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Gameboy Advance

Shining Force

Details zu Shining Force

Review bewerten!

Top-Review

Review von Cubance

::: Fazit :::

Trotz der letzten kritischen Zeilen muss ich sagen dass mir Shining Force sehr viel Spaß gemacht hat. Denn das Spiel lässt einem die Wahl: Setze ich auf eine durchdachte Strategie und klügele ich den geschicktesten Weg aus um dem Gegner das Handwerk zu legen, oder marschiere ich einfach drauf los und metzele alle Gegner, einen nach dem anderen, um? Natürlich klappt letzteres nicht immer und ein wenig Taktik und Voraussicht sollte schon dahinter stehen, aber eine Musterlösung á la Advance Wars gibt es nicht. Shining Force kann zwar komplex sein, muss es aber nicht zwangsläufig und ist somit allen Spielern leicht zugänglich. Durch den moderaten Schwierigkeitsgrad können sich auch Anfänger auf viele actionreiche Stunden freuen. Nicht zu letzt hält einen auch die Story bei der Stange, sie ist zwar nicht unbedingt innovativ aber dafür umso spannender erzählt. Der einzige Wehmutstropfen: Technisch ist das Spiel nicht wirklich auf dem aktuellen Stand der Dinge.

::: Positiv :::

		gut erzählte Story
		gelungenes und ausgewogenes Gameplay
		viele Charaktere und Klassen
		fesselt lange

::: Negativ :::

		mäßige Grafik und Sounduntermalung
		Karten-Feature nur loses Beiwerk

::: Rating :::

Wertung:

83%

Erstveröffentlichung am 27.05.2004 22:35, Update am 28.05.2004 23:18. Dieser Review wurde 539x gelesen.

Es gibt zwei Dauerbrenner auf dem GBA-Markt. Zum einen sind das die vielgehassten aber äußerst rentablen Remakes und zum anderen sind das - besonders in letzter Zeit - die Taktik-RPGs und Simulationen á la Advance Wars und Final Fantasy Tactics. Wieso also nicht beides verbinden? Genau das praktizieren Sega und THQ mit Shining Force.

Die Auferstehung des schwarzen Drachen

Dem Schwarzen Drachen wäre es beinahe gelungen das Land Rune zu zerstören - aber er wurde von den Mächten des Lichts besiegt. Obwohl der Drache seine Rückkehr prophezeite geriet diese Geschichte bald in Vergessenheit. 1000 Jahre später wurde ein Junge an die Westküste von Rune, Guardiana, angeschwemmt. Sein Leben konnte gerettet werden aber seine Erinnerungen waren für immer erloschen. Die Zeit verging und währenddessen nahm im weit entfernten, östlich gelegenen Runefaust eine böse Verschwörung ihren Lauf. Die Invasion von Guardiana ist nur noch eine Frage der Zeit und der einzige der das verhindern kann ist der nun zum Ritter gereifte Junge, nämlich ihr. Die Story und somit auch das Spiel selber ist in Kapitel unterteilt. Dank ausführlichen Sequenzen mit Szenenwechsel sind neben der Geschichte des Helden auch die Geschehnisse in Runefaust präsent. So gestaltet sich die Story vielseitig (es gibt auch kleinere Nebenplots wie die Geschichte der Prinzessin von Runefaust), aber dennoch immer klar fokussiert auf unseren Helden und seine Truppe, die Shining Force.

Wir starten also in Guardiana und die Dinge nehmen ihren Lauf. Gespeichert werden kann hier wie auch in jedem anderen Ort im Spiel beim Dorfpriester, er belebt wieder und / oder speichert euren aktuellen Spielstand ab. Außerdem gibt es in Siedlungen immer einen Shop in dem ihr neue Rüstung und Heilmittel kaufen könnt. Von der "Zorntrommel"-Axt bis hin zum "Seelentöter"-Schwert ist hier für jeden Tuning-Fan etwas dabei. Viele Waffen sind jedoch sehr kostspielig und wollen erst durch gewonnene Kämpfe verdient werden. Informativ, aber nicht unbedingt notwendig sind die Gespräche mit Passanten. Wer allerdings alles im Spiel sehen will sollte mit allen Figuren gesprochen haben. Recht schnell trefft ihr auf Gleichgesinnte die euch beim Feldzug gegen Runefaust treu zur Seite stehen werden.

Ich gebe zu, bisher hört sich das alles nach einem gewöhnlichen RPG an. Doch weit gefehlt: Die Schlacht findet nämlich auf geschlossenen Schauplätzen statt. Ihr manövriert eure Spieler im Runden-System durch die Karte. Wobei ihr pro Runde nur eine bestimmte Anzahl an Feldern durchqueren könnt. Wenn ihr attackiert werdet und umgekehrt wechselt das Spiel in eine Golden Sun ähnliche, seitliche Kampf-Perspektive. Je weiter ihr im Spiel voran kommt desto größer werden auch die Spielfelder. Maximal zehn Kämpfer könnt ihr in die Schlacht schicken (das gilt allerdings wohlgemerkt nicht für euren Gegner). Dem Spieler stehen verschiedene Klassen zur Verfügung: So gibt es Ritter für den Nahkampf, Schützen für den Fernkampf, Zauberer - aber auch Mönche oder Werwölfe. Die Palette ist groß und bietet selbstverständlich viel Abwechslung und Variationsmöglichkeiten. Z.b ist es ratsam Zylo den Werwolf in Wäldern einzusetzen, hier zeigt er seine wahre Kraft. Auf großen Karten sind Zentauren sehr gut geeignet denn sie können lange Distanzen schnell überwinden. Insgesamt gibt es satte 30 verschiedene Kämpfer, wobei manche automatisch zu euch stoßen und andere erst gefunden werden wollen. Ähnlich abwechslungsreich wie die Spielfiguren sind die Schlachtfelder: Neben freien Wiesen gibt es auch verlassene Gemäuer, ein Schiff oder auch eine ganze Stadt die als Schauplatz dienen. Passend dazu auch die Gegner-Modelle: Aus der Luft greifen vogelartige Ritter an, an Land warten Magier, Goblins, Drachen und Kraken auf euch. Die KI der Feinde ist, dafür dass es sich um ein GBA-Spiel handelt, gut. Der Großteil der Gegner ist allerdings eher defensiv denn offensiv eingestellt. Soll heißen: Die Gegenspieler sind meistens in Lauerstellung. Sobald ihr aber in die Nähe des Feindes kommt greift der euch an und verfolgt euch manchmal auch quer durch die Karte.

Mit der Zeit erhöhen sich die Skills eurer Charaktere und sie erlernen ggf. neue Magie. Die Strategie bleibt eure Sache: Entweder ihr setzt immer die selben zehn Kämpfer ein, dann habt ihr eine sehr gute Elite aber einen schwachen Rest. Oder ihr setzt die Kämpfer abwechselnd ein. Wie ihr das handhabt bleibt euch überlassen. Sehr hilfreich sind (vor allem die fortgeschrittenen) Zaubersprüche. Damit könnt ihr starke Gegner in nur einer Runde besiegen oder gleich mehrere Feinde auf einmal attackieren. Natürlich verbessern sich auch die anderen Attribute wie Attacke, Abwehr oder HP. Nicht zu unterschätzen sind auch die Punkte Bewegung (die Anzahl an Feldern die der Charakter pro Runde passieren darf) und Gewandtheit (schnellere Charaktere dürfen ihren Zug früher machen). Hat der Mitstreiter Level zehn erreicht kann beim Dorfpriester eine Beförderung beantragt werden. So wird der Knappe zum Helden, der Bogenschütze zum Bogenmeister und der Mönch zum Obermöch. Mit dem Aufstieg verbessern sich alle Skills um ein Vielfaches.

Ein komplett neues Feature der Portierung sind die Karten. Man findet sie an den verschiedensten Orten, eingesetzt werden können sie allerdings nur vom Charakter Mawlock. Damit kann er u.a Zaubersprüche von anderen Charakteren kopieren, Effekte auslösen oder es anderen Mitstreitern ermöglichen zwei Aktionen in nur einer Runde zu tätigen. Für mich ein Feature dass nicht unbedingt notwendig war, für Sammel-Freaks vielleicht ganz nett - ernsthaft benötigen tut man die Karten aber nicht. Dafür ist der Schwierigkeitsgrad auch zu niedrig angesetzt. Was aber nicht bedeutet dass das Spiel ein Zuckerschlecken wäre. Im Vergleich zu Final Fantasy Tactics ist Shining Force aber deutlich einfacher.

Diese Arbeitszeit hätte man besser in die technische Umsetzung investieren können. Zwar ist die Grafik durchaus solide und wurde im Vergleich zur Original-Version auch deutlich aufpoliert (siehe Screenshot), dafür sind so ziemlich alle Animationsphasen im Spiel missraten. Prägnantes Beispiel: Die Charaktere bewegen ihre Füße obwohl sie auf einer Stelle stehen. Aber auch auf Detailtreue wurde leider wenig Wert gelegt: Viele Gebäude und Personen wiederholen sich einfach zu oft. Noch schlimmer sieht es bei den Musikeffekten aus. Mehr als Pieps-Töne besserer GBC-Qualität wird man nicht zu hören bekommen. Das ist sehr schade. Umso erfreulicher dass die Steuerung zwar nicht übermäßig genau aber wenigstens zuverlässig ist. Erwähnenswerte Besonderheiten gibt es hierbei nicht.

Zu den Bildern: Es handelt sich hierbei um Screenshots aus der US bzw jap. Version des Spiels. Die EU-Version ist auch in Deutsch spielbar.

In Kooperation mit Videospiele.com

Review-Score 4363

Review bewerten

		Fuse.F/X am 04.06.2004 10:36 Schicke Screens und der lockere, wenn auch im Ausdruck teils leicht schwächelnde Sprachstil retten das Review imo nicht mehr in wirklich positive Regionen - dafür sind viele Punkte hier wichtige zu oberflächlich abgehandelt. So fehlt es teils an Argumenten: die angeblich gut erzählte Story bleibt als Behauptung stehen (was macht sie denn so gut erzählt - Wendungen? Interessante Charaktere und deren Entwicklung?). Auch und vor allem der taktische Aspekt wird nicht ausreichend beleuchtet - der Anspruch bleibt viel zu unklar definiert und (ver)rendet in einem "kann komplex sein, muss aber nicht" und "kein Zuckerschlecken <> niedrig angesetzter Schwierigkeitsgrad"-Wischiwaschi ohne wirkliche und tiefere Aussagekraft.
		Klees am 03.06.2004 07:42 Blablabla... Hier bitte gute Kritik einfügen und Ende ;)
		dixip am 30.05.2004 19:58 Hm... Ecco´s Kommentar ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Es liest sich angenehm (außer die kurzen Zucker, wenn man über ein fehlendes Komma stolpert ;-) ), geht auf die wichtigen Punkte ausreichend ausführlich ein und ist mit sehr schönen Screens garniert.
		OmniBrain am 28.05.2004 22:38 Schließe mich Ecco an. Nice work!
		AuLbAtH am 28.05.2004 17:26 Jupp - ziemlich exzellent.