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Gamecube
Luigi's Mansion
Details zu Luigi's Mansion
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Review von Chaz Ashley
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Operation gelungen, Buu-Huu tot. Dank seines zweiten Solo-Auftritts in "Luigi's Mansion" tritt der grünbemützte Italo-Klempner aus Brooklyn endlich aus dem übermächtigen Schatten seinen Bruders und macht als Geisterjäger-wieder-willen eine gute Figur. Das "Räume abklopfen - Geister einsaugen"-Gameplay ist zwar für sich genommen relativ einseitig und repetiv ausgefallen, über diesen Umstand wird jedoch durch das Nintendo-typisch abwechslungsreiche und spaßige Charakter-, Level- und Bossdesign sowie die kurze Spieldauer hinweggetäuscht, sprich, es ist vorbei bevor es langweilig werden kann. Darin liegt aber auch das einzig richtig dicke Manko von Luigis's Mansion begraben, selbst der blutigste Anfänger hat die Villa innerhalb eines Abends gesäubert. Zwar locken verschiedene Rankings und eine extra für die PAL-Version schwerer gemachte und gespiegelte Bonus-Villa zum erneuten Durchzocken, dennoch, für einen Vollpreis-Titel ist das ganze doch recht mager und lohnt sich im Endeffekt nur als Gebrauchtkauf oder von der Videothek.
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Gelungene Präsentation |
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Hübsche Optik & eingängige Musik |
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Abwechslungsreiches Leveldesign |
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Ordentliche PAL-Anpassung |
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Sehr geringer Umfang |
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Repetiver Spielablauf |
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Steuerung mit kleinen Schwächen |
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Veröffentlicht am 21.07.2002 05:19, dieser Review wurde 117x gelesen.
Achtung! Der Text dieses Reviews bezieht sich auf folgende Version:
Luigi's Mansion - GC
Das gilt nicht für die Wertung!
Zu den Unterschieden/Ergänzungen
Welcher Videogame-Fan kennt und liebt ihn nicht? Luigi, der schlacksige Bruder von Nintendos Superstar Mario, legte in den letzten beiden Dekaden zahllose Auftritte an der Seite seines Bruders hin und zählt mit zu den populärsten Figuren der Spieleschmiede. Zu Beginn seiner Karriere beim 1983'er Automaten-Klassiker Mario Bros. war Luigi jedoch noch nicht die selbständige Figur die er heute ist, sondern eigentlich nur eine Farbvariation von Mario, damit es beim 2-Player Modus keine Verwechslungen zwischen den beiden Spielern gibt. In den Tritt kam Luigis Wandel zum vollwertigen Charakter erst ein paar Jahre später, als er bei der westlichen Fassung von Super Mario Bros 2 nicht das gleiche Aussehen und die Sprungeigenschaften von Mario aufgedrückt bekam: Ein neuer Videospiele-Held ward geboren. Von nun an ging es zwar recht langsam, aber immerhin stetig weiter. Wo Mario und Multiplayer-Modi zusammenkamen, war Luigi nicht weit und durfte sich neben den obligatorischen Jump & Run-Auftritten u.a. auch als Kartfahrer, Golfspieler, Tennis-Ass und Prügel-Champion versuchen. 1993 bekam er sogar seine erste "Hauptrolle", als er beim etwas kruden Multiplattform-Lernspiel Mario is Missing! auf die Suche nach dem verschollenen Mario begeben durfte. Das Ergebnis war jedoch nicht gerade überragend und ist (zurecht) in Vergessenheit geraten, Luigi rückte daraufhin wieder ins zweite Glied zurück ...
"Fast Forward" zum Spätsommer 2000. Auf der hauseigenen Nintendo-Messe Spaceworld wird nach langer Spekulation endlich die neue Konsole von Big N vorgestellt, aus dem ehemals "Dolphin" und "Starcube" betitelten Gerät wird der Gamecube. Mit im Gepäck bei der großen Presse-Vorführung hat Mastermind Shigeru Miyamoto neben Konsole und Pad auch erste Tech- und Spieledemos, darunter interessante Bilder von Luigi, wie er in hochaufgelöster Polygon-Pracht durch eine dunkle Villa tappst. In den Folgemonaten brodelt die Gerüchteküche über und es wird darüber spekuliert, ob Luigi den Platz Marios im üblichen Konsolen-Launch Jump & Run übernimmt, bis Nintendo einige Zeit später mit Fakten für Klarheit sorgt: Mario bleibt weiterhin Sprung- und Renn-Meister, jedoch wird er dieses mal aus Termingründen nicht zum Start der Konsole mit dem SM64-Nachfolger Super Mario Sunshine antreten können und überlässt Luigi den Platz an der Sonne, welcher nun im Action-Adventure Luigi's Mansion sein Talent als Geisterjäger zur Schau stellt. Lange Rede, kurzer Sinn, im Herbst 2001 stand das Spiel pünktlich zum Japan-Launch des Gamecubes in den Händlerregalen, das selbe passerte dann kurze Zeit später in den USA sowie im Mai 2002 auch in Europa.
Ein wenig Backgroundstory, egal wie dünn sie auch sein mag, darf natürlich nicht fehlen. Luigi bekommt eines Tages telephonisch die frohe Botschaft übermittelt, er habe eine Villa gewonnen. Überglücklich setzt er sich mit seinem großen Bruder Mario in Verbindung und macht mit ihm ab, sich zu einer kleinen Besichtigung in seinem neuen Domizil zu treffen. Als Luigi sich nun auf den Weg macht, denkt er sich noch nichts bei der Tatsache, wie er etwas gewinnen konnte, ohne bei irgendeinem Preisausschreiben mitgemacht zu haben ... was sich schlagartig ändert, als er das gruselig aussehende Gebäude zu Gesicht bekommt. Von innen sieht die Villa auch nicht viel einladender aus, der Strom scheint abgestellt zu sein, von Mario ist weit und breit keine Spur und zu allem Überfluß spukt es auch noch! Bevor Luigi vor Schreck einen Herzinfarkt bekommt, naht die Rettung in Person des kauzigen Professors I. Gidd, welcher die Geister kurzzeitig verscheuchen und mit Luigi einen Abgang machen kann. Im Labor des Professors wird dann alles klar: Die Geister haben Luigi reingelegt und bei der Gelegenheit auch noch Mario entführt! Da Luigi seinen Bruder nicht seinem Schicksal überlassen kann, nimmt er den patentierten "Schreckweg 08/16" Sauger des Professors in die Hand und macht sich trotz seiner schreckhaften Natur auf Geisterjagd...
Im Trainingsraum des Labors werdet ihr kurz mit der Bedienung des Saugers vertraut gemacht. Luigi lässt sich per Analog-Stick frei in jede Richtung bewegen und kann per Druck auf die A-Taste das Möbiliar des entsprechenden Raumes nach Geistern, Hinweisen oder Geld abklopfen. Wird der Sauger per R-Taster aktiviert, fixiert Luigi in der Standard-Einstellung seine Blickrichtung und kann die Ausrichtung des Saugers separat mit dem Kamerastick ändern, so daß man beispielsweise verschiedene Sachen ins Visier nehmen kann, ohne die Laufrichtung zu ändern. Dies ist eigentlich recht gut gelöst, aber in besonders hektischen Situationen neigt die Steuerung durch die "doppelte Analog-Arbeit" dazu ein wenig ungenau zu sein, da Luigi mit seinem trägen Dreh-Verhalten die oft flink umherflitzenden Geister schlecht erfassen kann. Mit steigender Spielzeit gewöhnt man sich zwar an diesen Umstand und kann gut damit umgehen, aber so intuitiv wie man es gerne gehabt hätte, ist es nicht ganz ausgefallen ... Schwamm drüber.
Da die Geister beim Anblick des Saugers nicht von alleine in den Staubbeutel hüpfen, muss Luigi einiges an "Überredungskünsten" anwenden, bevor der Schreckweg 08/16 zum Einsatz kommen kann. Bei den normalen Geistern reicht es dabei meist sie einfach per aus- und anknipsbarer Taschenlampe zu blenden, die hartnäckigen Hausherren hingegen verlangen von euch ein wenig Denkarbeit ab, bevor sie sich einfangen lassen. Ist der Sauger erstmal angesetzt, geht's ans Eingemachte: Die Geister fliegen wie von der Tarantel gestochen im Raum umher und versuchen euch abzuschütteln, ihr müsst ihnen per schnellen Lenk-Bewegungen mit dem Analog-Stick entgegen ihrer Flugrichtung ihre Lebensenergie (ähem ...) abziehen, bis sie die Segel streichen. Habt ihr einen Raum "gesäubert", wird das Licht angemacht und ihr bekommt eine Belohnung in Form von Geld oder Schlüsseln, mit denen ihr Zugang zu bisher versperrten Teilen der Villa erhaltet. Abgesehen von seinem eigentlichen Zweck kann der Sauger übrigens per L-Taster auch zum Rausblasen von Luft verwendet werden, so daß man beispielsweise angesaugte Gegenstände als Geschosse mißbrauchen oder ihn gar mit Hilfe von Elementmünzen zum Flammenwerfer oder Wasserschlauch umfunktionieren kann. Das üppige Equipment von Luigi wird schließlich von dem sogenannten "Game Boy Horror" komplettiert, welcher für's Automapping verantwortlich ist, als Kommunikationsgerät mit dem Professor fungiert und mit dem sich Luigi's Umgebung aus der Ego-Perspektive untersuchen lässt.
Technisch gibt sich Luigi's Mansion keine Blöße. Abgesehen von etwas Flimmern im Vorspann ist die Grafik durchweg sehr sauber, Charaktere wie Umgebung wurden aufwendig modelliert und animiert. Besonders Luigi wurde mit seinem comichaft überzogenen Verhalten derart charmant in Szene gesetzt, dass man aus dem Schmunzeln kaum herauskommen kann, wenn seine Kinnlade mal wieder vor Schreck auf den Boden knallt. In den abgedunkelten Räumen darf man beim Durchleuchten mit der Taschenlampe sehr gelunge Schatten genießen, welche qualitativ selbst bisherige Konsolen-Referenzen wie Silent Hill 2 in den Schatten stellen (höhö), dazu kommen viele Partikeleffekte in Form von Staub, Feuer und Wasser. Für die Soundkulisse hat man sich ein paar besondere Kniffe einfallen lassen. Luigi pfeift die meiste Zeit über das eingängige Haupt-Thema vor sich her, mal zaghaft, mal selbstsicher, die basslastige Musikuntermalung setzt zu den entsprechenden Situationen von alleine ein. Abgerundet wird dies durch tonnenweise Soundeffekte und Sprachsamples, welche ordentlich zur Atmospäre beitragen. Leider hat Nintendo sich nicht zu einem 60Hz-Modus durchringen lassen, dessen Fehlen sich dank minimalster Balken und fester 25 fps aber nicht besonders stark auswirkt. Im Gegenteil, Besitzer der PAL-Version freuen sich zusätzlich über veränderte Spielmodi und einen knackigeren Schwierigkeitsgrad nach dem ersten Durchspielen, was weder in der Japan- noch in der US-Fassung in der Form vorhanden war.
Auch wenn sich das Ganze jetzt wieder nach einem weiteren Spielspaß-Hit von Nintendo anhört, muss Luigi's Mansion dieser Titel wieder abgesprochen werden. da es im Endeffekt an ein paar ganz entscheidenden Stellen hakt. Die Designer haben es gut verstanden durch die gelunge Inszenierung und eingängiges Gameplay das Spiel kurzzeitig motivierend zu machen, das abwechslungsreiche Leveldesign trägt ebenfalls dazu bei. Leider hält der Effekt nur für ein paar Stunden an, da die Villa in kürzester Zeit komplett durchforstet werden kann und der zusätzliche Modus mit gespiegelten Räumen und neuen Boss-Taktiken dann nur bedingt lockt, weil das eintönige Spielprinzip ohne frische Umgebung nicht mehr viel hergibt. Im Nachhinein wird sogar deutlich, dass die Spielzeit hier und da künstlich gestreckt wurde, da auch schon eigentlich geschaffte Räume später erneut nach versteckten Geistern durchsucht werden müssen. Als kostenlose Dreingabe zum Gamecube wäre Luigi's Mansion sicher eine mehr als tolle Sache gewesen, in der Form hat das Spiel aber nur eine Existenzberechtigung als Budget-Titel oder Leihgabe von Kumpeln / der Videothek, denn knapp 60,- € unverb. Preisempfehlung sind für ein paar Stunden Spielspaß gelinde gesagt eine Frechheit. Dennoch, das Spiel ist durchaus einen Blick wert, denn es macht wirklich Spaß ... solange es dauert.
Unterschiede/Ergänzungen zur ursprünglich getesteten Fassung
Dank 60Hz ein klein wenig flotter unterwegs als in der PAL-Fassung, dafür fehlen den NTSC-Versionen die exklusiven Überarbeitungen des Bonus-Modes, was dem Spiel immerhin ein wenig mehr an Motivation für ein erneutes Durchspielen verschafft.
Review-Score 5000
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Doki Nafaso am 26.07.2003 00:59
Die ersten beiden Absätze entspringen offenbar der Angst, dass das Review sonst zu kurz werden könnte. Ich finde sie eher unnötig. Ansonsten gut geschrieben, wenn auch mit einigen sprachlichen Schnitzern. Wegen der Kürze des Spiels hast du IMHO zu hart geurteilt. Als Review insgesamt dennoch "Sehr gut".
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Eccoman am 28.02.2003 17:30
Recht hast du! Klare Bewertungssache...
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Random_H am 06.08.2002 11:31
Sehr gut, kompakt und flüssig zu lesen. Faires Rating!
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axelkothe am 22.07.2002 11:55
(kein Kommentar)
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Baraclese am 21.07.2002 17:03
Sehr gut geschrieben, da kann ich mir wieder eine Ecke von abschneiden!
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NilsLansen, 24.05.2002: 80%, Review Score: 3858, 6 Bewertungen, 168x gelesen
"Auch wenn ich mich jetzt vielleicht etwas weit aus dem Fenster lehne, mir persönlich hat lange kein Spiel mehr so viel Spass gemacht. Und ja, ich habe auch Playstation 2- und Dreamcast-Software gespielt..."
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::: Wertungsrichtlinien ::: |
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91% - 100%Referenz
81% - 90%Spitzenklasse
71% - 80%sehr gut
61% - 70%gut
51% - 60%durchschnittlich
41% - 50%unterdurchschnittlich
31% - 40%schlecht
21% - 30%sehr schlecht
11% - 20%miserabel
1% - 10%Aaargh
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::: Reviews in Arbeit ::: |
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::: Frisch überarbeitet ::: |
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