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Playstation/ PSOne



Metal Gear Solid 

Details zu Metal Gear Solid
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Review von Chaz Ashley  


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Metal Gear Solid ist einer DER Must Have-Titel auf der PSOne. Filmreif inszeniert, verbindet der Begründer des Stealth-Action Genres eine aufwendige Storyline mit einfallsreichen Spielsituationen und leicht zugänglichem Gameplay. Gegen Ende hin verliert MGS wegen der übermäßigen Redseligkeit der Charaktere und einiger spielzeitstreckender Botengänge zwar leicht an Fahrt, dafür wird man aber vom furiosen Finale adäquat entschädigt. Verschiedene Abspänne sowie erspielbare Goodies laden zu mehreren Durchgängen ein, pro Durchlauf rechnet man mit 10 bis 15 Stunden.
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Erstklassige Präsentation |
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Fehlerlose Synchro & Soundkulisse |
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Viele einfallsreiche Spielsituationen |
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Leicht zugängliches Gameplay |
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Spannende Storyline |
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Manchmal übertrieben lange Dialoge |
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Einige spielzeitstreckende Sequenzen |
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Spielkonzept etwas simpel gestrickt |
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Veröffentlicht am 24.12.2005 16:19, dieser Review wurde 332x gelesen.
Die Geschichte sollte jedem Videospiel-Fan eigentlich bekannt sein. Ursprünglich auf dem NES und dem japanischen Computersystem MSX beheimatet, fristete die Agenten-Serie von Entwickler Hideo Kojima in den westlichen Gefilden ein Schattendasein bis sich die Chefs von Konami dazu entschlossen, der Reihe eine PSOne-Episode zu spendieren. Gegen Ende 1998 erschienen, schlug Metal Gear Solid ein wie eine Bombe und startete damit ein lukratives Franchise, welches heute auf diversen Plattformen zuhause ist und neben vielen Ports & Fortsetzungen auch etliche Nachahmer fand. Doch was ist nun das besondere an Metal Gear?
Im Grunde ein spielerisch beinahe schon simples Videogame mit unverkennbaren 2D-Wurzeln, bestach Metal Gear Solid vor allem durch die filmreife Präsentation und das spaßige Katz- und Maus-Gameplay, welches seitdem als "Stealth-Action" bekannt geworden ist. Ihr schlüpft in die Rolle von Solid Snake, seines Zeichens Ex-Mitglied der Spezialistengruppe Fox Hound, welcher von seinen alten Bossen gegen seinen Willen reaktiviert und zum Einsatz in die Arktis geschickt wird, wo seine ehemaligen Kollegen eine Militärbasis besetzt haben und der Welt mit einem Atomschlag drohen. Damit Snake nun an die Drahtzieher der Aktion gelangen und beiläufig deren hochrangige Geiseln befreien kann, muss er sich möglichst unauffällig durch diverse Bereiche der Basis schleichen, wo es von genetisch aufgewerteten Supersoldaten mit dicken Knarren nur so wimmelt. Dieses Szenario stellt dann die Grundlage für den Spielablauf dar, in dem wir Snake im Zusammenspiel mit seiner Umgebung mehr oder minder elegant an den Wachen vorbeischleusen, mit knackigen Zwischenbossen kämpfen und diversen Charakteren interagieren lassen.
Gesteuert wird Solid Snake beinahe exklusiv aus einer erhöhten Vogelperspektive. Man kann zwar jederzeit in die Egoperspektive schalten und seine Umgebung mit den Augen oder per Fernglas begutachten, sobald man jedoch lenken oder mit den zahlreichen Waffen agieren will geht es gleich wieder in die Topdown-Ansicht. Das Ganze gibt dem Spiel einen gewissen Retro-Touch, denn im Grunde genommen spielt sich MGS die meiste Zeit über wie der große Bruder von Pacman, nur dass Snake hier nicht so viele Pillen vertilgt wie der gelbe Arcade-Veteran und sich ihm mehr Möglichkeiten bieten, um die "Geister" in die Irre zu führen. Die gegnerischen Wachen sind an strategisch wichtigen Punkten postiert und haben vorgegebene Wege welche sie auf und ab patrouillieren, gerät man ins Blickfeld der Wachen, hinterlässt verräterische Spuren oder macht laute Geräusche, untersuchen sie die Situation bevor sie sich wieder ihrem gewohnten Tagesablauf zuwenden. Diesen Umstand kann man sich natürlich auch selbst zunutze machen, indem man die Wachen per Klopfzeichen einfach weglockt und dann freie Bahn zum nächsten Zielort hat. Damit man unter der perspektivbedingt eingeschränkten Weitsicht nicht zu leiden hat wurde Snake ein Radar spendiert, welches netterweise auch den Sichtradius der Wachen, Videokameras usw. anzeigt und enorm beim Navigieren durch die Umgebung weiterhilft. Wem das Ganze zu leicht wird erhöht per Schwierigkeitsgrad einfach den Radius der Wachen oder schaltet gar komplett den Radar aus, was die Angelegenheit doch um einiges kniffliger macht. Wird man dennoch mal von den Wachen entdeckt, schlagen diese Alarm und jagen einen erbarmungslos bis man den Löffel abgibt, es sei denn man findet ein sicheres Plätzchen wo man solange ausharren kann bis sich die Lage wieder normalisiert hat. Schießwütige Rambos sind dadurch natürlich im Nachteil, denn Rachefeldzüge nagen kräftig am Nervenkostüm und auf Dauer fehlen einem die Ressourcen dafür.
Einer der wichtigsten Selling Points von Metal Gear Solid ist wie schon erwähnt die erstklassige Präsentation. Trotz der enormen Anzahl an Zwischensequenzen finden sich keinerlei der für die damalige Zeit gängigen Rendermovies im Spiel, stattdessen laufen die Storyabschnitte mithilfe der Grafik-Engine ab und sorgen so für einen homogenen Ablauf der Geschichte ohne Stilbrüche. Natürlich sehen die kruden und gesichtslosen Figuren nach den vielen Revolutionen im Grafik-Bereich mittlerweile etwas lächerlich aus, aber für PSOne-Verhältnisse war MGS ein Grafikhammer und braucht wie andere Spiele aus der Ära nur etwas Anlaufzeit um seine Qualitäten zu offenbaren. Unterstützt wird die Atmosphäre durch die fantastische englische Synchro, welche dank gut gewählter Sprecher und sorgfältig ausgearbeiteter Texte zur Referenz im Videospiel-Bereich zählt, besonders David Hayter ist als Snake hervorragend und hat der Hauptrolle seinen Stempel aufgedrückt. Sämtliche Texte und Codec-Dialoge, in denen ihr per eingepflanzter Sonde jederzeit mit eurem Team kommunizieren könnt, wurden drüberhinaus vertont und machen damit den Großteil des Datenumfangs auf den beiden Spiele-CDs aus. Die Musikuntermalung ist ebenfalls nicht zu verachten, das treibende Main Theme ist mittlerweile zum Klassiker mutiert und der in gälisch gesungene Abspannsong von Rika Muranaka ist nicht minder gelungen.
Leider spaltet der extreme Fokus auf die Storyline die Spielegemeinde in zwei Lager, auf der einen Seite geniessen die Metal Gear-Fans die filmreife Inszenierung und den actionreichen Spielablauf, die Hasser dagegen ärgern sich über das simplifizierte Gameplay und die oft extrem ausladenden Gespräche. Im Grunde genommen kann man eigentlich beiden Parteien Recht geben, denn es finden sich hier wie dort sinvolle Argumente. So neigt Kojima gerne dazu seinen Figuren in ellenlangen Texten irgendwelche abstrusen Charakterzüge anzudichten, garniert mit Konzepten aus diversen Psychologie-Publikationen und baut dazu oft stark übertriebenen Plot-Twists ein. In Metal Gear Solid sind diese Trends glücklicherweise noch nicht so ausgeprägt wie in den Fortsetzungen, die Redseligkeit der Charas häuft sich erst gegen Ende des Spieles und die Wendungen sind noch halbwegs logisch mit dem Storyablauf zu vereinbaren, so dass der Plot auch ohne Philosophie-Studium zu entschlüsseln ist. Der an sich simple Spielablauf hat dagegen den Vorteil dass einem der Zugang zum Spiel recht einfach gemacht wird und Kojima nutzt diese Möglichkeit dazu aus, den Spieler in viele abwechslungsreiche Situationen und spannende Bosskämpfe zu verwickeln. Man wird stetig auf's Neue überrascht und staunt oft über die abgedrehten Ideen, welche ins Design geflossen sind.
Abschließend betrachtet kann man Metal Gear Solid ruhigen Gewissens auch viele Jahre nach dem ursprünglichen Release als Toptitel bezeichnen. Hideo Kojimas Action-Film im Konsolengewand ist zwar sicher nicht jedermanns Sache und polarisiert wie kaum ein anderes Videospiel, zieht sein Konzept aber ohne Kompromisse durch und bietet erinnerungswürdige Momente am laufenden Band. PSOne-Besitzer meiden unter allen Umständen die deutsche PAL-Version, dessen grauenvolle Synchro einen massiven Spielspaß-Dämpfer darstellt, alle anderen greifen ansonsten gleich zum grafisch extrem aufgewerteten Gamecube-Remake The Twin Snakes, welches die Choreographie des Kinoregisseurs Ryuhei Kitamura enthält.
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Review von Greg's RPG HeaveN, der ältesten deutschen Website über Konsolen-RPGs.
http://www.gregs-rpgheaven.de.vu







Review-Score 4645


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dixip am 17.02.2006 08:31
Sehr schön geschriebenes Review. Bei der Beschreibung des Gameplays fehlt mir allerdings einiges. Der "Pac Man"-Vergleich ist schon recht gewagt, wenn auch zumindest in Ansätzen nachvollziehbar. Die weitere Beschreibung hinterlässt aber den Eindruck, als ob MGS wirklich nur das geschickte Rumlaufen beinhaltet. Items und Waffen lässt Du praktisch weg. Das trübt etwas den Gesamteindruck. Ob man Locations und Story spoilerfrei noch intensiver hätte beleuchten können, sei mal dahin gestellt, aber zur (damals beeindruckenden) Technik hätte man noch etwas schreiben dürfen.

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Dok am 01.01.2006 13:56
Sehr gutes Review.

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OmniBrain am 29.12.2005 11:41
Da gibts eigentlich nichts mehr hinzuzufügen - sehr gut!

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e.conker am 25.12.2005 19:30
ja was soll man da noch sagen, mir hat's gefallen!

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Eccoman am 24.12.2005 17:12
Frohe Weihnachten! :)
Zum Review selbst brauch ich nicht viel zu sagen - extrem gut gelungen...

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Details zu Metal Gear Solid
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::: Wertungsrichtlinien ::: |
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91% - 100% Referenz
81% - 90% Spitzenklasse
71% - 80% sehr gut
61% - 70% gut
51% - 60% durchschnittlich
41% - 50% unterdurchschnittlich
31% - 40% schlecht
21% - 30% sehr schlecht
11% - 20% miserabel
1% - 10% Aaargh
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::: Reviews in Arbeit ::: |
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::: Frisch überarbeitet ::: |
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