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Sid Meier's Pirates!

Details zu Sid Meier's Pirates!

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Top-Review

Review von Dok

::: Fazit :::

Als ich anfing Pirates! auf der XBox zu spielen war ich extrem begeistert, da es das selbe Spielgefühl wie das von mir geliebte Pirates! Gold vermittelt. Vor allem die Schwertkämpfe und die Seeschlachten sind immer noch gelungen und bereiten viel Freude, doch leider lässt die Begeisterung nach einer gewissen Zeit nach. Da man ständig die selben Minispiele spielt verliert man nach der anfänglichen Euphorie die Lust am Freibeuterleben.

::: Positiv :::

		eingängliche Steuerung
		Atmosphäre
		Seeschlachten

::: Negativ :::

		Wiederholung der Spielelemente
		Wiederholung der Animationen
		dicker Bug

::: Rating :::

Wertung:

63%

Veröffentlicht am 20.11.2005 18:44, dieser Review wurde 253x gelesen.

Sid Meier ist einer der bekanntesten Personen in der Spielebranche. Ein Grund dafür ist das Spiel Pirates!, welches unheimlich fesselnd ist und dessen Spielspaß von thematisch ähnlichen Spielen nie erreicht wurde, obwohl es einige Versuche gab. Doch Sid Meier versucht es jetzt selbst mit einem Remake die selben Spielspaßsphären zu erreichen.

Jede Partie von Pirates fängt gleich an. Ein Baron verhaftet eure Familie wegen unbezahlten Schulden als ihr noch ein Kind wart und ihr seid der Einzige aus eurer Familie der lieber verschwindet um in Freiheit leben zu können. Ihr wachst heran und als junger Mann heuert ihr auf einem Schiff an und werdet nach einer Meuterei zum Kapitän ernannt. Erst jetzt kommt ihr zur Charaktererstellung und könnt festlegen in welcher Zeit ihr die Karibik unsicher machen wollt und welche Nationalität ihr haben wollt. Dies hat auch indirekte Auswirkung auf den Schwierigkeitsgrad, da es z.B. in dem frühesten Zeitalter fast nur spanische Häfen gibt und es deshalb schwieriger wird freundliche Häfen zu finden, wenn man eine andere Nationalität gewählt hat. Außerdem dürft ihr euch eine Begabung aussuchen. Ihr könnt bei den Seeschlachten treffsicherer sein oder könnt euch die Fechtduelle erleichtern oder euch das Tanzen mit der holden Weiblichkeit weniger schwer machen. Eine weitere Möglichkeit ist eine längere Spieldauer. Außerdem müsst ihr den Schwierigkeitsgrad einstellen. Der Anteil eurer Piratenbeute hängt vom Schwierigkeitsgrad ab.

Als Freibeuter seid ihr natürlich meistens auf hoher See. Zu der Zeit in der Pirates! spielt ist der Wind für die Seefahrt ganz wichtig und entscheidet über eure Geschwindigkeit. Die Reisen dauern auch relativ lang, teilweise Wochen und Monate, so dass ein ausreichender Nahrungsvorrat notwendig ist. Als Freibeuter ist es natürlich einer euren Hauptaufgaben Schiffe zu kapern und Beute zu bekommen. Auf der Seekarte seht ihr die Schiffe und zu welche Nationen sie gehören. Außerdem wird oftmals angezeigt welches Ziel sie haben. Wenn man nah genug an ihnen dran ist kann man sie angreifen, aber vorher wird noch angezeigt wie groß die Besatzung und wie hoch die Anzahl der Kanonen ist. Ob eine genaue Zahl, eine Schätzung oder gar nichts steht ist abhängig von den Spezialgegenständen in eurem Besitz. Die Spezialgegenstände sind eine Neuerung. Es gibt für fast jede Aktivität in Pirates! einen Gegenstand um euch das Freibeuterleben zu erleichtern. Wenn ihr euch entschlossen habt gegen ein Schiff zu kämpfen wird in einen Extrakarte gewechselt. Ihr kämpft immer mit eurem Flaggschiff, aber der Gegner kann bis zu zwei Eskortschiffe haben. Keine Sorge, diese sind auch auf der normalen Seekarte zu sehen. Bei den Seeschlachten habt ihr bis zu drei Munitionsarten zur Verfügung. Es gibt die normalen Kanonenkugeln mit denen ihr am meisten Schaden am Rumpf macht und Kettengeschoße die am meisten die Segel beschädigen, aber nur eine geringere Reichweite haben. Eine weitere Munitionsart sind die Hagelgeschoße mit der kürzesten Reichweite die ganz praktisch für Entermanöver sind, da sie die feindliche Mannschaft effektiv dezimieren. Wenn das Schiff eures Gegners stark genug beschädigt ist oder eine viel kleinere Besatzung hat ergibt sich der feindliche Kapitän und ihr könnt sein Schiff behalten oder versenken und die Ladung mitnehmen. Es ist nicht immer sinnvoll Schiffe zu behalten, da beschädigte Schiffe mehr Besatzung brauchen und euch zusätzlich verlangsamen. Doch oftmals gibt eurer Gegner nicht auf und ihr duelliert euch mit dem feindlichen Kapitän...

Der Schwertkampf ist das Minispiel, welches ihr am häufigsten spielt. Wenn ihr in großer Unterzahl entert oder geentert werdet gibt es kurze Sequenzen in denen ihr durch geschickte Manöver die Anzahl der Feinde dezimieren könnt. Ihr müsst ähnlich wie bei den Quicktime Events bei Shenmue schnell genug die angezeigten Knöpfe drücken. Ihr kämpft einer gegen einen und verloren hat derjenige welcher über Bord gedrängt wird, alternativ verliert die Person die am Ende keine Besatzung mehr hat. Wie in der Urversion gibt es drei unterschiedliche Waffen. Diese haben keinen Unterschied mehr in der Reichweite, sondern nur noch in der Verteidigung und im Angriff. Im Schwertkampf stehen euch eine hohe, mittlere und eine niedrige Attacke zur Verfügung. Die mittlere Attacke lässt sich schneller ausführen, dafür stoßen die beiden anderen Attacken euren Feind weiter zurück. Natürlich könnt ihr und euer Gegner geschickt den Angriffen ausweichen. Hierbei unterscheidet sich wieder die mittlere von den beiden anderen Attacken. Die mittlere Attacke kann man ohne Probleme parieren oder durch einen eigenen mittleren Angriff aufhalten. Die beiden anderen Angriffsarten stoßen euch auch bei einer einfachen Parade leicht zurück, nur ducken oder ein schneller Sprung verhindern zurückgestoßen zu werden und bieten euch eine Angriffschance, da euer Feind kurz desorientiert ist bei einem Fehlschlag.

Auch wenn ihr oft auf hoher See seid müsst ihr oft an Land gehen und könnt verschiedene Orte besuchen. Die meisten Orte sind neu und werden im Gegensatz zu den Städten bei jeder Runde zufällig auf der Karte verteilt, wie z.B. Piratenhäfen. An diesen Orten könnt ihr weitere Matrosen anheuern, euer Schiff reparieren und den lokalen Chefpiraten zu einem Angriff auf eine Stadt ermutigen, selbstverständlich mit der Absicht die Verteidigung der Stadt zu schwächen. Dies kann auch durch den Besuch von Indianerdörfern erreicht werden. Desweiteren wurden Jesuiten-Missionen eingebaut. Diese beauftragen euch manchmal neue Kolonisten zu beschützen, womit erreicht wird, dass in der jeweiligen Stadt die Bevölkerungzahl steigt und manchmal helfen sie euch Frieden mit Nationen zu schließen mit denen ihr Probleme durch eurer Verhalten bekommen habt. Doch die wichtigsten Orte in der Karibik sind die Städte, wegen ihrer vielfältigen Möglichkeiten. In jeder Stadt sollte man zuerst den Gouverneur besuchen. Dieser belohnt euch für das Entern bzw. für das Versenken von Schiffen der Nationen mit denen die Nation des Gouverneurs im Krieg ist und gibt euch auch manchmal Missionen wie das Beschützen von Schiffen mit dem Ziel ein Ultimatum zu überbringen. Außerdem könnt ihr die Tochter des Gouverneurs kennenlernen. In der Taverne könnt ihr neue Freibeuter anheuern und die vorher erwähnten Spezialgegenstände erwerben. Manchmal habt ihr auch die Möglichkeit einen aufdringlichen Wächter oder Spione zum Zweikampf herauszufordern. Selbstverständlich gibt es auch einen Händler bei dem Waren gehandelt werden und einen Schiffbauer. Bei diesem können keine Schiffe gekauft werden sondern nur repariert. Neu ist die Möglichkeit eure Schiffe zu verbessern durch bessere Segel und ähnliches.

Städte können auch erobert werden um reichlich Beute zu machen. Die Beute hängt von dem Reichtum und der Größe der Stadt ab. Deshalb sollte man es sich gründlich überlegen, ob es es sich lohnt einen Angriff zu wagen, da jede Stadt über eine Garnison verfügt. Bei einer kleinen Garnison mit weniger als 100 Soldaten kämpft ihr direkt gegen den Anführer der Verteidiger, doch meistens ist die Garnison größer und ihr spielt ein rundenbasiertes Strategiespiel. Ziel ist es die feindlichen Truppen zu vernichten oder alternativ mit einem Teil eurer Einheiten in die Stadt zu gelangen. Zur Verfügung stehen euch drei unterschiedliche Einheitentypen: Offiziere sind starke Nahkämpfer, Piraten brauchbare Nahkämpfer und Bukaniere sind Fernkampfeinheiten. Die Aufteilung eurer Truppen wird vom Programm festgelegt und ihr könnt nur entscheiden wo ihr euren Angriff starten wollt. Euer Feind verfügt über insgesamt fünf Einheitentypen unter anderem Kavallerie, mit der ihr es aber eher selten zu tun bekommt. Das Gelände spielt auch eine kleine Rolle, da Einheiten im höheren Gelände beim Nahkampf einen Vorteil haben und Waldgebiete einen kleinen Schutz gegen Fernkampfeinheiten bieten. Auch könnt ihr eure Siegeschancen erhöhen indem ihr eure Feinde von der Seite bzw. von hinten angreift. Die Schlachten sind relativ leicht und es ist möglich mit einer unterlegenen Truppe zu gewinnen. Wenn ihr die Stadt eingenommen habt erhaltet ihr nur Gold und keine Waren im Gegensatz zu früher. Manchmal habt ihr die Möglichkeit den Gouverneur der Stadt zu ersetzen gegen einen Gouverneur eurer Wahl und macht euch damit beliebt bei der Nation des neuen Gouverneurs.

Ein großer Kritikpunkt an Pirates! ist die fehlende Abwechslung im Spiel, da ihr im Prinzip nur ständig die selben Minispiele spielt und sich alles wiederholt. Besonders nervig ist das Tanzspiel. Manchmal werdet ihr von einer Gouverneurstochter zu einem Tanzfest eingeladen. Bei diesem Spiel müsst ihr auf Handzeichen eurer Partnerin warten und dann schnell den passenden von vier möglichen Knöpfen drücken. Dies ist so unspannend wie es sich liest und teilweise recht schwer, vor allem ohne die Hilfe der passenden Gegenstände.

Im Vergleich zur PC-Version gibt es ein paar Veränderungen. Die wichtigste Veränderung ist der Wegfall eines Spielelements. Bei der PC-Version kann man an Land gehen und sich anschließend auch auf dem Land bewegen und diese Möglichkeit fehlt bei der XBox-Version. Ihr könnt nur direkt an der Küste anlegen um Schätze zu suchen. Dies hört sich zuerst gar nicht so schlimm an und ist auf den ersten Blick eine Vereinfachung. Durch diese Veränderung fehlt leider eine spanische Stadt (Santiago, eine Stadt ohne Seeverbindung) und ihr könnt nicht über Land eine Stadt angreifen. Es bleibt euch nur die Möglichkeit die Nation der Stadt sehr stark zu verärgern oder die Stadt von der See aus eine Zeitlang zu bombardieren und damit euren Gewinn bei einer Eroberung zu schmälern. Dafür wurden die Tanzeinlagen entschärft, da es nur vier mögliche Tanzschritte gibt anstatt acht. Die Möglichkeit sich in die Stadt zu schleichen um den Gouverneur oder die Taverne zu besuchen wird nun aus einer Perspektive direkt hinter eurem Piraten gezeigt. Bemerkenswert bei diesem Minispiel ist, dass ihr oftmals ohne Anstrengung eurer jeweiliges Ziel erreichen könnt. Ansonsten wurde der Kartenausschnitt bei Seefahrten verkleinert und mit einer praktische Karte ergänzt, damit ihr nicht erst in das Menü wechseln müsst um die dortige Karte anzuschauen. Außerdem müsst ihr um die Hauptquest zu erledigen nun festgelegte Missionen absolvieren, z.B. einen bestimmten Schiffstyp zu kapern oder heiraten.

Leider ist in der deutschen Version ein dicker Bug enthalten. Es ist nicht möglich in der übersetzten Version die Beute zu teilen und man muss erst die XBox auf Englisch stellen um diese Möglichkeit zu haben. Außerdem wirkt das Spiel auch an anderen Stellen nicht ausgereift. Im Spiel gibt es Gegenstände um eure Beziehungen zu den Ureinwohnern und Missionaren zu verändern, obwohl diese vollkommen irrelevant sind. Außerdem gibt es eine Art Enzyklopädie und in dieser wird ein Einheitstyp namens Artillerie aufgeführt, welcher nicht im Spiel auftaucht.

Neu ist ein Mehrspielermodus. Bei diesem liefern sich bis zu vier Personen (bei Bedarf kann auch die CPU einspringen) eine Seeschlacht. Ziel ist es zu überleben und die feindlichen Schiffe zu versenken. Dabei stehen euch Powerups für den Angriff, der Verteidigung und der Geschwindigkeit zur Verfügung. Insgesmt betrachtet handelt es sich um einen netten Bonus mit dem man eine zeitlang Spaß haben kann, nicht mehr und nicht weniger.

Die Atmosphäre des Spiels ist heiter und erinnert an den Film "Fluch der Karibik". Die Freibeutern trinken fröhlich in der Schenke und die Kampfanimationen wirken comicartig. Die Seekarte ist hübsch anzusehen mit netten Animationen wie Delphinen, welche den Schiffen folgen. Leider gibt es nur wenig Abwechslung bei den Animationen und spätestens wenn ihr zum hundertsten Mal seht wie ihr in der Schenke ein Duell gewinnt, indem die Bedienung eurem Kontrahenten eine Flasche über den Kopf zieht, seid ihr nur noch am gähnen. Beim Tanzspiel gibt es sogar starke Ruckler, welche glücklicherweise die Spielbarkeit nicht behindern.
Im Spiel gibt es zwar Sprachausgabe, aber diese erfolgt ähnlich wie bei den Sims in einer Fantasiesprache. Die Soundeffekte passen und die Musik ist auch stimmig.

Review-Score 4110

Review bewerten

		dixip am 27.11.2005 13:48 Der Kritik von Ecco möchte ich zustimmen, fand es aber nicht so gravierend. Mehr genervt haben mich die fehlenden Kommata. In der Masse muss das echt nicht sein. Ansonsten ein ganz gutes Review, dass aber zuwenig Spielgefühl vermittelt. Knapp am ++ vorbei.
		Eccoman am 23.11.2005 17:43 Ein Gutteil des Reviews liest sich wie eine emotionslose Spielanleitung: trocken und langatmig. Dann folgt eine akzeptable Abhandlung der Kritikpunkte, doch insgesamt ist mir das kein ++ wert... vor allem, nachdem ich "Super Aleste" gelesen habe...
		mopan am 22.11.2005 11:53 ich geb mal noch ein "++". spielprinzip und -gefühl wird schön ausführlich beschrieben, die wertung kommt sehr gut rüber, aber zum ende hin wirkt es etwas runtergerasselt und hingeklatscht. auch scheint da irgendwie mit der darstellung was nicht zu funzen. ich hab da einen riesen weisen fleck nach der einleitung. kann aber auch am firefox liegen.
		AuLbAtH am 20.11.2005 20:59 Auweia... hört sich ja böse an. Aber mal ernsthaft, wer spielt ein Piraten-Abenteuer auf deutsch? YAARR, YER' LANDLUBBIN' SCURVY DOGS! Feines Review!