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Arcade

Dancing Stage Euromix 2

Details zu Dancing Stage Euromix 2

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Top-Review

Review von OmniBrain

::: Fazit :::

Egal ob im Urlaub oder gar durch Zufall hierzulande - solltet ihr irgendwo einen Euromix 2 Automaten sehen, werft ein wenig Geld hinein und werdet auch Teil der großen DDR-Fangemeinde. Mich hat dieser Automat auf jeden Fall von Konamis Bemani-Reihe mehr als überzeugt. Das Spielprinzip ist nach wie vor süchtig machend, spannend, fit haltend, witzig und prinzipiell für jedermann geeignet. Außerdem bietet Dancing Stage Euromix 2 - wie auch die anderen Serien-Vertreter - viel Langzeitmotivation, da man für die schweren Songs viel üben muss. Apropos Songs: 68 sehr gut ausgewählte Tracks sind für den Einsteiger und Fortgeschrittenen mehr als genug, Profis vermissen ein paar schwere Songs mehr, werden ob der Menge aber ebenfalls zufrieden sein. Des weiteren ist Euromix 2 der erste europäische Automat mit Frostpfeilen und Songs, die ihre Geschwindigkeit ändern.

Egal ob alleine, zu zweit oder mit der ganzen Familie - Dancing Stage ist ein Spaßgarant erster Güte, ein Automat, der euch das Geld regelrecht aus der Tasche zieht und leider hierzulande äußerst selten. Trotzdem - gebt dem Genre eine Chance und probiert es einfach mal aus.

::: Positiv :::

		gewohnt-geniales Tanzgameplay
		68 abwechslungsreiche Songs
		Frostpfeile, sich ändernder Speed
		einsteigerfreundlich
		auch im Multiplayer "a mord's gaudi"

::: Negativ :::

		nicht _sehr_ viele Profi-Songs
		in Deutschland sehr selten

::: Rating :::

Wertung:

84%

Erstveröffentlichung am 08.06.2004 14:56, Update am 02.08.2004 11:32. Dieser Review wurde 456x gelesen.

Spielhallen - Väter der Konsolenwelt und Ursprung der beliebtesten Bemani-Reihe. Die europäische Ausgabe von 'Dance Dance Revolution' bekommt mit 'Dancing Stage Euromix 2' einen weiteren Arcade-Teil spendiert.

Filipp Münst ließ sich vom Tanzkult anstecken

Konami betrat 1998 mit der Veröffentlichung des Arcade-Automatens 'Dance Dance Revolution' in Japan und den USA Neuland und löste gleichzeitig eine wahre Tanzbegeisterung in besagten Ländern aus. Etwas später kam auch Europa in den Genuss des außergewöhnlichen Tanzspiels - unter dem Namen 'Dancing Stage'. In England wurde der Automat sehr positiv aufgenommen und ist dort (wie die Versionen für Heimkonsolen) sehr beliebt. Zwar nicht so beliebt wie in Japan und USA, tanzbegeisterter als wir Deutsche sind die Engländer aber auf jeden Fall. Nach 'Dancing Stage Euromix' musste ein Arcade-Nachfolger her und so kam es, dass Konami im Sommer 2002 mit 'Dancing Stage Euromix 2' den nächsten DDR-Automaten für Europa releaste. Leider wird man diesen hier in Deutschland sehr schwer finden, da es (soweit ich informiert bin) nur zwei davon in der ganzen Bundesrepublik gibt. Der eine steht in Köln, der andere in Nürnberg. In England ist er dagegen weit verbreitet (alleine in London sind 20 Stück auf die dortigen Spielhallen verteilt!). Vor ein paar Wochen hatte ich die Möglichkeit, auf einer Studienreise Hand (und Fuß) und einen Londoner Euromix 2 Automaten in mitten einer großen Spielhalle zu legen und bin seitdem großer Fan der Tanzspiele. Es folgt mein Erfahrungsbericht zur Arcade-Version.

Riesige Boxen, zwei metallene Tanzplattformen mit Geländern, ein kleiner Bildschirm und darüber ein großer 'Dancing Stage Euromix 2' Schriftzug - so sieht er aus, der Automat (siehe auch Foto, in echt ist er aber viiieel cooler). Ich stehe davor, eine 1£-Münze bereits gezückt, gehe drauf zu, werfe die Münze ein und lande in der Songauswahl. Und hier bemerkt man bereits den ersten Pluspunkt des Automatens, bevor man überhaupt angefangen hat zu spielen. Die Songauswahl ist mit 68 Tracks nämlich (für Europa-Verhältnisse) riesig und kommt quantitativ den japanischen Teilen schon recht nahe. 12 der 68 Tracks w

aren allerdings bereits im Vorgänger enthalten, außerdem finden sich ekinige Songs auch in einer der Heimversionen wieder. Die Zusammenstellung ist recht abwechslungsreich und bietet fast jedem Musikgeschmack mindestens einen Track. Vorherrschend sind allerdings japanische Songs von Konami selbst. Diese sind meist sehr schwer und eher für Fortgeschrittene und Profis geeignet. Es finden sich aber auch ein paar partytaugliche und poppige Stücke in den Tiefen des Automatens. Obwohl ein paar Profi-Tracks dabei sind, ist die Auswahl doch _eher_ Einsteiger-lastig, DDR-Kenner kommen aber trotzdem auf ihre Kosten, zumal die Menge, wie erwähnt, sehr ordentlich ist.

Ein gezieltes Aussuchen fällt also aufgrund der vielen Tracks flach, ich wähle daher die Zufallsoption. Song ausgewählt, Schwierigkeitsgrad eingestellt (beim ersten mal muss 'Beginner' reichen ;-)) und los geht's. Ach ne, zuerst wird anhand eines Videos das Spielprinzip erklärt. Dieses ist denkbar simpel, fordert aber dennoch beinahe ewig, bzw. bis der Geldbeutel leer ist ;-). Es scrollen Pfeile der vier Himmelsrichtungen (links, rechts, oben und unten) vertikal über den Bildschirm. Am oberen Bildschirmrand sind die vier Pfeile nochmals nebeneinander angeordnet. Trifft nun beispielsweise ein nach links zeigender Pfeil auf sein Pendant am oberen Rand, müsst ihr mit eurem Fuß im richtigen Moment auf den linken Pfeil der Tanzplattform treten. Es ist auch möglich, dass zwei verschiedene Pfeile gleichzeitig oben ankommen. Hier heißt es: Hüpfen! Durch Kombination der Pfeile entstehen so fast schon tänzerisch anmutende Schrittfolgen und es ist ein Heidenspaß, andere vor dem Automaten herumhüpfen zu sehen. Wer das Spielprinzip nun immer noch nicht kapiert hat, schaut sich am besten einen der Screenshots an, stellt sich das ganze in Bewegung vor und denkt sich die vier Pfeile unter seine Füße.

Natürlich ist das bislang Geschilderte nur das spielerische Basisgerüst, das Gameplay bietet noch ein paar Feinheiten. Das wichtigste neue Feature von Euromix 2 sind die Freeze-Arrows. Bei denen müsst ihr nämlich auf der entsprechenden Richtung stehenbleiben, bis der 'Frostpfeil' endet. Das hört sich einfach an, speziell in höheren Schwierigkeitsgraden ist das aber ziemlich knifflig, da ihr mit dem anderen Fuß oft zusätzlich in eine andere Richtung drücken müsst. Ebenfalls knifflig sind die 1/8-Schritte. Hier müsst ihr nämlich zwei oder gar drei Richtungen sehr schnell hintereinander drücken, was (je nach Technik des Spielers) ziemlich albern aussehen kann. Eine weitere Neuerung von Euromix 2 gegenüber dem Vorgänger stellt die variable Geschwindigkeit einiger Songs dar. Zwar werden die BPM (Beats per Minute = Geschwindigkeit des Tracks) immer noch in der Songauswahl angezeigt, es kann aber vorkommen, dass sich diese mitten im Song ändern. Das geht manchmal (z.B. MAX300) sogar so weit, dass die Pfeile für einen kurzen Moment stoppen. Hier hilft nur Übung oder auf den Rhytmus achten. Schließlich erfolgen die Tanzschritte passend zur Musik, auch wenn sich die Geschwindigkeit mal ändert.

Puh, die erste Runde ist absolviert, mir ist heiß, aber es hat einen HEIDEN Spaß gemacht! Ich habe nicht einmal vernünftig durchgeatmet, schon wandert meine rechte Hand Richtung Geldbeutel, um die nächste Münze herauszuholen. Was anderes spielen? Das Geld lieber sparen? Gehen?? Nein!! Münze eingeworfen und weiter geht's! Ich kann nur noch an's Tanzen denken. Dieses mal wähle ich den Nonstop-Mode. Dieser Modus ist was für Sparfüchse: Während man normalerweise mit einem Credit lediglich dreimal spielen darf, bietet dieser Modus fünf Songs für 1£. Dafür darf man hier weder Song noch Schwierigkeitsgrad direkt bestimmen, sondern hat nur die Wahl zwischen verschieden schweren Kursen. Wie der Name schon sagt, geht es hier nonstop zur Sache - soll heißen, dass man die fünf Songs direkt hintereinander tanzt - ohne Pause!

...Es sei denn, man sieht vorzeitig den Game Over Screen. Dies geschieht ganz leicht, wenn man unsauber tanzt. Das Game Over richtet sich nach einem Balken am oberen Bildschirmrand. Tanz ihr gut, füllt er sich, hüpft ihr nur wahllos herum, leert er sich - und das ziemlich schnell. Doch was heißt "gut tanzen"? Für jeden Pfeil bekommt ihr eine Bewertung. Diese reicht von 'Perfect!!' über 'Great!', 'Good' und 'Almost' bis hin zu 'Boo'. Mehrere 'Perfects' und 'Greats' hintereinander resultieren in einer Combo. Am Schluss wird abgerechnet und ihr bekommt eine Punktzahl und eine abschließende Gesamtbewertung. Letztere liegt meistens irgendwo zwischen A (gut) und E (schlecht).

Wer eine durchgehende Combo schafft, bekommt ein AA-Ranking und wer fast nur 'Perfects' erhält, darf sich sogar über ein protziges AAA-Ranking freuen. Näheres zum Scoring-System möchte ich hier nicht schildern, ist ja schließlich immer noch ein Review. Nur soviel sei gesagt, dass man in höheren Schwierigkeitsgraden natürlich auch mehr Punkte pro Bewertung bekommt. Schwierigkeitsgrade gibt es deren vier Stück - Beginner, Standard, Difficult und Expert - wobei zwei unterschiedliche Songs auf Standard auch völlig unterschiedlich schwer sein können. Damit ihr aber trotzdem die Schwierigkeit eines Songs einschätzen könnt, hat Konami das Füße-System entwickelt. Je mehr Füße ein Song hat, umso schwieriger ist er. Auf 'Beginner' ist jeder Track ein 1-Füßer, auf Standard tendieren die Ratings zwischen 2 und 6 Füßen, MAX300 auf 'Expert' ist schließlich der einzige 10er im Feld (ist auch gut so ;-)). Das Füße-System ist sehr gelungen und lässt euch die Schwierigkeit eines Songs ziemlich gut einschätzen. Viele DDR-Profis bewerten übrigens auch ihr Können in Füßen. Wenn jemand also ein 8-Füßer ist, meint er damit, dass er die meisten 8er-Songs ohne große Probleme schafft.

Obwohl Dancing Stage alleine bereits sehr süchtig macht, ist der Multiplayer ein noch viel spaßigeres Vergnügen. Mit jemandem zusammen zu tanzen macht einfach Spaß - egal, ob dieser nun ein blutiger Anfänger, DDR-Profi oder ein Kumpel ist. Da hört man schonmal ein "Shit!" oder ein Stöhnen von der Seite, oder muss sich nach einer Niederlage dumme Kommentare anhören lassen. Die Tatsache, dass man in der Spielhalle auch auf Gleichgesinnte trifft, mit denen man sich austauschen kann oder ein wenig herumfachsimpelt, ist nicht nur ein wichtiger Bestandteil eines gelungenen Arcade-Abends, sondern auch einer der Gründe, warum das Spiel in England, USA und Japan so beliebt ist. Mit unseren Gesetzen und Spielhallen hier in Deutschland ist so etwas ja bekanntlich leider nicht möglich.
Ganz verrückte wagen sich an den Double-Mode, in dem EIN Spieler auf ZWEI Plattformen tanzt. Leider muss man hier - wie auch im normalen Versus-Battle - doppelt so viele Credits einwerfen.

Noch ein paar Worte zur Technik des Automatens. Die Displays sind für gewöhnlich nicht sehr groß (schätzungsweise so groß wie ein 50cm-Fernseher), was aber nicht schlimm ist, da man direkt davor steht. Die Qualität der Bildschirme ist je nach Automat natürlich unterschiedlich, meiner sah ziemlich gut aus. Der Sound kommt aus zwei riesigen Boxen und verbreitet echtes Disco-Feeling. Die Soundeffekte im Menü sind sehr nett, einen Sprecher gibt es auch.

Dieser gibt immer mal wieder ein paar halbcoole Kommentare ab (wie zum Beispiel "Oh, that's a pretty good Song" oder "Man, I won't forget your dance!") und verbreitet angenehme Party-Stimmung. Die metallenen "Tanzmatten" machen einen sehr stabilen Eindruck und lassen sich ohne Probleme bedienen (hier gilt natürlich auch, dass manche Automaten nicht mehr ganz 100%ig funktionieren, meiner tat seinen Job aber einwandfrei). Durch die Menüs wird übrigens mit drei Buttons navigiert, die sich unter dem Bildschirm befinden und nicht etwa mit der "Tanzmatte", wie es bei den Heimversionen üblich ist.

Anmerkungen:
Optimiert für 1024x768 Pixel
Die Bilder stammen von Highwaygames.com

Anmerkungen zum Update: Die Songliste wurde entfernt - wer wissen möchte, welche Songs der Automat bietet, schaut einfach auf GameFAQs.com vorbei, wo eine komplette Liste zu finden ist. Außerdem wurden ein paar Rechtschreibfehler beseitigt.

Review-Score 5000

Review bewerten

		zitrolina am 12.07.2004 14:26 Dass Dir das Spiel gefällt, merkt man deutlich. Und dass dieser Bericht hier sehr gut ist, weißt Du sowieso schon längst selber...
		pineline am 12.07.2004 08:08 Deine Begeisterung über dieses Videospiel der etwas anderen Art kommt super rüber. Die Bilder gefallen mir sehr gut und auch Deine Gliederung ist okay. Neugierig gemacht hast Du mich auf jeden Fall schon etwas!
		jetsetradio am 09.07.2004 00:12 Dancing on the corpse of ashes - ++
		Cubance am 15.06.2004 18:37 Alles cool... bis auf die deplatzierte Song-Liste. Ich bezweifle stark dass sich ein hiesiger Leser für den Automaten interessiert und eine Kaufhilfe braucht. Insofern ist die Liste als Info für Kaufwillige nicht nötig. Und vor einer Runde am Automaten in der Spielhalle hat man ja sowieso die Songauswahl im Blick. Außerdem gehört der zweite Kritikpunkt nicht in den Kasten (da kann der Automat ja ansich nichts dafür). Manche deutsche Mit-Reviewer scheinen auch ein wenig zu vergessen dass hier einige Österreicher und Italiener (jetzt nur von den aktiven) am werkeln sind. Da hätte man auch durchaus Infos liefern können. Trotz den Kritikpunkten (die für mich aber nicht essentiell sind) bleibt es bei einem soliden Sehr Gut. Schöner Text!
		AuLbAtH am 12.06.2004 17:15 Alles cool :)