem Stoff gestrickt, das kennt man ja auch schon von anderen Produktionen. Eigentlich ähnelt der Spielablauf ein wenig dem von Judge Dredd: Dredd vs Death, denn auch Robocop schleppt eine Standardkanone mit sich rum, sammelt weitere Ballermänner innerhalb der Level auf und kann angeschossene Feinde per Knopfdruck verhaften. Seine Hauptdirektive verbietet es ihm ebenso, unschuldige Zivilisten zu töten, was bei nichteinhalten mit Energieabzug bestraft wird. So weit - so gut, stünde dem ganzen nicht das Gameplay an sich im Weg. Da wäre zum einen die Steuerung, die prinzipiell so funktioniert, wie in anderen Egoshootern auch. Prinzipiell deswegen, weil Robocop nicht in der Lage ist, zu springen oder sich zu ducken. Man bietet den Feinden ein grosszügiges Ziel, in Deckung gehen ist so gut wie nicht möglich, denn wie soll sich so ein Koloss stehenderweise hinter Fässern oder Autowracks verkriechen? Hinzu kommt die äusserst träge Marschgeschwindigkeit des Protagonisten. Das mag zwar dahingehend richtig sein, dass Robocop nunmal ein paar Tonnen auf die Waage bringt, für den hektischen Shooteralltag ist das aber leider völlig untauglich. Zum einen wird man von überall her beschossen. Die Gegner feuern von Balkons, hinter Hecken oder dergleichen versteckt, laufen auf den Strassen rum oder verschanzen sich hinter Fenstern. Man wird permanent von allen Seiten ins Visier genommen - Energieverluste sind unvermeidlich. Zum anderen werden nach erreichen bestimmter Levelpunkte einfach wieder neue Feinde in die Areale teleportiert. So passiert es, dass man gerade erst einen Strassenzug von allem Gesocks gesäubert hat, zwei Schritte vorwärts geht, damit ein neues Ereignis triggert und Schwuppdiwupp wird man erneut von allen Seiten beschossen, wo man soeben noch für Ruhe gesorgt hat. Besonders innovativ ist es, Robocop immer dann mit neuem Gekröse zu konfrontieren, wenn er ein Medipack oder Munition eigesammelt hat. Wer war denn da für das Gamedesign zuständig? Dann hat man Robocops Zielautomtatik aus den Filmen übernommen. An sich eine gute Sache, problematisch ist nur, dass das grüne Zielkreuz permanent zwischen den einzelnen Targets switcht, was nicht wirklich der Übersicht zu Gute kommt. Das Zielkreuz wechselt dann auch noch die Farbe, wenn festnahmewillige Probanten auftauchen oder Zivilisten in der Schusslinie stehen. Wie gut, dass die Zielautomatik so hektisch reagiert. Bis man da erkannt hat, wer was will, hat man bereits alles umgenietet. Wären weniger und dafür taktisch klüger positionierte Gegner besser gewesen? Würde es helfen, nicht andauernd neue Gegner in die Level zu beamen? Das erkennt wohl jeder, nur nicht die Macher dieses Spiels. Und dann sind da die Level. Immerhin gibt es mehrere verschiedene Settings, aber leider nichts, was man nicht schon zigmal gesehen hätte. Finstere Strassenschluchten? Check. Abwasserkanäle? Check. Schrottplätze? Check. Warenhäuser? Check. Vielleicht mal eine Kathedrale? Check. Nun gut, sowas muss ja nicht unbedingt schlecht sein - auf das Design kommt es schliesslich an. Aber das hat man wohl vergessen. Wie wirr können Level sein? Man hat versucht, grosse Areale zu erschaffen. Das hat nicht funktioniert, also splittete man sie in Abschnitte auf. So wird innerhalb der Level permanent nachgeladen, sobald man einen neuen Abschnitt betritt. Da man zu jeder Zeit in bekannte Bereiche zurück kann und muss, wird sehr oft geladen. Die einzelnen Teilbereiche haben mehrere Zugangsmöglichkeiten, man weiss also nie, ob man nach den mehrere Sekunden dauernden Nachladern in einem bereits besuchten Teil steckt oder in völlig neue Regionen vorgestossen ist. So irrt man umher und hofft auf Anhaltspunke, Karten oder sonstwelche Hilfen gibt es nicht. Zwar sagen Funksprüche zwischendurch an, was zu tun ist, aber wenn man den Ort nicht findet, wo man etwas tun soll, hilft das also auch nichts. Es gibt innerhalb jeder Mission primäre und sekundäre Aufträge zu erledigen. Die primären muss man erledigen um weiterzukommen, die sekundären kann man erledigen, um ein besseres Ranking zu erzielen. Das bringt zwar nichts, aber was solls. Die vorhandenen 9 Level strotzen jetzt auch nicht unbedingt mit Umfang, ´dank´ verwirrender Levelführung und knallharten Gegnern sitzt man dennoch länger an dem Spiel, als erwartet. Nicht dass die KI irgendwie auftrumpfen kann, denn diese ist nicht vorhanden. Gegner laufen nur blöde rum und machen sonst nichts, außer ballern. Aber die Feinde zielen sehr genau und vertragen mehr als 10 Schuss, bevor sie klein beigeben. Da nützt auch ein anwählbarer Schwierigkeitsgrad vor Spielbeginn nichts - es ist immer schwer.
Immerhin spendierte man dem Spiel einige Ingame- und Renderzwischensequezen, die den Spielablauf dokumentieren sollen. Diese sind zwar mehr als nur peinlich, aber immerhin. So sieht man des öfteren eine Nachrichtensendung, in dem die Fortschritte des Spielers erzählt werden. Das könnte gut sein, würde nicht bloß ein Standbild eingeblendet werden und im Hintergrund eine Stimme zu vernehmen sein. Vergessen wir das ganz schnell wieder. Nun ja, das beste an dem Spiel ist die Grafik, aber auch die sieht nicht wirklich toll aus. Die Level können immerhin mit ein paar Objekten auftrumpfen, die hier und da in der Gegend herumstehen und sich zerstören lassen (Kisten, Fässer, Autowracks, etc). Das war es aber auch schon - die Texturen sind eine Beleidigung und wären selbst auf einem Atari VCS 2600 eine Frechheit. Es gibt sogar welche, die so niedrig aufgelöst sind, dass sie beim näherkommen aufpixeln! Sowas habe ich seit der PSone nicht mehr gesehen, das gibt es doch gar nicht. Charaktere sind höchst durchschnittlich modelliert und stocksteif animiert, auch da kann das Spiel nicht auftrumpfen. Effekte? Wären schön gewesen, aber Echtzeitbeleuchtung oder volumetrische Nebel- und Partikeleffekte scheinen noch nicht zu den Programmiererern durchgedrungen zu sein. Die Performance ist ob der mickrigen Levelabschnitte wirklich grausam, zu dezenten Rucklern kommt es zwischendurch auch immer wieder. Und dann war da noch der Sound. Tja, was gibt es zu sagen. Er ist vorhanden, das ist schonmal etwas. Die Musikstücke düdeln leise im Hintergrund und bestehen aus düsteren elektronischen Klängen. Sie sind keine kompositorische Meisterleistung und passen zur Atmosphäre des Spiels - im negativen Sinne. Die komplett englische Sprachausgabe enttäuscht ebenso auf ganzer Linie. Die Sprecher scheinen wohl keine große Lust gehabt zu haben, diesen Softwaremeilenstein zu vertonen, dementsprechend klingen sie völlig unmotiviert und deplaziert. Die Soundeffekte könnten auch knackiger sein, Dolby Digital 5.1 Unterstützung wäre nett gewesen.
Die Macher scheinen wohl gemerkt zu haben, was für einen Mist sie zusammenprogrammiert haben und wie unspielbar der Käse ist, also hat man sich einen Multiplayermodus gleich gespart. Das schont nicht nur meine Nerven, sondern auch die all derjenigen armen Hunde, die sich dieses Spiel zugelegt haben und noch mehr Modi hätten ausprobieren können. Ich bin dankbar, dass ich hier nicht auch noch ein paar meiner Bekannten foltern musste, die hätten mir die Freundschaft gekündigt oder mich bei Amnesty International aufgrund seelischer Grausamkeiten angeschwärzt.
Wie üblich sollte das Review bei 1152x864 am besten aussehen.
Review-Score 4821
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Schnech am 09.02.2004 17:58
Wie immer sauber geschrieben und alles perfekt (ok vielleicht nicht alles). Für mich reicht es auf jeden Fall für ein "++", aber net zu sehr nachlassen, nech? :)
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mopan am 27.01.2004 22:09
eigentlich gehört sowas ja verschrottet. das spiel mein ich, nicht dein review.
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Fuse.F/X am 27.01.2004 18:19
Wie üblich alles drin und dran, sprachlich allerdings imo nicht soo prall, wie gewohnt. 3x "auftrumpfen" in 3 Absätzen ist... naja. Auch Humor kommt mir persönlich an einigen Stellen etwas zu gezwungen rüber. Whatever, vergessen wir das. :)
Wie nun die Zielautomatik überhaupt funktioniert, habe ich hingegen auch beim 3. Mal nicht geblickt: Das sie permanent von alleine und ohne Eingriffsmöglichkeit (bis aufs schiessen) zwischen den Zielen wechselt, kann eigentlich nicht sein. Und was hat es mit überhaupt der Farbe auf sich?
Kleine Formsache: Leerzeilen nach jedem Absatz würden die Leserlichkeit ein wenig steigern... In der Summe ein in jedem Fall ein sattes "Gut" von meiner Seite.
Randbemerkung: Robocop von Ocean (C64) war eigentlich gar nicht sooo schlecht. Nur unschaffbar. *g*
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Russell am 25.01.2004 02:45
Auch geilo!
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jetsetradio am 25.01.2004 01:08
Gib mir Brain Drain, muhuhu. Es gibt witzigen und unwitzigen Trash. Das ist wohl eher unwitziger. Schöner Verriss, bitte mehr davon.
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91% - 100%Referenz
81% - 90%Spitzenklasse
71% - 80%sehr gut
61% - 70%gut
51% - 60%durchschnittlich
41% - 50%unterdurchschnittlich
31% - 40%schlecht
21% - 30%sehr schlecht
11% - 20%miserabel
1% - 10%Aaargh
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