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Gamecube



Resident Evil

 Details zu Resident Evil

 Review bewerten!

Top-ReviewReview von Michelangelo99Newbie (Level 1), Score: 3939




::: Fazit :::


Michelangelo99Altes erstraht in neuem Glanz und wird mit wohldosierten Ergänzungen und Erweiterungen zu einem Gesamtwerk von atemberaubender Qualität ergänzt.
Kleine Designmängel werden von der brillanten visuellen, sowie akustischen Umsetzung und der überragenden, allzeit präsenten Horror-Atmosphäre im Keim erstickt.
Zusammen mit Super Mario Sunshine DER Systemseller für den GameCube schlechthin.



::: Positiv :::


Atemberaubende Spannung
Geniale, detailverliebte Grafik
stimmungsvolle Atmosphäre
Soundeffekte und Soundtrack vom Feinsten
exzellentes Gegnerdesign



::: Negativ :::


altmodische, nicht zeitgemäße Steuerung
zum Teil nervige Türanimationen
veraltetes Inventar- und Speichersystem



::: Rating :::


Wertung: 92%

Veröffentlicht am 21.10.2002 22:43, dieser Review wurde 404x gelesen.


Resident Evil – Mit diesem Titel läutete Capcom vor knapp 6 Jahren ein neues Zeitalter des interaktiven Horror-Entertainments ein. Dieser Titel steht für Angst, Atmosphäre und Splatter – vor allem aber für extrem kurzweilige Unterhaltung pur. Dieses Spiel verhalf dem Genre des Survival Horrors, welches mit der Alone in The Dark-Reihe seinen Anfang nahm, zu einem extrem populären Höhenflug und zog, ganz nach Capcom-Tradition, eine Reihe erfolgreicher Sequels und Ableger nach sich.
Auf der Playstation erschien mit dem ersten Teil der Reihe ein Game, das aufgrund seines einzigartigen B-Movie-Flairs und eines dramturgisch clever inszenierten Spannungsbogens, gepaart mit exzellent plazierten Schockmomenten, den Spieler auf einen Höllentrip sondergleichen mitnahm. Zudem ist dieser Titel nicht ganz unbeteiligt an dem Siegeszug der damals noch ziemlich frischen Sony-Konsole, zielte es doch aufgrund seiner Thematik eher auf die reiferen Playstation-User und wurde für den einen oder anderen zum potentiellen System-Seller.
Dank eines Deals mit Capcom hat sich nun Nintendo auf seinem GameCube die exclusiven Rechte an der Resident Evil-, bzw. Biohazard-Reihe, wie diese in Japan bekannt ist, gesichert. Dieses garantiert zunächst einmal das vorliegende Remake des ersten Teils der Serie, ein bald erscheinendes, nagelneues Prequel zu diesem (Titel: Resident Evil Zero), ein neues Sequel sowie zumindest eine Portierung der übrigen Teile.
Für Nintendo, welches traditionell auf extrem familienkompatible Software achtet und demzufolge all ihren Konsolen und Spielen das berühmte Knuddel- und Kiddie-Image anhängt, mag dies gewiss ein nicht leicht gemachter Schritt gewesen sein, sollte jedoch aber in die absolut richtige Richtung gehen, will man auf dem hartumkämpften Konsolensektor auch den erwachseneren Käufer an sich binden.
Den Anfang einer neuen Ära von Software auf einer Nintendo-Hardware, in diesem Fall dem GameCube, macht demzufolge der Urvater des Konsolen-Horrors, der legendäre erste Teil.
Hierbei handelt es sich nicht um eine simple Umsetzung des Originals, es ist schlicht und ergreifend ein Remake, das die ursprüngliche Faszination des Spiels mit der Angst beibehalten will und diese um mindestens eine Dimension zu steigern versucht.
Ob Capcom dieses Vorhaben gelungen ist und dem Mythos Resident Evil gerecht wird, muss sich in den kommenden Zeilen herausstellen. Ebenso die Frage, ob sich der Kauf des Spiels für Besitzer des Originals lohnt sowie die Neuanschaffung eines Cubes rechtfertigt...

Zum Inhalt:
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Der Spieler schlüpft wahlweise in die Rolle von Jill Valentine, Mitglied der Polizei-Sondereinheit S.T.A.R.S. (Special Tactics and Rescue Service), oder ihres Kollegen Chris Redfield, ebenso geschult für besonders heikle Einsätze.
Nachdem von bizarren Todesfällen mit gewaltsam herbeigeführten Verstümmelungen in den Bergen nahe des US-Städtchens Raccoon City berichtet wird, entsendet man die Polizei-Sondereinheit S.T.A.R.S. in die Nähe der Tatorte.
Nachdem jedoch das Bravo-Team der S.T.A.R.S. keine Statusberichte mehr sendet, wird das Alpha -Team, in dem sich auch die beiden zu steuernden Hauptfiguren befinden, hinterhergeschickt, um sich auf die Suche nach den vermissten Kollegen zu machen. Schnell stoßen sie inmitten des Raccoon Forrest auf den abgestürzten Helicopter des Bravo-Teams. Die nähere Erkundung der Unglücksstelle wird jedoch auf entsetzliche Weise gestört und zwingt den Rest der Truppe zur panikartigen Flucht in ein glücklicherweise (?) in der Nähe befindliches, altes Herrenhaus.
Hier nun beginnt der wirkliche Horror, denn wie sich schnell herausstellen soll, war die vermeintliche Flucht in die Sicherheit des Herrenhauses ein direkter Sprung in den Schlund der Hölle, aus dem es scheinbar kein Entkommen zu geben scheint. Das Ziel lautet ab sofort: Überleben und Entkommen !


Features, Ausstattung und Spielvorbereitung:
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Nach dem Einlegen der ersten der zwei Game-DVDs bekommt man netterweise die Möglichkeit, in den 60-Hz-Modus zu schalten, was zum einen für einen flüssigeren Bewegungsablauf sowie für das Verschwinden lästiger schwarzer PAL-Balken sorgt.
Nach einem Mini-Rendervorspann, in dem ein gerade erweckter Untoter wieder sanft in den ewigen Schlaf befördert wird (um es mal milde auszudrücken) landet man im Hauptmenu von Resident Evil (RE). Hier hat man zum einen die Wahl zwischen drei vorkonfigurierten Controllereinstellungen , die sich in diversen Punkten, wie Zielautomatik und Steuerung unterscheiden. Hier entscheiden die jeweiligen Vorlieben, es sollte jedoch mit etwas Übung mit allen Varianten keine großen Probleme geben, aber dazu später mehr.
Der Sound ist ebenfalls noch einstellbar (Stereo, Mono), sowie Bildschirm- und Helligkeitsjustierung. Zum Thema Sound sei noch angemerkt, daß das Spiel in Dolby Surround ProLogic II läuft, obwohl seitens des Herstellers nicht explizit drauf hingewiesen wird. Mit dem Testequipment (Yamaha RX-V630) wurde jedoch 1A-PL-II-Sound wiedergegeben, der für ein absolut intensives Surroundvergnügen sorgt.
Des weiteren kann die Rumble-Funktion des Controller im Options-Menü optional aus- und zugeschaltet werden.
Nun hat man noch die Wahl, ein neues Spiel zu beginnen oder ein gespeichertes fortzusetzen.
Bei Neubeginn hat man zum einen die Wahl zwischen Jill und Chris und dem Modus „Bergsteigern“ (schwer) oder „Wandern“ (leicht). Bei erstmaligem Durchspielen sollte die Wahl jedoch auf Jill Valentine fallen, das Überleben fällt mit ihr vor allem Neueinsteigern der Serie erheblich einfacher.

Spielablauf:
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Kurzer Hinweis: In diesem Review werden aus Gründen der Spannungserhaltung und Spoilergefahr keine Handlungsstränge verraten, noch werden Gegner näher beschrieben oder Lösungswege aufgezeigt.

Nach einem fulminanten Render-Intro im Hollywood-Stil (Zeitlupeneinstellungen, schnelle Schnitte, Motion-Camera etc.), in dem die Suche des Alpha-Teams nach ihren Kollegen sowie die Flucht in das Herrenhaus sehr dramatisch und packend in Szene gesetzt wird, befindet sich der Spieler also inmitten der Eingangshalle dieses Gemäuers. Nach einer kurzen Cut-scene und einer kleinen Lagebesprechung beschließen die Überlebenden des Alpha-Teams also, sich zu trennen und weiter nach verschwundenen Team-Mitgliedern zu suchen.

Dies ist der Moment, in dem der Spieler erstmals aktiv die Steuerung des Helden seiner Wahl erlangt. Auf Tastendruck gelangt man ins Status-Menu, in dem man übersichtlich sein Inventar vor Augen hat und verwalten kann, sowie den Gesundheitsstatus der Hauptfigur. Von hier aus hat man zudem Zugriff auf gespeicherte Notizen, Tagebücher sowie im Laufe des Abenteuers gesammelte Hinweise. Zudem können hier gefundene Karten des Hauses angezeigt werden, mit dem netten Feature, daß alle Räume, die noch nicht zu 100 Prozent gelöst bzw. von enthaltenden Gegenständen erleichtert wurden, in Rot markiert werden.

Wer nun erwartet, wie eine gewisse Digital-Hobby-Archäologin, gefolgt von einer aktiven 3D-Kamera, nach meterweiten Sprüngen Salti zu schlagen und im Hechten mit gezückten Pistolen auf Geisterjagd zu gehen, wird vermutlich erst einmal schlucken. Die Kameraperspektive bleibt stets fixiert, die Spielfigur kann innerhalb des Bildschirms bewegt werden, erreicht sie jedoch den (virtuellen) Bildschirmrand, wechselt die Kamera auf eine andere, meist filmreife und stilvoll eingesetzte Kameraperspektive. Dies hat zum einen den großen Vorteil, daß man bei den Hintergründen auf vorberechnete Renderbilder zugreifen kann, die nur unwesentlich Prozessorleistung in Anspruch nehmen, dafür aber teils fotorealistisch abgebildet werden können. Zum anderen wird durch die oft extremen und klaustrophobischen Perspektiven eine filmreife und sehr atmosphärische wie beklemmende Spannung erzeugt. Die Hauptaufgabe der Grafik-Engine kann zudem der Darstellung der Hauptfiguren sowie dessen üblen Zeitgenossen und Effekten gewidmet werden.

Schnell merkt man zudem, daß die Steuerung im Vergleich zum Original fast identisch geblieben ist, sei es als ein Tribut an das Original anzusehen oder als unverkennbares Markenzeichen und dessen Erbe. So ist es nicht möglich, z. B. einfach seitwärts zu gehen oder die Figur in genau die Richtung zu bewegen, in die man den Stick bzw. das Digital-Pad drückt. Drückt man auf jenem nach oben, so geht der Spieler immer in die Richtung, in die Jill oder Chris blickt. Mit Drücken von links/rechts dreht sich die Spielfigur um die eigene Achse und kann so beim Gehen oder Laufen gesteuert werden. Springen ist nicht möglich, durch Druck auf die Schultertaste kann jedoch in den Lauf-Modus geschaltet werden. Veteranen der Serie werden damit gut klar kommen, Anfänger jedoch werden einige Minuten in das Üben der Steuerung investieren müssen, denn sofort eingängig und intuitiv ist und war diese gewiss nie. Hat man sich jedoch dran gewöhnt, sollte es, wie gesagt, keine Probleme damit geben. Durch Druck auf den C-Stick vollzieht Jill oder Chris zudem eine schnelle 180-Grad-Drehung, optimal für einen schnellen Rückzug.

Klar ist, daß eine direkte, analoge und präzisere Steuerung durchaus möglich gewesen wäre, jedoch ist es gerade die leichte Beschränktheit und Enge in den Bewegungen, die dem Spieler einiges an Konzentration abverlangt und erhöhten Adrenalinausstoß beschert, was der Intention des Spiels, nämlich der Erzeugung von purer Angst und latenter Bedrohung in dieser Hinsicht auch wieder ziemlich nahe kommt.

Ist man die ersten Spielmeter gelaufen, macht man sich also an das Erforschen des Unbekannten. Gegenstände können und müssen gefunden werden, im Inventarbildschirm genauestens inspiziert und –falls erforderlich- mit anderen Gegenständen kombiniert werden.. Türen wollen mit den passenden Schlüsseln erst aufgeschlossen werden, die man wiederum durch das Lösen von speziellen Rätseln erlangt. Diese sollten nicht allzu schwer zu lösen sein, als Faustregel sollte man beherzigen, jeden Gegenstand im Inventarbildschirm genauestens zu betrachten und zu untersuchen. Das weitere Spektrum an Rätseln wechselt von simplen Schieberätseln, Schalterdrücken und kleinen Logikspielchen. Hier sollte sich, bis auf wenige härtere Kopfnüsse, niemand überfordert fühlen.
Öffnet sich durch des Rätsels Lösung eine Tür zu einem anderen Raum, wird dies durch eine kurze grafische Türöffnungssequenz von ein paar Sekunden angezeigt. Dies ist ebenfalls als spannungsförderndes Element, als auch als ein Relikt des Originals zu betrachten, zu dessen Zeiten diese Animationen als Ladepausen dienten. Der Gamecube hätte solch sekundenlange Pausen zwar technisch bedingt nicht unbedingt nötig, dies wird hier jedoch konsequent genutzt und ist im übrigen auch nicht abschaltbar.
Gerade wenn man schon zahlreiche Räume von Widersachern gesäubert hat, und nichts Schlimmes mehr hinter einer Tür zu befürchten hat, könnten diese Tür-, Tor- und Treppenanimationen anfangen zu stören, da sie nun kein atmosphärisches Element der Spannungserzeugung mehr beinhalten.

RE wäre nicht RE, gäbe es nicht neben seinen Rätseln auch noch ein anderes Problem in Form von zahlreichen, absolut bösartigen Widersachern, die unmissverständlich und mit aller Härte klarmachen, daß man in den dunklen und vermodernden Gängen nicht willkommen ist. Nur soviel sei gesagt: Freunden des klassischen Romero-, King-, Lovecraft-, und Poe-Horrors wird hier der Inbegriff ihrer feuchten Träume auf dem goldenen Tablett serviert.
Die passende Antwort gibt man dann notwendigerweise mit bleihaltigen Argumenten in Form von Kampfmessern und Schusswaffen wie der einfachen Beretta bis hin zu extrem durchschlagkräftigen, großkalibrigen Friedensstiftern. Die passende Munition ist hier und da mal zu finden, jedoch allzeit bedrohlich knapp bemessen und verlangt eine taktisch kluge Einsatzweise. Mit der Schultertaste nimmt man Gegner entweder manuell oder automatisch ins Visier, je nach Controllereinstellungs-Typ. Gefeuert wird mit der Handlungstaste, die im übrigen auch für das Auflesen von Gegenständen oder sonstigen Handlungen, wie z.B. Türen öffnen etc. nötig ist. Begleitet werden Schüsse und Angriffe mit dezentem Rumble-Einsatz des Controllers, nicht zu heftig, aber wohl dosiert.
Nicht immer ist rohe Waffengewalt der beste Weg; wer seine Beine in die Hand nimmt und gewissen Gegnern geschickt ausweicht und umläuft, spart zum einen wertvolle Munition, verpasst sich einen extra Adrenalin-Schub und erspart sich unter Umständen beim späteren Wiederbetreten desselben Raumes den ein oder anderen Herzkasper, denn der Tod ist nicht immer das Ende, sondern immer öfter auch der Anfang, um es mal mit ypischen RE-Wortenzu sagen.

Gefundene Gegenstände können in spärlich verteilten Kisten zwischengelagert werden, falls der arg begrenzte Inventarplatz mit maximal 8 Slots (Jill) oder gar nur 6 (Chris) wieder einmal mit gefundenen Gegenständen gefüllt sein sollte. Diese befinden sich in den speziellen Save-Rooms, in denen zudem gespeichert werden darf. Dieses erfolgt über spezielle Farbbänder, mit deren Hilfe man auf im Spiel verteilten Schreibmaschinen seinen Fortschritt sichern darf. Dieses jedoch nicht unbegrenzt, sondern nur bedingt nach der Anzahl der gefundenen Farbbänder. Das Speichern will also gut überlegt sein !
Man sollte sich jedoch seitens der Entwickler ernsthaft Gedanken um ein verbessertes, zeitgemäßes Inventarsystem machen. Diese Kisten sind zum einen arg unlogisch (wieso sind abgelegte Gegenstände in Raum A plötzlich wie durch Geisterhand ebenso in der Kiste in Raum B, C, usw. ?), und zum anderen nervt es einfach, wenn man mal wieder endlose Wege zurücklegen muss, um wieder Platz im Inventar zu schaffen, oder weil man gerade nicht den passenden Gegenstand bei sich hat. Diese Mängel werden jedoch im bald erscheinenden Prequel Resident Evil Zero ad acta gelegt werden. Dann nämlich können gerade nicht benötigte Gegenstände z. B. einfach beliebig abgelegt werden.

Im weiteren Spielverlauf eröffnen sich dem Spieler also durch körperlichen und geistigen Kampf also immer größere Areale, bestimmte Bereiche geben neue Passagen frei und die Story entwickelt sich langsam, aber kontinuierlich.
Dies wurde zum einen durch diverse Cut-Scenes in Spielegrafik sowie zahlreiche, im ganzen Haus verstreuten Notizen, Memos und Tagebuchaufzeichnungen gelöst. Diese Notizen, angefangen von harmlosen Infos, offenbaren nach und nach die ganzen Tragödien und Perversitäten der Beteiligten.
Bis hin zum großem Finale wird so ziemlich alles an Gegnern aufgeboten, welche für Phobiegeplagte, zartbesaitete Naturen und Schattenparker als der Super-GAU des Horrors und ihrer schlimmsten Alpträume betrachtet werden kann. Diverse Zwischengegner werden dem ein oder anderen noch bis in den Schlaf verfolgen, soviel steht fest.
Kenner des Originals werden dabei auf alte Bekannte treffen, die dank aktueller Hardware jedoch in punkto Bedrohlichkeit und Realismus um einiges überzeugender wirken.

Dabei ist jedoch stets der Rätselanteil überwiegend, es muss immer wieder kombiniert und die grauen Zellen angeschmissen werden, dies jedoch in permanent bedrohlicher, makabrer und teilweise schlicht überwältigender Atmosphäre. Bis das Geheimnis um das verwunschene Haus schließlich gelüftet wird und das Ende, ob nun gut oder schlecht erreicht wird, sollten für geübte Spieler und alte Resi-Veteranen ca 15 Stunden einkalkuliert werden, Anfänger und Hinter-dem-Sofa-Verstecker sollten 5-8 Stunden draufrechnen.

Es gibt, bedingt durch die verschiedenen Schwierigkeitsgrade und die Wahl der Spielfiguren und Entscheidungen, die im Spiel getroffen werden, 10 verschiedene Abspänne zu bestaunen.
Darüberhinaus können besonders gute Spieler durch extrem schnelles Durchspielen Extra-Boni wie z.B. Raketenwerfer etc. für ein weiteres Durchspielen sowie neue Kleidung und Spielmodi freispielen. Für einen hohen Wiederspielwert ist also gesorgt, und sei es auch nur für ein paar Minuten des Gruselns.

Zur Grafik:
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Im Vergleich zum Playstation Original, das seinerzeit schon mit ordentlicher Optik glänzte, kann man man zu der GameCube –Version nur eins sagen: Superb. Noch nie hat man auf einer Heimkonsole derart detaillierte Spielfiguren steuern dürfen, hat man furchteinflößendere Gegner sowie traumhaft schöne Kulissen bewundert.
Angefangen bei der akribischen Modellierung und Animation der Hauptfiguren, bei denen unzählige Details an deren Kleidung, Waffen und Haaren erkennbar sind, bis hin zur extrem detailreichen Darstellung der Spielumgebung, inklusive im Wind schaukelndes Gras, sich bewegende Zweige, aufziehender Nebel, Staub etc. macht das Gesamtbild einen famosen, lebendigen Gesamteindruck.
Selten zuvor hat man bei einem Spiel einen überzeugenderes Gefühl gehabt, ein aktiver Teil einer filmreifen Handlung zu sein, da der hier erreichte Grad an Fotorealismus und Lebendigkeit die Geschehnissse auf ein Glaubhaftigkeitslevel ansteigen lässt, wie es vorher noch keine Grafik vermochte.

Beinahe jeder Raum, jedes Areal wirkt auf den Betrachter lebendig, ständig ist Bewegung auf dem Schirm, egal ob durch die beeindruckenden Licht- und Schattenspiele verursacht oder durch zahlreiche FMVs, die raffiniert per Loop über die statischen Backgrounds gelegt werden. So schwirren Motten durch die Gegend, Wasser tropft von den Wänden, Nebel und Staubwolken wabern durch den Raum, Blitze erhellen kurzzeitig die Umgebung, um diese kurz danach wieder in tiefes Dunkel abtauchen zu lassen.
Besonderes Augenmerk muss natürlich auf die Darstellung des lebendig (?) gewordenen Bösen, der Kreaturen des Grauens und der Ausgeburten der Hölle gelegt werden.
Und was hier seitens der Grafiker erreicht wurde, verdient höchsten Respekt und kommt einem Kunstwerk gleich.
Die Details an dieser Stelle näher zu beschreiben, würde den Rahmen dieses Reviews sprengen und gleichzeitig zu viel von der Faszination und den Schrecken preisgeben, die diese grafische Leistung auf den Bildschirm und in das Auge des Spielers hämmert. Nur soviel sei gesagt: Was man an den Gegnern und bei den Kämpfen mit diesen sehen kann, das sieht man in all seinen schrecklichen und harten Details, ob man es nun sehen will oder nicht. Punkt. Und dieses in einem Spiel in solch vollendeter Form hinzubekommen, wo das aktive Geschehen in solch perfekter Art und Weise mit den Hintergründen verschmilzt, kann man nur staunend und hocherfreut zur Kenntnis nehmen.
Anzumerken sei hier noch, daß zwar der Schattenwurf der Helden in den meisten Fällen sehr sauber und, je nach Lichteinfall, meist korrekt und demzufolge sehr atmosphärisch wiedergegeben wird, an manch seltenen Stellen jedoch zu grob und pixelig aufgelöst ist. Dieses schadet jedoch dem ansonsten hervorragenden Gesamteindruck der Grafik in keinster Weise, sollte jedoch der Vollständigkeit halber erwähnt werden.

Zum Sound:
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Auch hier zeigt sich schnell, mit welcher Liebe zum Detail die Sounddesigner Zu Werke gingen. Jeder Bodenbelag, den Jill oder Chris betreten, wird präzise und und sauber wiedergegeben. Laufen die Helden z. B. über einen harten Marmorboden in einer großen Halle, dann klingt dies auch tatsächlich so. Setzen sie dagegen einen Fuß auf einen angrenzenden Teppich, ändert sich sofort dementsprechend das Schrittgeräusch.

Ebenso zeigt sich die gesamte Geräuschkulisse von ihrer besten Seite. Egal ob nun das plötzliche Krachen eines Donners, das ständige Ticken einer Wanduhr, das Heulen des Windes oder einfach das Zirpen von Grillen. Alles klingt täuschend echt und wurde mit viel Professionalität, technisch auf hohem Level, in das Spiel eingebaut.
Ebenso Erfreuliches gilt für das Soundspektrum im Umgang mit den Waffen, sei es nun das Nachladen, Abfeuern oder das (fatale) Klicken einen leeren Magazins. Sehr überzeugend.
Was für die Grafik gilt, könnte man ebenso zum Sound sagen. Wenn etwas aussieht, als ob es bedrohlich klingen soll, dann tut es das auch tatsächlich. Um es mit anderen Worten auszudrücken: Wenn Du etwas siehst, das dich normalerweise um den Verstand bringt, dann sollte das bitteschön nicht so klingen, als seien dir die Teletubbies auf den Fersen.
Und wenn manch eine RE-unerfahrene Seele plötzlich einen markerschütternden, nicht-menschlichen Schrei aus absoluter Stille in seinem Rücken vernimmt (dank Surround-Anlage), dann könnte das Joypad das ein oder andere Mal aus der schweißnassen Hand fallen (falls der Spieler nicht vorher vor Schreck vom Sofa fällt).

Soundtechnisch kann man also auch hier von referenzverdächtiger Qualität sprechen.
Der Soundtrack tut sein Übriges dazu bei, den Spieler noch mehr in die Welt des Grauens zu ziehen. Düstere, bedrohliche und mit viel Bass unterlegte Akkorde wechseln sich ab mit peitschenden, fesselnden und treibenden Einlagen (letztere zumeist bei plötzlichen, unerwarteten Attacken) sowie bisweilen absoluter Stille. Gerade diese ist es jedoch, die die Spannung in gewissen Momenten ins Unermessliche zu treiben vermag.
Dieser Mix aus blutgefrierenden Musikstücken, Umgebungsgeräuschen und tiefer Stille sorgt beim Spieler für permanente Anspannung und zeugt von exzellenter Dramaturgie.

Wie oben schon erwähnt, läuft das Spiel in perfektem ProLogic II Surround Sound, Schreie und Schritte sind, sauber getrennt, aus allen Boxen zu vernehmen, und hüllen den Spieler schön ins Geschehen ein.
Nichtsdestotrotz kann sich natürlich auch der Stereo-Ton hören lassen, nur die räumliche Tiefe fehlt naturgemäß, die Musik dringt aber auch hier sehr schön in den Raum.
Um das Sounddesign abzuschließen, sollte noch angemerkt werden, daß die englischsprechenden Synchronsprecher ihre Aufgabe in den Cut-Scenes sehr gut gemacht haben (im Vergleich zur grottigen Originalfassung), es wird zwar nicht unbedingt absolutes Shakespeare-Niveau der Profis erreicht, ist aber durchaus annehmbar und recht glaubwürdig.

Fazit:
Resident Evil Remake ist ein Stück Kunst der Videospielgeschichte geworden. Es ist die Gesamtkomposition aus atemberaubend stilsicheren Grafikmitteln, das meisterhafte Spiel mit Licht und Schatten, stimmungsvollem Farbeinsatz und architektonischem Einfallsreichtum, gepaart mit einem grandiosen Soundtrack und dem Inbegriff von Atmosphäre, die dafür sorgen, daß dem Spieler die wohl intensivsten Videospielstunden seines Lebens serviert werden.
Trotz einiger ärgerlichen Fehlgriffe, wie dem o. g. Hin-und-Her-Wandern von Gegenstand zu Kiste, Kiste zu Gegenstand usw., die bisweilen störenden Türanimationen sowie die für viele antiquierte Steuerung und das begrenzte Speichersystem ist Resident Evil einfach ein Erlebnis, für welches man diese Faux-Pas gerne hinnimmt.
Wer sich wirklich drauf einlässt, das Spiel nachts zu spielen, nur bei Kerzenschein und aufgedrehter Surroundanlage, den erwarten wahrlich intensive Momente der Angst, der teilweisen Panik, sowie grenzenloser Erleichterung bei erfolgreicher Flucht vor grauenhaften Biestern oder gewonnenem Kampf mit diesen.
Als kleiner Hinweis sollte noch gesagt werden, daß unbedingt darauf zu achten ist, nicht direkt nach dem Genuß einer Spielesession RE ins Bett zu steigen, denn dann nimmt man –versprochen- die dunklen Gänge und scharfen Zähne mit in seine Träume.
Resident Evil „spielt“ zudem mit den Erfahrungen und Erwartungen altgedienter RE-Hasen. Dies wird z. B. dann deutlich, wenn der Spieler ahnt, daß an einer bestimmten Stelle wie im Original etwas Schreckliches passieren sollte, dies aber nicht stattfindet, sondern augenzwinkernd nur vage angedeutet wird.
RE ist dabei jedoch kein gänzlich neues Spiel geworden , einige Rätsel sind unverändert, einige Lösungswege ebenso. Jedoch wird auch Kennern des 1. Teils neue Kost in Form von neuen Gegnern, Arealen und abgewandelten Rätseln geboten, die sich alle hervorragend in das Gesamtbild einfügen, ohne dabei jedoch den klassischen Gedanken des „Remakes“ außer Acht zu lassen. Resident Evil in dieser neuen, reinen Form war noch nie lebendiger.
Die reine Spielzeit dürfte für manch einen etwas kurz ausgefallen sein, jedoch wird in diesen, knapp 12 Stunden ein Maximum an Unterhaltung ohne wirkliche Durchhänger geboten.
Man sollte natürlich auch zumindest mit beiden Charakteren das Spiel durchspielen, um alle Handlungsstränge kennenzulernen. Dieses erhöht natürlich die Gesamtspielzeit noch einmal.

Kenner des Originals sollten daher, auch aufgrund nostalgischem Wiedererkennungswert, unbedingt zuschlagen, Neueinsteiger haben hier die beste Gelegenheit, den Mythos und die Faszination des Survival-Horrors in seiner reinen Form zu erleben und potentielle GameCube-Käufer haben mit diesem Titel ihren Kaufgrund (auch im Hinblick auf die GC-Exclusivität kommender Teile).
Daß das Spiel aufgrund seiner schonungslosen Gewaltdarstellung nicht in Kinderhände gehört, dürfte hierbei eigentlich klar sein.
Angenehmes Gruseln mit der systemübergreifenden, neuen Survival-Horror-Referenz !





Review-Score 3939


 Review bewerten



GameGodTop Reviewer (Level 6), Score: 243491 Zockerbudenbild im Profil! am 11.11.2002 14:36
Deine erste Review? In dieser Länge? TOP! Du hast Dir sichtlich Mühe gegeben. Da fällt es mir leicht eine ++ zu zücken. Solltest Du beim nächsten Mal wieder keine Screenshots einfügen ist es Schluss mit lustig ;-)


[QIREX-RD]Top Reviewer (Level 6), Score: 224246 Zockerbudenbild im Profil! am 23.10.2002 00:52
Da braucht man ja keinen Gamecube mehr...
Das beste Resident Evil Review, dass ich je gelesen habe (auch besser als in den Zeitschriften). Ausser Formulierunngen wie diesen: "...Version nur eins sagen: Superb...", welche ermüden, ist es perfekt. Wäre wunderbar, wenn du einen Review zum zweiten Teil auf PS1 schreiben würdest.



SonicPro Reviewer (Level 5), Score: 98214 Zockerbudenbild im Profil! am 22.10.2002 19:16
Die negativen Punkte klingen wie aus irgendeiner Zeitschrift abgeschrieben.
Außerdem erwähnst du am Anfang nur den PSX-Vorgänger, von der Saturn-Version wird kein Wort gesagt! ;)



adamma666Pro Reviewer (Level 5), Score: 96892 am 22.10.2002 15:29
ich muss mich (leider) auch anschliessen, denn inhaltlich ist das review eigentlich absolut in ordnung. aber die unsägliche formatierung und die fehlenden screenshots machen ein geniessen des textes unmöglich, es artet in arbeit aus und ermüdet nach der hälfte doch sehr.


AuLbAtHTop Reviewer (Level 6), Score: 229009 am 22.10.2002 13:38
Ich schließe mich einfach mal an :)


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Forum


 Reviewdiskussion deaktiviert

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 Details zu Resident Evil


::: Wertungsrichtlinien :::

91% - 100%Referenz
81% - 90%Spitzenklasse
71% - 80%sehr gut
61% - 70%gut
51% - 60%durchschnittlich
41% - 50%unterdurchschnittlich
31% - 40%schlecht
21% - 30%sehr schlecht
11% - 20%miserabel
1% - 10%Aaargh


::: Reviews in Arbeit :::

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God of War
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Fire Emblem: Path of Radiance
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Project Gotham Racing 3
Fable
Haunting Ground
Sega Rally Championship
Super Mario Bros. 3
Polarium
Devil May Cry 3: Dantes Erwachen
Maximo vs. The Army of Zin
Castlevania: Harmony of Dissonance


::: Neue Ergänzungen :::

Xenosaga 2: Jenseits von Gut und Böse
Rainbow Six: Lockdown
Shadow Hearts
Xenogears
The Bouncer
Star Fox: Assault
Fire Emblem
Devil May Cry 2
Suikoden IV
King of Colosseum


::: Frisch überarbeitet :::

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::: Most Wanted :::

R-Type Final (11)
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Skies of Arcadia Legends (8)
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Snatcher (5)


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