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 Playstation 2 Gallop Racer 2   Details zu Gallop Racer 2 Review bewerten! Review von hoover2701
Es ist mal wieder Zeit für ein Pferderennspiel. Während die Japaner alle paar Wochen mit dem Update einer der vielen PS2-Pferderenntitel versorgt werden, fristet das Genre in Europa nach wie vor ein Schattendasein. Nach KOEIs G1 Jockey und dessen Nachfolger G1 Jockey 3 ist in Deutschland nun auch ein drittes Pferderennspiel zu haben: TECMOs Gallop Racer 2. Es handelt sich dabei um die PAL-Version des japanischen Gallop Racer Lucky Seven. Die US-Version heisst Gallop Racer 2004. Soviel zur Verwirrung. Während KOEIs G1-Jockey-Reihe sich vornehmlich der Rennen und deren Planung widmet, ist TECMOs Gallop-Racer-Serie zusätzlich noch Aufbau-, Strategie- und Züchtsimulation. Aber fangen wir von vorne an: HOW TO BECOME A FAMOUS JOCKEY Der Hauptbestandteil des Spiels ist neben dem Free Mode (Einzelrennen 1-2 Spieler) und dem Battle Mode (eine Art Turniermodus) der "Season Mode", in dem man einen Jockey-Frischling zum erfolgreichen G1-Jockey macht. Dorthin ist es jedoch ein langer und beschwerlicher Weg. Der Karrieremodus ist in Wochen unterteilt. Jede Woche sieht man die zur Verfügung stehenden Rennen und eventuelle Anfragen von Trainern für bestimmte Pferde. Hierbei gibt es drei Möglichkeiten, zu einem Ritt zu kommen: 1. Anfrage eines Trainers für ein "My Horse" In Gallop Racer 2 kann der Spieler für bestimmte Pferde der Stalljockey werden, d.h. man hat ein Vorrecht, diese zu reiten, muss es aber nicht. Eigene Pferde erhält man durch wiederholt gute Leistungen mit dem jeweiligen Pferd, manchmal aber auch aus Launen der Trainer heraus. Natürlich kann man auch eigene Pferde "kaufen". Diese werden mit Jockey-Punkten bezahlt - eine Art von Prestigepunkten. 2. Anfrage eines Trainers für irgendein Pferd Die beste Gelegenheit für den Neuling, der noch keine "My Horses" in seinem Stall stehen hat. Manchmal sind diese Anfragen mit einer Vorgabe versehen. Z.B. "Komme in die Top 5 und habe eine Spurtwertung von mindestens A" etc. Meistert man diese Anfragen der Trainer, dann steigt man in ihrem Ansehen und erhält Angebote für bessere Pferde. 3. Eigene Anfrage Die teuerste und zu Beginn nur für miese Pferde anzuwendende Art der Pferdesicherung für die kommende Woche. Startet man eine solche Anfrage, dann überprüft der Trainer die Jockey-Werte und entscheidet dann über einen Einsatz. Wirklich nutzbar ist diese Funktion erst dann, wenn man einige Level aufgestiegen ist - das geht aber schnell. Hat man sich für seine Rennen entschieden, geht es auf die Rennbahn. Hier kann man sich sein Pferd und die Wettquoten zu Gemüte führen. Außerdem werden die Ziele des Trainers noch einmal angezeigt. THE HORSES ARE AT THE GATES!  Die Rennen sind sehr gut in Szene gesetzt. Der Start ist eine Art Reaktions-/Timingsspielchen, bei dem man zwei sich bewegende Pfeile möglichst aufeinanderzeigend stoppen muss. Gelingt dies halbwegs, dann kommt man gut aus dem Gatter heraus und kann sich seine Position für das Rennen in aller Ruhe zurechtlegen. Verpennt man den Start, dann wird das Pferd zunächst Mühe haben, vernünftig Anschluss zu finden, außerdem verschlechtert sich die Bewertung der Jockeyleistung nach dem Rennen. Hat man das Gatter verlassen, so gilt es, das Pferd an die gewünschte Stelle im Feld zu positionieren. Dies ist gar nicht so einfach, da man die Geschwindigkeit des Pferdes nur mittelbar steuern kann. Man gibt auf einer runden Skala ein Tempo mittels eines kleinen Pfeiles vor, das Pferd versucht dann, dieses Tempo zu erreichen (zweiter Pfeil). Die Hoch/Runter-Tasten dienen hierbei zum Beschleunigen und Abbremsen (Zügeln). Rechts/Links bewegt das Pferd logischerweise in die jeweilige Richtung. Da ein Pferd mit einem hohen Temperamentwert anders reagiert als eines, welches eher phlegmatische Werte besitzt, kann das Positionieren schon mal in Arbeit ausarten, da das Pferd sich plötzlich genötigt sieht, schneller zu laufen als man selber möchte, also wieder zügeln, aber nicht zu doll, sonst kriegt mein Pferd schlechte Vibrations und kann seinen Stamina-Balken nicht aufbauen, welchen es auf der Zielgeraden möglichst bis zum Maximum gefüllt haben sollte.Warum überhaupt positionieren? Jeder Gaul hat eine bevorzugte Position während des Rennens. oooO Der "Frontrunner" macht das Rennen am liebsten von ganz vorne und gibt dabei das Tempo vor. Sondereigenschaften wie "Solorunner" oder "Gate Rocket" sind bei diesen Pferden keine Seltenheit. ooOo Der "Preceder" läuft am liebsten hinter dem führenden Pferd, will aber nicht in Positionskämpfe im Feld verstrickt werden. Für den Anfänger ein dankbarer Typ, da man eine Orientierungshilfe nach vorne besitzt sowie aus dem Gröbsten im Feld raus ist. oOoo Der "Mid-Packer" läuft am liebsten im Rudel mit den anderen Pferden und ist am schwersten zu spielen, da selbst bei kleineren Tempowechseln Kollisionen mit anderen Kleppern passieren können. Wieder Bad Charma, wenn das zu oft passiert. Das Pferd ist dann genervt und man muss es erst einmal wieder ruhig angehen lassen, um dem Pferd den Rennrhythmus zurückzugeben. Oooo Der "Closer" ist ein Pferd, welches gerne hinter dem Feld läuft und es nicht gerne hat, wenn noch Pferde hinter ihm sind. der Closer ist im Rennen selber zwar gut zu positionieren, aber das Timing auf der Zielgeraden ist immens wichtig, um mit einem solchen Zossen erfolgreich zu sein. Eigenschaften wie "Last To First" sind daher hilfreich. "LUCKY SEVEN" Hat man sein Pferd in Position gebracht, gilt es das Tempo dem des Feldes anzupassen und sich "mittreiben" zu lassen. Fühlt sich das Pferd wohl und hält man eine Position, welche dem Typ des Pferdes entspricht, so kann es sein, dass man eine Lucky Seven spielt. Im unteren Bereich des HUDs gibt es eine Slotmachine mit drei Feldern, welche die drei Rennabschnitte (Start, Mittelteil und Ziel) darstellen. Spielt man in den ersten zwei Rennabschnitten Lucky Sevens, dann ist die Chance groß, auf der Zielgeraden bei Einsatz der Gerte einen Extra-Geschwindigkeitsschub auszulösen. Dieser sieht aus, wie der Eintritt in die Lichtgeschwindigkeit bei Star Wars - sehr nett! Weiterhin besitzen einige Pferde zusätzliche Attribute wie "Spurt" (Sprintfähigkeit), "Stretch Burst" (Geschwindigkeitskick kurz vor dem Ziel) oder "Likes Pack" (läuft gerne im Pulk). Reitet man entsprechend der Werte und Eigenschaften des Pferdes, dann ist die Wahrscheinlichkeit des "Triggerns" dieser Fähigkeiten hoch. Die Zahl dieser individuellen Charaktereigenschaften ist immens und natürlich gibt es auch Negative wie zum Beispiel "Delicate" (dreht bei Berührung mit anderen Pferden schnell durch).  Der Stamina-Balken sollte sich vor Erreichen der zwei letzten Achtelmeilen (Furlongs) gefüllt haben und somit steht einem gut getimten Zielspurt nichts mehr im Weg. Je nach Art des Pferdes kann man den Spurt früher (bei Closers und Mid-Packers) oder später (Frontrunners, Preceders) initiieren. Zunächst drückt man spastisch auf das Steuerkreuz nach vorne und nach einigen hundert Metern kommt zusätzlich die Gerte (Kreis und Viereck) zum Einsatz. Das Pferd läuft dann so lange es geht so schnell es kann. Idealerweise hat man bei Überqueren der Ziellinie einen oder gerade gar keinen Balken mehr auf der Stamina-Anzeige. Dann erzielt man ein gutes Spurt-Timming bei der Evaluierung des Rennens. Hat man alles richtig gemacht und das eigene Pferd spurtet an der Konkurrenz vorbei als erstes ins Ziel, dann ist das schon ungeheuer befriedigend, da selbst auf Easy 20 - 30 mal geritten werden muss, um ein Gefühl für die Eigenarten der Pferde entwickeln zu können.Nach dem Rennen wird der Ritt bewertet. Hat man die Vorgaben des Trainers erfüllt? Hat man gute Bewertungen erhalten? Hat man eventuell einen anderen Jockey in einer "Rival-Competition" besiegt? Hat man das Pferd vielleicht gar zum "My Horse" reiten können? Für die Evaluation gibt es dann Jockey-Punkte, welche zum Aufsteigen des Charakters nötig sind. Außerdem kann man natürlich Preisgelder gewinnen oder selber wetten (habe ich allerdings noch nicht getan). LASTING APPEAL GALORE! Nach und nach tauchen immer mehr rivalisierende Jockeys und Trainer auf. Je nach Leistung steht man bei den Trainern unterschiedlich hoch im Kurs und bekommt dementsprechende Pferde angeboten.  So geht es dann von Woche zu Woche. Man levelt seinen Charakter auf und erhält immer bessere Pferde. Hat man bestimmte Vorgaben erfüllt, kann man eine Zuchtstation erwerben, die es einem ermöglicht, "My Horses" zu kombinieren, die dann Nachwuchs zeugen. Dies sind die sog. "Original Horses". Dann heisst es allerdings zwei Jahre warten, bis diese erstmals eingesetzt werden können. Viele ihrer Statistiken sind zunächst mit einem "?" versehen und erst nach mehrmaligem Reiten offenbaren sie ihr wahres Potenzial. Schön! Auf der Seite www.orlworld.com gibt es Gallop Racer - Verrückte, die ihre abgespeicherten "Original Horses" gegeneinander antreten lassen. Diese Rennen kann man sich sogar als Wiederholung zu Gemüte führen.Natürlich gibt es freischaltbare Pferde, Rennen und ganze Rennserien. Statistiken bis zum Overkill. Gute Trainingslessons (allerdings nur zu lesen, dafür ausführlich und informativ). Gebäude (Home, Pasture, Hall) lassen sich upgraden und geben dem Jockey noch "Special Abilities". Das Wort Komplexität erhält durch Gallop Racer eine neue Bedeutung! Das langfristige Aufbauen von sich langsam entwickelnden Pferden und das schnellstmögliche Nutzen von rasch schwindendem Potenzial bei Pferden, die lediglich eine kurze Leistungshoch-Phase haben heisst die Aufgabe. Dann Selektion der wahren Größen und Züchten mit bestmöglichem Erfolg, um Eigengewächse GWS- und G1-Titel gewinnen zu lassen. Ein Spiel mit Langfristansatz, das dieses Versprechen auch einlöst. THE REST Die Grafik ist zweckmäßig japanisch. Blaue Igelhaare und Wasserköpfe im Strategiepart muten zunächst kindisch an, doch erweist es sich später als Segen, dass man die Charaktere gut auseinander halten kann. Während der Rennen wechselt das ganze dann in eine realistische 3D-Umgebung. Zwar sieht man während des Rennens meist nur Pferdeärsche, doch die Replays lassen vermuten, welche Arbeit TECMO in die Animationen und die unterschiedlichen Charaktere der Pferde investiert hat. Großes Tennis! Der Sound beim Reiten ist zweckmäßig. Musik während der Menüs unaufdringlich und schön. Zumindest kein EA-Gitarrenrotz, sondern eher Japano-Cocktail-Lounge-Classics-mäßig. Ja, ich würde mir vielleicht sogar den Soundtrack holen... Einzige echte Kritikpunkte sind das etwas nervige Hin- und Hergedrücke zwischen dem Rennkalender und den Statistiken und Ranglisten sowie die spärliche deutsche Dokumentation. Ohne FAQs aus dem Netz ist es so gut wie unmöglich, Pferdetitel zu erlangen oder bestimmte Rennserien freizuschalten. Review-Score 5000 Review bewerten
Alle Bewertungen und Kommentare anzeigenForum Reviewdiskussion deaktiviertWeitere Reviews zu Gallop Racer 2 Keine weiteren Reviews vorhanden. Weitere Minireviews zu Gallop Racer 2 Keine weiteren Minireviews vorhanden. Details zu Gallop Racer 2 |
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Gallop Racer 2 ist das etwas andere Spiel für den Nerd mit Langzeitambitionen. Die Vielfalt an Optionen im Season Mode, die drei Schwierigkeitsgrade, die spannenden Zwei-Spieler-Rennen, die Möglichkeit, eigene Pferde zu züchten... Dieses Spiel hat eine größere Halbwertzeit als Cäsium 137! Ich kann es nur jedem empfehlen, der auch nur halbwegs Spaß an Sport-/Rennspielen mit Karriere hat. Wer Gallop Racer 2 eine Chance gibt, dem öffnet sich ein neues Genre, welches bislang nur einem elitären Kreis der Erleuchteten zugänglich gewesen ist. Eine ganz klare Kaufempfehlung! Wem der Gang zum Verkaufstresen mit einem Pferdespiel in der Hand zu peinlich ist, der schicke seine Schwester oder beauftrage sonstige Strohmänner. Es lohnt sich!
am 01.11.2005 14:15
am 14.09.2005 20:05