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Gamecube

SSX 3

Details zu SSX 3

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Top-Review

Review von jetsetradio

::: Fazit :::

EA Big macht das einzig Richtige und geht mit SSX 3 einen neuen Weg, polarisiert mit Sicherheit die Kenner der Serie, verschafft dadurch dem neuesten Teil aber auch sein ganz eigenes Gesicht... und das ist gut so.

Im Großen und Ganzen wurde verdammt viel verbessert. Der Careermode ist wahnsinnig abwechslungsreich, frei und vollgepackt mit Boni, das Trick-Combo-System machte nen großen Sprung nach vorne, die Grafik ist bis auf die Ruckler wie aus einem Guss und der Umfang garantiert Motivation für mehrere Wochen. Im Vergleich zum Vorgänger hab ich vorallem die geschrumpfte Rennstreckenanzahl zu kritisieren (fünf ist besonders für Multiplayer-Schlachten zu wenig), zudem können die genialen Backcountryabfahrten nicht zu zweit absolviert werden. Immerhin zockt man so immer wieder gerne SSX Tricky, das im Multiplayer die Nase vorne behält.

Akustisch steckt SSX 3 die gesamte Trendsportkonkurrenz in die Tasche und auch wenn mir der Sound von Tricky in vielen Belangen besser gefällt, wurden die Künstler hier äußerst stilsicher verpflichtet. Neben der geringen Streckenanzahl hab ich allerdings nur mehr einen schwerwiegenden Kritikpunkt, nämlich die Ruckler. Hauptsächlich wegen dieser beiden Mängel reicht´s nicht für die Spitzenklasse, vorläufig besetzt SSX 3 allerdings den Powder-Thron.

::: Positiv :::

		ziemlich genialer Careermode
		sehr abwechslungsreich, sehr frei
		schöne Grafik, herausragender Score
		Multiplayer, KI, Streckendesign
		klasse Trick-Combo-System...

::: Negativ :::

		...das leicht durchschaubar ist
		nur fünf, recht kurze, Rennstrecken
		beizeiten ruckelig
		kein 4-Player-Modus

::: Rating :::

Wertung:

79%

Veröffentlicht am 09.11.2003 16:42, dieser Review wurde 451x gelesen.

There´s no Biz, like Snowbiz

SSX war ganz gut. SSX Tricky die konsequente Evolution, allerdings weit entfernt von einer Revolution. Nun hatten es die Mannen von EA BIG mit der Entwicklung von SSX 3 nicht einfach. Erneut auf den selben Zug aufspringen und Abnutzungserscheinungen riskieren? Oder einen neuen Weg gehen und das funktionierende Konzept etwas ummodeln?

Die Entwickler entschieden sich für eine gesunde Mischung aus beidem, das Konzept ist mit dem der Vorgänger allerdings nicht mehr vergleichbar. Statt auf einen -zwangsläufig linearen- Championshipmodus setzte man in SSX 3 auf einen neuartigen Careermode. Besonders an diesem ist, dass man einen Berg, der in drei Gipfeln unterteilt ist, frei befahren kann. Auf der Spitze startend, kommt der eigene Boarder durch Abzweigungen zu den verschiedenen Events. Damit wir nicht durcheinander kommen: grundsätzlich ist der Careermode in drei Bereiche (Freeride, Freestyle & Race) aufgeteilt. Erst wenn man die Kriterien eines Bereiches erfüllt hat, lässt sich der nächste Gipfel befahren...

Zum einen wären da die Freeride-Aufgaben. In diesen brettert man ohne Zeitdruck durch den Schnee, nimmt Tony-Hawk-like Challenges (springe durch Ringe, zerstöre Glasscheiben, vollführe einen Looping, meistere den Abhang ohne zu stürzen, bleibe auf diesem Kurs 23 Sekunden in der Luft, usw.) an und sammelt Kristalle (=Cash) ein. Schafft man es sowohl 30% der Challenges zu meistern, als auch 30% der Kristalle zu ergattern, ist der Freeride abgeschlossen.

Wer sich unterfordert fühlt, der ist in der Freestyle-Ecke besser aufgehoben. Hier geht´s nur um Railslides, Indys, Front- und Backflips. Das Trick-Combo-System wurde mehr als ordentlich aufgemöbelt: theoretisch gesehen ist es nun möglich per Boardpress (Manual) den ganzen Contest lang Punkte zu scheffeln. Doch auch ohne diese Hilfe können Tricks miteinander verbunden werden. Voraussetzung dafür ist, dass man den Trick jedes mal vor Ablauf des Combo-Time-Limits vollendet. Hat man genügend Tricks gestanden, füllt sich eine Leiste am rechten Bildschirmrand auf, die wiederum sogenannte "Uber-Tricks" möglich macht. Steht man anschließend vier "Uber-Tricks", füllen sich die Buchstaben U-B-E-R, bei den noch verrückteren "Super-Uber-Tricks" wiederholt sich dieser Prozess. Sinn der Sache? Sind alle Buchstaben voll, braust man für eine Zeit lang mit Dauerboost über die Piste, was den Ausgang vieler Rennen entscheiden kann. Ansonsten ist das Trickhandling vollkommen gelungen. Einsteiger müssen sich zwar erst dran gewöhnen (Grabs ausschließlich mit den Schultertasten, Tweaks mit B, Flips mit dem D-Pad und nicht mit dem Analog-Stick), Kenner finden sich aber schnell zu recht, da das gesamte Buttonlayout 1:1 übernommen wurde.

Im Gegensatz zum Vorgänger wirkt der Freestylebereich nicht mehr wie schmückendes Beiwerk, nein, er ist ein eigenständiger und fixer Bestandteil von SSX 3. Es macht wirklich Spaß immer wieder an die eigenen Grenzen zu gehen und jedes Mal vor der Frage zu stehen "verlängere ich die Combo und riskiere ich einen Sturz oder gehe ich auf Nummer Sicher?" - Jubel- und Frustschreie inklusive. Einziges Problem des Trick-Combo-Systems ist ihre leichte Durchschaubarkeit, ihr Hang zur Simplizität. Sprich: dem Spieler werden fast schon zu viele Hilfen auf dem Weg zum Highscore gegeben. Das oben erwähnte Combo-Time-Limit wird in der Luft angehalten, bei einem drohenden Sturz ist es möglich mit schnellem Buttonmashing diesen zu verhindern und sowohl bei Grinds als auch bei Manuals geschieht das Ausbalancieren von selbst. Somit ist das System für Einsteiger leicht zugänglich, Profis vermissen allerdings den letzten Kick.

Immerhin stimmt die Abwechslung im Tricksektor vollkommen. Neben Slopestyle-, bei denen man auf einer ganzen Strecke seine richtige Line finden sollte, tritt man auch in Super-Pipe- und Big-Air-Contests an. Im letzteren besteht die Strecke nur aus drei Sprüngen und abschließender Quarterpipe, eine punkteträchtige Combo ist also gefragt. Wie alle Events in SSX 3 laufen diese Bewerbe in drei Durchgängen ab, die ersten beiden dienen dabei als Qualifikation für´s große Finale. Von Runde zu Runde werden die Anforderungen härter, von Runde zu Runde wird der Druck höher, von Runde zu Runde wird die KI ausgefuchster...

Apropos KI: die Rennen sind, u.a. dank der hohen Qualität dieser, wieder hervorragend gelungen. Psymon, Kaori, Allegra oder Nate ziehen verschiedene Lines, machen eigenständig Fehler und teilen bei Bedarf auch kräftig aus. Das Pulkverhalten von SSX Tricky ist fast vollkommen verschwunden, es lässt sich mit Können ein nachvollziehbarer Vorsprung herausfahren, die Fahrer sind zeitlich weiter auseinander. Insgesamt darf man leider nur auf fünf richtigen Rennstrecken die Sau rauslassen, was anhand der zehn -zum Teil verdammt langen- Tricky-Strecken eine kleine Enttäuschung ist. Zudem sind die Kurse bei weitem nicht mehr so abgedreht, einen befahrbaren Flipper sucht man also vergebens. Ansonsten blieb aber alles beim Alten: Speedboosts, Trickboosts, kleine Rampen, Monsterrampen, Tunnels, Rails, Pipes, zig Abkürzungen und Alternativrouten... Abwechslung wird hier verdammt groß geschrieben. Neben diesen Rennen gegen fünf KI-Fahrer, die immer noch das Highlight sind, gesellen sich auch Rennen gegen einen Rivalen und spezielle Backcountryabfahrten. In diesen fährt man jeweils einen Gipfel und zum Schluss sogar den ganzen Berg hinunter und erreicht dabei Zeiten von 10 bis 25 Minuten. Dabei fährt man durch alle Rennstrecken, über alle Verbindungen und Zwischenpassagen, trifft alle Gimmicks an, quält sich durch Tag, durch Nacht und über die verschiedensten Unterflächen. Ein absolut geiles und einmaliges Erlebnis, ein Gefühl der Freiheit, ein Boarderfeeling, dass man im arcadeigen SSX 3 nie und nimmer erwartet hätte. Ich sag mal so: diese Erfahrung muss jeder Zocker mal selbst gemacht haben.

Die gesamte Struktur des Careermodes ist, wie schon angesprochen, beträchtlich frei. Was darf´s denn im Moment sein? Lust auf Tricksen oder eher auf Rennen? Landschaft erkunden oder Challenges lösen? Den Berg runterrasen, etwas Geld verdienen oder per Hubschrauber zu einem anderen Gipfel fliegen? Die Möglichkeiten sind vielfältig, jeder kann SSX 3 praktisch so spielen wie er will. Schließlich muss man nur in einem Sektor ordentlich Medaillen absahnen, will man allerdings alles erspielen, muss man auch in allen Bereichen was drauf haben. Vielleicht darf es zum Abschluss ein Besuch in der SSX-Lodge sein? Prima. Denn diese ist nämlich vollgespickt mit Secrets, Goodies und freispielbaren Extras. Mit dem Geld, dass man sich in den Wettbewerben verdient oder auf den Strecken findet, kann man sich allerhand sinnvolle bis sinnfreie Sachen im Shop kaufen. Empfehlenswert ist es sicher seinem Charakter ein paar Attributspunkte zu spendieren, nett ihn neu einzukleiden und abgedreht ihm einen Pappkarton als Boardersatz aufzuzwängen. Musikliebhaber kaufen sich zudem neue Songs für´s eigene Radio...

...was für eine Überleitung, wir sind beim Sound! Ich persönlich zähle die Soundkulisse von SSX Tricky zum besten, dass man auf Konsole zu hören bekommt. Witzige Sprachsamples und ein genialer, alternativer Electro-Soundtrack ragten heraus. Nun lässt sich sagen, dass zumindest der Score von SSX 3 um einiges konventioneller ausgefallen ist. Man bekommt Emocore von Thrice und den tollen Yellowcard, Hip-Hop von N.E.R.D. und den Dilated Peoples, rockige Klänge von Placebo, Finger Eleven oder den Farfisa-Freaks der Caesars auf die Ohren. Genial auch der extra funkige Remix von Fatboy Slim´s "Don´t let the Man get you down" oder "Leave Home" von den Chemical Brothers, enttäuschend dagegen der Auftritt der Queens of the Stone Age, deren "No one knows" komplett von einem gewissen Unkle verstümmelt wurde. Aber gerade wieder die verträumten, sphärischen Electrotracks von Fischerspooner oder Röyksopp passen wie die Faust auf´s Boarderauge. Die einzelnen Tracks sind zudem äußerst schön gemixt und interaktiv as interaktiv can - bei einem Flug setzt die Musik komplett aus, in einer Höhle dagegen nur der Gesang... all in all ist der Score nicht mehr ganz so einzigartig, doch dafür perfekt zusammengestellt. Während der Fahrt lauscht man dem Kommentator des BIG-Radios, der abskur-alberne bis kompetent-informative Phrasen vom Stapel lässt. Die Sprüche der Fahrer kommen recht cool rüber, die SFX sind unverbesserlich. Ich vermisse zudem die netten Samples aus Tricky.

Grafisch ist SSX 3 zwar kein Quantensprung, allerdings mehr als gelungen. Vorallem die Boarder sind feiner modelliert worden, die Animationen wie immer auf hohem Niveau. Weiterhin recht knallig geben sich die verschiedensten Licht- und Explosionseffekte. Durch´s Bild fliegende Flugzeuge, gröllende Lawinen, Schneestürme und schicke Lens-Flares machen die Strecken sehr lebendig, der Style von SSX 3 ist sowieso wieder on top. Auch wenn die Texturen natürlich nicht ganz oben mitmischen, gibt´s am grafischen Gesamtbild wenig auszusetzen... denn das hier ist ein wirkliches Gesamtbild, das alles wirkt sehr homogen. Leider bleibt der Wunsch von einem flüssigen SSX weiterhin unerfüllt. Die Ruckler sind zwar lang nicht so schlimm wie in den Prequels, doch dafür fix auf jeder Strecke anzutreffen. Besonders wenn das Spielgeschehen etwas schneller wird (Speedboost), keucht die Engine dezent vor sich hin...

Und wo wird gerade bei der Framerate sind, müssen wir sofort auf den Multiplayer zu sprechen kommen. Leider nehmen die Ruckler hier -trotz reduzierten Details- eindeutig zu. Sehr schade, denn der Multiplayer rockt besonders auf den Rennstrecken wieder ungemein. Schadensfreude und Spannung sind auf der Gästeliste - es lässt sich allerdings weiterhin nur ein menschlicher Spieler verhöhnen, einen 4-Player-Mode sucht man vergebens.

Und zum Abschluss noch ne Warnung an die "Realisten" unter uns: SSX 3 ist abgedreht! Sowohl das Streckendesign mit seinen vielen Rampen, Abzweigungen und Abkürzungen als auch der (Hi-)Speed, das Tricksystem und die Physik. Unendliche lange Grinds, sowie Manuals, meterhohe Sprünge und Saltistaffetten am laufenden Band... Realismus ist allerdings sowas von nicht gefragt in SSX 3. Die Steuerung ist exakt, leicht zugänglich und bietet auch ein paar Finessen für Profis. Und was will man mehr? Nirgendswo anders bekommt man derzeit ein freieres Snowboardfeeling. Und zwar ganz ohne Blessuren und Kälteschocks.

Style and Profile: die Stars in SSX 3

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Allegra, Elise, Kaori, Zoe & Viggo
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(jeweils von links nach rechts)

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Griff, Mac, Psymon, Nate & Moby
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Ergänzung vom 11.11.2003, 00:08:

Mist, was ich noch erwähnen wollte: der Score mag noch so genial sein, aber bei mir werden meistens die selben 8,9,10 Tracks abgespielt, was anhand der 39 schade ist. Yellowcard´s "Way away" sing ich mittlerweile schon im Schlaf. Ansonsten, mea culpa: SSX Tricky hat 8 und nicht 10 Strecken. Hab´s heute im Splitscreen wieder mal gezockt und muss sagen, dass es im Vergleich zu SSX 3 wie Valium auf mich einprasselte, zudem spielt es sich eindeutig weniger geschmeidig als der neueste Teil. Die Strecken, die Strecken sind aber fordernder, weil verwinkelter und abgedrehter. So, wir treffen uns bei SSX 4 wieder, dann hoffentlich mit 4 Gipfeln.

Review-Score 5000

Review bewerten

		Dellay am 26.11.2003 01:19 Klasse Review, fette Screens sowie eine umfangreiche Beschreibung und, wie ich finde, die verdiente Bewertung!! ++
		FS am 18.11.2003 23:48 Gefällt mir. SSX3 rockt die Hütte und ist besser als die Vorgänger. Ich hätte es über 80% gewertet. Das Review ist auch fein.
		Russell am 12.11.2003 14:34 Klingt mir alles ein bisschen gehypt... Sehr wenig Kritik, aber trotzdem sehr gut geschrieben. Ich habe es noch nie gesehen geschweige denn gespielt. Ich werde es mir jetzt auf jeden fall mal angucken.
		GameGod am 10.11.2003 21:28 SSX rocks! Die Review gefällt mir sehr gut. Wertung und Text und drumherum passt alles. Ist der geniale "Tricky"-SOund wieder mit dabei? Weißt schon, wenn man seine Leiste voll hatte, wurde ein imo geniales "It's tricky!" abgespielt. Ich liebe es :) Bin jetzt nur noch auf 1080° Avalanche gespannt.
		AuLbAtH am 09.11.2003 21:09 Yeah, "++" Baby !