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Baten Kaitos

 Details zu Baten Kaitos

 Review bewerten!

Top-ReviewReview von mopanTop Reviewer (Level 6), Score: 127972 Zockerbudenbild im Profil!




::: Fazit :::


mopanDamit ist wohl eins klar. Karten-Rollenspiele sind nicht jedermann's Sache. Meine sind sie mit Sicherheit nicht. Vor allem wenn sie so daher kommen wie Baten Kaitos. Wobei alles so schön vielversprechend anfängt. Allein das äußerst motivierendes Kartensystem mit unglaublich vielen Kombinationsmöglichkeiten verspricht dem Spieler eine Fülle an Experimenten. Dazu ein nettes Combosystem, das gelungene Echtzeitfeature, welches für die eine oder andere Überraschung sorgt und eine interessante Erzählweise. Abgestimmt wird das ganze mit einer äußerst detailreichen Rendergrafik. Fertig ist ein gelungenes Karten-RPG. Aber weit gefehlt. Die Programmierer packten so ungefähr alles rein, ob gewollt oder ungewollt, was den armen Spieler an den Rande der Verzweiflung treibt. Mit dem komplett auf Zufall aufgebauten Kartenkonzept kann man noch leben, das ist nunmal so. Aber nicht mit den Unmengen an Designmängeln, unfairen Details und vorallem den Zeitlimit. Dies alles führt das eigentlich gelungene Konzept oft ad absurdum. Das das Spiel sich dann noch so linear präsentiert, die hässlichen Charaktere und die völlig verpatzte Sprachausgabe, fällt dann eigentlich garnicht mehr auf.
Selbst Karten-Fans werden mit Sicherheit den ein oder anderen Wutausbruch erleben und seien hiermit gewarnt. Allen anderen kann man nur sagen "Finger weg!".



::: Positiv :::


sehr vielschichtiges Kartenkonzept
detailreiche Renderoptik
interessanter Storyverlauf
gute Pal-Anpassung
nettes Echtzeitfeature



::: Negativ :::


sehr viele spielerische Designpatzer
Zeitlimit in den Kämpfen
grellbunt, hässliche Charaktere
strunzlinear und gescriptet
grottige Sprachausgabe



::: Rating :::


Wertung: 43%

Veröffentlicht am 10.05.2005 17:44, dieser Review wurde 510x gelesen.


Namco knüpfte das Erscheinen von Baten Kaitos eng an den Erfolg oder Misserfolg von Tales of Symphonia in Europa. So eng, das manch einer im Vorfeld sogar von einem inoffiziellen Nachfolger sprach. Wer das aber erwartet wird enttäuscht sein, in jeder Beziehung.

Held des Spiels ist der jugendliche Kallas, welcher von Geburt an nur einen Flügel besitzt. Bei einem Überfall verliert er durch die Hand des bösen Imperiums seine Familie oder besser Großvater und Bruder und natürlich schwört er ewige Rache. Zu beginn seines Rachefeldzuges trifft er Camilla äh... Xelha und erfährt von ihr das der böse Imperator auf der Suche nach den Endmagnusen ist, ein Art von Schutzgöttern die den ultimativen Gott der Zerstörung beschwören können. Anfangs noch recht widerwillig schließt sich Kallas natürlich Xelha an um den teuflischen Plan des Imperators zu verhindern.


Ungewöhnlich an diesem RPG ist die Erzählweise. Ihr erlebt die Geschichte als Zuschauer in Form des Schutzgeistes von Kallas und steht ihm dann und wann mit Rat und Tat zur Seite. Diese interessante Sicht auf die Ereignisse lässt natürlich auf einige erzählerische Kniffe hoffen, die so mit der üblichen „Ich spiele den Held“ Sicht nicht möglich wäre.
Spielerisch hat dies aber kaum Einfluss auf Baten Kaitos. Es spielt sich trotzdem wie jedes 08/15-RPG. Ihr reist also mit eurer bis zu 6 Mann(Frau) starken Truppe durch die Welt, wovon 3 an den Kämpfen teilnehmen können. Wobei Welt nicht ganz passend ist, sie selbst liegt hoch in den Wolken und ihr reist von Insel zu Insel die am Himmel schweben. Auf diesen Inseln werden die typischen Dinge erledigt, wie Einkaufen, Heilen, und mit Leuten quatschen. Oder Ihr nehmt euch den Unmengen an Subquests und Nebenaufgaben an. Ihr besucht als Dungeons geheimnissvolle Zauberwälder, tiefe Tempelruinen, dunkle Höhlen oder riesige Hightechanlagen. Zwischen den einzelnen Ortschaften reist ihr auf einer Minimap umher, der Weg dort ist streng vorgegeben.

Eine Oberwelt im üblichen Sinne mit Kämpfen gibt es nicht. Die Kämpfe finden ausschließlich in den Dungeons statt, wobei die Gegner sichtbar herumlaufen. Ein Ausweichen wird aber oft durch die engen Wege verhindert. Die Dungeons selbst sind zwar allesamt nicht sehr groß, aber können mit einigen neckischen Rätseln oder Perspektivspielerein gefallen. Wobei sie dem erfahrenen Spieler nur in den seltensten Fällen wirkliche Kopfnüsse bieten.
Das Spiel selbst läuft in einer Pseudo-3D-Perspektive. Das heißt ihr lauft mit eurem Helden durch komplett vorgerenderte, detailreiche und teilweise mit grandiosen Animationen versehenen Hintergründe bzw. Einzelbilder, wobei die starre Kameraperspektive fest vorgegeben ist. Dies führt natürlich auch zu gelegentlichen Übersichtsproblemen, wenn z.B. euer Held in die Tiefe läuft und nur noch als Millimeter großer Pixelhaufen erkennbar ist.

Schöne neue Welt: Kommen wir zum Wesentlichsten. Baten Kaitos ist ein Karten-RPG. Jede Handlung im Kampf und Außerhalb wird ausschließlich mit Karten ausgeführt. Seien es verschiedenste Waffenangriffe oder Zaubersprüche, Heilutensillien oder Supportzauber, ja selbst Flucht aus dem Kampf ist nur mit der entsprechenden Karte möglich. Neben Standardkarten hat jeder Charakter seine eigenen speziellen Waffen-, Verteidigungs- oder Magiekarten.
Über 1000 verschiedene Karten gibt es im Spiel, da frohlockt natürlich das alte Sammlerherz. Aus diesen Unmengen an Karten stellt ihr dann für jeden Charakter ein Deck zusammen, was im späteren Verlauf bis zu 60 Karten umfassen kann. Die Kämpfe selbst laufen Rundenbasiert ab. Seid ihr am Zug werden euch von dem entsprechenden Deck, nach dem es gemischt wurde, Karten automatisch hingelegt. Und aus diesen paar Karten sucht ihr euch dann die Entsprechende raus und spielt sie aus. Könnt ihr anfangs aus gerade einmal 3 Karten wählen, erhöht sich die Anzahl später natürlich. Genauso wie die Anzahl der Karten die ihr pro Runde hintereinander ausspielen könnt. Sind es anfangs gerade einmal 2 können es später bis zu 9 Karten sein. Ist der Kartenstapel aufgebraucht bevor der Kampf zuende ist, werden die Karten neu gemischt, dafür muss aber der Charakter eine Runde aussetzen.

Weiterhin wurde ein äußerst nettes Combo- und Kombiniersystem eingebaut. Sämtliche Karten haben in den Ecken Zahlen von 1-9. Schafft man es die Karten in einer Runde so auszuspielen das eine Zahlenreihe entsteht, z.B. 123 oder 222, dann verstärkt sich die Aktion um einiges. Greift der Gegner euch an richtet sich die Anzahl der ausspielbaren Karten nach der Menge der gegnerischen Angriffe. Fast alle Karten sind mit den üblichen Elementen wie Feuer, Wasser, Hell, Dunkel versehen, wobei man hier aufpassen muss, das man nicht gegenteilige Karten gleichzeitig ausspielt, da sich diese dann in ihrer Wirkung aufheben. Und als wenn man damit noch nicht genug hat, können Karten auch noch kombiniert werden um Spezialattacken auszulösen.
Ebenfalls sollte man Karten kombinieren die auf den ersten Blick mehr oder weniger nutzlos sind. Denn dadurch erhält man Spezialkarten die man sonst nicht im Spiel bekommt. Ein kleines einfaches Beispiel. Ihr habt als Karten „Grünen Tee“ (heilt etwas) und „Teetasse“ (Keine Wirkung). Spielt ihr beide zusammen aber aus, erhaltet ihr nach dem Kampf die Karte „Heiser Deluxe-Tee“ welche nicht nur 1500HP heilt, sondern auch vor Verwirrung schützt. Unmengen an Kombinationen können entdeckt werden. Manchmal gibt euch die Kartenbeschreibung einen Hinweis, vieles entdeckt ihr aber durch Zufall.
Eure Charaktere haben die üblichen Hitpoints, Magiepunkte oder ähnliches gibt es nicht. Nach dem Kampf gibt’s die übliche Erfahrungspunkteabrechnung und evtl. gefundene Karten. Geld gibt es nicht. Denn das verdient man sich in Baten Kaitos durch das Fotografieren von Gegnern. Auch hier ist die entsprechende Foto-Karte notwendig, die im Kampf ausgespielt werden muss.

Und hier kommt auch noch die nächste neckische Idee ins Spiel. Baten Kaitos verfügt über ein kleines Echtzeitfeature. D.h. manche Karten verändern sich mit der Zeit. So bringen Fotos nur dann das meiste Geld wenn sie komplett entwickelt sind. Aber Karten können sich auch massiv ändern. Eine Heil-Karte mit Obst verfault irgendwann, die Heilmöglichkeit ist dann natürlich dahin. Die „Bambusssprosse“ heilt anfangs, mit der Zeit wird aber ein Bambusstab draus den man dann trefflich als Angriff nutzen kann. Sämtliche Kampf-Karten behält man für immer und kann sie sooft wie man will im Kampf verwenden und nur dort. Denn es gibt noch eine zweite Gruppe von Karten, sogenannte Campkarten. Welche im Grunde Heilkarten darstellen. Diese muss man im Laden teuer kaufen und nur mit diesen kann man seine Leute außerhalb von Kämpfen heilen. Diese Campkarten verschwinden dann nach einmaligen gebrauch und da sie meist nur sehr begrenzt vorhanden sind, sollte man sie sehr sorgsam einsetzen.

Die dritte Art von Karten sind die Questkarten. Diese dienen dazu um bestimmte Aufgaben zu lösen. Euer Held kann aus vielen Gegenständen den sogenannten Magnus ziehen. Was im Grunde nix anderes bedeutet, als das man den Gegenstand mitnimmt und diesen dann wenn notwendig benutzen. Beispiel: Eine Fackel muss angezündet werden, also flux zum nächsten Lagerfeuer, den Feuermagnus gezogen und Fackel angezündet.

Abgründe und anderes: So, das sollte doch reichen um mit Baten Kaitos ein paar nette Abende zu verbringen. Aber halt! Weit gefehlt! Denn Baten Kaitos bietet nicht nur einige nette Ideen, sondern auch so ungefähr alles was den armen Spieler zur Weisglut treiben kann. Aber der Reihe nach.
Fangen wir mit dem Schlimmsten an. Dem Kampfsystem. Damit meine ich jetzt nicht die absolut auf Zufälligkeit aufgebauten Kämpfe. Denn welche Karten ihr ausspielen dürft, bestimmt einzig der Zufall. Es artet zum Glücksspiel aus das die Karten hingelegt werden, die ihr benötigt. Ihr wollt heilen, vielleicht kommt ja irgendwann mal eine Heilkarte. Ihr wollt angreifen? Toll das ihr jetzt nur Verteidigungskarten zu liegen habt. Allein diese Zufälligkeit sorgt dafür das sich die Kämpfe äußerst langatmig und zäh spielen, weil ihr einfach oft nix machen könnt. Aber man muss fairerweise zugestehen, das diese Zufälligkeit eben das Prinzip einen Karten-RPG’ ist. Aber wenigstens eine „Neumischoption“ hätte es sein können, wenn man merkt das nur Müll hingelegt wird. Jeder der Wert auf die totale Kontrolle über die Aktionen seiner Kämpfer legt, sollte die Finger von Baten Kaitos lassen. Aber alle anderen auch.

Und jetzt geht’s los. Fangen wir mit der Steuerung an. Die Combozahlen werden mit dem C-Stick angewählt. Warum bitte müssen die Zahlen in den Ecken stehen, so das man den Stick genau diagonal drücken muss? Ständig verdrückt man sich und wählt dadurch die falsche Zahl. Drollig an der Sache ist, das es im Spiel eine „negative“ Statusveränderung gibt, welche die Zahlen mittig anordnet, noch drolliger ist, das man dann den Stick einfach wie gewohnt in die 4 Himmelsrichtungen drücken muss um die gewünschte Zahl auszuwählen. Was natürlich deutlich einfacher und genauer geht. Die wahrscheinlich erste negative Statusveränderung über die man sich freut.
Dann wählt man Gegner oder Kämpfer mit den Schulterbuttons aus. Ok, nur der einzigste Hinweis wen man gerade ausgewählt hat ist ein kleines, mehr als unscheinbares Zielkreuz. Nicht nur das man dieses in der grellbunten Grafik teilweise kaum noch sieht, nein auch der Kamerawinkel in den 3D-Arenen lässt einen nur noch raten wen das Zielkreuz eigentlich anvisiert... Wenn man es dann überhaupt sieht. Denn die Kartenanzeige verdeckt mehr als ein Drittel des Bildschirmes und der Cursor versteckt sich durch die unmögliche dynamische Kamera gerne mal dahinter... Man hämmert also teilweise wie blöd die Schulterbuttons um erst mal das Zielkreuz ausfindig zu machen.
Die Gesundheitsanzeige am oberen Rand wird nur dann kurz angezeigt, wenn ihr am Zug seid. Sobald ihr die erste Karte ausspielt verschwindet sie wieder. Oft werdet ihr keinen Überblick mehr haben , ob ihr nicht besser einen Charakter geheilt hättet.

Naja, werdet ihr sagen. Dann muss man halt aufpassen und vorsichtig vorgehen. Und genau das ist nicht möglich! Nehmt das was ihr eben lesen musstet und denkt euch da noch die wohl größte Frechheit im Spiel dazu. Ein Zeitlimit! Ja genau! Ihr habt im späteren Verlauf nur noch wenige Sekunden Zeit eure Karten auszuspielen. So, und jetzt klickt mal wie wild innerhalb von 5 Sekunden die Schulterbuttons und sucht erst mal das Zielkreuz, dann vergesst nicht auch noch schnell einen Blick auf die Gesundheitsanzeige zu werfen um gleichzeitig auch noch die entsprechenden Karten für eine Combo rauszusuchen, wobei natürlich darauf geachtet werden muss denn C-Stick genau diagonal zu drücken... Und jetzt habt ihr eine ungefähre Vorstellung davon in was die Kämpfe ausarten. In Streß pur! Wenn was schief läuft, hat man immer das Gefühl eben nicht selbst schuld zu sein. Und das ist tödlich für ein Spiel.
Und noch ein Tip am Rande. Nach jedem Zug wird euch ein Bildschirmfüllender Ergebnisscreen eingeblendet. Hier bekommt man auch Hinweise auf Schwachstellen von Gegnern zu den Elementen. Dieser Ergebnisscreen wird zwar mit der Zeit nervig, aber schaltet diesen nicht aus! Das ist eure einzigste Möglichkeit mal kurz inne zuhalten, an der Zigarette zu ziehen oder auf’s Kloh zu gehen. Denn es gibt in den Kämpfen keine echte Pausenoption. Und die Kämpfe gestalten sich durchweg als extrem langwierig. Manch ein Bosskampf kann locker eine dreiviertel Stunde und länger dauern, was ganz schnell böse enden kann, wenn man kurz vorher zuviel Kaffee getrunken hat...

Es geht aber noch weiter. Kommen wir zur Gegneranpassung. Sie ist stellenweise einfach nur unfair. Völlig unverhofft steht man Gegnern gegenüber die einen mit zwei Angriffsrunden in’s Nirvana schicken, obwohl man eben noch die Standardgegner mit einem Schlag weggefegt hat. Ständig schmeißen euch die Gegner irgendwelche Statusveränderungen um die Ohren, durch das Zufallsprinzip wird aber der Versuch einer Heilung grundsätzlich vereitelt. Im Endeffekt rennt man dann halt den ganzen Dungeon vergiftet ab. Bosskämpfe werden dann richtig lecker. Die Zugreihenfolge ist hier völlig hahnebüchen. Ihr dürft einmal eine Aktion durchführen, der Boss dann bis zu 6-7 mal. Und mit einer traumwandlerischen Sicherheit suchen sie sich natürlich immer den Charakter raus der am schwächsten ist oder sich nicht verteidigen kann, während die anderen mit ihren Verteidigungskarten hausieren gehen können. Auch haben sie immer die passenden Karten parat, das Zufälligkeitsprinzip scheint bei ihnen nicht zu gelten.
Aber auch die Karten selbst bergen so manch eine Macke. Was nutzen mir bei so einem Spielprinzip z.B. Heilkarten mit einer 30% Erfolgschance? Ein Charakter stirbt im Kampf, jetzt müsst ihr nicht nur darauf hoffen das ihr eine Wiederbelebungskarte ausgespielt bekommt, sondern auch das der Spruch dann funktioniert.

Aber es gibt noch mehr Dinge die den mittlerweile verzweifelten RPG-ler an den Rande des Wahnsinns treiben. Das Spiel ist hoffnungslos linear und der Weg streng vorgegeben. Einfach mal so den Forscherdrang ausleben und die Inseln auf eigene Faust erkunden ist kaum möglich. Ärgerlich ist das ganze, da man Unmengen an kleinen Nebenaufgaben finden kann.
Auch ist das Spiel bis zum Erbrechen gescriptet. Ein kleines Beispiel. In einer Lavahöhle versperrt euch ein Lavafluss den Weg. An einer anderen Stelle hab ihr aber Zaubereis gesehen, was man natürlich noch nicht mitnehmen konnte... Ihr denkt euch also als erfahrener Rätsellöser, Ah, jetzt kann ich bestimmt das Eis mitnehmen und rennt flux zurück. Aber noch immer weigert sich euer Held das Eis als sinnvoll zu erkennen. Ihr müsst erst komplett aus der Höhle raus, einem alten Kauz von dem Lavafluss erzählen, der erzählt euch dann von dem Zaubereis und erst dann dürft ihr das Eis mitnehmen und benutzen. Für wie blöd halten die Programmierer einen?

Es gibt noch mehr Dinge die man als ärgerlich empfindet, wie die unmögliche Menüführung und –Steuerung, bei der man entweder ständig am Suchen oder Sortieren ist. Oder das nervige Level-up System, bei dem man immer eine Kirche aufsuchen muss um für seine sauer verdienten Erfahrungspunkte endlich die nötigen Levelaufstiege zu bekommen. Aber irgendwie habe ich jetzt keine Lust mehr, da ich merke wie schon wieder ein Wutherpes entsteht.

Hinter der Fassade: Kommen wir zu den wenigen teilweise sogar angenehmen Dingen. Als erstes fällt natürlich die streckenweise atemberaubende Rendergrafik mit teilweise grandiosen Effekten auf. Noch nie hat man so locker-fluffig animierte Wolken durch ein Stadt ziehen sehen. Allerdings hat die ganze Pracht auch den berühmten Haken. Sie ist streckenweise sowas von abartig bunt das einem die Augen weh tun. Auch der Soundtrack und die Spezialeffekte in den Kämpfen können überzeugen. Die Pal-Anpassung und deutsche Übersetzung der Texte ist natürlich Nintendo-typisch gelungen und fast fehlerfrei. Der Umfang mit 50-60h geht auch voll in Ordnung. Die Story „Held findet sein wahres Ich und rettet die Welt“ hat man zwar schon tausendmal gespielt, aber ist gerade durch die ungewöhnliche Erzählweise aus Sicht des Schutzgeistes doch recht interessant und wendungsreich. Aber gerade hier muss man sagen, das die Möglichkeiten nur oberflächlich genutzt werden und deutlich mehr drinnen gewesen wäre. Auch sonst wäre mehr drin gewesen. Technisch gibt sich das Spiel zwar kaum eine Blöse, aber die Charaktere sind durch die Bank einfach mal hässlich. Xelha z.B. habe ich nach kurzer Zeit Camilla genannt. Auch wird die Geschichte fast ausschließlich durch Cutscenes in Spielegrafik weitererzählt, was dem Ganzen einen sehr statischen und auch simplen Look verpasst. Die umfangreiche englische Sprachausgabe reist ebenfalls nicht raus. Die Sprecher bewegen sich nicht nur auf niedrigstem GZSZ-Niveau, sondern sie klingt auch so als wäre sie durch einen drittklassigen Kompressor gejagt worden.



So, das war’s. Ich denke das sollte als Warnung ausreichen. Wer eine extrem hohe Frustschwelle hat und wem wirklich Nichts die Zornesfalten auf die Stirn treibt und wer dann noch was mit dem Zufälligkeitsprinzip eines Karten-RPG anfangen kann, der und nur der kann eventuell vielleicht mal ein Probespielchen wagen. Aber wer vereint schon all diese Eigenschaften auf sich? Ansonsten wüsste ich wirklich niemanden der mit diesem Machwerk wirklich glücklich werden kann.





Review-Score 5000


 Review bewerten



Dare DevilBasic Reviewer (Level 2), Score: 5713 am 21.12.2005 12:57
Optimal!


dixipReview Master (Level 7), Score: 344859 Zockerbudenbild im Profil! am 11.06.2005 13:51
Ich mag abwägende Wertungen sehr gerne und finde, dass die vergebene Wertung ganz hervorragend zum Text passt. Der Text ist schon ziemlich lang, dafür wird aber auch jeder Punkt ausführlich behandelt, von daher ist die Länge noch in Ordnung. Die Kritikpunkte werden so beschrieben, dass man sie nachvollziehen und sie auch selber beurteilen kann (stört mich, stört mich nicht). Sprachlich wunderbar, einzig fehlende Kommata brachten mich beim Lesen etwas ins Stocken.


AsmodeonBasic Reviewer (Level 2), Score: 11917 am 11.05.2005 13:31
Jop, wirklich sehr gutes Review.
Doch gehe ich mit deiner Meinung nicht wirklich konform. Mir hat Baten Kaitos nämlich sehr gut gefallen, liegt aber auch daran dass ich lineare RPGs mag. Nichts desto trotz sind die Kritik punkte berechtigt und sehr gut auf den Punkt gebracht. klasse arbeit!



FahrenheitPro Reviewer (Level 5), Score: 78276 am 10.05.2005 19:45
Toll! Die Bilder sind gelungen, witzig liest es sich bisweilen auch und der hohe textliche Umfang fällt einem beim Lesen gar nicht mehr auf. Nur hätte ich gerne mehr In-Game Screens gesehen, aber man kann ja nicht alles haben.... =)


EccomanReview Master (Level 7), Score: 451763 Zockerbudenbild im Profil! am 10.05.2005 18:52
Sehr geile Kaufabratung! Die fett gedruckten Wörter wirken bei einem so langen Text richtig "auflockernd", im Gegensatz zu ein paar Stellen, die sich etwas holprig lesen. Doch das alles ist im Prinzip egal, da du das Spiel extrem gut beschreibst und fair abhandelst. Leider will die Wertung überhaupt nicht dazu passen: Wenn ein Spiel DIESE Fehler hat, kann es noch so schön aussehen oder meinetwegen nette Chars haben; trotzdem muss die Wertung den Scheiß auch wirklich kenntlich machen. Allerdings reicht mir die eine blöde Zahl nicht aus, um dafür ein "+" zu geben - zu gelungen finde ich den Text!


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 Details zu Baten Kaitos


::: Wertungsrichtlinien :::

91% - 100%Referenz
81% - 90%Spitzenklasse
71% - 80%sehr gut
61% - 70%gut
51% - 60%durchschnittlich
41% - 50%unterdurchschnittlich
31% - 40%schlecht
21% - 30%sehr schlecht
11% - 20%miserabel
1% - 10%Aaargh


::: Reviews in Arbeit :::

Shadow of the Colossus
God of War
Super Mario 64
Kameo: Elements of Power
Fire Emblem: Path of Radiance
Der Herr der Ringe: Das dritte Zeitalter
Project Gotham Racing 3
Fable
Haunting Ground
Sega Rally Championship
Super Mario Bros. 3
Polarium
Devil May Cry 3: Dantes Erwachen
Maximo vs. The Army of Zin
Castlevania: Harmony of Dissonance


::: Neue Ergänzungen :::

Xenosaga 2: Jenseits von Gut und Böse
Rainbow Six: Lockdown
Shadow Hearts
Xenogears
The Bouncer
Star Fox: Assault
Fire Emblem
Devil May Cry 2
Suikoden IV
King of Colosseum


::: Frisch überarbeitet :::

Reviewform hat sich nicht geändert! Mega Man 3 / NES
Reviewform hat sich nicht geändert! Kirby's Adventure / NES
Reviewform hat sich nicht geändert! Castlevania: Dawn of Sorrow / NDS
Reviewform hat sich nicht geändert! The Legend of Zelda: A Link to the Past / SNES
Reviewform hat sich nicht geändert! Suikoden II / PSX
Reviewform hat sich nicht geändert! Yoshi Touch & Go / NDS
Reviewform hat sich nicht geändert! Nintendogs: Labrador & Friends / NDS
Reviewform hat sich nicht geändert! Rainbow Six: Lockdown / PS2
Reviewform hat sich nicht geändert! Darkwatch / XBOX
Reviewform hat sich nicht geändert! Wipeout Pure / PSP


::: Most Wanted :::

R-Type Final (11)
N.U.D.E. Natural Ultimate Digital Experiment (10)
Skies of Arcadia Legends (8)
Kirby's Airride (7)
Border Down (7)
Segagaga (Dreamcast Direct Limited Edition) (7)
Final Fantasy Tactics Advance (6)
Blood Omen: Legacy of Kain (6)
Halo 2 (5)
Snatcher (5)


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