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XBox
Enclave
Details zu Enclave
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Review von Squall
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„Enclave“ bietet wirklich einiges, die Sichtweite und Grafik setzen zum Teil neue Maßstäbe. Auch die Musik kann fast über das ganze Spiel begeistern, wenn da nicht die kleinen Soundstocker ab und an wären. Schade, dass man sich bei der Entwicklung von „Enclave“ nicht noch 2 bis 3 Monate Zeit gelassen und ein anständiges Speichersystem integriert hat. Das Potential was hinter „Enclave“ steht, ist zumindest enorm. So bleibt ein Spiel mit fantastischer Grafik und Atmosphäre, welches aber fast unmenschlich schwer ist. Die Wertung gilt daher auch nur für Spieler, die entweder bereit sind, etwa 70% mit Cheats zu spielen oder aber echte Hardcoregamer sind, die auch nicht davor zurückschrecken, einen Level mehr als 8 Mal anzufangen. Man kann nur hoffen, dass die Entwickler diese Fehler nicht wiederholen, sollte es eine Fortsetzung zu „Enclave“ geben. |
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sehr gute Grafik |
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mitreißende Musik |
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abwechslungsreiche Levelgestaltung |
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viele wählbare Charaktere |
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schlechtes Speichersystem |
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zu hoher Schwierigkeitsgrad |
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Veröffentlicht am 20.08.2002 17:04, dieser Review wurde 531x gelesen.
Viele Xbox-Fans erinnern sich noch an die ersten Trailer von „Enclave“, was für eine grafische Pracht dort präsentiert wurde, konnte man kaum glauben. Fantastische Wassereffekte, eine scheinbar perfekte Physikengine, viele verschiedene Locations und Charaktere. Sollte da etwa ein Top-Titel für die Xbox aus Deutschland kommen? Grafisch hält das Spiel zumindest, was es im Voraus versprochen hat, ob der Rest aber mithalten kann, wollen wir nun in unserem Review klären.
Die Geschichte in „Enclave“ weiß durchaus zu begeistern. Zwar spiegelt sie im Grunde das typische „Gut“ gegen „Böse“ wieder, aber das Ganze wurde in eine sehr schöne mittelalterliche Atmosphäre verpackt. Die Vorgeschichte wird mit passender Sprachausgabe und einem schwarz/weiß-gehaltenen Buch präsentiert. Der Ort, an dem alles begann, ist Celenheim, eine friedvolle Stadt - doch der böse Dämon Vatar und seine Horde will das letzte Fleckchen idyllischer Ruhe auch noch erobern. Als die Situation bereits hoffnungslos aussieht, stellt sich dem Dämon der Zauberer Zale entgegen. Mit seiner ganzen Kraft rammt er seinen Zauberstab in den Boden und spaltet so die Erde in 2 Hälften - getrennt von einer unüberwindbaren Kluft, in welche der Dämon Vatar fiel. In der darauf folgenden Zeit lebten die Bürger von Celenheim in Frieden und alles entwickelte sich prächtig, doch auf der anderen Seite warteten die Outlanders (wie die Bevölkerung von Celenheim alle Einwohner auf der anderen Seite der Kluft von nun an nannte) bereits auf ihren Moment der Rache. Doch nicht nur das Böse war in den Outlands vertreten, auch die Ahnen lebten dort und hielten tapfer ihre Stellung; niemand wagte es, dieses alte und starke Volk anzugreifen. Doch wie alle Wunden heilen, so heilte auch die Erde ihre Wunden und die Kluft wurde mit der Zeit stetig kleiner - denn nun war sie an ein paar wenigen Stellen bereits wieder überwindbar und die Outlanders bereiteten sich darauf vor, Celenheim diesmal dem Erdboden gleich zu machen. Hier beginnt nun die Geschichte des Spielers, der wegen eines kleinen Verbrechens im Gefängnis landete - genau zu dem Zeitpunkt, als die Horde zum Angriff ansetzt.
„Enclave“ bietet über 25 Level, die vor Details nur so strotzen, auch die Missionen sind recht abwechslungsreich gestaltet. So muss man beispielsweise einen Händler sicher durch einen Level bringen und für ihn wichtige Dinge aufspüren oder aber bedeutsame Gegenstände finden. Neben den Hauptmissionen erwarten den Spieler aber auch noch versteckte Abschnitte, wo man meistens stetig stärker werdende Feinde abwehren muss, wodurch man in den Besitz von zusätzlichem Gold kommt, was man auch bitter benötigt. Insgesamt stehen 12 Charaktere zur Verfügung, jeweils 6 Charaktere des Lichts und der Dunkelheit (mit den zusätzlichen Charakteren kommt man letztendlich auf 14 wählbare Figuren). Auf der Seite des Lichts stehen dem Spieler z.B. Ritter, Ingenieur und Zauberer zur Verfügung, auf der dunklen Seite erwarten den Spieler dagegen Berserker, Lich, Goblin und vieles mehr. Auch grafisch unterscheiden sich die beiden Seiten jenseits der Kluft. Läuft man auf der Lichtseite meist durch wunderschöne Ortschaften und Burgen, so muss man sich in den dunklen Abschnitten durch lavagefüllte Untergrundlevel schlagen. Die Fähigkeiten der Charaktere unterscheiden sich deutlich in den Bereichen der Magie- und Körperkraft. Es ist unmöglich, das gesamte Spiel mit nur einer Figur durchzuspielen. Daher ist es nötig, vor Levels z.B. vom Ritter zum Zauberer zu wechseln, damit man überhaupt eine Chance hat. Auch die Ausrüstung der verschiedenen Klassen unterscheidet sich stark voneinander; während Jägerinnen auf ihren Bogen setzen, verlassen sich Ritter lieber auf ihr Schwert. Von allen Waffen und Rüstungen gibt es verschiedene Ausführungen, fängt man z.B. beim Ritter mit einem kleinen Schwert an, so hat man am Ende ein mächtiges Feuerschwert zur Auswahl. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass man genügend Gold im Laufe der Kampagne gesammelt hat, welches meist recht gut versteckt ist. Natürlich dürfen in einem epischen Spiel wie „Enclave“ auch die Endbosse nicht zu kurz kommen, die dem schon unheimlich schweren Spiel nochmals die Krone aufsetzen.
Anfangs sollte man sich nicht wundern, denn auch wenn hier beide Kampagnen (des Lichts und der Dunkelheit) angezeigt werden, so kann man doch nur die des Lichtes zu Beginn auswählen. Erst nach erfolgreichem Beenden dieser, kann man sich der Kampagne der Dunkelheit annehmen, die noch schwerer ausgefallen ist. Wie bereits erwähnt, beginnt man das Spiel in einem Gefängnis, noch ohne jegliche Waffe oder Schild. Im Laufe des ersten Levels wird dem Spieler die Steuerung näher gebracht und man findet auch das erste Schwert, sowie Schild. Die Steuerung ist im großen und ganzen recht ordentlich gelungen, unverständlich ist nur, warum man diese nicht frei belegen kann. So wurde unglücklicherweise die Sprungfunktion auf den rechten Analogstick gelegt und das obwohl noch mehrere Tasten auf dem Joypad unbelegt sind. Mit dem linken Analogstick steuert man den Charakter in der Welt umher, während man das Zielkreuz mit dem rechten bewegt. Das Spielgeschehen präsentiert sich dabei aus der 3rd-Person-Perspektive; man kann aber auf Wunsch auch in eine Art Ego-Perspektive wechseln, was nicht empfehlenswert ist, besonders bei Sprüngen und ähnlichem. Durch Druck auf den A-Button wechselt man durch die verschiedenen Waffen, für Items erledigt der X-Button dieselbe Aufgabe. Heiltränke lassen sich dagegen über den Y-Button einnehmen. Wenn man Hebel umlegen, Schlüssel benutzen oder in Verteidigungsstellung gehen will, so betätigt man dafür die linke Schultertaste; für Angriffe benötigt man nur das rechte Pendant. Soweit hört sich alles sehr positiv an, leider gibt es aber in „Enclave“ heftige Negativpunkte. Beginnen die Level noch einigermaßen einfach, so muss man bald darauf schon mehrmals einen Level spielen, um überhaupt weiter voranzuschreiten. Das liegt nicht etwa an einer übertrieben guten KI der Gegner, da diese teilweise sogar unterdurchschnittlich ist, weil sie ab und an nicht auf Angriffe reagieren oder sogar an Levelteilen hängen bleiben. Vielmehr kommt der hohe Schwierigkeitsgrad durch sehr spärlich verteilte Heiltränke, welche auch nur einen Teil der Lebenskraft regenerieren und natürlich durch das äußerst schlechte Speichersystem des Spiels. So ist es dem Spieler nicht möglich, während einer Mission zu speichern, denn auch Checkpoints gibt es so gut wie nie und dann nur vor Endgegnern. Ein Neustart an einem Checkpoint kostet allerdings auch noch Gold, weshalb man sich diesen Luxus nur selten leisten kann. Selbst wenn man nicht durch die zahlreichen, immer stärker werdenden Gegnerhorden stirbt, bleiben trotzdem noch Abgründe, in die man, dank der schlechten Sprungtastenbelegung, desöfteren stürzt oder aber Opfer einer der vielen Fallen in den Levels wird. Hätte man diese Schwächen ausgebügelt, wäre „Enclave“ sicher ein absolutes Hit-Spiel für die Xbox geworden.
Die Grafik wurde im Voraus bereits in höchsten Tönen gelobt, aber auch das fertige Spiel zeigt, zu was die Xbox grafisch in der Lage ist. Das Spiel ist voll mit Spiegeleffekten und übersäht mit Bump-Mapping-Texturen. Das Wasser ist ähnlich genial wie in Morrowind, dank der Zuhilfenahme des Pixelshaders. In „Enclave“ ist das Wasser zwar in Bewegung, aber nicht dynamisch - soll heißen, es bewegt sich immer im gleichen Stil und verändert sich auch nicht, wenn man sich als Spielfigur in ihm bewegt. Die Landschaftsgrafik kann ebenso vollkommen überzeugen, Bäume lassen Laub regnen, die Weitsicht ist einfach riesig und auch die Gebäude rauben nahezu den Atem. Wenn man eine riesige Burg, mit kleinen Teichen, betritt, sieht man, was für eine Grafikpower in der Xbox steckt. Nur selten kommt es zu kleinen Rucklern im Spiel, welche aber den Ablauf keineswegs stören. Die Animationen der Figuren sind recht gut gelungen, aber die Kollisionsabfrage ist manchmal alles andere als perfekt, so dass man sich öfter an Steinen oder ähnlichem kurz verhakt. Leider ist es trotz der guten Engine nicht möglich, einfache Dinge wie Fässer oder ähnliches zu zerstören, einzig gescriptete Events zeigen, wozu die Physikengine eigentlich fähig ist. So fallen desöfteren Teile von Burgen zusammen und reißen Löcher in Brücken oder sonstigem.
Doch was wäre ein mittelalterliches Spektakel, ohne die passende Musik? Richtig, ein atmosphärisch enttäuschendes Spiel - das ist „Enclave“ aber keineswegs. Die Musik ist mehr als genial geworden. Schon im Menü weiß die Musik zu begeistern, die Klänge passen perfekt zum mittelalterlichen Ambiente des Spiels (Gitarrenklänge usw.). Ebenfalls positiv fällt auf, dass die Musik sich dynamisch an das Spielgeschehen anpasst. Befindet der Spieler sich in einem Kampf, ändert sich die Musik von ruhigen Klängen in eine fantastisch mitreißende Kampfmelodie, die fast marschartig ist. Da vielen Spielern die Musik sehr gut gefallen hat, plant Swing bereits einen Soundtrack zu herauszubringen. Das Einzige, was den fast perfekten Eindruck etwas schmälert, sind die ab und an auftretenden Musikstocker. Soundtechnisch gibt es eigentlich nichts zu bemängeln, denn die Feinde kommen mit Kampfschreien auf die Spielfigur zu und bringen so noch mehr Atmosphäre ins Geschehen. Die deutsche Sprachausgabe kann dabei durchaus überzeugen, Explosionseffekte und das Geräusch, wenn Schwert und Schild aufeinander treffen, stehen dieser ebenfalls kein Stück nach.
Multiplayer-Modi gibt es in Enclave keine und in der deutschen Version wurde auch auf den Einsatz von Blut verzichtet, was der Atmosphäre aber keinen Abbruch tut. Wer darauf aber nicht verzichten will, greift einfach zur englischen PAL-Version, welche sich ebenfalls komplett auf Deutsch umstellen lässt, aber trotzdem Blut-Effekte bietet.
Review-Score 4513
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xturbo77 am 02.10.2002 14:09
Sehr gut! Du hast nur vergessen zu erwähnen dass in eine Art Egoperspektive umgeschaltet werden kann, oder?
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Snoopy am 12.09.2002 19:26
Jau , klingt und liest sich alles sehr vernünftig, was Du da so geschrieben hast. Sehr schöne Bilder.
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Schüni am 28.08.2002 11:46
Bist Du auch sicher,das wir das selbe Spiele gespielt haben? "... in den dunklen Abschnitten durch lavagefüllte Untergrundlevel schlagen" Daran kann ich mich garnicht erinnern.Im Lichtsektor war es schlimmer. Das Spiel ist schwer (wäre imo der einzige Kritikpunkt) und die KI nimmt mit dem Leveln zu. Und trotzdem ist es leicht.Wenn man weiss wie und mit welchen Figuren.Hier fehlte der Hinweis dazu eindeutig. Wenn man sich oberflächlich mit so einen Spiel beschäftigt ...dann kann auch nur ein oberflächiges Review rauskommen. Mein Tip:Lies Dagoberts Review,das ist genauer und nicht oberflächlich gespielt worden.
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campKILLyourself am 23.08.2002 14:50
Tolles Review, sauber geschrieben, guter Informationsgehalt und schöne Bilder.
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IrieDenim am 22.08.2002 22:44
Dein Review hat mir sehr gut gefallen! Du beschreibst in jedem einzelnen Abschnitt perfekt was ich von dem Game wissen will. Da hast du wirklich gute Arbeit geleistet, gratuliere :)
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"Enclave ist mit Sicherheit ein richtig gutes Spiel, dass in Grafik und Sound, wie auch in den anderen Bereichen keine großen Schwächen aufweist..."
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