 |
|
|
 Nintendo 64
Conker's Bad Fur Day 
 Details zu Conker's Bad Fur Day
Review bewerten!
 Review von Eccoman 
|
|
|
|
|
 Um Conker´s Bad Fur Day fair zu bewerten, muss das einfachste System her: Man nehme die 3 Spielinhalte: J&R, Film und Multiplayer, vergebe jeweils eine Wertung und ermittle den Mittelwert. Alles andere wäre zu subjektiv.
Das Spiel ist im Prinzip Scheiße - gäbe es nicht die weiteren 2/3, würde JEDER den Kauf bereuen (45%).
Allerdings ist es als spielbarer Film gesehen exzellent gelungen, also, wenn man das J&R-Einerlei als "Mittel zum Zweck" sieht, dessen Anteile lediglich die Cutscenes "verknüpfen". Wiederholungen bei den Jokes gibt es nicht und die Witze sind fast ausschließlich astrein gelungen (95%).
Der Multiplayer hingegen krankt durch das Fehlen einer speicherbaren Statistik samt Profilen, macht aber dennoch viel mehr Spaß als die meisten Mehrpspielermodi anderer N64-Games (75%).
Unter´m Strich sagt der Durchschnitt die Wertung, die unten im Kästchen steht und genau DIE ist auch so vertretbar. Ab 70% kann sich eigentlich jeder ein Spiel kaufen und diese Investition ist Conker einfach wert - BFD ist trotz aller Mängel ein Unikat! |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
 |
|
dank Story u. Humor ein Unikat |
|
|
der Multiplayer Modus |
|
|
Grafik |
|
|
Sound! |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
 |
|
spielerisch und von den Aufgaben her... |
|
|
... arg unterdurchschnittlich |
|
|
linearer als eine Wasserwaage |
|
|
NULL Replay-Value |
|
|
der letzte Boss |
|
|
|
|
|
|
|
Veröffentlicht am 24.05.2005 01:06, dieser Review wurde 1074x gelesen.
Bevor mit "Conker Live & Reloaded" das Remake zum N64-Titeln inkl. fetter Multiplayer- und XBox-Live-Unterstützung erscheint, kann es sicher nicht schaden, noch mal DAS Original anzuspielen und in Form eines Reviews vorzustellen...
Eigentlich ist Conker ein "3-in-1"-Spiel. Zum einen bietet das Modul eine ausgeprägte, fast schon kinoreife Story, die zudem exzellent inszeniert ist und zum anderen ist es ein fast schon langweilig lineares, weil straight simples, Jump'n'Run. Und dann ist da noch der Multiplayer. Deshalb kann ich euch vorweg sagen, dass es sehr schwer ist, dem Spiel eine angemessene Prozentwertung zu geben!
Das erste Problem ist das Gameplay. Die Steuerung ist an sich okay und Conker reagiert auch gut auf die Anweisungen des Spielers, jedoch ist sein Move-Repertoire derart dürftig, dass "Bad Fur Day" (BFD) gegen Mario 64 und Banjo einfach nur lachhaft wirkt. Conker kann laufen, springen, mit seiner Bratpfanne zuschlagen (inkl. krankhaft kurzer Aushol-Reichweite), sich ducken, einen Hochsprung ausführen und via Helikopter-Eichhörnchen-Schwanz schweben. DAS war´s!
Alles Wesentliche wird eigentlich über Bodenplatten geregelt. Man stellt sich drauf und drückt "B" - daraufhin bekommt man immer das, was man gerade benötigt, wie z. B. eine Stein... äh Kastanienschleuder. In späteren Abschnitten darf man auch mit Shotgun oder MG ballern. Die Steuerung ist hierbei an Jet Force Gemini angelehnt und somit gewöhnungsbedürftig, aber ziemlich genau.
Die Locations und Gegner sind dabei recht unterschiedlich: Neben gewöhnlichen Wespen, mutierten Heuballen und wütenden Stieren, tauchen auch Feuerteufel und Dinosaurier auf. Und das in Gras-Landschaften, Schlössern, Katakomben und vielen anderen Örtlichkeiten.
 Ach ja, man muss noch dazu erwähnen, dass Conker extrem empfindlich auf höhere Stürze reagiert; wo Banjo noch legere einen Sprung abfedert, landet gerade Mr. Squirrel, dessen Rasse für´s Klettern und Springen bekannt ist, sehr oft auf der Seite. Selbstverständlich geht dabei jeweils min. ein bisschen Energie drauf - wenn Conker mal nicht sofort stirbt!
Der Spielverlauf ist ganz klar der Top-Kandidat für das zweite Problem! Meist läuft man automatisch in die jeweils nächste Aufgabe hinein; verlaufen ist bei BFD nahezu unmöglich. Das wäre ja noch zu verkraften, wären die Quests dabei nicht teilweise extrem repetitiv sowie nervig. Hierfür ein Beispiel: Aus welchen Gründen auch immer (Spoiler-Gefahr!) muss Conker 5 Bienenschwärme suchen und anschließend zu einer speziellen Stelle führen. Als wäre es nicht schlimm genug, dass spätestens die 3. Tour bereits auf den Sack geht, vereinen sich die beiden Faktoren Gameplay (tödlicher tiefer Fall) + Kamera (das dritte Problem - keine Übersicht) insofern, dass man mindestens einmal sein Leben lässt. Und natürlich muss man danach wieder ALLE Bienenschwärme von vorne eskortieren.
 Prinzipiell sind alle Aufgaben bei BFD derart... dämlich! Und es hilft auch nicht, dass die gesamte Welt schick aussieht und eine tolle Atmo vermittelt, wenn man fast keine Secrets entdecken kann. Ganz selten findet sich mal etwas Geld - wie im Leben ist Geld das A und O bei Conker, wenn man weiter kommen möchte - aber das braucht man eigentlich noch nicht mal, weil man alles Nötige auf dem normalen Weg einsammelt. Das angesprochene Bodenplatten-Prinzip passt seltsamerweise perfekt zum sonstigen Spielablauf mit seiner hirnlosen Simplizität.
Des Weiteren sorgt die ganze schienenartige Linearität schließlich dafür, dass es sich überhaupt nicht lohnt, das Spiel ein zweites Mal durchzuspielen, was schon ärgerlich ist, da man für den ersten Durchlauf ca. 15 h benötigt, was im Vergleich zu Banjo und Mario nicht gerade positiv aus der Reihe tanzt.
 Zu guter Letzt sei noch der letzte Boss erwähnt. Ich will gar nicht erzählen, wer das ist, wo man gegen ihn kämpft und was man machen muss... nur so viel: Es ist schlicht und einfach unfair! Man muss alles perfekt timen und das mit einer Spielbarkeit, die im Vergleich zum Rest des Spiels extrem negativ hervorsticht. Ich bin bei dem Scheißviech bestimmt 30 mal abgekackt und sooo dumm stelle ich mich bei J&Rs eigentlich nie an. Glaubt es mir einfach... HASS!
Insgesamt ist das "Spiel" im Spiel also sehr unterdurchschnittlich. Selbst, wenn man nach dem Durchspielen ernsthaft nachdenkt, gab es keine Aufgabe, die wirklich Spaß gemacht hat und/oder gut designed war. JEDE Aufgabe ist wiederholend und nervtötend.
So. Und wenn diese Fehler nicht wären, würde das Folgende dafür sorgen, dass Conker´s BFD eine sehr hohe Wertung bekäme. Und das soll was heißen...
Denn jetzt kommen wir zum zweiten der beiden "Spiele". Ich würde sogar soweit gehen und behaupten, dass Conker ein spielbarer Film ist, wie MGS2, allerdings stören keine Codec-Gespräche regelmäßig den Spielfluss. Vielmehr lockern viele, sehr witzige und in sehr guter (englischer Synchro) gesprochene Cutscenes (samt Comic-Textboxen) immer wieder den Spielablauf dermaßen gut auf, dass man fast über alle Mängel hinweg sehen möchte. Hinzu kommt, dass die opulente Story keineswegs mit Emotionen geizt - all das ist einfach unglaublich für ein Spiel mit DEM Grafikstil!
 Das Witz-Spektrum reicht dabei von Film-Parodien, über das Herumreiten auf Klischees bis hin zu vulgärsten Fäkalien-Zeugs - inklusive passender Charaktere, versteht sich. Als ob es das normalste der Welt wäre, sprechen Metallkisten mit Cowboy-Akzent, ein zum Penner degradierter Bienenkönig braucht Hilfe, um seine Lüste zu befriedigen... Ich könnte noch sehr viel mehr erzählen und auch nicht nur in Andeutungen schreiben, aber dann wäre der gesamte Spielwitz futsch und der Text hier wäre ein einziger, großer Spoiler. Man muss es selbst erlebt haben; ich jedenfalls lag beim ersten Durchspielen regelmäßig auf dem Boden!
Erstaunlich ist dabei - selbst heute noch! - wie es Rare geschafft hat, selbst das letzte Quentchen Leistung aus dem N64 zu pressen. Der Anteil Sprachausgabe ist immens und bis auf die für Module übliche, nicht ganz optimale Tonqualität, reiht sich der Titel soundtechnisch auf jeden Fall in die "Referenzklasse" ein. Allerdings hätte man bei dem Spiel imo nicht unbedingt die Schimpfwörter weg piepsen müssen - zumal man i. d. R. dennoch alle versteht.... sofern man des Englischen mächtig ist, denn mit einer Standard "4" in Englisch wird bei Conker keiner weit kommen! Somit entgeht Unkundigen einiges!
 Ebenfalls exzellent gelungen ist die Optik. Sind die Umgebungen noch "überdurchschnittlich" gut texturiert, verdienen die Animationen hingegen vollste Aufmerksamkeit. Derart liebevoll wurde selten ein Comic-Spiel kreiert. Und auch hier gibt es starke Kontraste: Den süßen Figürchen stehen heftigste, ebenso auf Comic-Stil getrimmte, Gore- und Splatter-Effekte gegenüber. Diese sind jedoch trotz einiger Details nicht unbedingt pervers, sondern gerade wegen des gewählten Grafikstils wieder witzig.
And last but not least... Der Multiplayer! Dieser Part des Spiels ist keinesfalls zu verachten, da man sich ziemlich lange damit beschäftigen kann. Mit bis zu 4 Spielern geht es im Splitscreen an den Start. Natürlich sind nicht alle Modi und Stages optimal, aber besonders die Rekonstruktion des D-Days (1 Team wehrt mit Hilfe von zahlreichen Waffen und MG-Stellungen ab, das andere greift vom Strand aus an) hat ihren besonderen Thrill und im Vergleich zu Medal of Honor: Frontline, wo man IMMER getroffen wurde, liegt es hier in der Hand der Spieler, ob man Treffer einsteckt oder nicht.
Ferner ist die Schloss-Stage mit dem simplen Deathmatch immer wieder für eine spaßige Runde gut. Alleine die ganzen Splatter-Effekte lassen Schadenfreude en masse aufkommen, z. B. wenn man seinen Kollegen mal wieder mit dem Katana geköpft hat, während dieser einen nicht bemerkt hat, weil er mit dem Sniper Rifle beschäftigt war - geschieht ihm Recht...
Leider kann man sich keine Profile für den Multi-Mode anlegen und auch keine Ergebnisse dauerhaft speichern. Das hätte diesen Part evtl. auf den Multiplayer-Thron des N64 gehoben; so bleibt "Perfect Dark" weiterhin der King of the Ring.
Anmerkung:
Die Bilder sind absichtlich unspektakulär und größtenteils unlustig; nur so kommt es zu keinen großartigen Spoiler-Erscheinungen!
Review-Score 5000
Review bewerten
 |
|
e.conker am 10.08.2005 03:52
Alles ausführlich und verständlich begründet, von daher ein ++.
Streiten kann man sich jetzt darüber wie du den Singelplayer-Modus wegkommen lässt. Ich habe zum Beispiel bei "Heinrich“ keine fünf Versuche gebraucht (von daher käme für mich ein Negativpunkt im Wertungskasten sicher nicht in Frage), bin dafür aber beim Countdown im War-Bereich (und zwei andern Stellen) fast verrückt geworden. Möchte damit nur sagen das es grade bei diesem Spiel relativ ist ob&wann man es ungerecht findet. Auch würde ich dem Spiel seine Gradlinigkeit nicht ankreiden denn, genau wie mopan, vermisse ich eben das bei einem "echten“ Jump’n Run.
|
|
|
mopan am 02.07.2005 19:08
Als erstes Wertung und Text gehen voll in Ordnung, wenn man den ersten Teil des Textes verdaut hat. Somit ein ++. Ich will aber noch was anmerken. Du kritisierst u.a. das simple, geradlinige Spielprinzip und eingeschränkte Bewegungsmöglichkeiten. Genau das vermisse ich heutzutage. Rennen, springen, ducken, zuschlagen. Jump&Run eben. Ich kann mit diesem ganzen Hybrid-Schei? ala Ratched&Clank, Jak&Daxter oder Sly einfach nix anfangen.
|
|
|
dixip am 11.06.2005 14:15
Eine sinnvolle Prozentzahl ist hier wirklich nur schwer zu finden, umso zufriedener bin ich mit Deiner Wahl. Klingt irgendwie passend und deckt sich auch mit Deinem Text. Ein Spoiler-Kasten hätte auch ruhig zum Einsatz kommen dürfen, um noch ein paar Highlights darzustellen.
|
|
|
[QIREX-RD] am 09.06.2005 19:03
Ich hasse die Steuerung bei CBFD, ständig bin ich irgendwo runtergefallen. Habs nie durchgespielt.
|
|
|
HomiSite am 05.06.2005 13:54
Die Rezi ist ausführlich und begründend, wodurch man sich gut eine eigene Meinung bilden kann. Meines Erachtens darf man CBFD zwar nicht nach Replay Value oder 3D-Jump&Run-Maßstäben bewerten, aber was Sache beim Game ist, wird aus Deiner Rezi ja klar.
|
Alle Bewertungen und Kommentare anzeigen
Forum
Reviewdiskussion deaktiviert
Weitere Reviews zu Conker's Bad Fur Day
Random_H  , 26.04.2002: 81%, Review Score: 4308, 20 Bewertungen, 370x gelesen
 "Unterhaltung pur: Solider Jump ’n’ Run/Action Cocktail, der seinen Reiz hauptsächlich aus dem derben Humor und den meist gelungenen Film-Parodien bezieht..."
Review lesen |
Weitere Minireviews zu Conker's Bad Fur Day
Keine weiteren Minireviews vorhanden.
Details zu Conker's Bad Fur Day
|
|
|
::: Wertungsrichtlinien ::: |
|
|
|
91% - 100%Referenz
81% - 90%Spitzenklasse
71% - 80%sehr gut
61% - 70%gut
51% - 60%durchschnittlich
41% - 50%unterdurchschnittlich
31% - 40%schlecht
21% - 30%sehr schlecht
11% - 20%miserabel
1% - 10%Aaargh
|
|
|
::: Reviews in Arbeit ::: |
|
|
::: Frisch überarbeitet ::: |
|
|
|
