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Playstation 2

Baphomets Fluch 3: Der schlafende Drache

Details zu Baphomets Fluch 3: Der schlafende Drache

Review bewerten!

Top-Review

Review von Klees

::: Fazit :::

Wer auf der Suche nach einem netten Grafik - Adventure ist und womöglich Baphomet's Fluch ohnehin schon kennt, der kann hier ruhigen Gewissens zugreifen. Vorausgesetzt allerdings ihr habt keine Allergie gegen eine direkte Steuerung. Für wen Point and Click das einzige Wahre ist, der wird hier wohl nicht wirklich warm werden. Seid ihr gar Adventure Hasser so wird auch dieses Produkt euch nicht bekehren. Ansonsten glänzt "Der schlafende Drache" mit einigen guten Ansätzen und hat den Sprung in die dritte Dimension gut überstanden. Speziell die Kistenschiebereien und Stealth-Einlagen gingen mir gehörig auf den Wecker, aber die tolle Story, die gelungenen Gags und die liebenswerten Charaktere [ob Gut, ob Böse] entschädigen für Vieles. Trotzdem wäre speziell bei den Rätseln mehr rauszuholen gewesen und so bleibt ein "nur" gutes Spiel und die Hoffnung, dass Baphomet's Fluch 4 alles richtig macht.

::: Positiv :::

		spannende Storyline
		gute Padsteuerung
		liebenswürdige Charaktere
		wenige aber gut platzierte Gags

::: Negativ :::

		Ladezeiten ohne Ende!!!
		Kistenschiebereien ohne Ende!!!

::: Rating :::

Wertung:

70%

Erstveröffentlichung am 17.12.2003 23:54, Update am 18.12.2003 00:00. Dieser Review wurde 257x gelesen.

Review # 28: [baphomets fluch: der schlafende drache|playstation2]

Ein Grafik Adventure für Konsole? Dazu noch mit schöner 3D Grafik und ordentlicher Joypad Steuerung? Na das wollen wir doch mal genauer unter die Lupe nehmen. Auch wenn auf der Packung keine Zahl erscheint, so handelt es sich hierbei trotzdem um die dritte Ausgabe der Broken Sword Adventure Serie, die auf PC ihre Anfänge nahm [es existieren zudem PlayStation1 Ports]. Wie gewohnt begleitet ihr George und Nico durch ein nicht alltägliches Abenteuer. Mit dem Sprung in die dritte Dimension wollte man die Serie ins neue Jahrtausend geleiten und mit neuen Ideen sogar das ganze Genre revolutionieren. Was daraus geworden ist, erfahrt ihr gleich.

Nach ihrem letzten gemeinsamen Abenteuer gingen George und Nico mal wieder getrennte Wege, obwohl sie sich eigentlich spürbar zueinander hingezogen fühlen. Die Probleme wären wohl doch zu Groß gewesen für dieses junge Glück. George ging sogar soweit das Abenteuerleben an den Nagel zu hängen und er arbeitet von nun an in einem stinklangweiligen Büro als Rechtsanwalt. Doch so soll es natürlich nicht enden. Auf einem Flug in den Regenwald zieht urplötzlich ein grauenhafter Sturm auf, der die Maschine zum Absturz bringt und George erneut mitten ins Adventure Leben führt. Sofort nach dem Crash wird man mit der Steuerung konfrontiert. Die 4 Icons am Bildschirmrand sind wie das Buttonlayout des PS2 Pads angeordnet und so funktionieren sie auch. Erscheint an der jeweiligen Stelle eine Option wie etwa "Ansehen" oder "Benutzen", wird dies mit der jeweiligen Taste erledigt. Ansonsten steuert man die Figur direkt mit dem Analogstick durch die Echtzeitwelt. Schon bald hangelt man sich an Felsvorsprüngen entlang, springt über herabfallende Steine und schmiegt sich an den kalten Fels um schmale Wege passieren zu können. Das alles geht ruhig von der Hand, da man nicht Abstürzen kann. Nach kurzer Einwärmphase mit George geht es auch schon mit Nico weiter. Das Spiel ist so aufgebaut, dass ihr ständig die Charaktere wechselt, bzw. zusammen die Gegend unsicher macht, sobald sie aufeinander getroffen sind.

Bedingt durch die zwei Charaktere gibt es natürlich anfangs einige Male Sprünge zwischen verschiedenen Locations. Ich muss nicht extra erwähnen, dass sich in den Echtzeithintergründen Gegenstände verstecken, die für das Bewältigen des Abenteuers ausschlaggebend sind. Diese müssen glücklicherweise nicht pixelgenau gesucht werden. Befindet man sich in der Nähe eines relevanten Gegenstandes, so dreht die Spielfigur den Kopf in die jeweilige Richtung und ein Glitzern auf dem Item verrät, dass es von Belang ist. Befindet man sich in der Nähe mehrerer Objekte, kann bequem per Tastendruck zwischen ihnen gewechselt werden. Leider sind wir jetzt auch schon beim gröbsten Kritikpunkt angekommen. Die Rätsel sind nämlich teilweise arg misslungen. Ihr müsst im Spiel zigmal irgendwelche ultraleichte Kistenrätsel lösen. Das nervt, weil man nach genau zwei Sekunden sieht, wie es funktioniert, man aber trotzdem einige Minuten damit verbringt Klötze rumzuschieben; da die Charaktere die schweren Teile nicht gerade flott durch die Gegend hieven. Die restlichen Rätsel sind teilweise einfach zu lösen, teils aber auch etwas kniffliger. Es kommt jedoch recht häufig vor, dass man ein Item unmittelbar vor dem Einsatzort findet. Zudem kann man immer nur eine Hand voll Locations zu einer gewissen Zeit besuchen und somit fallen schon mal viele Verwendungsmöglichkeiten von vorne herein weg. Viele Rätsel lassen sich hingegen nur dann bewältigen, wenn man mit anderen Leuten spricht und dadurch Hinweise oder Ideen erhält. Bis auf die sich ständig wiederholenden Kistenrätsel gibt es dadurch eine willkommene Abwechslung.

Apropos Abwechslung: Neben den altbewährten Rätseln gibt es auch 2 relativ neue Ansätze im Genre. Zum einen wären da die Action Einlagen. Ähnlich wie in den aus Shenmue bekannten "Quick Time Events" gilt es dabei [teils im Bruchteil einer Sekunde] eine angezeigte Taste zu drücken, um einer Gefahr zu entgehen. Scheitert man so beginnt die automatisch ablaufende Sequenz von vorne und man kann sein Glück erneut versuchen. Ich persönlich hatte beim ersten Mal meist nicht den Hauch einer Chance, da die Zeitspanne wirklich sehr kurz ist. Das zweite relativ unverbrauchte Element in Grafik Adventures ist in z.B. Ego Shootern in den letzten Jahren weit häufiger zu finden: Stealth. Auf einem von Hunden bewachten Anwesen muss man sich geschickt an selbigen vorbeischleichen. Gelingt das nicht, so wird man sofort von den Wachen erschossen. Ich fand den Abschnitt etwas unpassend und frustrierend, da man ständig neu beginnen muss. Wer aber in Shootern gerne schleicht, der dürfte auch hier Spaß haben.

Wie ihr bereits herauslesen konntet, verschlägt es euch im Laufe des Abenteuers in den Regenwald und in ein stark bewachtes Anwesen. Zudem durchstreift ihr von Fallen gespickte Tempel, sowie ein malerisches Paris. Auch in geschlossenen Theatergebäuden und den geheimen Hallen einer Sekte bleibt nichts vor euch verborgen. Von Location zu Location kommt ihr den Plänen eines alten Mannes immer mehr auf die Schliche, der mit seinen Handlangern alles dafür tut, die tief in der Erde verborgenen Drachenkräfte zu nutzen, um die Welt zu beherrschen. Anfangs verwirrend, geleitet euch die Geschichte durch ein spannendes und zugleich mystisches Abenteuer. Nicht nur die charismatischen Bösewichte, auch die Helden sind liebevoll inszeniert und werden euch ans Herz wachsen. Zudem gibt es interessante Wendungen im Story Verlauf die entdeckt werden wollen und das Abenteuer nicht von vorneherein durchschaubar machen. Für Spannung ist gesorgt.

Weniger Überzeugen können hingegen wieder die Ladezeiten. Diese reichen von 20 Sekunden bis über eine ganze Minute. Gerade in solch atmosphärisches Spielen ist es schade, wenn man völlig aus der Welt gerissen wird und einen Ladeschirm vor Augen hat. Speichern kann man dafür an jeder beliebigen Stelle in der Welt. Auch in grafischer Hinsicht ist nicht alles spitze. Die Locations wirken zwar sehr liebevoll designt und die Charaktere sind gut animiert, aber so manche Textur ist tierisch verwaschen. Zudem sind manche Locations etwas rar bestückt. Dies schafft zwar eine sehr gute Übersicht, aber das 2D typische Detailreichtum von Locations ist so nicht mehr gegeben. Die cineastischen Kameraeinstellungen sowie -fahrten sind hingegen wieder teilweise sehr gut gelungen. Leider kommt es bei letzteren dafür meist zu Framerateeinbrüchen, die sich aber in Grenzen halten. Auch die Zwischensequenzen sind in Spielgrafik gehalten und beeindrucken durch tolle Kameraführung.

Überzeugen kann außerdem die deutsche Sprachausgabe. Das Spiel wurde großteils sehr gut übersetzt. Es kommt selten vor, dass ein Satz in der Mitte auf einmal aufhört, aber das ist wirklich die absolute Ausnahme und gleichzeitig eigentlich schon die einzige Kritik. Die Sprecher wirken großteils professionell und passend zu ihren Figuren. Nicht ganz unbekannt dürfte die Sprecherin sein die Nico's Figur ihre Stimme leiht. Schließlich hat fast jeder schon mal Gillian Anderson als Scully in der Sci Fi Serie Akte X gesehen, oder besser gehört. Die Musik wurde dezent eingesetzt um Spannung aufzubauen. Manchmal dudelt sie auch gelangweilt vor sich hin oder grenzt bei den zahlreichen Gesprächen oftmals durch Abwesenheit.

In Kooperation mit Videospiele.com

Review-Score 5000

Review bewerten

		[QIREX-RD] am 23.12.2003 01:24 Schade, habe die Vorgänger gern gespielt. Deine Bewertung scheint im Gegensatz zu den Printmagazinen gerechter zu sein.
		GameGod am 22.12.2003 16:59 ARGH! Woher hast du die 70%? Das ist für dieses lieblose Adventure wohl mehr als nur zu viel! Der Contra-Kasten ist ziemlich unterbesetzt. Dennoch ein "++", da ich Advneture-Fan bin und mir deine Schreibe gefällt :)
		Cubance am 20.12.2003 18:27 Der Negativkasten ist im Vergleich zum Text etwas mager ausgefallen. Außerdem sind manche Sätze komisch zu lesen und unterbrechen den Lesefluss. Das kannst du besser. Was mir auf fehlt: Die Atmosphäre, du schreibst zwar in einem Nebensatz dass es sich hierbei um ein atmosphärisches Spiel handelt - viel mehr wird zum Thema aber nicht gesagt. Inhaltlich habe ich nichts auszusetzen, man wird gut informiert und beraten. Für mich schwankt der Text zwischen Gut und Sehr Gut. Ich habe mich schlussendlich für ein knappen Sehr Gut entschieden.
		Russell am 18.12.2003 21:40 Wirklich schön! Wurde schon alles aufgeführt ;)
		Yeboah17 am 18.12.2003 15:56 Sehr solide geschrieben und alle Aspekte ausführlich beleuchtet. Auch die Wertung kann ich nachvollziehen, da man ein derart liebevoll gestaltetes Spiel nicht unter 70 wegkommen lassen will - Kistenschieben hin oder her ;-). Top!