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XBox 360

Geometry Wars Retro Evolved

Details zu Geometry Wars Retro Evolved

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Top-Review

Review von dixip

::: Fazit :::

Geometry Wars Evolved ist weder innovativ noch ein Technikmonster. Aber es ist stimmig. Und das bis ins letzte Detail. Es reduziert das Shooter-Spiel auf das absolut nötige Minimum. Die Lernkurve wird durch ein intelligentes Spieldesign (einfache Gegnerform, individueller Sound beim Erscheinen) in schwindelerregende Höhen getrieben. Jeder kommt nach zwei Sekunden mit dem Spiel klar, aber man wird immer besser. Die Optik ist so einfach, gefällt aber mit wunderschönen Effekten. Das Gitternetz im Hintergrund sorgt durch seine Verformungen für eine besondere Dynamik des Spielgeschehens. Und sich mit über 100 Gegnern gleichzeitig herumzuschlagen, macht geradezu endlos Spaß, wenn man es erst mal beherrscht. Für den Preis von rund 5 EUR erhält man ein unglaubliches Spiel.

::: Positiv :::

		perfekte Spielbarkeit
		motivierende Lernkurve
		dynamisches Dauerspektakel
		durchdachtes Spieldesign
		günstiger Preis

::: Negativ :::

		keine Abwechslung
		kein 2-Spieler-Modus

::: Rating :::

Wertung:

88%

Veröffentlicht am 01.03.2006 17:22, dieser Review wurde 850x gelesen.

Wer aufmerksam Project Gotham Racing 2 gespielt hat, ist in der Garage über einen unscheinbaren Spielautomaten gestolpert. Das enthaltene Spiel präsentierte sich als schlichtes, aber extrem spannendes Shoot´em Up. Mittlerweile hat Bizarre Creations den nächsten Teil ihrer Rennspielreihe fertiggestellt und wieder finden sich in der Garage zwei Spielautomaten. Neben dem klassischen Geometry Wars kann man hier auch den deutlich aufgemotzten, zweiten Teil Geometry Wars Evolved anspielen. Möchte man auf die sog. Xbox LIVE Achievements und die Online-Ranglisten nicht verzichten, sollte man sich das komplette Spiel für günstige 400 Microsoft Points (um die fünf EUR) vom Xbox LIVE Marktplatz herunterladen. Danach kann man das Spiel – wie alle anderen Arcade Games – komfortabel von der Festplatte starten, bekommt für bestimmte Leistungen GamerPoints und kann sich in den Ranglisten nach oben arbeiten.

Das Spielprinzip ist einfach gestrickt. Mit seinem kleinen Vektorraumschiff fliegt man auf einer rechteckigen Fläche herum, die nur ein wenig größer als der TV-Bildschirm ist. Die Steuerung des Raumschiffs erfolgt mit dem linken Analogstick. Mit dem rechten Analogstick feuert man ähnlich wie in Robotron 2084 Schüsse in die gewünschte Richtung. Wenn einem das Treiben auf dem Bildschirm zu bunt wird, kann man mit dem rechten Trigger mit einer Smart-Bomb wieder Ordnung schaffen. Das Spiel ist nicht in Level unterteilt, sondern läuft einfach endlos weiter, bis alle Leben aufgebraucht sind. Das Spielziel besteht in der Erzielung eines möglichst hohen Punktestandes. Punkte gibt es ausschließlich bei der Zerstörung der zahlreichen Gegner. Spielbeschreibung zu Ende.

Na gut, zu ein paar Dingen kann man noch einige Worte verlieren. Die Gegnerschar ist genauso einfach gestaltet wie das Raumschiff. Da wäre z.B. ein hellblaues Karo, das immer in Richtung Spieler fliegt, allerdings etwas langsamer unterwegs ist als der Spieler. Dann gibt es einen grünen Gegner, der ebenfalls den Spieler verfolgt, aber deutlich schneller ist, dafür aber vor den Schüssen des Spielers zurückweicht. Ein sich sehr schnell bewegendes, rosafarbendes Karo hinterlässt nach seiner Zerstörung drei kleine Karos, die sich nun kreisend langsam durch den Raum bewegen, aufgrund ihrer Größe aber schwer zu treffen sind. Spannend sind auch die orangen Kreise, die dem Spieler die Theorien Einsteins veranschaulichen.

Bei Beschuss wird aus einem harmlosen Kreis auf einmal eine Art schwarzes Loch, welches Materie und Licht in sich hineinsaugt. Als Bildschirmhintergrund haben die Entwickler ein schlichtes blaues Gitternetz gewählt, welches von den schwarzen Löchern nun massiv verformt wird. Das erinnert den astronomisch interessierten Spieler sofort an Joachim Bublath und seine Veranschaulichung von Massen und ihre Auswirkungen auf die Umgebung. Okay, zurück zum Spiel. Die Gegnerpalette hat noch ein paar weitere Gemeinheiten für den Spieler parat. Grundsätzlich überzeugen die Gegner keinesfalls grafisch, aber die Ausgewogenheit der Gegner und die Möglichkeiten des Spielers, auf die Gegner zu reagieren, machen Geometry Wars zu einem herausragenden Shooter. Die Gegner haben alle ihren eigenen Sound bei ihrem Auftauchen und sie haben ihr festes Verhalten. Darauf kann der Spieler reagieren bzw. das Spiel so weit trainieren, dass die Soundeffekte und die einfachen Formen und Farben ein fast automatisches Verhalten nach sich ziehen. Das gute alte Auswendiglernen klassischer Shooter in moderner Form. Modern deshalb, weil sich jedes Match anders spielt. Die Gegnerformationen unterscheiden sich nämlich massiv von Spiel zu Spiel, d.h. der Anspruch an die Koordination des Spielers geht über die präzise Steuerung hinaus. Man muss fast das ganze Spielfeld im Auge behalten und jedes Objekt und seine Auswirkungen genau abschätzen können. Das bieten normale Shooter nicht.

Genauso gut abgestimmt sind die weiteren Feinheiten des Spiels. Man startet mit drei Leben und drei Smart-Bombs. Für jeweils 75.000 Punkte gibt es ein Extraleben, für 100.000 eine weitere Smart-Bomb. Und das bei festgelegten Punkten für abgeschossene Gegner, die bei 25 Punkten für den einfachsten Gegner anfangen. Die Formel für hohe Punktzahlen funktioniert nur mit Multiplikatoren (steigt bis zum Lebensverlust immer weiter an) und mit einem rekordverdächtigen Gegneraufkommen. 100 und mehr feindliche Objekte auf dem Bildschirm sind alles andere als eine Seltenheit. Bei sechsstelligen Punktzahlen schwirrt ununterbrochen eine riesige Masse der bunten Feinde über das Spielfeld. Die schwarzen Löcher saugen Gegner ein (und den Spieler, wenn man nicht aufpasst), werden dabei größer und explodieren schließlich, nach dem sie durch die Gitternetzverformung und den Lichtschweif ein optisches Feuerwerk auf dem Schirm verursacht haben. Das eigene Raumschiff hat später auch gitternetzverzerrende Waffen, wodurch der Grafikeindruck noch weiter gesteigert wird. Außerdem sorgen wilde Partikeleffekte bei jeder Explosion für viel Bewegung auf dem Fernseher. Die Screenshots können das so leider überhaupt nicht einfangen. Geometry Wars ist zweifellos ein Spektakel. Und bei dem ganzen Chaos auf dem Schirm ein echter Augenkiller. Blinzeln kostet kostbare Spielerleben!

Wegen der wunderbaren Lernkurve des Spiels kommt den Xbox LIVE Achievements eine besondere Bedeutung zu. Neben den Online-Ranglisten stellen sie eine wichtige Motivationshilfe dar. Glücklicherweise hat Bizarre auch hier ganze Arbeit geleistet. So gibt es Achievements für sinnvolle Punktegrenzen (sowohl für das normale Erreichen als auch für Erreichen ohne Lebensverlust), die man auch als normaler Spieler schaffen kann. Verliert man kurz vor 250.000 Punkten immer das letzte Leben, wird man sicher noch lange versuchen, genau diese Grenze zu knacken. Aufgrund der Multiplikatoren entscheidet der Erfolg beim ersten Leben schon entscheidend über den Gesamtscore, so dass man danach zielsicher 250.000 ohne Lebensverlust ansteuern wird. Hat man das geschafft, sind die 500.000 Punkte insgesamt wohl wieder in Reichweite. Und so geht das weiter. So eine sinnvolle Aufteilung der Punkte über das gesamte Spektrum der Spielerleistungen hat man bisher selten gesehen. Was dem Spiel natürlich fehlt, ist schlicht und einfach ein Zwei-Spieler-Modus. Der soll aber noch kommen, wenn auch vielleicht als komplett eigenständiges Spiel.

Review-Score 5000

Review bewerten

		Yeboah17 am 10.03.2006 00:40 Hervorragend geschriebener Review, der nur in Details Verbesserungen bedarf. Ich hätte bei den Screenshots z.B. das eigene Schiff markiert und mit einem "You are here"-Pfeil versehen. Auch die Wertung ist einen Tick zu hoch ausgefallen - zumindest spiegelt sie das Preis/Leistungs-Verhältnis wider.
		OmniBrain am 08.03.2006 12:53 Schade, dass ein simples Zwischendurch-Spielchen momentan der einzige Kaufgrund für eine 360 ist... Top-Review! Score vielleicht etwas zu hoch, aber ich denke so ein Spiel ist ohnehin nur sehr schwer in Zahlen zu bewerten.
		axelkothe am 05.03.2006 11:50 Stimme dir vollkommen zu, GW ist das 360-Spiel, das ich bisher am meisten gespielt habe...
		Eccoman am 02.03.2006 20:57 OK, OK, jetzt hab ich auch Lust auf den Scheiß. Insgesamt ist der Text vielleicht etwas zu prall gefüllt mit Zahlen, Fakten und beschreibenden Elementen, aber dafür wird die Wertung ordentlich begründet und man hat nach dem Lesen das Gefühl, ordentlich informiert worden zu sein!
		AuLbAtH am 02.03.2006 10:20 Hört sich geil an - definitiv das X360 Spiel was mich am meisten interessiert!