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 Gamecube
Viewtiful Joe 
 Details zu Viewtiful Joe
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 Review von GameGod 
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 Meine Güte, ist das abgefahren! Viewtiful Joe ist wie eine Achterbahnfahrt: unglaublich schnell, unglaublich adrenalinfördernd - und nach relativ kurzer Zeit schon vorbei. Das Ding haut einfach nur rein: in Sekundentakt ist der Bildschirm voll mit Gegnern, die geplättet werden wollen, es gibt Rätseleinlagen, die nicht nur innovativ sind, sondern vom Spieler einiges abverlangen und dank der drei Spezialfähigkeiten Joes lassen sich unglaubliche Moves ausführen, die zudem geschmeidig animiert wie Balsam für die Augen sind. Das kann man auch von der Steuerung sagen, die nie überfüllt wirkt, obgleich Joe so ein riesiges Repertoire an Moves hat. Die Wertung drückt dann neben der kurzen Spielzeit der relativ hohe Schwierigkeitsgrad, obwohl man zwischen "einfach" und "normal" entscheiden kann.
Ich kann Viewtiful Joe jeden nur wärmstens empfehlen. Nur Anfänger sollten erst mal aufgrund der genannten Punkte Probe spielen und schauen, ob sie zurechtkommen. Allen anderen sei gesagt: kauft Viewtiful Joe! Das Spiel hat es nämlich wirklich verdient erfolgreich zu werden. Und wenn es nicht erfolgreich wird, kommt auch kein Nachfolger. Und wenn kein Nachfolger kommt, wird Khesrau ganz traurig. Und wenn Khesrau traurig wird, geht er euch auf die Nerven.
Und...wollt ihr das wirklich? |
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fantastische Präsentation |
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drei Spezialfähigkeiten |
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sehr leichte Steuerung |
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abgefahrene Gegner |
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flotter Spielverlauf |
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recht schwer |
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relativ kurz (ca. 8 Stunden) |
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Veröffentlicht am 26.10.2003 01:40, dieser Review wurde 510x gelesen.
View! So beautiful!
Viewtiful Joe
Frauen können reden. Verdammt können die reden. Und das in Situationen, wo man das überhaupt nicht gebrauchen kann. Das hat auch Joe zu spüren bekommen, als er mit seiner Freundin Silvia ins Kino geht und sich den neuen Superhelden-Streifen "Captian Blue" anschaut. Oder besser gesagt anschauen wollte. Denn diese nervige Gans hat tatsächlich nichts besseres zu tun als Joe mit ihrem Liebegeflüster auf die Nerven zu gehen. Und so geschieht, was ja geschehen musste: Joe verpasst das Ende des Films, in der Captian Blue besiegt wird. Eine Tragödie! Doch um sich darüber aufzuregen bleibt keine Zeit: der Bösewicht aus dem Film spricht plötzlich Joe an und schnappt sich seine Freundin Silvia! Eine Tragödie! (Eigentlich ist es ja nicht wirklich eine Tragödie, aber ein Mann muss tun, was ein Mann tun muss: nach der Liebsten schreien!) "Silvia!" Doch das bringt natürlich niemanden weiter. Tja, und dann passiert, was ja auch wieder passieren musste: auch Joe wird unfreiwillig in die Leinwand gezogen. Fantastisch! Anstatt sich den Film anzuschauen wird er selber ein Teil davon... Wie dem auch sei: Joe muss Silvia retten. Koste es, was es wolle!
So, nun ist Joe mitten im Film. Und ihr habt sofort die Kontrolle über ihn (nach ein paar coolen Posen natürlich - ist doch Ehrensache). Joe lässt sich mit dem Analog-Stick oder mit dem Steuerkreuz durch die Gegend manövrieren. Einfach nur nach links oder rechts lenken, denn Viewtiful Joe läuft auf vorgegeben Pfaden ab. Die Hintergrundgrafik ist zwar in 3D, aber ihr könnt nicht in den Hintergrund reingehen. Sollte Joe gezwungen sein, um Ecken zu gehen, dreht die Kamera brav mit - dank der 3D-Optik auf 2D-Ebene.
Um von Plattform zu Plattform zu hüpfen, springt Joe per A-Knopf und führt bei nochmaligem Drücken einen Doppelsprung aus. So erreicht er Höhen, von denen er als Otto-Normal-Held nicht mal zu Träumen gewagt hätte. Verschiedene Kick- und Schlagvarianten führt er per X- bzw. Y-Knopf aus. Kleinere Ausweichmanöver absolviert er mit dem Analogstick oder mit dem Steuerkreuz, in dem selbige nach oben bzw. nach unten gedrückt werden. So. Das war's. Helden brauchen nicht mehr Fähigkeiten, um eine holde Maid zu retten...
 Oder etwa doch?
Aber na klar! Natürlich kann Joe nicht als eine mickrige One-Man-Nummer eine Show abziehen. Schließlich ist er im Kino. Und wenn schon One-Man, dann richtig. Kurz: Joe muss ein Superheld werden. Er muss sich Kräfte aneignen, mit denen er es den Bösewichtern zeigt. Hat er sich an die Standard-Steuerung gewöhnt, spricht plötzlich Captian Blue zu ihm. Dieser alte Versager fordert Joe zum Kampf heraus, damit er weitere Fähigkeiten erlernt. Wie das funktionieren soll? Fragt mich nicht. Ich schreibe hier nur den Text...
Hat Joe Captian Blue ein paar gigantische Tritte in den Hintern verpasst, hat unser Held plötzlich eine neue Fähigkeit drauf: Zeitlupe. Wunder gibt's...
Die Zeitlupe lässt - wie unschwer am Namen zu erkennen - die Zeit langsamer ablaufen. Viel langsamer. Dadurch hat Joe die Möglichkeit, den feindlichen Kugelhageln geschickt auszuweichen oder am einarmigen Banditen ein klein bisschen zu schummeln. Auch Feinde, die wie die Irren rotieren und somit kaum verwundbar sind, haben dann plötzlich eine Schwachstelle, wenn sie auf einmal doch nicht so flink sind...
Im Laufe des Spiels lernt Joe weitere Manöver kennen: Geschwindigkeit und Zoom.
Per Geschwindigkeit wird Joe schneller. Er kann nun fette Kick- und Schlagkombinationen ausführen oder durch einen Raum voller Fallen mit Mach3 durchlaufen. Außerdem gibt es bestimmte Schalter, die alle innerhalb eine bestimmten Zeit gleichzeitig aktiviert sein müssen. Per Geschwindigkeit stellt das für unseren Nachwuchshelden kein Problem mehr da.
 Die dritte und letzte Fähigkeit ist der Zoom. Dadurch zoomt die Kamera Joe an, wodurch ihm ganz neue Fähigkeiten offenbart werden: er kann nun plötzlich mikroskopisch kleine Schalter erkennen und aktivieren oder er spielt an der Miniatur-Ausgabe des einarmigen Banditen: Aufgrund der Tatsache, dass der Automat viel zu klein ist, kann man zu Beginn auch per Zeitlupe nicht erkennen, welche Symbole da an einem vorbeirauschen. Kein Problem! Einfach heranzoomen und dann die Zeitlupe aktivieren, ergibt den gleichen Effekt. Das ist jetzt nur ein Beispiel von vielen unglaublich intelligenten Rätseln. Mit der Kombination von zwei Fähigkeiten lassen sich viele Kopfnüsse, die unmöglich lösbar zu sein scheinen, ohne Probleme knacken. Dabei haben die Entwickler viel Kreativität bewiesen: Wie kriege ich einen Bus ohne Schaden über einen riesigen Abgrund? Wie wehre ich einen raketenschießenden Hubschrauber richtig ab? Und: Wie kriege ich einen unglaublich blöden Gegner dazu, gegen eine Wand zu rennen? Fragen über Fragen, die Antwort ist schlicht und ergreifend: seid kreativ. Denkt um die Ecke. Und vor allem: seid viewtiful! Beweist Stil. Hört auf wie ein normaler Held zu treten. Führt stattdessen ein paar Kick- und Schlagkombinationen in Zeitlupe aus. Macht verdammt noch mal alles - seid nur nicht normal. Denn so was wird in diesem abgefahrenen Spiel am wenigsten gebraucht...
Natürlich kann man die drei Spezialfähigkeiten nicht ohne Ende benutzen. Das wäre auch zu leicht. Stattdessen seht ihr bei Aktivierung einen Balken, der beständig abnimmt. Ist dieser leer, verwandelt sich Viewtiful Joe in den normalen Joe zurück und muss warten, bis sich der Balken bis zu einer gewissen Markierung automatisch wieder auffüllt. Das ist aber nur eine Frage von Sekunden und bedarf nicht so großer Geduld. Und wenn doch, dann sammelt man eben bestimmte Symbole ein, die das ganze Verfahren etwas zügiger vonstatten gehen lassen. Überhaupt: alles lässt sich mit bestimmten, aufnehmbaren Symbolen wieder reaktivieren. Und mit "alles" meine ich eigentlich die Energie, die oben angezeigt wird. Ist dieser ganz leer, muss man am letzten Checkpoint wieder erneut beginnen. Hat man überhaupt keine Leben mehr, muss man ganz von vorne beginnen, was dann doch etwas nervig ist. Dass man zudem nur ab und zu nach einem etwas längeren Abschnitt speichern kann, nehmen nur abgehärtete Spieler locker auf. Alle anderen verfluchen die Entwickler.
 Für erledigte Gegner bekommt Joe Punkte gutgeschrieben, die sich zwischen den einzelnen Leveln in einem Shop gegen neue Energie, neue Moves oder Updates von vorhandenen Moves verscherbeln lassen. Wer jedoch die Gegner ohne Stil fertig macht, darf nicht auf viele Punkte hoffen. Man sollte schon versuchen, so viele wie möglich hintereinander zu plätten. Und da eignet sich ja die Geschwindigkeits-Fähigkeit ganz gut...
Die Punkte gibt es aber nicht nur für erledigte Gegner. Manche findet man einfach so im Verlaufe des Spiels. Dann muss sie Joe einfach nur einsammeln. Spieler, die Motivation brauchen, freuen sich immer auf die abschließende Bewertung nach einem Level. A (affenstark), B (beinhart), C (chaotisch) und D, E und F. Was da für Begriffe kommen, weiß ich nicht. Denn um eine schlechtere Note als C zu bekommen, muss man wirklich richtig schlecht spielen...
Joes Reise durch die Welt der Bösewichter führt ihn an viele Orte. Mal durchquert er ein Schiff mit Besatzung, mal wird es ihm heiß um die Ohren, wenn er Lava sieht. Ein anderes mal springt Joe in einen Gleiter und ballert sich - mit seinen Spezialfähigkeiten in petto - durch die gegnerischen Horden. Mal ist er irgendwo im Untergrund und weckt dort eine Fledermaus aus ihrem Schönheitsschlaf auf und mal säubert er eine Straße bei Sonnenschein von den zahlreichen Gegnern. Und diese (End-)Gegner haben es in sich: fliegende Wesen, kleine, mumienartige Schläger und hysterische Weiber, die Joe an den Kragen wollen, sind erst der Anfang. Im Laufe des Spiels kommen noch so abgefahrene Bösewichte wie ein Tanker und ein parodierter Harley-Davidson-Fahrer vor. Und die gehen ganz bestimmt nicht nett mit Joe um... So braucht er wohl oder übel Hilfe...
 Und diese Hilfe bekommt praktischerweise der Spieler zu sehen. Denn sollten Joe gefährliche Angriffe bevorstehen, wird er anhand eines Totenkopfsymbols darauf aufmerksam gemacht, in dem es warnend blinkt. Dann sollte unser Held eines seiner Ausweichmanöver ausführen - am besten in Kombination mit einer seiner Spezialfähigkeiten. So weicht er genial animiert einer Kugel aus, was so manchen Spieler zum Schmunzeln verleiten sollte, erinnert doch diese Szene stark an den ersten Matrix-Film...
Hmmm...Hört sich doch alles nach einem witzigen Spielvergnügen an? Stimmt. Aber wo viel Licht ist, gibt es auch Schatten. Und so kommt es, dass Viewtiful Joe nicht das längste Spiel ist. Gerade mal etwa acht Stunden werdet ihr mit dem Spiel beschäftigt sein. Das ist nicht wirklich viel. Und wäre da nicht der beinharte Schwierigkeitsgrad, wäre das Joes Abenteuer womöglich noch kürzer. Denn Anfänger sollten bei diesem Spiel schon mal einen Lappen bereitlegen, um die Tränen wegzuwischen, wenn man zum hundertsten mal versucht, den schon oben erwähnten Bus über einen Abgrund zu manövrieren. Dadurch zieht sich das Spiel künstlich arg in die Länge und hemmt ein bisschen den Spielfluss. Ungeduldige Spieler sehen bei Viewtiful Joe keinen Tag, während Profis voll und ganz in ihrem Element sind. Nur wer wirklich alle Fähigkeiten Joes perfekt nutzt, schafft es, das Spiel zu meistern. Und das kann wirklich dauern...
Für Replay-Value hat aber Capcom zum Glück gesorgt, wodurch die kurze Spieldauer fast schon vergessen wird: zahlreiche freispielbare Charaktere, ein härterer Schwierigkeitsgrad und viele weitere Boni belohnen den hartnäckigen Spieler, der mehrmals das Game durchzockt.
 Grafisch ist Viewtiful Joe eine Klasse für sich. Dank der Cel-Shading-Optik haben die Entwickler eine glaubwürdige Comic-Welt zusammengebastelt, von der man nicht so schnell loskommt. Fantastische Blur-Effekte (Zoom), abstrakte Kamerafahrten, geniale Lichteffekte bei jedem Tritt, Kick und Sprung und eine etwas körnige Darstellung des Geschehens, das den Anschein erweckt, man säße im Kino, machen Joes Achterbahnfahrt durch die Kinowelt zu einem visuellen Meisterwerk. Oder besser gesagt zu einem audiovisuellen. Denn auch soundtechnisch kann es begeistern. Die (englische) Sprachausgabe ist wohl das beste, was man zur Zeit zu hören bekommen kann (Joes Stimme, die an die zahlreichen Comiccharaktere erinnert ist köstlich!), die Soundeffekte untermalen alles und jeden und der Spruch beim Verwandeln von dem normalen Joe zum Viewtiful Joe ist jetzt schon Kult. In diesem Sinne: Henshin-a-go-go, Baby!
Review-Score 3840
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Dok am 20.12.2003 15:31
Meiner Meinung nach hypst du nicht und bringst deine Begeisterung noch sachlich genug rüber. Du hättest aber schon früher die viel zur Individualität des Spiels beitragende Grafik erwähnen können und hättest mehr über die Gegner und ihr Verhalten schreiben können.
Für mich aber immer noch ein knappes "++".
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Benimaru am 04.12.2003 21:07
TipTop!
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Russell am 07.11.2003 00:57
IMO ist das ein "sehr gutes" Rev.
Du hast alles schön ausgeführt und bist sachlich geblieben.
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Klees am 05.11.2003 18:20
Das Review hat mir alles in allem gut gefallen - du bist eigentlich nicht weit am sehr gut vorbeigerauscht. Aber irgendwie ist das alles ein klein wenig einseitig geworden. Das Ende des Fazits war dafür klasse :)
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mopan am 02.11.2003 00:52
Zu wenig Objektivität kann man dem Text eigentlich nicht vorwerfen. Man merkt zwar in jedem Satz was für einen Heidenspaß du hattest, aber mangelnde Objektivität oder gar Hype hab ich nicht erkannt. Abgesehen davon, wie sollen sonst die 90% zustande kommen. Also die Wertung passt schon. Was nicht passt ist diese Textwüste über sämtliche Fähigkeiten des Helden. Ich mein der Text ist nicht langweilig. Ich finde er liest sich gut. Ich vermisse halt nur einiges. 90% Fähigkeiten-10% alles Andere, irgendwie ist das keine wirklich gute Einteilung. Das "++" bekommst du weil dein Text das schafft, was bisher kein Review in einem Printmagazin schaffte. Mir das Spiel nahe zu bringen und absolut heis drauf zu machen. Wehe das Spiel ist nix! :)
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91% - 100%Referenz
81% - 90%Spitzenklasse
71% - 80%sehr gut
61% - 70%gut
51% - 60%durchschnittlich
41% - 50%unterdurchschnittlich
31% - 40%schlecht
21% - 30%sehr schlecht
11% - 20%miserabel
1% - 10%Aaargh
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